Assistenzaufgaben bei OP's übernehmen

OPschwesterlein

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26.02.2007
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222
Beruf
Krankenschwester, Fwb OP-Pflege
Akt. Einsatzbereich
Zentral-OP Maximalversorgung
Wie steht ihr denn zum regulären Assistieren bei Operationen? Also die Aufgaben übernehmen, für die eigentlich ein Assistenzarzt zuständig ist (saugen, Fäden abschneiden, Haken halten, etc.)?
Wenn mal Not am Mann ist, helfe ich da natürlich aus. Aber mittlerweile muss ich feststellen, dass das seitens der Chirurgen ausgenutzt wird. Es wird gefragt, wer von der OP-Pflege instrumentiert und dann wird entsprechend entschieden, ob man ein Assistenten braucht. Das finde ich nicht in Ordnung. Gibt es auch rechtliche Argumente dagegen oder muss man soetwas übernehmen?
 
theoretisch musst du es nicht / darfst du es nicht, da es nicht deiner ausbildung / deinem tätigkeitsfeld entspricht und du keine verantwortung für diese tätigkeiten übernehmen kannst und darfst!

man sieht ja aber immer wieder, dass es anders läuft -.- ...

vielleicht gibts deshalb den studiengang physician assistant bzw. die CTAs ... wer weiß?!
 
Hallo,

Dieses Problem kenne ich nur zu gut!!! Am Ende versauen wir uns ja die Zeiten selbst, indem man einmal den kleinen Finger reicht. Häufig ist es doch auch so, dass die jungen Kollegen den Ärzten zeigen wollen was sie können und damit beginnt leider das Dilemma... Letztlich waren wir aber eben alle mal die 'jungen Kollegen' :gruebel: Bei uns führte das aber mittlerweile dahin, das eine Kollegin letzte Woche ein Quercolon instrumentiert und assistiert hat und das geht eindeutig zu weit!
 
Vorsicht! Hier droht eine Rechtsfalle. Es gibt kein Verbot für das Assistieren von OPs. Aber wenn etwas schief geht, kann das rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen! So gab es vor Jahren mal einen Fall der Assistenz bei einer Parotis-OP durch eine GUK. Dabei wurde unbemerkt der von der Kollegin gehaltenen Haken in den Facialis-Nerv gesetzt und was eine Schädigung nach sich zog. Es kam zur Verurteilung (leider kein Aktenzeichen zur Hand) obwohl auch eine Schädigung durch die OP selbst begründet sein kann.....

Matras
 
oooohha!

danke für die info! ich dachte tatsächlich, dass die verantwortung beim operateur liegt ... wie man sich täuschen :D

aber unser allwissender matras war ja zur stelle ;)
 
Vielen Dank matras! Hätte auch gedacht, das da letztendlich die Verantwortung beim Operateur liegt. Muss er nicht kontrollieren dass z.B. die Haken richtig "sitzen"? Wahrscheinlich wurden in dem genannten Fall beide verurteilt.
Es ist ja nicht nur der rechtliche Aspekt Ich fühle mich bei Häufung von Assistenzübernahmen auch irgendwo ausgenutzt und für unseren Berufsstand ist das sicher nicht gerade förderlich. Wenn ich meine Kenntnisse in Richtung Assistenz bei OP's erweitern möchte, mache ich CTA oder soetwas. Da werde ich dafür zumindest etwas mehr entlohnt und weiß auch was ich da mache.
 
Interessant wie das in Deutschland gehandhabt wird.
Wir assistieren hier grundsaetzlich,und das wird von uns auch erwartet.
 
@cheggi:

Wenn ich das entsprechend bezahlt und bestimmte Dinge gschult bekäme, dann habe ich damit kein Problem.Aber dafür gibt es ja die Weiterbildung CTA, wenn ich das wöllte.
Es geht einfach darum, das man ein OP-Assistenz ohne Entlohnung neben dem Instrumentieren übernehmen soll. Das finde ich nicht in Ordnung! :dudu:
Cheggi, wird das denn bei euch einfach vorausgesetzt ohne entsprechende Entlohnung & Anerkennung?
 
Schönen Abend!:sdreiertanzs:

In Ausnahmefällen kann man das mal machen, aber es darf nicht zur Regel werden. Damit schädigen wir unseren Stellenplan. Wenn wir auch noch assistieren, heißt es irgendwann: " Ihr seid aber viele Leute, wenn ihr auch noch zusätzlich assistieren könnt".
Und bei uns Op-Leuten wird dann noch mehr Personal eingespart!!:!:

Die Assistenten werden noch unfähiger,aber arroganter auf die Menschheit losgelassen. Theoretisch gut ausgebildet, aber praktisch "zehn linke Daumen"!:rocken:
Ich habe auch schon mal gefragt, warum der Facharzt nur theoretisch
geprüft wird? Für einen Chirurgen ist es aber doch auch wichtig, dass geprüft wird, was er praktisch kann,oder?! Unser CA fand das eigentlich einen guten Einwurf.

LG opjutti:sdreiertanzs:
 
@ opjutti: Ich stimme dir in allen Punkten begeistert zu! :beten: :up:
 
Hallo zusammen

kann mir jemand auflisten was genau ihr tut im OP als OTA? Das interssiert mich echt total, und sagt habt ihr während der OP mit Röntgenstrahlung zu tun?
Und noch eine Frage bei wievielen OPs seid ihr am Tag dabei?

Danke für die Antworten.

Gruß timeless
 
@timeless:

1. Alles, was im OP anfällt: Springen, Instrumentieren, Patienten lagern. Evtl. noch Patienten einschleusen und beim Aufbereiten der Instrumente helfen (Siebe packen).

2. Bei vielen Operationen wird mit Bildwandler gearbeitet. Wir in der Orthopädie, Trauma und Wirbelsäulenchirurgie röntgen täglich mehrmals und auch oft minutenlang mit dem Bildwandler. Jeder OP-Saal ist ein "strahlenrelevanter" Bereich und muss entsprechend gekennzeichnet sein.
Als Schutz gibt es natürlich die entsprechenden Schürzen, SD-Schutz, Handschuhe und evtl. Brillen.

3. Kommt auf den Umfang des OP-Programmes an:
Je nach OP-Dauer 4-8 Operationen/Tag.

Sind deine Fragen damit beantwortet?

LG opjutti