Berufsunfähigkeitsversicherung

Lyte

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09.07.2008
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34
Ort
Baden-Württemberg
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Intermediate Care
Hallo zusammen! :wavey:

Ich habe eine gewichtige Frage:

In 3 Monaten bin ich examiniert und da überlege ich selbstverständlich mir eine Berufsunfähigkeitsversicherung anzueignen. Ich treibe zwar regelmäßig Sport und mache auch spezielle Rückenübungen, aber ich will es lieber nicht herausfordern.

Nun meine Frage:
Es gibt verschiedene Anbieter mit verschiedenen monatlichen Verträgen und auch Kombipakete. z.B. benötige ich noch eine Rentenversicherung.

Wer kann mir was empfehlen bzw. was sind eure Erfahrungen auch zum Thema Kundenfreundlichkeit und jährliche Beitragserhöhung?
Wie hoch sollte mindestens der Beitrag im Monat sein damit es sich wirklich lohnt, falls mal was sein sollte?!

Wie gestaltet sich ein Kombipaket? Ist es überhaupt ratsam so eins zu nehmen oder lieber autonom z.B. bei der einen Versicherung Lebensversicherung und bei einer anderen Rentenversicherung z.B. Riesterrente, da jeweils günstiger?

Ich möchte natürlich später auch nicht über den Tisch gezogen werden und auch den Spleen jährlich eine Beitragserhöhung finde ich auch nicht so berauschend!

Vielen lieben Dank für euren Rat und eure Erfahrungen!!! :klatschspring:
 
Hallo Lyte,

die Überlegung ist wohl richtig, dass man sich frühzeitig versichern soll. Wenn man nur einmal eine Sehnenscheidenentzündung hatte, dann wars das mit den günstigen Beiträgen oder man kriegt gar keinen Vertrag mehr.

Prinzipiell gilt: BU nicht mit einem Sparvertrag kombinieren! Wenn du arbeitslos wirst, musst du beide Zahlungen aussetzen und dann verfällt auch die BU. Eine Neuversicherung - wenn du wieder liquide bist - kommt dich dann wesentlich teurer, weil du dann viel älter und vielleicht vorerkrankt bist.

Einzeln abgeschlossen ... kann auch einzeln gekündigt werden.

Wenn aber Kombi: Dann nimm auf jeden Fall KEIN Paket mit Kapital-Lebensversicherung!


Besser: wenn kombinieren, dann mit kapitalbildender Rentenversicherung, wo die eingezahlten Beiträge nicht komplett verfallen, wenn du nicht berufsunfähig wirst - dann kriegst du am Ende auf jedem Fall was raus.

Vorteil bei Kombi mit Altersvorsorge: Bei manchen Anbietern können BU-Einzahlungen auch für einen Zeitraum ausgesetzt werden aachener münchner.

Ist ganz schön verwirrend, wie?
 


Die Überlegung zur BU hab ich mir bereits vor über 10 Jahren gemacht als der Gesetzgeber entschlossen hat dies weitgehend für alle (zum damaligen Zeitpunkt) unter 40jährigen von Staats wegen her zu streichen. Für mich persönlich ist es keine Soll- oder Könnteversicherung sondern ein Muss, man weiß nie warum man nicht mehr berufsunfähig wird.
Es gibt Versicherer die, wenn man im ursprünglichen Beruf nicht mehr arbeiten kann nicht verlangen, dass man was anderes macht, da fällt mir die WWK ein.
Wichtig wäre auch dass man den, sofern tatsächlich-Tarif öffentlicher Dienst (gleichgestellt mit Beamten) abschließt, ist immer noch billiger.
Ende der Einzahlungszeit: Ende der Berufsfähigkeit. Hatte tatsächlich am Anfang eine die nur bis zum 58.LJ lief, kann mich nicht mehr daran erinnern warum ich das unterschrieben hab :schraube:.
Sich von mehreren Anbietern Angebote einzuholen ist nicht falsch, hat man noch einen "Familienversicherer" kann man da evtl. auch sparen wenn man mehrere Versicherungen bei der gleichen Versichererung/ dem gleichen Versicherungsvertreter abschließt.
Es gibt ebenfalls Versicherungen die man günstiger abschließen kann wenn man noch Geringverdiener (=Azubi) ist, also würd ich mich JETZT drum kümmern und sofort Angebote einholen.
Beitragserhöhung: Jährlich außer man legt schriftlich Widerspruch ein, 2x hintereinander abgelehnt dann bleibt der Betrag gleich bis zum Ende der Laufzeit. Nur - wird das dann nicht mehr reichen, Löhne steigen, Inflation... Es ist schon schmerzlich aber was nutzt es wenn man dann diese Rente braucht und damit nicht auskommt, nach über 40 Jahren Einzahlung.
Verbraucherzentrale? Könnte helfen...
Zeitschriften, die Versicherungen bewerten, z.B.Stiftung Warentest/FINANZtest....


Auch wenn es jetzt eine andere Versicherung ist, aber:
eine Privathaftpflicht mit Forderungsausfall.
Was hilft es einem wenn man nicht schuld ist, aber der schuldige nicht zahlen kann.
Damit man nicht jeden Mist einfordert, gibt es eine Untergrenze im Schadensfall, 1000€ glaub ich sind's.
Gibt's bei der VHV für mich aktuell 67€ - im Jahr!
 
Ich bin zwar erst Azubi, werde mir aber auch dieses Jahr noch eine BU-Versicherung machen. Desto später man es macht, desto teurer wird es meist und desto mehr Problemchen hat man schon, die man angeben / rausnehmen muss.
Mein Mann ist Versicherungsfachmann und durch ihn hab ich schon einen kleinen Einblick bekommen.
Wichtig ist, finde ich, dass man auf die "abstrakte Verweisung" achtet. Eine Rentenversicherung werde ich nicht mit anhängen, sondern ausschließlich die BU machen.
Außerdem muss man wirklich drauf achten, dass man an jede Behandlung / Arztbesuch aus der angegebenen Zeit achtet. Bei der Nürnberger Versicherung, wo ich es mache (die, laut meinem Mann, wohl auch mit die besten Bedingungen bietet und auch vor kurzem erst durch die Stiftung Warentest ausgezeichnet wurde), sind es die letzten 5 Jahre, die angegeben werden müssen.
Oft sieht man im TV, dass die Leute sich mit ihren Versicherungen herum streiten, weil diese nicht zahlen wollen, wenn die Leute Behandlungen vor Vertragsabschluss nicht angegeben werden. Daher - wichtig, dass man da nochmal nachforscht und auch wirklich alles angibt!

Das nur meine (laienhafte) Meinung dazu.
 
Hallo, also eine Berufsunfähigkeitsversicherung brauchen wir alle, denn wir können im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen unseren Job nicht einarmig vom Rollstuhl aus ausüben.
Die Prämien sind sehr hoch, da hat sogar mein Versucherungsmakler gestaunt. Als es um Vorerkrankungen ging habe ich eine DIN A 4 große Liste mit Erkrankungen abgegeben. In der Police kamen dann Ausschlußklausln, aber der Versicherungsmakler hat dafür gesorgt, dass es einen Passus gab, dass diese Klauseln nur 5 Jahre gelten, ist juristisch ok.
Außerdem haben die eh nicht richtig hingeguckt und nur die ersten drei von der Liste ausgeschlossen.
 
Hallo,

ich habe neulich erst mit einer Kollegin gesprochen, deren Mann seit Jahren vergeblich versucht, seinen Leistungsanspruch aus der BU geltend zu machen.


Er war KfZ-Mechaniker und hatte eine Schmierölallergie entwickelt...man sollte erstmal denken, dass dieses also dazu führt, dass er die vereinbarte Zahlung erhält.
Die Versicherung versucht allerdings mit "aller Gewalt" zu beweisen, dass man sehr wohl noch "anderweitig arbeiten kann"...und damit keine 100 % Berufsunfähigkeit vorliegt. Die wollten ihn als Hausmeister vermitteln.
Ende vom Lied: er hat eine Umschulung gemacht und arbeitete als technischer Zeichner.

Nun ist er seit etwa 2 Jahren aufgrund sehr komplexer Asthma-Anfälle arbeitsunfähig (sobald er das Fesnter aufmacht bekommt er Luftnot; hatte schon mehrfach einen anaphylaktischen Schiock).
Aber auch jetzt gibt es wohl keine Chance, von der BU etwas zu bekommen!

Kommentar meiner Kollegin: "Wenn man eine BU hat, dann muss man gleich eine sehr gute Rechtsschutzversicherung mit abschließen!"

Mein Fazit daraus: im Vorfeld sehr genau alle "Szenarien" durchdenken und abklären, wann der Leistungsfall nun wirklich eintritt.
 
Die Versicherung versucht allerdings mit "aller Gewalt" zu beweisen, dass man sehr wohl noch "anderweitig arbeiten kann"...und damit keine 100 % Berufsunfähigkeit vorliegt. Die wollten ihn als Hausmeister vermitteln.

Das ist genau das, was ich meinte, als ich dies hier schrieb:

Wichtig ist, finde ich, dass man auf die "abstrakte Verweisung" achtet..

Und das man eben vorher wirklich alles angibt und nichts verheimlicht.