Eine notfallmedizinische Studie

Elisabeth Dinse

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Krankenschwester, Fachkrankenschwester A/I, Praxisbegleiter Basale Stimulation
Akt. Einsatzbereich
Intensivüberwachung
SCHOKOLADENWEIHNACHTSMANN

Eine notfallmedizinische Studie
Die eigentliche Herkunft der Weihnachtsmänner ist unklar, sie liegt quasi im Dunkeln. Schon das periodisch massive Auftreten bereits im Herbst, sowie das schlagartige Verschwinden nach der Wintersonnenwende bedürfen noch intensiver Untersuchungen. Die vorliegende Studie befasst sich mit notfallmäßigen Gesichtspunkten, wobei im Wesentlichen die traumatologischen Aspekte im Vordergrund stehen sollen.

ANATOMISCHE VORBEMERKUNGEN
Die interessante Spezies "Schokoladenweihnachtsmann" ist makroskopisch recht gut untersucht worden. Umgeben ist der Patient von einer festen Haut, welche die verschiedensten Farbnuancen aufweisen kann. Die Farbgebung als solches lässt menschenähnliches Gesicht und Gestalt vermuten. Hinweise auf einen funktionstüchtigen Bewegungsapparat finden sich nicht. Die Extremitäten sind wie bei einer Syndaktylie verschmolzen. Die äußere Haut (Pellicula aluminica) dient dem Schutz des Individuums vor dem Unbilden der menschlichen Spezies; verhindert aber offensichtlich auch den Verlust körpereigener Substanzen bei der Änderung des Aggregatzustandes der Körpersubstanz. Diese Grundsubstanz liegt als Exoskelett nach innen dicht der Pellicula an und umhüllt die große zentrale Vakuole, welche in ihrer Form ein getreues Abbild des Weihnachtsmannes darstellt. Die Herkunft dieser Grundsubstanz ist umstritten. Biochemisch scheinen aber Zusammenhänge mit dem Abraum der Oetker`schen Schokoladenbergwerke zu bestehen. Der Schokoladenweihnachtsmann kommt in den verschiedensten Größen und Formen vor. Dies hat er mit den Gartenzwergen gemeinsam, denen er allerdings nur äußerlich ähnlich ist. Es wurden Exemplare von 20 - 4000 g gesehen. Über Wachstum, Nahrungsaufnahme sowie räumlichen Veränderungen rätselt die Wissenschaft noch heute.

TRAUMATOLOGIE
Nach der bisherigen Auffassung gibt es nur zwei klinisch relevante Traumatisierungsmechanismen: 1. Frakturen (Frakturen der Grundsubstanz) 2. Thermische Traumen (Hitzetrauma) Die Verletzungen der Pellicula scheint medizinisch bedeutungslos und bedarf keiner besonderen Therapie.

FRAKTURTYPEN
1. Impressionstraumen des Kraniums
2. Impressionstraumen des Thorax
3. Impressionstraumen des Säckelchen (trotz seiner atypischen Lage ist grundsätzlich an ein urologisches Konzil zu denken!)
4. Impressionstraumen im Fußbereich
5. Frakturen des Dents axis (neurologisches Gutachten erstellen!)
6. Polytraumen (Patient muss unverzüglich in eine Polyklinik überwiesen werden!)

UNFALLMECHANISMEN
Die Welt der Menschen ist für Schokoladenweihnachtsmänner an sich als extrem feindlich zu betrachten. Eine Hyperthermisierung des Corpus kann zu irreversiblen Schäden führen. So ist bereits das Auflegen einer Kinderhand oder die Positionierung auf einem Heizkörper für das Objekt sehr gefährlich. Intensive Sonnenstrahlung oder Badewasser hinterlässt beeindruckende Schäden. Frakturen treten schon bei Bagatelltraumen auf. Polytraumen werden allerdings eher bei Stürzen aus größeren Höhen beobachtet.


DIAGNOSTIK
Die Pupille des Patienten hat sich nach mehreren Testserien als lichtstarr erwiesen. Es ist keinerlei Reaktion bei der Konvergenz zu bemerken. Selbst ein Ausleuchten der Augenhöhlen mittels Softlaser hat zu keinerlei neuer Erkenntnis beigetragen. Vor einer Inspektion der Mundhöhle muss dringend gewarnt werden, da es neben einer irreversiblen Schädigung der Pellicula zu Gesichtschädelfrakturen (meist Typ LeFutch II.) sowie massiven Kieferfrakturen kommen kann. Die Perkussion kann sehr aufschlussreich sein. Bei intakter Aura ist ein hypersonorer Klopfschall zu vernehmen. Bei Hitzetraumen wird der Klopfschall meist klebrig, bei Polytrauma ist er nicht zu registrieren. Eine Auskultation erscheint unsinnig und belanglos. Die Temperaturmessung des Patienten erweist sich als äußerst schwierig, da physiologische Körperöffnungen oder Hauttaschen fehlen. Somit ist es ohne Verletzung des Probanden nicht möglich Rezeptoren einzuführen. Es gibt Untersuchungen, welche belegen, dass es sich bei dieser Spezies um Poikilotherme handeln könnte.

THERAPIE
Für die klinisch relevanten Traumen ist bislang seitens der Physiotherapie keine Studie bekannt geworden. Recherche haben keine Hinweise finden können, ob thermische Traumen mit anschließendem Gestaltverlust erfolgreich zu therapieren sind. Frakturen des Exoskelett sind heute noch therapieresistent. Eine Heilung im Sinne der Kallusbildung konnte leider nicht herbeigeführt werden. Eine primäre oder sekundäre Wundheilung findet nicht statt. Kleinere Fissuren können als Bagatelle unbeachtet gelassen werden, da sie den Allgemeinzustand nicht beeinträchtigen. Eine Applikation von Analgetika ist grundsätzlich kontraindiziert!

ZUSAMMENFASSUNG
Grundsätzlich scheinen Traumen jeglicher Form therapieresistent und ohne Aussicht auf Erfolg. Mit der Frage, ob der Verzehr der durch grobe Gewalt lädierten Patienten der richtige Weg zur Beseitigung des Corpus Delikti ist, wird sich in nächster Zeit die Kriminologie beschäftigen. Es sind Hinweise eingegangen, dass nach der Wintersonnenwende Schokoladenweihnachtsmänner zu Schokoladenosterhasen transmutieren.
 
:mryellow::rofl::lol::knabber::lol1::mryellow::rofl::lol::knabber::lol1::mryellow::rofl::lol::knabber::lol1:

Danke Elisabeth, für diese schöne Weihnachtsgeschichte!


Schokoladige Grüße, Gego.
 
Gibt es den Weihnachtsmann wirklich?

1) Keine bekannte Spezies der Gattung Rentier kann fliegen. ABER es gibt 300.000 Spezies von lebenden Organismen, die noch klassifiziert werden müssen, und obwohl es sich dabei hauptsächlich Insekten und Bakterien handelt, schließt dies nicht mit letzter Sicherheit fliegende Rentiere aus, die nur der Weihnachtsmann bisher gesehen hat.
2) Es gibt 2 Milliarden Kinder (Menschen unter 18 ) auf der Welt. ABER da der Weihnachtsmann (scheinbar) keine Moslems, Hindu, Juden und Buddhisten beliefert, reduziert sich seine Arbeit auf etwa 15 % der Gesamtzahl - 378 Millionen Kinder (laut Volkszählungsbüro). Bei einer durchschnittlichen Kinderzahl von 3,5 pro Haushalt ergibt das 91,8 Millionen Häuser. Wir nehmen an, dass in jedem Haus mindestens ein braves Kind lebt.
3) Der Weihnachtsmann hat einen 31-Stunden-Weihnachtstag, bedingt durch die verschiedenen Zeitzonen, wenn er von Osten nach Westen reist (was logisch erscheint). Damit ergeben sich 822,6 Besuche pro Sekunde. Somit hat der Weihnachtsmann für jeden christlichen Haushalt mit braven Kindern 1/1000 Sekunde Zeit für seine Arbeit: Parken, aus dem Schlitten springen, den Schornstein runterklettern, die Socken füllen, die übrigen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum verteilen, alle übriggebliebenen Reste des Weihnachtsessens vertilgen, den Schornstein wieder raufklettern und zum nächsten Haus fliegen. Angenommen, dass jeder dieser 91,8 Millionen Stops gleichmäßig auf die ganze Erde verteilt sind (was natürlich, wie wir wissen, nicht stimmt, aber als Berechnungsgrundlage akzeptieren wir dies), erhalten wir nunmehr 1,3 km Entfernung von Haushalt zu Haushalt, eine Gesamtentfernung von 120,8 Millionen km, nicht mitgerechnet die Unterbrechungen für das, was jeder von uns mindestens einmal in 31 Stunden tun muss, plus Essen usw.
Das bedeutet, dass der Schlitten des Weihnachtsmannes mit 1040 km pro Sekunde fliegt, also der 3.000-fachen Schallgeschwindigkeit. Zum Vergleich: das schnellste von Menschen gebaute Fahrzeug auf der Erde fährt mit lächerlichen 43,8 km pro Sekunde. Ein gewöhnliches Rentier schafft höchstens 24 km pro STUNDE.
4) Die Ladung des Schlittens führt zu einem weiteren interessanten Effekt. Angenommen, jedes Kind bekommt nicht mehr als ein mittelgroßes Lego-Set (etwa 1 kg), dann hat der Schlitten ein Gewicht von 378.000 Tonnen geladen, nicht gerechnet den Weihnachtsmann, der übereinstimmend als übergewichtig beschrieben wird.
Ein gewöhnliches Rentier kann nicht mehr als 175 kg ziehen. Selbst bei der Annahme, dass ein "fliegendes Rentier" (siehe Punkt 1) das ZEHNFACHE normale Gewicht ziehen kann, braucht man für den Schlitten nicht acht oder vielleicht neun Rentiere. Man braucht 216.000 Rentiere. Das erhöht das Gewicht - den Schlitten selbst noch nicht einmal eingerechnet - auf 410.400 Tonnen. Nochmals zum Vergleich: das ist mehr als das vierfache Gewicht der Queen Elizabeth.
5) 410.400 Tonnen bei einer Geschwindigkeit von 1040 km/s erzeugt einen ungeheuren Luftwiderstand - dadurch werden die Rentiere aufgeheizt, genauso wie ein Raumschiff, das wieder in die Erdatmosphäre eintritt. Das vorderste Paar Rentiere muss dadurch 16,6 TRILLIONEN Joule Energie absorbieren. Pro Sekunde. Jedes. Anders ausgedrückt: sie werden praktisch augenblicklich in Flammen aufgehen, das nächste Paar Rentiere wird dem Luftwiderstand preisgegeben, und es wird ein ohrenbetäubender Knall erzeugt.
Das gesamte Team von Rentieren wird innerhalb von 5 Tausendstel Sekunden vaporisiert. Der Weihnachtsmann wird währenddessen einer Beschleunigung von der Größe der 17.500-fachen Erdbeschleunigung ausgesetzt. Ein 120 kg schwerer Weihnachtsmann (was der Beschreibung nach lächerlich wenig sein muss) würde an das Ende seines Schlittens genagelt - mit einer Kraft von 20,6 Millionen Newton.
Damit kommen wir zu dem Schluss: WENN der Weihnachtsmann irgendwann einmal die Geschenke gebracht hat, ist er heute tot.
 
Das wird ja immer besser!
:rofl::lol1::knabber::spopkorns:

Schöne Nachtdienst-Grüße, Gego.
 
Guten Morgen...

ich bin entsetzt...das Leid des Weihnachtsmannes und des Schoko-Weihnachtsmannes haben mich sehr betroffen gemacht und ich bin der Meinung,es muss den armen Wesen geholfen werden...
Leider habe ich keine passende Schutzorganisation gefunden...trotz intensiven googelns nicht...
"Rettet den Weihnachtsmann und erlöst den Schoki-Weihnachtsmann durch sofortigen Verzehr von seinm Leid"...bitte,helft alle mit!! Diesem Elend muss ein Ende bereitet werden und die Verantwortlichen MÜSSEN merken,dass man ihr skrupellosen Handeln nicht einfach hinnimmt.Es kann einfach nicht angehen,dass tausende stark traumatisierte Sckoko-Männer in deutschen Kinderzimmern vor sich hin vegetieren.
Ich bitte Euch alle und appeliere an Euer Verantwortungbewusstsein...seht nicht weg,wenn ihr einen traumatisierten Schoko-Mann findet...beisst beherzt zu...denn nur ao kann sich die Zahl der verletzten Schoko-Männer minimieren....


:knockin:
 
1.11 .12
ich freue mich sehr, dass dieser Text Eingang in die Wunderwelt des www gefunden hat. Ich wüste allerdings gern, warum der Text ohne Angabe des Autors hier publiziert wurde! Ich habe diese Geschichte vor etwa 20 Jahren geschrieben und nur sehr wenige Exemplare verschenkt. Weggelassen wurde das Literaturverzeichnis und die englische Zusammenfassung.
Prof. Dr. Dr. Gero Völkel
 
Hallo Gero42,
ich habe soeben per Google ca 20 Links mit den Inhalten der Geschichte überprüft und dabei in keinem Falle einen Hinweis auf dich als Autor gefunden. Ebenso fehlt bei allen auch das Literaturverzeichnis sowie die englische Zusammenfassung.

Solltest du allerdings hier urheberrechtliche Ansprüche geltend machen, dann weise uns bitte auf eine Quelle deiner Rechtsansprüche hin. Ggf. werden wir dann deinen Text zumnindest bei uns standesgerecht entsorgen.

Ich hoffe allerdings, dass es dir nebenbei nicht entgangen ist, dass deine Kollegen der Notfallmedizin bereits alle dem Schokoladenweihnachtsmann-Virus unheilbar erlegen sind und ohne entsprechenden Nachschub auch keine Notarzt-Einsätze mehr fahren können!!!
 
Hallo,
ich möchte keine Ansprüche geltend machen, ich möchte nur als Autor genannt werden.
Liebe Grüsse von Gero42
 
Welches du ja nun hier getan hast.

Leider ist diese Tatsache wie schon geschrieben, nirgends im Internet recherchierbar, so das wir dir mal im Namen der Schokoweihnachtsmänner Glauben schenken möchten.
 
Mich lassen Schokoweihnachtsmänner kalt; ich leide z.Zt an subakuter Lebkuchenintoxikation. Ich hoffe, das ich den Dominostein-Belastungstest überstehe.
 

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