ARDS bei Lungenfibrose

Chris KHL

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ICU
Was würdet Ihr zu dem Fall sagen.

Der Patient 59 Jahre Zustandsbild nach einer Perfuration nach ERCP mit allen nur erdenklichen Folgen. Schwere Sepsis und und und. Danach tauchte das Problem auf das der Patient aufeinmal eine Lungen Fibrose entwickelte. Es wurde versucht bei dem Patienten eine Intubation zu vermeiden was nicht gelang.
Zum nächsten Problem der Patient kann aufgrund der Grunderkrankung der Lungenfibrose das CO² nicht mehr so richtig abgeben. Mit Beatmungseinstellung wurde schon alles versucht. Die letzen BG waren PH von 7,1 O² von 102 und ein CO² von 98. Tja und zu allem Überfluss entwickelte der Patient jetzt noch ein ARDS.
Meine Frage wurde zu diesem Zeitpunkt ein CO² Eliminator was bringen wie eine ILA? Welche Erfahrungen wurden da bei Euch gemacht? Rotarest sinnvoll oder Bauchlage des Patienten.
 
Huhu,

sehr komplex und schwierig und zu wenig Informationen ;)
Woher kommt die Lungenfibrose denn so plötzlich? Ich würde innerklinisch dann erstmal von einer medikamentös-toxischen Fibrose ausgehen.

Bauchlage halte ich für etwas sinnfrei. Oxygenierung scheint gut (FiO2? PEEP?), CO² ist natürlich recht hoch. Eine ILA würde natürlich erstmal Entlastung schaffen (ist aber nicht das, was man "minimalinvasiv" nennt -> Kontraindikationen? Risiken abwägen!), gerade bei der respiratorischen Azidose, das ganze kann sich ansonsten zu einem Teufelskreis entwickeln (Stichwort pulmonale Hypertonie).

Das von mir sind natürlich nur theoretische Geplänkel, was sagt denn der behandelnde Arzt?

Ansonsten: Pleuraergüsse? Bronchoskopie? Sedierungsstatus? Wirklich ARDS? In was für einem Haus arbeitest du? Ist das dafür ausgelegt so einen Patienten zu behandeln? Verlegung in ein ARDS Zentrum?

Das wären Fragen, die ich klären würde.
 
Hi, dies' ist hier mein erster Beitrag, aber trotzdem:

sehr komplex und schwierig und zu wenig Informationen ;)
Bauchlage halte ich für etwas sinnfrei. Oxygenierung scheint gut (FiO2? PEEP?), CO² ist natürlich recht hoch. Eine ILA würde natürlich erstmal Entlastung schaffen...
Dieser Meinung bin ich auch...
Bei einer bekannten Lungenfibrose hätte man es evtl. erst einmal mit einer Maskenbeatmung versuchen sollen. Die Intubation war meiner Meinung nach nicht so die tolle Idee.
Besteht eine pulmunale hypertonie? Eine ILA ist evtl. nur eine kurzfristige Lösung - keine wirkliche Erfahrung, tut mir leid.
 
Extrakorporale Systeme zur Oxygenierung machen nur dann Sinn, wenn eine Chance besteht, dass sich die Grunderkrankung nach kürzerer Zeit zumindest so verbessert, dass ein Weiterleben ohne die Maschine möglich ist. Ansonsten verlängerst Du nur das Leiden des Menschen. Deshalb sind die Indikationen sehr eng für eine solche Technik. Da solltest Du mal den zuständigen Arzt fragen.
 
Extracorporale Systeme machen in meinen Augen Sinn, wenn sie frühzeitigst eingestzt werden. Je später du startest, desto ausgeprägter ist die Lungenschädigung, desto schlechter das outcome.
Die ILA ist ganz sicher keine kurzfristige Lösung!
Ist nur die Elimination von Co2 nötig, reicht der Ila Meembranventilator, wird eine zusätzliche Oxygenierung benötig, muss man ein Pumpensystem zB Ila Activve in Betracht ziehen. Eine sehr kosten- Personal und zeitaufwendige Therapie. Wir haben, gezielt eingesetzt, damit sehr positive Erfahrungen gemacht.
Unsere Patienten sind teilweise über 2-3 Wochen damit versorgt und werden, wenn nötig damit auch geweant und mobilisiert.
Bauchlage kann man individuell probieren. Ich habe bei unseren Patienten damit eher negative Erfahrungen gemacht. Vom Rotorest profitieren unsere Patienten mit ähnlichen Diagnosen nicht.
D.
 
P.S.: Wer mit so einer Geschichte anfängt, muss auch weitererzählen und mehr Infos liefern:D
 
Also evtl. sollte man in Betracht ziehen den Patienten in ein Uniklinikum zu verlegen. Bauchlage ist meiner Meinung nach nicht wirklich angezeigt, da der Patient (zumindest im Moment) kein Oxygenierungsproblem hat.
Ein Extracorporales Verfahren wär eine Möglichkeit der Therapie. Allerdings ist eine Fibrose nicht reversibel. Die ECMO ( die wir meist implantieren) also nur eine Übergangslösung.
Wäre der Patient ansonsten stabil, dh kein Mehrorganversagen, keine Sepsis oder fulminante Nebenerkrankungen und dazu etwas jünger, könnte man eine Listung zur LTX anstreben.

Ohne weitere Informationen kann man dazu natürlich kaum was sagen, aber es klingt nach keinem geeigneten Patienten hierfür.

Aber mal so nebenbei wie sind denn überhaupt die Beatmungseinstellungen am Respirator? Vll lässt sich die Beatmung ja noch ausreizen??
Ich bin auf jeden Fall sehr neugierig wie es weiter geht!:emba:
 
Also evtl. sollte man in Betracht ziehen den Patienten in ein Uniklinikum zu verlegen. Bauchlage ist meiner Meinung nach nicht wirklich angezeigt, da der Patient (zumindest im Moment) kein Oxygenierungsproblem hat.
Ein Extracorporales Verfahren wär eine Möglichkeit der Therapie. Allerdings ist eine Fibrose nicht reversibel. Die ECMO ( die wir meist implantieren) also nur eine Übergangslösung.
Wäre der Patient ansonsten stabil, dh kein Mehrorganversagen, keine Sepsis oder fulminante Nebenerkrankungen und dazu etwas jünger, könnte man eine Listung zur LTX anstreben.

Ohne weitere Informationen kann man dazu natürlich kaum was sagen, aber es klingt nach keinem geeigneten Patienten hierfür.

Aber mal so nebenbei wie sind denn überhaupt die Beatmungseinstellungen am Respirator? Vll lässt sich die Beatmung ja noch ausreizen??
Ich bin auf jeden Fall sehr neugierig wie es weiter geht!:emba:

Ob das mal nach 6 (sechs) Monaten nicht etwas spät ist?!?
 
Ups 8) .. da hab ich gar nicht drauf geachtet!