Alleine im Neugeborenenzimmer?

kikra13

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Hallo,
vielleicht kann mir jemand helfen?
Arbeite an einer Uniklinik, und seit dem 1.10.03 haben wir eine Pausenregelung Tags- wie auch Nachts!
ALSO: Neugeborenenstation, besetzt mit 2 Examinierten, 15 Kinder, Wöchnerin "um die Ecke" kein Klo innerhalb der gesicherten Station, und eine Schwester muss von 1 Uhr bis 4 Uhr morgens alleine im Neugeborenensaal bleiben, die 2.Schwester macht die Pausenablösung für zwei weitere Stationen! Wie ist es rechtlich zu vertreten, wenn ich alleine bin und ein Kind zum Anlegen "rausbringen" möchte?????

Vielen Dank
P.S. Hat jemand Erfahrung in der Pflegedokumentation auf einer Neugeborenenstation (Alle gesund...die Mütter liegen nebenan auf der Wöchnerin)
 
Hallo,
hab da einige Fragen: Was heißt Wöchnerinnen um die Ecke, wie weit ist das? Wie ist die Neugeborenenstation abschließbar oder gesichert?
wie lange ist die Pause?
Wenn ihr Pausenvertretung auf 2 anderen Stationen machen müßt - dann sind diese Stationen ja nur mit einer Examinierten besetzt - das würde bedeuten: pro Station 45Minuten (so ist das bei uns im Haus)Pausenvertretung auf einer Station.... Dann wäre dies von 1 Uhr bis 2.30 Uhr und nicht 4 Uhr?????
Bei uns vertritt die operative Gyn zwei andere Stationen - die in der Nacht jeweils nur mit einer Examinierten besetzt sind - die 1. Schwester von der Gyn vertritt von 0.45 - 1.30 Uhr die erste Station, geht dann zurück auf ihre "Heimatstation" und die zweite Schwester vertritt dann von 1.30 - 2.15 Uhr die zweite Station. Plus-Minus einige Minuten
Das bedeutet, jede Schwester ist nur für 45 Minuten weg von Station und 45 Minuten ohne Toilette sollte man aushalten können. Und die Station ist verschließbar und somit kann sie auch mal den "Stützpunkt" alleinlassen ohne das sofort etwas wegkommen kann oder jemand die Station betritt ohne das es bemerkt wird.
Ist euer Haus in der Nacht nicht abgeschlossen?
Zur Pflegedokumentation: in meiner Ausbildung stand dann eben immer drin: gewindelt, zur Mutter gebracht, angelegt oder eben gar nichts, wobei das gibt es ja bei Neugeborenen nicht - spätestens alle 3-4 Stunden kann man da was schreiben
Gruß catsister
 
Hallo Kinderkrankenschwester

unter den heutigen finanziellen Bedingungen im Gesundheitswesen halte ich deine Anfrage für anmaßend.

Ich habe als Kinderkrankenschwester vor ca. 20 Jahren nachts eine Station alleine betreuen müssen: 28 Kinder, davon 12 Säuglinge, 6 Krabbler. Nachts war es Pflicht, die Säuglinge zu baden.

Manchmal frage ich mich, ob wir nicht etwas sehr verwöhnt wurden in den letzten Jahren. Das Gebot der Stunde heißt SPAREN. Und da sind auch wir Pflegekräfte gefragt, Ideen zu entwickeln. Und diese Ideen können nicht darauf abzielen, alte liebgewordene Traditionen zu manifestieren.

Zur Dokumentation: Kann es sein, dass es jetzt wichtig wird, nachzuweisen, dass man arbeitet? Wenn das jetzt erst auffällt, dann würde ich sagen: es ist 5 Minuten nach 12 und Uhren lassen sich nur schwer zurückdrehen.

Elisabeth :x
 
Na aber Hallo Elisabeth,

es ist anmaßend von Dir, der Kikra gleich derart vor den Kopf zu stoßen. Sie hat doch nur eine Frage gestellt.
Außerdem interessiert es gar Nimanden mehr, was und wie Du vor 20 Jahren gearbeitet hast. Jetzt und heute ist angesagt!

Carmen
 
@Elisabeth:
Liebe Elisabeth,
ich kann mich Carmen da nur anschließen - bin etwas erschrocken, als ich deine Antwort las. Sicher war vor 20 Jahren vieles anders - aber ich muss sagen: zum Glück hat sich einiges geändert !!!!. Ich habe damals auch schon in der Pflege gearbeitet ( Pflegeheim ) - im Tagdienst waren jeden Tag ein bis zwei unbezahlte Überstunden völlig selbstverständlich als Dauernachtwache habe ich dann alleine 75 pflegebedürftige Heimbewohner versorgt (11,25 Stunden pro Nacht ohne Pause) - bis hin zur totalen Erschöpfung . Gut dass Pflegekräfte heute weniger hinnehmen als wir damals und auch gut, dass wenigstens einige auch nach juristischen Richtlinien fragen. Ich erlebe es leider immer noch oft, dass juristisch fragwürdige Regelungen in Einrichtungen von den Trägern oder Leitungen der Einrichtungen vorgegeben werden und das Pflegepersonal dies einfach hinnimmt.

@KiKra
Deine Frage kann ich leider auch nicht beantworten, da Kinderkrankenpflege nicht gerade mein Spezialgebiet ist, möchte Dich aber auf jeden Fall ermutigen, auch weiterhin nicht alles hinzunehmen und selber mitzudenken

Viele Grüße

CoolCat
 
Genau Carmen, jetzt und heute ist angesagt. Es ging bei meinem Beispiel lediglich darum, klar zu stellen, dass mir der Arbeitsaufwand einer Säuglingsstation durchaus bekannt ist.

Die finanziellen Resourcen im Gesundheiswesen sind beschränkt. Diese finanziellen Einschränkungen treffen auch Pflegekräfte.

Ich kann die Anfrage nicht verstehen.
Es gibt einen Springer, der sich offensichtlich die meiste Zeit im Kinderzimmer aufhält. (Was machen eigentlich zwei Sr. bei 15 schlafenden gesunden Ngb.?) Wenn der Springer seine Tour macht, kann er abgerufen werden. Da gilt das Prinzip der Priorität.
Ist die Woche über Nacht ohne Schwester? Warum kann diese bei Bedarf nicht das Kind aus dem Kinderzimmer holen?
Ergo: es gibt Möglichkeiten sich veränderten Bedingungen anzupassen.

Also nix mit aber Hallo. Auch eine Uni hat keinen Sonderstatus im Gesundheistwesen. Und eine 100%ige Absicherung gibt es in unserem Beruf nicht. Da müßtest du jeden Pat. monitoren bzw. eine Schwester neben einen Pat. stelln um möglichst alle Eventualitäten abzusichern.

Wer fährt eigentlich nachts bei uns Pat. zum Röntgen, zum OP u.ä.- wenn man alleine ist auf Station und keinen Springer hat zur Vertretung?

Elisabeth
 
Hallo,
@ elisabeth: auch ich hab ND alleine auf einer Dermatologischen Station mit Belegbetten von HNO + Augen und bin somit im "schlimmsten" Fall für 40 Pat. zuständig - manchmal kein schönes Gefühl......
bei Röntgen oder Op´s muß ich mir die Springerin + Pausenvertretung von der operativen Gyn holen (die aber zu zweit auch 40 operierte Pat zu betreuen haben und bestimmt auch nachts ausgelastet sind.) Dann muß dieser Springer alleine fahren, auch nicht schön...... oder wir schließen meine und die Nachbarstation zusammen und die Nachbarschwester (auch alleine für 35 Strahlenpat.) auf meine Pat. mit auf
Gut wir helfen fast immer zusammen (meistens :)
Aber ich denke im Neugeborenenzimmer ist es etwas anderes! Meine Pat. können nicht geklaut werden und ich hätte als Mutter lieber mein Kind bei mir als in einem "unbewachten" Kinderzimmer
Was die beiden Schwestern machen, bei 15 schlafenden Ngb.?? die übliche Büroarbeiten, Aufräumarbeiten, Kinder zu Muttis bringen (alle 3 stunden) auch Mütter haben Nachts fragen und denen sollte man auch etwas Zeit können - den der Pat ist Kunde und König und auch das sollte man in unserer Zeit nicht vergessen, denn letztendlich sorgt er für unsere Arbeitsplätze
@ Kikr.: aber die eine Frage von Elisabeth muß ich auch aufgreifen: wo sind die Schwestern von der Woche? Ist das Kinderzimmer nicht integriert? kann nicht da dann mal für 10 minuten einen Blick auf das Kinderzimmer werfen??
Gruß catsister
 
@Catsister

Die Station ist gesichert, wie wir von kikra selbst erfahren haben. Kind kann also nicht geklaut werden.

Der Pat. ist Kunde, da hats du wohl recht. aber da gibt es wohl auch Grenzen. Er hat aber nicht eine 1:1 Betreuung bezahlt und kann sie demzufolge auch nicht verlangen. Wir tun zwar stets so, als könnten wir sie bieten (für umsonst versteht sich) aber das ist ein anderes Thema.

Elisabeth
 
@ elisabeth: du bist wie ich aus deinen anderen Berichten gesehen habe, auch Mutter (gut auch das war wohl vor 20 Jahren) aber weißt du noch wie du dich da gefühlt hast, wie unsicher du warst, was für Fragen über Fragen du da hattest?
Ich finde deine erste Antwort auf die Frage von KiKra einfach anmaßend und nicht die Frage von ihr!
Und auch ich würde 15 oder wieviele Neugeborene nicht 5-10 Minuten alleine lassen, auch wenn sie in einem gesicherten Bereich sind! Schon mal was von Aufsichtspflicht gehört? Auch in 5 Minuten kann etwas passieren (ich weiß - früher hat man nachts auch keine Durchgänge gemacht - und die Leute haben auch überlebt, früher hat man alleine zwei Stationen versorgt und auch da haben alle überlebt) und ich würde an der Stelle von einer KiKra im Kinderzimmer die Verantwortung nicht übernehmen!
Ich will dich beim besten Willen nicht persönlich angreifen, aber ich finde deine Meinung einfach veraltet!
Ich finde es normal das Pat. Fragen stellen und dafür sind wir da diese zu beantworten. Und für umsonst ist das nicht, denn dafür werden wir bezahlt.
Ich kann die Frage von KiKra sehr gut verstehen, denn wir werden immer mehr und öfters damit konfrontiert, daß wir uns in einer Grauzone bewegen und wir uns absichern müssen.
Und ich finde die Frage auch von der rechtlichen Seite sehr interessant, auch deine Antwort auf ihre Frage: wie es mit Dokumentation aussieht....
Natürlich dokumentieren wir um zu zeigen, was wir arbeiten (was nicht dokumentiert ist - ist nicht gemacht!), und wenn man neu in einem Beruf ist ist es hilfreich wenn man sich mit anderen austauschen kann (auch wenn man schon länger im Beruf ist) und da ist es nicht hilfreich, wenn man solche Antworten wie deine erhält.
Und ich denke auch, das sich durch solche Antworten viele neue und auch alte abgeschreckt fühlen und dann selber weder Fragen stellen, noch Antwortnachrichten schreiben.
Tut mir leid, aber mußte mal raus
Catsister
 
Hallo Catsister

darf ich fragen, was du von Beruf bist? Ich denke, nicht Kinderkrankenschwester. Das Problem ist, dass du in diesem Fall deine Sichtweise auf die hilflosen Ngb. focussierst und die unwissenden Mütter.

Es ist heute in der Regel so, dass die Mütter mit ganz genauen Vorstellungen ins Krankenhaus zur Entbindung kommen. Ihre Beziehungsperson ist oft eine Hebamme. Die Mütter informieren sich im Vorfeld über alles: Ernährung, Stillen, Kinderpflege. da bleibt für uns nur noch wenig Beratungsmöglichkeit. Zudem erleben unsere Kollegen aus dem Kinderzimmer auch immer wieder, dass eine abweichende Erklärung nicht akzeptiert wird.

Entbindung ist ein Service. Aber auch dieser Service hat sich an den Kosten- Nutzen- Gedanken zu halten. Gelder kann man nur einmal ausgeben. Und Ngb. für 5 Min alleine zu lassen, halte ich nicht für verwerflich. Bleiben wir realistisch. Man schaut nicht alle Minute in jedes Bettchen. Ich finde, hier wird eine Problematik konztruiert.

Elisabeth
 
Hallo elisabeth,
ich bin Krankenschwester und keine Kinderkrankenschwester, aber bei uns auf Station arbeiten auch Kinderkrankenschwestern, und auch ich war in meiner Ausbildung sowohl im Kinderzimmer und auf der Woche und auch jetzt müssen wir auf diesen beiden Stationen aushelfen.....
Ich denke also schon, daß ich weiß wovon ich rede bzw. schreibe.Ich habe schon einige "Kolleginnen" miterlebt, sowohl KiKr wie Kr die geboren haben und dann noch unbeholfener waren als "normale" Mütter, und auch von Freundinnen weiß ich, wie unsicher sie nach der Geburt waren, trotz Vorbereitungskurs usw.
Auch ist es bei uns üblich, daß sich die Schwestern auf Station um die Wöchnerinnen kümmern, und nicht die Hebammen, die sind erst nach Entlassung wieder dran.
Aber wir kommen von der eigentlichen Diskussion ab, wobei es völlig egal ist ob ich Kr oder KiKr bin, denn wie heißt der schöne Satz: ich kann auch Bücher verkaufen, ohne vorher eines geschrieben zu haben.
Ich kann auf jeden Fall die KiKr verstehen, die einfach wissen will wie es rechtlich aussieht und sich einfach hier Rat holt, den aber ganz sicher nicht von dir bekommt....
Wie ist es denn bei euch im Haus (und besonders auf Woche und Kinderzimmer) üblich? Ich darf laut PDL die Station im ND nie verlassen, außer die Pausenvertretung ist da und die Nachbarstation ist 2m entfernt und in Rufweite....... Wie ist es bei euch?
Natürlich schaut man nicht alle 5 Minuten in alle Betten, aber man hat sie in Sichtweite (zumindest bei uns) und es geht nicht um 5 Minuten, sondern darum die Kinder allein zu lassen und jede Mutter muß beim Rooming-In unterschreiben, daß wenn sie ihr Kind nicht unter Beobachtung hat - sie alle Verantwortung übernimmt (was ist mit dem Pflegepersonal)
Auch wenn eine Mutter eine abweichende Erklärung nicht akzeptiert - muß ich es trotzdem versuchen oder bin ich dann aus jeder Pflicht und Verantwortung genommen????
Natürlich muß man einen Kosten-Nutzen-Gedanken beachten, aber was heißt das deiner Meinung nach?? Erklär es mir, du schreibst zwar viele Phrasen aber eigentlich auch nichts.....
Was heißt Gelder kann man nur einmal ausgeben? Auf jeder Station bin ich dafür da, den Pat. Fragen zu beantworten, ihm zu helfen, auch mal ´ne Zeit für ihn dazu sein und wenn es nur um die Psyche geht.... Du wohl nicht? Bist du etwa einen von den alten Schwestern, die der Meinung ist, der Pat hat zufrieden zu sein, wenn er sauber versorgt in seinem Bett liegt und Fragen sind unnütz. Ich bin beim besten Willen keine Mutter Theresa, aber ich habe (vor gut 10 Jahren) mal gelernt, daß die Psyche auch ´ne Rolle spielt und ich ermuntere meine Pat. immer Fragen zu stellen und sich auch mit Problemen an mich zu wenden.
Mein Satz im ND ist: immer ohne Hemmungen auf die Glocke, oder einfach vor zu mir kommen und fragen!! Dafür bin ich da und werde dafür bezahlt.....
catsister
 
Hallo Elisabeth,

ich muss sagen, dass ich auch bei Deiner ersten Antwort erst mal vor den Kopf gestossen war.
Bin ebenso lange im Beruf (Kikra) und habe schon damals gegen diese Auffassungen gekämpft. Wir mussten schon damals das Kinderzimmer abschliessen, wenn wir auf die Runde gegangen sind. Ich habe immer versucht mir die Zeit für unsere Wöchnerinnen zu nehmen und mir auch ihre unterschiedlichen Standpunkte angehört. Oft waren es einfach Missverständnisse.
Ich kann mich mit meiner Meinung Catsister voll anschliessen. Ich denke auch, dass das Forum für Fragen offen sein muss. Es gibt keine dummen Fragen - nur dumme Antworten.

Gruss Ute S.
 
Hi Catsister

wir bewegen uns zwar jetzt vom Thema weg- aber eigentlich auch wieder aufs Thema zu.

Hebammen versorgen auch bei uns auf der Station die Wöchnerinnen nicht. Aber sie sind vorher aktiv. Mütter von heute sind anders als wir vor einigen, vielen :wink: Jahren. Die Mütter werden im Vorfeld bereits über fast alle Eventualitäten in der Kinderpflege und der Selbstsorge aufgeklärt. Die Pflegekräfte auf dieser Station leisten einzig und allein einen Service. Sie erfüllen weitestgehend die Wünsche der Mütter im Rahmen der Möglichkeiten. Bei uns stellt sich die Frage wer betreut die Ngb. auch nicht- Woche und Kinderzimmer bilden ein Team.

Was das Finanzielle angeht. Es würde uns Pflegekräften gut zu Gesicht stehen, wenn wir uns auch mal ums finanzielle Management kümmern würden. Geld ist auch im Gesundheitswesen kein endlos vorhandenes Gut. Ich muss Prioritäten setzen. Das verlangt auch der Kunde von mir. In Deutschland gibt es schon seit einigen Jahren die Forderung, in der Pflege nur noch das Notwendige anzubieten- nicht mehr das maximal Mögliche. Das ist bitter für uns Pflegekräfte- aber es ist halt Realität. Unsere hohen Ansprüche in der Pflege kollidieren regelmäßig mit den finanziellen Vorgaben. Und das wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken.
Diese Entwicklung macht uns unzufrieden. Wir versuchen den Status idem zu manifestieren. Wir werden daran scheitern. Lasst uns lieber überlegen, was wirklich notwendig ist und welche Möglichkeiten noch vorhanden sind.
Hier z.B. den Springer zurückrufen, die Schwester der Wochenstation bitten, die Mutter auffordern ihr Kind selbst zu holen etc.. Nicht alte Traditionen erhalten wollen, sondern neue Wege beschreiten.

Elisabeth

PS Wir rutschen gerade in den emotionalen Bereich in der Diskussion ab. Ich hoffe, meine Antwort war sachlich und nicht zu emotional gefärbt.
 
Hallo Elisabeth,
was heißt: die Pflegekräfte auf Station leisten einzig und allein einen Service?????
Gut, die Mütter sind nicht krank - sondern haben ein Kind bekommen, trotzdem werden sie aber mit Vitalzeichen, Infusionen, Tabletten und ähnlichen medizinischen Sachen versorgt und auch bei Neugeborenen gibt es medizinische Sachen zu regeln wie Untersuchungen, Wiegen, Baden, Waschen, Licht-Therapie usw. aber vor allem sind die Schwestern (egal ob Kikr oder Kr) für Hilfestellung (bei Waschen, Baden, Wickeln, Brustproblemen, Stillen - Stillproblemen; Blutungsproblemen usw.) da und nicht jede frische Mutter ist komplikationslos.... Und ich rede von Kolleginnen und Freundinnen (bin ja noch nicht uralt - sondern Mitte Dreizig - für dich gehör ich wahrscheinlich noch zu den jungen Schwestern :lol: ) die in den letzten beiden Jahren geboren haben. Und wenn ich mich mit meiner Mutter unterhalte, dann war es früher so - daß die Mütter überhaupt nichts von ihren Kindern im KH hatten, außer zu den Stillzeiten, oder??
Aber du äußerst dich überhaupt nicht, wie du es siehst. Wie geschrieben, du schreibst Phrasen, aber nicht wie du handeln würdest und wie du handelst - was für dich der Patient (die junge Mutter) ist.
Ich hab Mütter erlebt, die haben eben ihr 4 Kind bekommen und haben sich zum 4xmal das Wickeln und Baden zeigen lassen........ :!:
Zum Finanziellen: Es gilt auch bei uns im Haus: Pflege muß nicht optimal sondern ausreichend sein - aber was ist ausreichend?
Gleichzeitig wird uns aber auch beigebracht, daß wir kundenorientiert arbeiten müssen und wenn die Mütter nicht zu aufwendig sind, dann habe ich auch Zeit dafür mich ihnen zu widmen. Du sagst: das Nötigste bieten: ist das Nötigste: die Mütter und Kinder haben ein Bett, bekommen ihr Essen vom KH, ebenso die Kleidung für die Ngb. und die Nahrung - oder ist das Nötigste: Antwort auf Fragen, Hilfe bei der Versorgung - kommt eine Mutter das nächste Mal wieder oder empfiehlt sie das Haus der nächsten Schwangeren, wenn sie keine Hilfe oder Antwort bekommt, wenn die Schwestern sie nur kurz abfertigen oder wenn sie spürt: die Schwestern kümmern sich um mich und mein Kind, hier kann ich Vertrauen haben, hier geht es mir gut, hier kann ich Fragen stellen und werde nich abgewiesen??? Sag es mir!!!
Daran sollte man mal denken, oder warum boomen immer mehr private Häuser? Ich kann es dir sagen, weil dort nämlich Kundenservie groß geschrieben wird.
Wenn die Frau ihre Sektio am 24.12 um 0.12 haben will, dann bekommt sie sie, wenn sie ihr Kind nachts nicht füttern will - dann machen das die Schwestern (ist auch bei uns im Haus üblich und wir sind nicht privat), und wenn die Frau ihr Kind nicht selber Baden will - dann eben nicht!
Beispiel von dir: die Schwester v.d. Woche soll die Mutter auffordern, ihr Kind selbst zu holen! Wie soll das Nachts gehe? Soll die Kikr bei der Mutter im Zimmer anrufen und sagen: ihr Kind schreit, holen sie es bitte!
Sag mir interessehalber auf welcher Station du arbeitest, wie ist es bei euch gehandhabt? Wachst du alleine oder zu zweit? Wieviel Betten habt ihr auf der Woche, zuwievielt wird dort gewacht?
Was heißt, wir sollen uns mal um das Finanzielle kümmern? Ich hab 7 Stunden Dienst und in denen bin ich nicht zum Kaffeetrinken da, sondern um, mich um meine Pat. zu kümmern und Ihnen den Aufenthalt im KH so angenehm wie möglich zu machen. Das Finanzielle ist: ich muß schauen, daß der Kunde mich (meine Station, mein Haus) weiterempfiehlt, das ich mit Material kostengünstig umgehe (auch ein Telefonat kostet), das ich keine Überstunde mache. Aber ich tue meinem Haus nicht´s Gutes, wenn ich der Meinung bin - der Patient ist eine Belastung und kostet der Kasse nur unnütz Geld - auch du müßtest begriffen haben, ein zufriedener Pat ist schneller gesund und schneller entlassen.....
Catsister
 
Hallo Catsister

die Diskussion gleitet hier jetzt doch zu sehr ins emotionale ab. Dies möchte ich nicht weiter voran treiben. Streiten ist nicht so mein Ding.

Deshalb abschließend, wie ich reagieren würde: Ich würde, wenn eine Mutter in der Zeit, in der ich allein auf Station bin (und so denken würde wie kikra) den Springer zurückrufen bzw. die Kollegin von der Woche bitten, das Kind zu holen. Erfahrungen zeigen, dass es nicht die Norm ist, dass jede Nacht alle 15 Minuten dieser Fall eintritt. Der Springer ist aus meiner Sicht nicht primär für eine Pausenregelung nutzbar.
Nächtliche Probleme erfahren bei mir ebenfalls eine Einteilung nach Priorität. Ich werde also nachts nicht die Mutter anlernen beim Stillen, wenn dies auch Tags über erfolgen kann. Es wird sich auf kurze Anleitungen beschränken.

Elisabeth

PS Die weitere Diskussion würde ich gern per Mail weiterführen, wenn du magst?
 
Hallo Elisabeth,
ich empfinde es nicht als Streiten, sondern ganz klar als ´ne Diskussion.
Aber ich habe schon von mehreren Mitgliedern zu hören bekommen, daß du dich bei Diskussionen, bei denen der oder die anderen ihre Meinungen klar und mit sachlichen Argumenten vertreten, zurückziehst und darauf verweist, das dir das zu emotional ist.
Ich möchte diese Diskussion entweder offen für jeden hier führen, und nicht hinter verschlossenen Türen, denn ich denke, daß noch viele andere meine Meinung vertreten, bzw. eine Meinung zu dem Thema haben und auch gerne mitdiskutieren würden.
Ich finde es schade, daß du dich zurück ziehst und mir eigentlich keine meine Fragen so richtig beantwortest, geschweigen denn mir mal deinen Standpunkt klar und deutlich darzulegen. Denn wie schon in meiner letzten Antwort geschrieben, hätte ich gerne noch ein paar Sachen erklärt.
Aber was nicht ist, ist halt nicht
Vielleicht bis zum nächsten Mal
Gruß Catsister
 
@catsister

Klare Ansage von dir- deutliche Antwort von mir: du hast deine Argumente vorgebracht- ich habe meine Argumente vorgebracht- wir haben festgestellt, dass wir unterschiedlicher Meinung sind... was willst du jetzt? Das ich mich deiner Meinung anschließe?
Tut mir leid, dafür konntest du nicht die richtigen Argumente für mich liefern. Mir gings genauso, meine Argumente waren für dich nicht passend. Und wir haben uns von dem Sachthema entfernt in Richtung Emotion, gespickt mit kleinen Spitzen.
Emotionsgeladene Diskussionen im Netz- da habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Also lasse ich es. Es ist meine Grenze und Grenzen sollte man ernst nehmen.

Ergo: Manchmal muss man auch feststellen, dass die Meinungen einfach zu unterschiedlich sind. Eigentlich ganz einfach, dieses Grundprinzip menschlichen Miteinanders.

Elisabeth
 
Elisabeth:
ich will beim besten Willen nicht das du dich meiner Meinung anschließt.
Wenn du es dabei belassen willst, dann belassen wir es dabei.
Ich hab es nur nicht verstanden, dass du auf der einen Seite sagst, du willst nicht diskutieren bzw. streiten, dann aber mir vorschlägst, daß wir die Diskussion über Email weiter schreiben
Klare Antwort von mir: Bleib bei deinem Standpunkt, bleib innerhalb von deinen Grenzen - wünsch dir noch nen schönen Tag
Catsister
 
Hallo,


vorweg mal ein herzliches Willkommen im Forum an Kikr13 und Catsister.


Ich denke ihr seid doch ein wenig abgekommen von Kikr’s Frage ......... wie es rechtlich abgedeckt ist wenn man die Neugeborenen alleine im Neugeborenzimmer lassen muss – wenn man – egal aus welchem Grund auch immer mal das Zimmer verlassen muss.

Wie die rechtliche Situation aussieht – damit muss ich passen. Tut mir leid, da kann ich dir nicht weiterhelfen.

Ich habe mich mit diesem Thema nicht befasst – da ich auf einer Kinderintensivstation arbeite, die im Nachtdienst bei 8 Patientenstand mit 4 Schwestern besetzt ist. Die Frage was ist ......... wenn ich mal – egal aus welchen Gründen das Zimmer verlassen muss – gibt es bei uns nicht, da dann ja immer noch 3 Schwester verfügbar sind.

Ich verfolge eure Diskussion mit ein wenig Sorge. Irgendwie seit ihr ein wenig von der Frage von KiKr 13 abgekommen. Habt so viele Fragen und neue Diskussionen aufgeworfen. Leider habe ich das Gefühl ihr verlasst den sachlichen Boden und werft im Moment eine sehr persönliche Schiene an.

Ich schätze Diskussionen, auch wenn sie mal nicht so laufen – wie man es sich wünscht. Eines ist mir jedoch wichtig.

Ich muss die Meinung des anderen nicht teilen! Aber ich muss versuchen mich mit der Meinung des anderen auseinander zu setzen. Dabei den fachlich, sachlichen Boden zu verlassen, zeugt oft von fehlenden Sachargumenten.

Die Meinung des anderen muss man nicht teilen, aber keinesfalls sollte man seine Meinung dem anderen aufzwingen.

Ich wünsche mir eine fachlich, fundierte Diskussion mit gegenseitigem Respekt.


Sind wir doch alle professionelle Pflegekräfte oder stehen in der Ausbildung dazu. Haben alle unterschiedliche Erfahrungen gemacht, kommen aus unterschiedlichen Fachbereichen.

Das Forum dient dazu uns untereinander auszutauschen. Mal „über den eigenen Tellerrad hinaussehen“. Zu sehen, zu lesen und darüber nachzudenken.

Die Chance sollten wir alle nutzen, anstatt uns hier anzugreifen!

Außerdem!

Ist Kommunikation nicht eine der Schlüsselkompetenzen für unseren Beruf?



Schicke euch liebe Grüße

Gaby
 
@Gaby,Catsister&Elisabeth

Hallo an alle, die dieses Thema aufgegriffen haben.
Habe es verfolgen können aber aus PC-Technischen
Gründen mich rausgehalten müssen.

Ich wollte abschließend noch mals erwähnen,
das es in Düsseldorf im Neugeborenenzimmer nicht
nur um "gesunde Neugeborene" geht. Es geht auch um:

* Kinder mit Sepsisdiagnostik (B-Streptokokken der Mutter)
* Kinder von Insulinpflichtigen Müttern
* Anpassungsgestörten NG mit kurzfristiger O²Therapie
* Monitoring
* Vorübergehende Inkubatorpflege
* Phototherapie

und Rooming In wird von den Müttern nachts in der Regel irgendwie immer vergessen :)

Das heißt, die rechtliche Seite habe ich nun abgeklärt,
ICH DARF DAS Neugeborenenzimmer nicht verlassen!

Wir haben keinen Springer in der Frauenklinik!
Sondern versuchen nach Möglichkeit uns gegenseitig zuhelfen.
Aber wenn im Kreissaal,viel zu tuen ist, ist die Wöchnerin
auch voll besetzt und somit das Neugeborenenzimmer VOLL!

Die Wöchnerin grenzt an den Kindersaal (Ist aber ungünstig gelegen, da man weder die Zimmerklingel hört, noch das Telefon),
der Kreissaal ist im angrenzendem Gebäude, betretbar durch den OP-Trackt der Frauenklinik.

Die Pausenvertretung müssen nach wie vor wir aus dem Kindersaal
ableisten. Was bedeutet: 2 Schwestern im Kindersaal = 90 Min.
(Gegenseitige Vertretung)
Und noch zwei Frauenstationen die alleine Wachen= 90 Min. Pausenvertretung !
Macht zusammen 3 Stunden Alleine im Kindersaal!

Dann möchte ich noch ansprechen, das es nicht unbedingt stimmt,
das Mütter heute selbständiger und komplikationsloser im Umgang
mit ihren frischen Kindern sind und das Stillen problemlos von der Hand geht!!!!
Ich denke eher, das die Betreung gleichbleibend geblieben ist,
wenn nicht sogar noch intensiver, weil sie durch den Informationsfluß
der Umwelt und der Medien und manchesmal auch durch den Kreis
der Familie und Freunde "Sich selber im Wege stehen"
und somit nicht mehr auf ihren Bauch hören!

So, nun noch einmal vielen Dank

Gruß
kikra (Sylvia)

P.S. An catsister: ich habe in deiner Antwort gelesen, das bei Euch
die Mütter unterschreiben müssen, wenn sie Rooming In betreiben möchten???
Hast du darüber noch weitere Informationen, oder habe ich es falsch verstanden?
 

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