Der Wahrheit eine Chance geben: Transparency Deutschland über Korruption in der Pflege

Was hälst Du von dem Bericht über Korruption in der Pflege

  • Der Bericht von Tranceparence Deutschland ist sehr interessant.

    Stimmen: 3 50,0%
  • Der Bericht von Tranceparence Deutschland ist nicht so interessant.

    Stimmen: 3 50,0%

  • Umfrageteilnehmer
    6

white horseman

Poweruser
Registriert
12.03.2013
Beiträge
538
Transparency Deutschland stellt eine Studie zu Transparenzmängeln und Kontrolldefiziten im Bereich Pflege und Betreuung vor. Die Studie geht unnachgiebig mit Mängeln um.

Kaum aber wird am Image der Pflegeanbieter gekratzt, wollen die Anbieter bzw. Trägerverbände die ganze Studie für nichtig erklären und am liebsten gleich wieder aus der öffentlichen Diskussion verbannen. Warum soll es nicht möglich sein, die Mängel im System - so wie es Transparence Deutschland tut - einfach offenzulegen? Ist es ein Tabu, das System in Frage zu stellen?

Und das sei gleich dazu gesagt: Der Bericht prangert nicht die Pflegenden an, sondern zeigt Verständnis für ihre Situation - die durchaus nicht beneidenswert ist.

Aber der Bericht zeigt sehr deutlich, wie findige Profiteure das solidarisch finanzierte System aushölen.

Die reflexartige, aber leider ganz und gar nicht sachkundige Reaktion vom Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) oder auch vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), dass die Pflege überkontrolliert sei, geht an den Inhalten des Berichts völlig vorbei. Der Bericht bestreitet nicht die Vielzahl der Kontrollen. Aber er prangert u. a. die Wirkungslosigkeit der Kontrollen an, was jedem Menschen aus der Branche hinlänglich bekannt ist.

Ist es nicht erbärmlich, wenn die Trägerverbände nun so tun, als müssten sie sich vor die Pflegenden stellen? Die Pflegenden werden doch gar nicht angegriffen, sondern das System als solches und die Profiteure in dem System - zu denen die Pflegenden wirklich nicht gehören. Ist es nicht erbärmlich, dass diese Trägerverbände wie Trittbrettfahrer auf dem Rücken der Pflegenden über ihre eigenen Schwächen und Versäumnisse hinweg surfen wollen, indem sie das gute Image eines Berufsstandes schamlos für ihre eigene Außendarstellung ausnutzen?

Der Berufsstand der Pflegenden wird ausgebeutet auf nur jede erdenkliche Weise. Selbst unser gutes Image wird uns geklaut und zweckentfremdet. :angryfire:

Danke, Tranceparancy Deutschland, dass Du so rücksichtslos für Tranzparenz einstehst! :up:
 
Tut mir leid, aber ich kann keinen Bericht ernst nehmen, der sich als "Studie" bezeichnet, aber sein Studiendesign und seine Methodik nicht offen legt. Es werden Behauptungen über Experteninterviews aufgestellt, jedoch nicht belegt (was bekanntlich nicht bedeutet, dass ich die Namen meiner Experten nenne). Davon abgesehen sind einige der Forderungen überholt; z.B. sind MDK und Heimaufsicht schon längst zur Zusammenarbeit verpflichtet.

Wenn Du Transparenz in der Pflege suchst, lies die Studie von Herrn Wingenfeld: http://www.bmg.bund.de/fileadmin/da...squalitaet_in_der_stationaeren_Altenhilfe.pdf

Sollte das zu viel Lesestoff sein, hier ein Vergleich altes und neues System: http://www.diakonie-rwl.de/cms/medi...deKonzeptIPW-ISGUndAltesPflegenotensystem.pdf
 
Die reflexartige, aber leider ganz und gar nicht sachkundige Reaktion vom Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) oder auch vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), dass die Pflege überkontrolliert sei, geht an den Inhalten des Berichts völlig vorbei. Der Bericht bestreitet nicht die Vielzahl der Kontrollen. Aber er prangert u. a. die Wirkungslosigkeit der Kontrollen an, was jedem Menschen aus der Branche hinlänglich bekannt ist.

Ist es nicht erbärmlich, wenn die Trägerverbände nun so tun, als müssten sie sich vor die Pflegenden stellen? Die Pflegenden werden doch gar nicht angegriffen, sondern das System als solches und die Profiteure in dem System - zu denen die Pflegenden wirklich nicht gehören. Ist es nicht erbärmlich, dass diese Trägerverbände wie Trittbrettfahrer auf dem Rücken der Pflegenden über ihre eigenen Schwächen und Versäumnisse hinweg surfen wollen, indem sie das gute Image eines Berufsstandes schamlos für ihre eigene Außendarstellung ausnutzen?
Ich weiß zwar nicht, ob ich essentielle Teile der Stellungnahmen überlesen, bzw. nicht gefunden habe, aber deine angeprangerten Inhalte kann ich nirgends finden.

a) ist nicht von einer Überkontrolle zu lesen, sondern es wird darauf hingewiesen, dass die Pflege eine der meistkontrolliertesten Branchen ist.
b) wird von der Pflege und nicht von irgendwelchem schamlos ausgenutzten Pflegepersonal gesprochen. Es wird die Pflege allgemein verteidigt.

Erbrämlich finde ich deine fokusverschiebenden Anprangerungen und das in den Dreck ziehen gewisser Personen- und Einrichtungskreise.

Vielleicht habe ich aber auch nur die halben Aussagen gelesen, wo bei du das dann aber auch hättest verlinken können, um deine Behauptungen zu hinterlegen...
 
Ich weiß zwar nicht, ob ich essentielle Teile der Stellungnahmen überlesen, bzw. nicht gefunden habe, aber deine angeprangerten Inhalte kann ich nirgends finden.

a) ist nicht von einer Überkontrolle zu lesen, sondern es wird darauf hingewiesen, dass die Pflege eine der meistkontrolliertesten Branchen ist.
b) wird von der Pflege und nicht von irgendwelchem schamlos ausgenutzten Pflegepersonal gesprochen. Es wird die Pflege allgemein verteidigt.

Erbrämlich finde ich deine fokusverschiebenden Anprangerungen und das in den Dreck ziehen gewisser Personen- und Einrichtungskreise.

Vielleicht habe ich aber auch nur die halben Aussagen gelesen, wo bei du das dann aber auch hättest verlinken können, um deine Behauptungen zu hinterlegen...

Gut, ich versuchs mit Zitaten:

bad: „Die Pflege in Deutschland arbeitet ehrlich“. Der (@Claudia: okay, nennen wir es Bericht mit eher journalistischer und nicht empirischer Qualität) Bericht führt Beispiele auf, die das Gegenteil belegen. Aber nicht die Pflegenden, sondern die Entscheider am Drücker sind gemeint.

bad: "Neben dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen überprüfen auch die Heimaufsicht, das Gesundheitsamt, die Nationale Stelle gegen Folter, der Zoll und viele andere Institutionen die Arbeit unserer Pflegekräfte." Das halte ich für heuchlerisch. Es werden auch die Organisationen bzw. ihre Entscheider geprüft, z. B. hinsichtlich der personellen Besetzung. Das ist es mMn auch, was den bad in Wirklichkeit an dem Bericht stört. Besonders die Machenschaften hinsichtlich der Aufteilung von Heimen in zwei Firmen (Investor als Vermieter, GmbH in Personalunion als Dienstanbieter), um leichter aus dem solidarisch finanzierten System Profit abschöpfen zu können, sind mMn das Kritische, was den bad stören dürfte. Sie tun aber so, als ob sie im Namen der Pflegekräfte sprechen würden. Das nehme ich ihnen einfach nicht ab.

bad: „Der Pflegesektor in Deutschland ist eine der meistkontrolliertesten Branchen überhaupt." Wie gesagt, das bestreitet Tranceparency ja auch nicht, sondern die Ineffizienz und die dennoch fortbestehende Intransparenz des Systems. Da kommt es mir doch so vor, als hätte die Geschäftsführerin nur die Überschrift "Studie zu Transparenzmängeln und Kontrolldefiziten im Bereich Pflege" gelesen, die sie offenbar sehr stört. Das Defizit liegt aber nicht in einem "zuwenig Kontrolle", sondern in einem "zuviel ineffektive Kontrolle".

ASB: „Sammlung von Mutmaßungen“ sowie „teilweise falschen Darstellungen“. Im Gegensatz zur Darstellung von Transparency gäbe es seit 2009 eine gesetzliche Verpflichtung zur Veröffentlichung der Qualitätsberichte im Internet und in den Diensten und Einrichtungen.
Das nenn ich pauschale Abwiegeln. Wieviel Transparenz die gesetzliche Veröffentlichungspflicht tatsächlich bringt, kann doch auch dem ASB nicht entgangen sein. Genau diese Ineffektivität wird in dem Bericht beklagt, und zwar zu Recht.

@Maniac: Vielleicht habe ich in meiner Threadgründung oben zu sehr auf den Putz gehauen und damit einen Beschützerimpuls ausgelöst. Lies den Bericht und lass einfach mal wirken, wie es die von Trancperancy sehen. Unser System ist zu kompliziert, vergeudet zu viel in Bürokratie und ermöglicht zu viel unbemerkten oder schwer zu bekämpfenden Missbrauch. Nicht die Pflegenden werden angegriffen, sondern es wird versucht, auf die Missstände im System hinzuweisen. Das sollten wir alle einfach mal ernst nehmen und nicht gleich vom Tisch fegen, wie es hier dab und ASB versuchen.

@Claudia: Danke für Deine Links. Wie gesagt, ich nenne das Tranperancy-Werk dann lieber Bericht, weil ich Dir hinsichtlich der Methodik usw. natürlich Recht geben muss. Deine Links zu der Studie stehen mMn aber absolut im Einklang mit dem Bericht von Tranceperancy und sind geradezu ein Pladoyer für eine andere Überprüfungstrategie, wie sie bei Wingenfeld et al. (2011) als "Instrumente zur Beurteilung der Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe" vorgeschlagen werden.

Tranceparency ist kein wissenschaftliches Institut, sondern eine politische Bewegung, die gegen Korruption kämpft. Ich finde ihren Bericht erhellend und lesenswert, auch wenn die Beweislage keinem juristischen oder wissenschaftlichen Anspruch standhält. Das tun die Abwiegelungen allerdings erst Recht nicht. Nehmen wir's einfach als Argumentationspapier. Dann ist es leichter, sich auf die aufgestellten Argumente einzulassen, ohne sie gleich für nichtig zu erklären.

Und sorry für's auf den Putz Hauen. Aber nur so dringt manchmal etwas an die Oberfläche, was unter rhetorischer Makulatur bzw. intransparenten Schichten verborgen bliebe.
 
Für mich ensteht beim Lesen das Gefühl, als wären Pflegedienste und Heime generell unter Verdacht zu stellen, auch wenn da steht "manche", "einige" oder "der Pflegedienst macht sich schuldig, wenn..."

Manchmal fühle ich mich als Mitarbeiterin eine Pflegedienstes tatsächlich so.

Und die Rede ist ja auch immer nur von Heimen und Pflegediensten, Hausärzten.

Was ist eigentlich mit den Kliniken? Werden in Kliniken Prüfungen durchgeführt, so wie bei den Pflegediensten 1 x im Jahr?

(Bei uns heute, ich genieße gerade die Ruhe noch und sammel mich)
 
Wenn nicht alle Pflegedienste gemeint sind, sollte man das auch so verstehen.

Und die Krankenhäuser werden auch durch eine Vielzahl von Institutionen geprüft. Allerdings betrifft es dort die Pflege nur zu einem geringen Teil, in der Abrechnung einiger Komplexpauschalen und beim Modul Dekubitus als "Generalindikator" für Pflegequalität.

Das Qualitätssicherungssystem ist dort insgesamt Stückwerk, schafft viel unzuverlässige Daten, die Tranzparenz suggerieren, a ber nicht hergeben. Auch hier sollte Tranceparency mal einen Bericht zusammenstellen. Es würde sich lohnen, oder gibt's den schon?
 
Danke, dass du dich verdeutlicht hast, wobei ich dies bis dato trotzdem gänzlich anders sehe.

Im Gegensatz, habe ich den Transparency-Bericht (noch) nicht gelesen, vielleicht interpretieren wir deine genannten Zitate daher so unterschiedlich...
 
Vorschlag: Vergessen wir meine Schelte auf dap und ASB und wenden uns dem Tranceparency-Bericht zu. Damit habe ich mir wohl ein Eigentor geschossen und von dem eigentlich interesannteren Inhalt abgelenkt.

Ein Beispiel aus dem Bericht ab Seite 26:
Anders als die freigemeinnützigen Träger, die keine Gewinne machen dürfen und Überschüsse in die Verbesserung der Qualität oder in Expansion stecken müssen, können private Anbieter in der Pflege Gewinne machen und tun dies auch. Renditeversprechen von sechs bis zehn Prozent für Anleger sind keine Seltenheit. Den Preis des Renditedrucks zahlen allerdings die Beschäftigten und die Heimbewohner, während gewinnorientierte Investoren den Nutzen davontragen.

Es lohnt sich zu lesen, was unter der Überschrift "Der legale Weg zu Gewinnen" recht kompakt und sehr sachkundig auf den nachfolgenden Seite ausgeführt wird.

Der Bericht zeigt auf, wie das System die legale und auch illegale Ausbeutung der solidarischen Pflege-Finanzierung möglich macht. Er liest sich passagenweise tatsächlich so, als sei Betrug in der Pflegebanche sehr verbreitet, was allerdings nicht bewiesen wird. Manche Passagen in dem Bericht sind anekdotenhaft und können daher nur der Veranschaulichung, nicht aber der Beweisführung dienen. Das weckt natürlich Widerspruch und macht es einem nicht leicht, die Kritik am System, die den Kern des Berichts bildet, dennoch zur Kenntnis zu nehmen. Wenn wir uns aber einmal darauf einlassen, finden wir in genau dieser Krtik an dem System viele Gründe, warum die Pflegenden sich kaum Hoffnung auf eine nachhaltige Verbesserung ihrer beruflichen Situation machen können.

Das aufzudecken ist die Leistung des Berichts. Das sollten wir trotz der berechtigten Kritik einmal auf uns wirken lassen.
 
Manche Passagen in dem Bericht sind anekdotenhaft und können daher nur der Veranschaulichung, nicht aber der Beweisführung dienen.

Genau dies ist mir schon beim Überfliegen des Textes aufgefallen. Es ist der Grund, warum ich die gesamte Aktion nicht ernst nehmen kann. Es handelt sich nicht um fundierte Recherche und konstruktive Lösungswege, sondern um reinen Populismus.

Es gibt Fehler und Schwachstellen im System, kein Zweifel. Und sicher ist etliches, was im Transparency-Text steht, korrekt. Zumindest die Literaturquellen haben sie ja angegeben. Trotzdem, ich muss dem ASB Recht geben: eine Sammlung von Mutmaßungen, fußend auf angeblichen Experteninterviews, die nicht zitiert werden können. Das Ding ist absolut nichts wert, und ich bezweifle, dass es Pflegebedürftigten oder Beschäftigten etwas nützen wird.
 
Okay, akzeptiert. Du willst den Bericht nach dem Überfliegen nicht lesen.

Wenn es einen besseren Bericht gibt, der so umfassend versucht, die Systemfehler aufzudecken, wäre mir der sehr willkommen. Solange es den nicht gibt, ist der Tranceparency-Bericht aus meiner Sicht ein erster Ansatz, der es verdient, auf die Details einzugehen.

Was ist zum Beispiel davon zu halten, dass Investoren Altenheime bauen und an eigene Pflegeunternehmen vermieten, um primär eine doppelte Rendite abzuschöpfen? Wer arbeitet bei denen in der Pflege und kann sagen, wie sie mit den Arbeits- und Pflegebedingungen zufrieden sind?
 
Okay, akzeptiert. Du willst den Bericht nach dem Überfliegen nicht lesen.

Wenn es einen besseren Bericht gibt, der so umfassend versucht, die Systemfehler aufzudecken, wäre mir der sehr willkommen. Solange es den nicht gibt, ist der Tranceparency-Bericht aus meiner Sicht ein erster Ansatz, der es verdient, auf die Details einzugehen.

Ich muss Claudia Recht geben. Ich habe vor einigen Tagen bereits von diesem Bericht gelesen.
In dem Artikel stand aber drinnen, das der hier verlinkte Text es nur ein Bericht ist. Beim Überfliegen dachte ich dann, das es hoffentlich irgendwo eine vermeintliche eigentliche Studie dann zu finden ist.

Habe mich leider getäuscht. So ist dieser Bericht leider keine Studie, noch genügt sie irgendwelchen wissenschaftlichen Standards. Dadurch das zahlreiche Belege fehlen, nichtmal das Design beschrieben ist, ist dieser Bericht nicht viel wert. Sie lässt sich nicht nachvollziehen und damit verifizieren. Woher haben sie Ihre Aussagen? Wie können sie diese belegen?

Ich geben Dir zumindest dahin recht, das sie zumindest einen einen kleinen Ansatz bietet: Es gibt offenbar Korruption in der Pflege- wie sehr ist sie verbreitet? Welche Faktoren gibt es, was ist/ könnte ursächlich sein? Welche Lösungsmöglichkeiten ließen sich evtl. ableiten?
 
Mir geht es gar nicht so sehr um die Korruption, sondern darum, dass die Strukturen in der Pflegebranche die Zweckentfremdung solidarischer Gelder ermöglichen, die dringend für gute Pflege und für gute Arbeitsbedingungen benötigt werden. Ich brauche keine Studie, um das verstehen zu können. Es genügt mir, wenn endlich mal die Zusammenhänge aufgezeigt werden. Und das leistet der Bericht von Trancparency.

Wenn die Ergebnisse im Spiegel oder Fokus oder Stern gestanden hätten, hätte keiner nach Methodik und Beweislage gefragt. Die hätten es allerdings auch nicht als Studie betitelt - das sei hinzugefügt. Dann wären zwar auch einige Behauptungen in Zweifel gezogen worden. Aber man hätte sich auch mit den Zusammenhängen beschäftigt und gefragt, warum der Gesetzgeber soetwas zulässt. Manche Zusammenhänge liegen auf der Hand, wenn man sie erst einmal versteht. Gesetze, Abrechnungswege und betriebliche Geschäftsmodelle müssen nicht wissenschaftlich bewiesen werden. Man muss sie nur kennen und verstehen.

Mich interessieren in erster Linie die Zusammenhänge in der Branche, die durch ihre Komplexität und Intransparenz kaum eine substanzielle Verbesserung für die Pflegenden ermöglichen, weil die mächtigeren Kräfte in diesem System unbemerkt und ungehindert ihre Interessen durchsetzen können. Und das mächtigste Interesse ist Profit. Da müssen wir uns nichts vormachen, da ticken wir doch alle mehr oder weniger gleich.

Hingegen sind die pflegerischen Interessenvertreter weit weniger mächtig und die wenigen Vertreter, die wir uns leisten, können auch nicht alle Themen vollständig kompetent abdecken. Da sind uns andere Berufsgruppen durch ihren - insgesamt betrachtet - Bildungsvorsprung und ihre gut organisierte Lobby weit überlegen.

Wenn wir einfach mal rückwärts denken und uns fragen, wer in diesem intransparenten Geschäftsfeld Pflege am meisten profitiert und von seiner Veranlagung her am wenigsten an Pflege der Pflege willen interessiert ist, kommen wir den Ursachen der schlechten Pflege- und Arbeitsbedingungen leichter auf die Spur. Die Regeln werden auschließlich von Leuten gemacht, die nicht oder nicht mehr dem Pflegeberuf angehörgen. Deshalb müssen wir uns mit den Zusammenhängen auseinandersetzen. Leider sind diese Zusammenhänge tief in der Bürokratie versteckt. Das macht das Thema nicht gerade leicht verdaulich und regt Pflegende mit wengig Hang zum Management nicht gerade zur Vertiefung in das Thema an. Der Tranceparency-Bericht gibt aber gut verdauliche Einblicke in die Zusammenhänge. Er kann einen Ausgangspunkt für eine entsprechende Diskussion sein.

Lasst und über die Zusammenhänge sprechen und einfach alle unbelegten Behauptungen außer Acht lassen. Ist das hier möglich?
 
white horseman, was reitest (:lol:) Du denn so auf diesem Bericht herum? Ist Dir denn wirklich SOOO neu, daß solidarische Gelder in private Taschen fließen??? Schau Dich doch mal um!
 
white horseman, was reitest (:lol:) Du denn so auf diesem Bericht herum? Ist Dir denn wirklich SOOO neu, daß solidarische Gelder in private Taschen fließen??? Schau Dich doch mal um!

Hast Recht. Ich reite hier offenbar ein totes Pfert. Eine Diskussion kommt nicht zustande. Hab' vermutlich einen falschen Einstieg gewählt. Dabei habe ich nicht einmal das K-Wort fallen lassen. :| Du kannst ein Pferd zum Wasser führen, aber trinken kann es nur selbst. Hough!
 
Was willst Du denn noch diskutieren?

Das das Geld in Deutschland falsch ausgegeben wird? Das die Pflege zu kurz kommt?
Wer Profit macht, und wer nicht?

Das weiß man mehr oder weniger, ist leider alter Kaffee.

Statt darüber zu diskutieren- wäre es nicht vielleicht interessanter die Ziele der einzelnen Parteien zu diskutieren, im Hinblick auf das Gesundheitssystem und die Pflege?
 
Statt darüber zu diskutieren- wäre es nicht vielleicht interessanter die Ziele der einzelnen Parteien zu diskutieren, im Hinblick auf das Gesundheitssystem und die Pflege?
Keine schlechte Idee... Ich stelle nur gerade fest, daß die Parteien sich nicht mehr viel voneinander unterscheiden und Manchem traue ich nicht über den Weg- heiße Luft und sonst nichts. Und das Thema der Zeit ist die Bürgerversicherung, leider nicht die Pflege...
 
Statt darüber zu diskutieren- wäre es nicht vielleicht interessanter die Ziele der einzelnen Parteien zu diskutieren, im Hinblick auf das Gesundheitssystem und die Pflege?

Ein entsprechender Artikel findet sich in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Die Schwester Der Pfleger".
 
Keine schlechte Idee... Ich stelle nur gerade fest, daß die Parteien sich nicht mehr viel voneinander unterscheiden und Manchem traue ich nicht über den Weg- heiße Luft und sonst nichts. Und das Thema der Zeit ist die Bürgerversicherung, leider nicht die Pflege...

Genau deswegen sollte hier darüber diskutiert werden. Vielleicht gibt es doch Unterschiede.
Und was könnte eine Bürgerversicherung für das Gesundheitssystem und damit auch die Pflege bedeuten?
 

Ähnliche Themen