Eure besten/schlechtesten Erfahrungen im Dienst...

@julö: Ist leider manchmal so, dass das Pflegepersonal die Entscheidungen trifft. Leider nicht der Arzt.

Habt Ihr schonmal einen Patienten von einer höheren Etage springen sehen, den es dann auf dem Parkplatz matscht???
Nicht schön. Vor allem auf meiner Station Personal und Patienten in Aufrur. Da hat man alle Hände voll zu tun, um da wieder Ruhe reinzubringen. Von dem Trauma der Patienten zu schweigen. Die rechnen mit einem solchen Vorfall in einem KH am aller wenigsten.
 
Sowas passiert eben mal bei uns ist es auch schon dreimal passiert, aber immer Nachts.
Das lustigste daran war, dass einer gesprungen ist und nur 20 cm tiefer wieder aufkam auf dem Dach der Cafeteria, er dachte er sei tot, haben ihn dann im ersten Durchgang beim Frühdienst entdeckt...
 
Währrend meiner Ausbildung ist auch mal ein "immobiler" Patient aus der 5. Etage gesprungen... Am helliichten Tage.

Das traurige daran, er ist an der Entbindungsstation vorbei. Das ergab zwei Notsectios.

Der Patient landete Tod auf dem Balkon des Sterbezimmers. Dieses war zum Glück nicht belegt...

Sorry für den schlechten Ausdruck...

Die ganze Sache ist natürlich traurig...
 
@ brady, das lustig war ironisch gemeint, hätte es vllt noch in "" machen sollen
 
Wir sind auch mal von nem Patienten mit ner zerschmetterten Glasflasche bedroht worden... Seitdem hat unser Haus jetz Vilsa-Flaschen aus Plastik..
 
Hallo
Die eindeutig mieseste und schmerzvollste Erfahrung fügte mir ein Patient im Delier zu.Keiner wusste dass er trank.
Er stand hinter der Tür, und als ich meine Nachtrunde machte schlug er mich mit einer Flasche nieder, dann wollte er mich mit den Flaschenresten ins Jenseits befördern. Er dachte ich wäre seine Exfrau. Gottseidank war er kräftemäßig und zieltechnisch nicht besonders gut drauf. Das war das Erste und hoffentlich auch das Letzte mal, daß ich mich mit einem Patienten geprügelt und ihn k.o geschlagen habe. Als ich den Bewußtlosen dann versorgt hatte, kam er auf die Intensivstation. Danach hat mich der Doc wieder zusammengeflickt.
Kopfplatzwunde, diverse Schnitte an den Unterarmen, Prellungen und eine angebrochene Rippe.
Alesig
 
Er dachte ich wäre seine Exfrau. Gottseidank war er kräftemäßig und zieltechnisch nicht besonders gut drauf. Das war das Erste und hoffentlich auch das Letzte mal, daß ich mich mit einem Patienten geprügelt und ihn k.o geschlagen habe.

dann geh ich davon aus das du weiblich bist? und dann hast du ihn k.o geschlagen? nicht schlecht! ich musste auch schon mal einen angriff, jedoch von einer frau, abwehren und habe gemerkt das man in solch situation viel mehr kräfte entwickelt als sonst. obwohl ich deine geschichte wirklich schlimm finde!

LG
 
@ alesig, wer hat denn dann dein Nachtdienst weiter gemacht?
 
@ alesig, wer hat denn dann dein Nachtdienst weiter gemacht?

Das wäre mir mit einer gebrochenen Rippe und einer Kopfplatzwunde dermaßen egal, dass kann sich niemand vorstellen.
 
Hallo
Meinen Nachtdienst habe ich Selbstverständlich alleine zu ende gebracht.
Die Hausnachtwache (genannt Zerberus) hat ausschließlich während meiner Untersuchungen und des Nähens meine Station bewacht. Und das nur weil der Doc es ihr angeschafft hat. Sie getreulich jeden Patienten notiert der Schmerzen hat und was braicht, der schlecht liegt und umgebettet werden wollte, wer auf die SchüsselToi musste. Als ich wieder kam bekam ich die Liste in die Hand gedrückt um sie ab zu arbeiten. Immerhin hatte sie die Toiletten bedürfnisse mit roter Farbe geschrieben, damit ich weiß was ich zu erst tun muß. Die restlichen 12 Nächte war ich natürlich auch nicht blau gemacht. Damit die Rippen nicht so schmerzen hat die Oberin mir einen Brustverband empfohlen, "wir wollen hier schließlich niemanden verweichlichen"-O-Ton.
Besagter Patient kam nach 5 Tagen wieder, und seine Zimmerkumpels haben ihm erzählt was er so angestellt hat.Er war der Liebste und beste Mensch den man sich vorstellen kann. Für die nächsten 2 Jahre war meine Wurst und Fleisch versorgung reichlichst gesichert, der Mann hatte eine Metzgerei. Jeden Monat kam ein riiiiiiiesies Packet auf Station mit meinem Namen drauf.mit so viel Fleisch und Wurst das hat für die ganze Station einschließlich Ärzte gereicht um uns für 4 Wochen satt zu machen.
Irgendwann werde ich mal ein Buch über meine Ausbildung und mein Ausbildungskrankenhaus schreiben, und auch wenn dann alles der Wahrheit entspricht wir das Buch dann wahrscheinlich in der Märchenabteilung landen weil sehr viel so völlig unglaubwürdig(für die heutige Zeit) klingt.
Alesig
 
Hallo!

Das was ich jetzt erzähle war zwar nicht unbedingt mein schlimmster Dienst, hat mich aber sehr erschüttert:

Wir kamen gerade zum ND, hatten uns aufgeteilt und wollten mit der Übergabe anfangen. Kam ein Anruf aus der ZNA der NAW wäre unterwegs und sie kämen direkt auf Station weil wir uns da besser auskennen würden. Sie hätten ein Kind z.n. Reanimation, ca. 4 Monate alt, beatmet.
Als der Notarzt die Tür reinkam, hat er den Kleinen über den Tubus bebeutelt. Na gut dachten wir, er wollte das Beatmungsgerät net aus'm NAW mitnehmen und für die paar Meter hat er eben bebeutelt. Hab ihn halt auch an den Beutel genommen und wollte warten, bis die Beatmungsmaschine entsprechend eingestellt ist.
Da wir aber im Zimmer gewartet haben und nicht, wie unser OA im Flur gestanden haben, haben wir nicht mitbekommen, das die immernoch am Reanimieren waren. (War ja so auch net angemeldet) Waren also doch etwas überrascht, als der OA anfing zu "drücken". Der Notarzt hat dann übergeben, er reanimiert sein ca. 30 Minuten, wir haben noch ca. 30 Minuten weitergemacht. Hatte aber keinen Sinn. Der kleine ist verstorben. V.a. SIDS.
Der Notarzt hat dann erzählt, der Kleine war mit seinem Zwillingsbruder bei einer Tagesmutter untergebracht, weil die Eltern (Amerikaner) in der ARMY Dienst hatten. Sie hätte wohl gefüttert, den Kleinen ins Bett gelegt (auf die Seite mit Handtuchrolle im Rücken, damit er nicht auf den Rücken rollt), sein ca. 5 Minuten aus dem Zimmer gegangen und als sie wiederkam, war er wohl auf den Bauch gerollt. Sie hat dann wohl selbst versucht und dann nach ca. 5 Minuten den NAW gerufen.
Das war schon sehr traurig. Die Eltern kamen dann auch kurz darauf und waren verständlicherweise völlig fertig. Aber dann ging's erst los. Auf einmal stand die deutsche und die amerikanische Kripo vor der Tür. Die Eltern mussten mit auf's (deutsche) Polizeirevier, wurden über eine Stunde befragt (obwohl sie gar nicht dabei waren), kamen dann zurück auf Station mit der Kripo und durften dann nochmal 5(!) Minuten zu ihrem toten Baby. Das wurde dann beschlagnahmt! Die Eltern wurden behandelt wie Schwerverbrecher. Vor der Stationstür saßen 3 bewaffnete MP's. Als die Eltern weg waren musste unsere Ärztin mit einem deutschen und einem amerikanischen Kripobeamten die Leichenschau durchführen und alles wurde beschlagnahmt, was zu dem Kind gehörte. Sogar die Unterlagen mit dem Totenschein etc.
Der Oberhammer war aber: Einer der Beamten hat dann gemeint, sie könnten ja froh sein, das sie Zwillinge hätten, da bliebe ihnen ja noch ein Kind. Zum Glück waren da die Eltern nicht mehr dabei.

Hatten vor 2 Wochen nochmal so einen Fall. Wieder Amis, wieder SIDS, wieder Kripo. Die waren aber wohl etwas freundlicher.

VG junni
 
Hallo!

Der Oberhammer war aber: Einer der Beamten hat dann gemeint, sie könnten ja froh sein, das sie Zwillinge hätten, da bliebe ihnen ja noch ein Kind. Zum Glück waren da die Eltern nicht mehr dabei.

VG junni


Find ich persönlich nicht so schlimm die Aussage, klar ist es traurig wenn man ein Kind verliert, aber es ist dann immer noch gut wenn man eins hat ane dem man sich weiterhin erfreuen kann...
Ja und die Amis haben in Sachen Krankenhaus usw sowieso ****.
Bei uns im KH werden zum Beispiel gar keine Amerikaner oder Angehörige der US-Army aufgenommen die kommen gleich nach Landstuhl...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei uns im KH werden zum Beispiel gar keine Amerikaner oder Angehörige der US-Army aufgenommen die kommen gleich nach Landstuhl...

Wie? Ihr nehmt keine Notfälle amerikanischer Abstammung auf in eurem KH? Das kann ich nicht glauben, und wenn doch gehört da was geändert...
 
Kommt druf an was für Notfälle, meistens werden se dann kurz Aufgenommen stabilisiert und dann weiterverlegt mit nem KTW, falls se mit nem RTW gekommen sind.
Reanimationen oder akute Notsituationen werden natürlich auch stationär aufgenommen, aber die PAtienten werden dann nur so lange wie nötig da behalten und dann entweder wieder entlassen oder verlegt.
 
Kommt druf an was für Notfälle, meistens werden se dann kurz Aufgenommen stabilisiert und dann weiterverlegt mit nem KTW, falls se mit nem RTW gekommen sind.
Aha - und warum das Ganze?
 
Aus Abrechnungstechnischen Gründen.
Weil die Amerikaner etnweder gar nicht bezahlen, oder erst nachdemsie alles zig-tausendmal geprüft haben ob alles rechtens war, also hängts nur an der Bürokratie bzw. Kosten. Selbst das Sozialamt zahlt schneller, von pflegerischer und ärztlicher Seite würde es da keine Probleme geben...
 
Hallo zusammen,

habe einige miese Erfahrungen gemacht, aber diese berührt mich immer noch, weil ich nicht eingeschritten bin.

Ich arbeitete in der Zeit auf der Neurologie. Eine Patientin, dies war eine Ordensschwester, an Parkinson erkrankt. Eine Frau die so voller Dankbarkeit war, für alles was man tat. Sie war blind und wirklich nur ein "Häufchen Elend".

Ihre liebe und genügsame Art, obwohl sie durch den Orden als Privat-Patient untergebracht war berührte mich sehr. Sie las Blindenschrift und war vollkommen klar im Kopf. Bedankte sich für jede Dienstleistung und entschuldigte sich für "die Arbeit"...die sie machte.

Sie war zur Parkinsoneinstellung im Haus und ich vergesse niemals wie die Chefarzt-Visite ablief.

Der Chefarzt kam rein, schaute sich die Kurve an und sagte, sie müssen noch 3 Wochen bleiben. Sie sagte darauf: "Aber ich möchte doch so gerne bald nach Hause." Er erwiderte nur: "Sie sind in einem so vergammelten Zustand zu uns gekommen, jetzt braucht es eben Zeit." Ich schämte mich so sehr für diese Aussage und kann nicht begreifen, dass ich nichts dazu gesagt habe. Sie hat danach so geweint und ich konnte sie kaum trösten.
Weil sie auch annahm, da sie ja blind ist...wie sehe ich denn aus?

Konnte ihr auch sagen, so hat er das nicht gemeint, er meinte ihre Medikamenteinstellung und nicht ihr äußeres Erscheinungsbild.

Gruß Brady
 
Das ist ja mal echt unter aller Sau, haben bei uns auch so einen Arzt gehabt, aber der ist entlassen worden.

Aber mal was anderes gibt es bei euch keine POSITIVEN erlebnisse?
Brauch mal was zum aufmuntern...
 
Hallo Alex,

klar gibt es auch positive Erlebnisse:

Eine alte Dame wurde auf dem Friedhof reanimiert sie war 95 Jahre jung, und ist mit dem Fahrrad zur Grabpflege ihres Mannes gefahren.
In meinem Nachtdienst - bei der Übergabe haben wir uns alle gefragt, ob man der Dame einen gefallen getan hat mit der Reanimation - konnte sie extubiert werden, nachdem der Tubus entfernt war fragt sie mich: Oh, bin ich jetzt im Himmel, sind sie ein Engerl?
Sie war bis zu diesem Zeitpunkt noch nie im Krankenhaus als Patientin und heilfroh als sie am nächsten Morgen verlegt wurde.
Sie ist übrigens wieder in ihre Wohnung eingezogen und und noch einige Jahre mit dem Fahrrad unterwegs gewesen.

Schönen Abend
Narde
 

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