narde2003 schrieb:
...
Darin sehe ich nicht wirklich eine Verbesserung.
...was darin liegen mag, dass Funktionspflege keine Verbesserung darstellt!
(Ich bin auch noch ein "Kind" dieser Pflegeorganisation)
Lediglich die Routine durch häufig wiederholende Tätigkeiten und die klare Aufgabenstellung (und damit hierarchische Anordnung) ist damit gegeben.
Die Nachteile überwiegen SEHR, weswegen die Entwicklung zur Bereichspflege ging.
Die Pflegekräfte sind oft unterfordert wegen ständig gleicher anspruchsloser Tätigkeiten,
Der Pflegeprozess wird aufgespalten und stellt keine Einheit mehr da.
Verlaufskontrollen sind schwer nachvollziehbar.
Schlechter Informationsfluss,
Weniger Beziehungsaufbau zum Patienten mit sinkender Zufriedenheit,
Ständige Störungen im Patientenzimmer, weil alle paar Minuten jemand anderes kommt und Pflegetätigkeiten zeitlich oft nicht gut aufeinander abgestimmt werden können.
Gestresste Schichtleitung, die für alle der Ansprechpartner ist und bei der alle Infos zusammenlaufen müssen.
Die Bereichspflege scheint heute weniger "rentabel", gerade da wieder mehr Hilfskräfte im Gesundheitswesen eingesetzt werden. In meinem Haus wurde im letzten Jahr über Hauswirtschaftlichen Dienst, Servicekräfte, Stationssekretärinnen, Arzthelferinnen, 1-Euro-Kräfte und etliche Stabsstellen für beratende Kräfte einiges an ergänzendem Personal geschaffen, das Personal auf der Station im Gegenzu halbiert. Dies scheint eine neue Struktur notwendig zu machen, weil eine Pflegekraft die neuen großen Patientenbereiche (bis zu 20!!!) gar nicht mehr im Sinne der Bereichspflege versorgen kann. Ihr kommt eine planende Funktion zu und ihre Tätigkeit beschränkt sich auf die Fachtätigkeiten (was jetzt nicht unbedingt schlecht ist).
Unsere Entwicklung geht wohl auch in Richtung Primary Nursing. Keine Ahnung, ob das schlechter oder nur anders sein wird. "Besser" wird man in diesen Zeiten nicht erwarten können.
LG
rex