Ausbildung mit Anfang 30 - Fortbildungschancen/Studium danach/nebenbei

chris.b

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Bei mir gings die letzten Jahre sehr auf und ab. Mittlerweile ist alles wieder im Lot und ich suche nach etwas im Gesundheitswesen. Problem ist zum einen das Alter, zum anderen, dass ich seit dem Abi doch weitestgehend eingeschrieben war (nichts in dem Bereich), also keine Wartesemester hab. Abi-Note war 3,1 damals.

Ich möchte eigentlich auch studieren wenns geht. Nun hatte ich überlegt sowas wie Pflege-Management zu machen. Gedanken hatte ich auch zu Medizin. Da ich aber keine Wartesemester habe ist da die Frage wie es mit der Ausbildung aussieht... also ob man dadurch Chancen hat iVm. einem älteren Abi bzw. guten Noten in der Ausbildung dann?! Gefühlt aber eher nicht.

Sonst wäre die Frage wie es mit Berufschancen und eventuell Gehalt nach der Ausbildung bzw. einem parallelen Studium ausschaut? Mich würde auch sowas wie OP-Krankenpfleger oder Anästhesist interessieren. Sind das Berufe die man über die Krankenpflegerausbildung mittels weiterer Kurse erreichen kann?

Ich habe im Altenheim schon viel Erfahrungen mit einigen Bereichen des Berufsfeldes machen können.

Ich weiß, dass das ein kleiner Rundumschlag ist, aber das sind so meine groben Überlegungen dazu.

Danke für Antworten :)
 
Bitte studiere kein Pflegemanagement, wenn du nicht als Pflegefachkraft selbst tätig warst. Ich weiß, das geht und du wirst auf Leute treffen, welche das auch so gut heißen - aber im Interesse der Kollegen, welche dann "unter" dir angestellt sind - mach es nicht. In meinen Augen haben Pflegemanagement-Absolventen ohne "Pflegegrundausbildung" und Erfahrung in der Pflege am Menschen ein massives Glaubwürigkeitsproblem. Die sollen wissen wir der Lauf gemeistert werden soll ohne selbst laufen gelernt zu haben - das muss in die Hose gehen. Medizin ist gänzlich anders gelagert als Pflegemanagement... ähnlich ist da fast garnichts. Google mal die Inhalte der Studiengänge und vergleiche.

Grundsätzlich kannst du auf eine Pflegeausbildung immer aufsatteln - egal was. Ein Anästhesist wirst du aber nur, wenn du Medizin studiert hast - das sind nämlich Ärzte. Die OP-Pflege scheint eher eine aussterbende Gattung zu sein - die Zukunft wird wohl vom medizinischer Assistenzberuf des OTA bestimmt sein. Wenn du nur ne Ausbildung im Gesundheitswesen suchst und nicht in die Pflege willst wäre der OTA was für dich. Arzt wirst du dadurch aber nicht. Alternativ kannst du dich auch über den ATA informieren. Ist ebenfalls ein medizinischer Assistenzberuf, welcher aber dem Anästhesisten und nicht wie der OTA dem Chirurgen zuarbeitet. Vereinzelt werden auch Studiengänge zum Arztassistenten angeboten. Die Einsatzfähigkeit dieser Absolventen ist für den deutschen Raum aber alles andere als zweifelsfrei geklärt... siehe hierzu auch die Threads zum Thema Physician Assistant über die sufu.

Die Zugangsvorraussetzungen und weitere Modalitäten der genannten Ausbildungen und Studiengängen sind schnell gegoogelt - Probleme, da reinzukommen, solltest du trotz deines Abi-Schnitts aber eh keine haben. Wenn du unbedingt studieren willst, kannst du das, wie gesagt, mit dem Physician Assistant machen oder in der Pflege (Bachelor of Nursing) ggf. auch dual... Letzteres empfehle ich dir aber nur, wenn du wirklich was mit Pflege in einem professionellen Verständnis anfangen kannst und nicht Medizinern oder Managern nacheiferst.
 
Pflegemanagment ohne bisher in der Pflege tätig gewesen zu sein?
Lustig, damit sägt dich jedes Team noch während deiner Probezeit auf Station als Leitung ab.
 
Danke erstmal für die ausführliche Antwort :).
Der OTA klingt interessant. Hat auch teilweise scheinbar viel Anatomie und ähnliches dabei. Kann man von da aus dann auch weiter das Aufgabenfeld erweitern oder ändern? Vllt gibts da Erfahrungen wie man mit der Ausbildung nochmal Richtung Medizin gehen möchte?
Wie siehts bei OTA mit Stellen und Nachfrage aus? Auch der Zugang wäre für mich dort problemlos möglich? Sehe nur, dass man durchaus auch mit Hauptschulabschluss da rein kommt.

Vllt. wäre alternativ in der Pflege wirklich dann etwas oder Management die bessere Alternative. Weiß jemand wie es mit Gehaltsaussichten ist bei GuK zusammen mit einem Pflege-Bachelor?

Managern würde ich weniger nacheifern... eher dieser Komponente, dass man am Menschen arbeitet bzw. hilft.
 
Pflegemanagment ohne bisher in der Pflege tätig gewesen zu sein?
Lustig, damit sägt dich jedes Team noch während deiner Probezeit auf Station als Leitung ab.

Wie gesagt. Zivi in der Pflege gemacht... also selbst gepflegt, gerne die Härtefälle :x
 
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Vllt. wäre alternativ in der Pflege wirklich dann etwas oder Management die bessere Alternative. Weiß jemand wie es mit Gehaltsaussichten ist bei GuK zusammen mit einem Pflege-Bachelor?

Wenn du weiterhin (ohne andere spez. Aufgaben, welche einen Bachelor erfordern) in der "normalen Pflege" bleibst, bekommst du auf Normal Station P7/KR7 und auf Intensiv, IMC oder anderen Stationen welche, Tarifrechtlich, als komplexer wahrgenommen werden eben P8 bzw. KR8.
Dazugehörige Tabellen findest du hier hier (P-Tabelle) und hier (KR-Tabelle). Beide beziehen sich auf das Jahr 2019. Eine Besonderheit liegt nun, nach gestriger Unterzeichnung des Änderungstarifvertrages, in der KR Tabelle vor. So darfst du von vornherein eine 120€ Pflegezulage draufrechnen. Eben diese Tabellen gelten, bei Interesse, für OTA und ÄTA ebenfalls.
Darüber hinaus gibt es noch den AVR, Caritas und haste nicht gesehen. Ebenfalls haben private Betreiber einen eigenen Haustarifvertrag.

Zusatz: Die KR-Tabelle unterliegt dem Tarifvertrag der Länder (TV-L), unter dem idR Unikliniken angeschlossen sind.

Managern würde ich weniger nacheifern... eher dieser Komponente, dass man am Menschen arbeitet bzw. hilft.
Warum dann in die Leitungsebene?

Und wie Leander schon sagt. Zivi ist nicht mit dem erlernen von Pflege im professionellen Kontext vergleichbar. Oder anders gesagt:

Ich habe schon an meinem Auto rumgeschraubt, aber bin weit davon entfernt ein KfZ-Mechatroniker zu sein.
 
Der OTA klingt interessant. Hat auch teilweise scheinbar viel Anatomie und ähnliches dabei. Kann man von da aus dann auch weiter das Aufgabenfeld erweitern oder ändern? Vllt gibts da Erfahrungen wie man mit der Ausbildung nochmal Richtung Medizin gehen möchte?

Ich tue mich ehrlich gesagt schwer damit zu erkennen, was genau du möchtest. Du schreibst von Interesse an Medizin, willst aber im nächsten Atemzug in die Leitung, noch später dann doch wieder an den Menschen. Das ist so ein bisschen wie "Wasch mich aber mach mich nicht nass". Was genau an Medizin ist, was dich interessiert? Medizin ist ein weites Feld und deckt von Grundlagenforschung auf Zellebene, Diagnostik und Therapie, bis zu Ethik, Verwaltung, Rechnungswesen, Juristerei und Wirtschaftskenntnissen so ziemlich alles ab. Was daran nun genau dein Reizpunkt ist, müsstest du bitte noch genauer definieren, damit wir wissen, wohin die Reise gehen soll.
 
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@chris.b

Mache dir mal eine Aufstellung deiner möglichen Berufe.
Dann ermittle, was in diesen Berufen wirklich gemacht wird und welche Voraussetzungen erwartet werden.
Die Aufstiegschancen kann man auch noch dazu nehmen.
Anschließend kannst du dir selbst schon die für dich möglichen Berufe in eine engere Wahl bringen.
Mit einem Abitur sollte dies für dich möglich sein.

Deine Fragestellung ist in der von dir geschriebenen Form leider nicht zu beantworten, da du zu viele Berufe miteinander vergleichen willst, die sich massiv voneinander unterscheiden.

LG Einer

P.S.: Der Faktor Alter ist meiner Ansicht allerdings zu vernachlässigen
 
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Neben meinem Bruder, der von seiner Arbeit als Zivi berichtete, wurde ich von Scrubs-Die Anfänger dazu gebracht mich näher damit auseinander zusetzen.

Und so ein großer Unterschied ist da gar nicht auf unserer Station.
 
Hab mich nochmal etwas zum Thema belesen. Also etwas interessanter finde ich den OTA schon. Insbesondere, da man dort auch technische bzw. physikalische Grundlagen lernt. Auch der direkte Bezug zum Patienten wäre mir wohl doch wichtiger als im Hintergrund die Fäden zu ziehen.
Wichtig wäre mir jedoch in jedem Fall, dass ich bei entsprechender Interesse auch noch weitere Aufstiegsmöglichkeiten habe. Weiß jemand wie - jetzt mal etwas sehr weit vorgegriffen - bei gutem Abschließen die Chancen auf ein weiterführendes Medizinstudium wären? Also jetzt mal angenommen, man sucht sich eine Ausbildungsstelle direkt am Uniklinikum.
Habe ich das richtig erfasst, dass man die Ausbildung fast nur zum Herbst 20 beginnen kann? Also nichts zum Frühjahr, was mir eigentlich besser passen würde.
Was mir jetzt so einfällt, ich aber bislang nicht nachgelesen habe, wäre ein Ausbildungsbeginn jetzt mit späterem Wechsel!? Aber ich denke mal, dass das eher nicht so praktikabel sein dürfte.

Eine ergänzende Frage noch. Vom Krankenpfleger kommt man ja auch in alle möglichen Richtungen, wenn man sich spezialisieren möchte. Als duales Studium gibts ja aber oft nur die "Verwaltungsberufe". Gibts ein duales Studium, das auch in Verbindung mit dem Krankenpfleger eher ins praktische geht? Dann etwa sowas: Hochschulen

Aber wenn man erst später noch studieren möchte im Gesundheitsbereich (wie jetzt Medizin), ist dann ein gutes duales Studium besser als nur eine gute Ausbildung?
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine ergänzende Frage noch. Vom Krankenpfleger kommt man ja auch in alle möglichen Richtungen, wenn man sich spezialisieren möchte. Als duales Studium gibts ja aber oft nur die "Verwaltungsberufe".
???
Pflege dual wurde doch weiter oben schon genannt.
Was bitte hat das mit "Verwaltungsberufen" zu tun?
Aber wenn man erst später noch studieren möchte im Gesundheitsbereich (wie jetzt Medizin), ist dann ein gutes duales Studium besser als nur eine gute Ausbildung?
Kann ich Dir nicht sicher beantworten; aber m. W. ist ein bereits absolviertes anderes Studium vor dem Medizinstudium eher ein Hindernis, da Medizin dann Dein Zweitstudium wäre:

"War es leicht, einen Zweitstudienplatz zu ergattern?
Nein, auf gar keinen Fall. Sobald man ein Erststudium abgeschlossen hat, zählt die Abi-Note nichts mehr. Stattdessen werden Punkte in verschiedenen Kategorien vergeben, z. B. wie "wertvoll" die Kombination von Erst- und Zweitstudium ist, ob man Kinder betreut bzw. Familienangehörige pflegt, wissenschaftliche Gründe etc. Um die nötigen Punkte zu erlangen, blieb mir schließlich nur der Weg, in Sozialpädagogik eine Promotion zu beginnen. Das habe ich dann gemacht."


Quelle:
 

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