An BZ-Nadel gestochen...

Herbstkind

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18.04.2010
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Mir ist vor ein paar Tagen was ganz blödes passiert.
Ich wollte am Morgen bei einer Bew. den BZ messen und dafür in den "Stixer" eine neue Nadel tun, leider war ich zu der Zeit auch ziemlich im Stress und habe nicht rechtzeitig gesehen, dass im Stixer noch eine alte Nadel war. An der hab ich mich dann gestochen.
Nun weiss ich also auch gar nicht genau, von welchem Bew. die gebrauchte Nadel ist. Wir haben zwar keine Bew. mit ansteckenden Krankheiten, aber man weiss ja nie, irgendwie mach ich mir dennoch Sorgen.
Ich habe mich mit der Nadel in den Finger gestochen, hat leicht geblutet. Ich habe daraufhin das Blut rausgedrückt und die Stelle mit Virugard desinfiziert. Gegen Hepatitis B bin ich geimpft. Aber was ist mit Hepatitis C/HIV? Irgendwie mache ich mir totale Sorgen. Was meint ihr, wie hoch ist das Risiko dass ich ich mit irgendwas angesteckt habe??? :/
 
Mußt du nicht Nadelstichverletzungen melden? Alles weitere sollte dann der zuständige Arzt klären.
 
Was ist ein stixer?
 
Wir haben solche "halbautomatik Lanzetten" (Laienhaft ausgedrückt). Die sind umgeben von einer Plastehülle und haben hinten eine Auslöser. Wir dieser gedrückt dann schießt ganz kurz die Lanzette raus und sofort wieder rein und kann nur einmal verwendet werden. Die Gefahr sich nach Benutzung dieser Einmallanzette zu stechen ist 0.
 
Jetzt ist es aber passiert - ich denke jeder Arbeitgeber und auch die Berufsgenossenschaft verlangen, Nadelstichverletzungen zu melden und ziehen dann das jeweilige Testprogramm durch. Hier weiter rätseln wie groß das Risiko sein könnte und wie es evtl. genau passiert ist, ist keine Lösung. Er/sie muß das weitere Vorgehen auf der Arbeit regeln, oder nicht?
 
Selbstverständlich. Die Erstmaßnahmen sind schon erfolgt, jetzt muss gemeldet werden und dann wird in Abständen Blut abgenommen. Das Infektionsrisiko ist bei einer so kleinen Menge Blut zwar glücklicherweise ziemlich gering, das ändert aber nichts am Verfahren.

Wieso werden überhaupt noch Nicht-Safety-Produkte verwendet? Die TBRA gestattet das nur noch bei bekanntem negativen Status.
 
Ich nochmal. Irgendwie lässt mir die ganze Sache keine Ruhe...was meint ihr, wie hoch ist das Risiko in diesem Fall, sich an etwas angesteckt zu haben? Jetzt im Nachhinein denke ich mir, hätte ich vielleicht doch lieber ins KH zur Blutentnahme gehen sollen, aber irgendwie haben meine Kollegen das alle so locker abgetan, ihnen sei das auch schon oft passiert und sie haben nichts weiter gemacht... Nur jetzt erst ins KH und das melden ist auch blöd....kann man so einen Bluttest auch beim Gesundheitsamt machen lassen? Und ab welchem Zeitpunkt können evtl. Erreger nachgewiesen werden?
 
wie funktioniert das mit dem melden? wem? ich habe gerade urlaub kann somit nicht nachfragen in der arbeit. wo muss ich hin? ins nächste kh? dort wird man mich doch nur blöd anreden warum ich erst jetzt komme...
 
Habt Ihr auf der Arbeit kein Telefon?

Du musst zu einem Betriebsarzt. Wenn Ihr keinen eigenen habt, dann gibt es welche, die mit Euch zusammenarbeiten. Auf der Arbeit kann man Dir die Adressen nennen. Ein Krankenhaus brauchst Du nicht.

Der Unfallhergang muss aufgenommen und der Berufsgenossenschaft gemeldet werden. Nur dann hast Du - im Falle einer Erkrankung - Anspruch auf Zahlung von denen!

Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung ist sehr gering, weil die Menge Blut an der Lanzette so klein ist und wahrscheinlich auch schon getrocknet. Bei Hep. C sind es 3%, bei HIV 0,3% - und das nur bei einer größeren Menge frischem Blut, einer Butterfly nach venöser Blutentnahme z.B.
 
Du musst zu einem D-Arzt der für deinen Betrieb zuständig ist. Wenn es keinen gibt, dann notfalls zu einem anderen D-Arzt. Wichtig ist, dass es wirklich ein Durchgangsarzt ist, weil das ein Arbeitsunfall ist der deiner Berufsgenossenschaft gemeldet werden muss. Das kann kein normaler Arzt ohne D-Arzt-Bezeichnung. Hast du einen Betriebsarzt ? Der müsste dir weiterhelfen können. Zumindest eine Kontaktadresse für den zuständigen Arzt kann er dir geben. Aber kümmere dich bitte sofort drum, denn du bist eigentlich eh schon sehr spät dran.
Wenn du noch wartest wird die BG die Kosten für evtl. Folgeschäden nicht übernehmen und du bist nicht abgesichert, falls doch mal was sein sollte was mit dieser Nadelstichverletzung zu tun hat.
 
Komme gerade vom Krankenhaus, war dort in der Notfallaufnahme bei einem D-Arzt, der auch die Meldung aufgenomen hat für die BG. Es wurde Blut abgenommen und wird auf Hepatitis C/HIV getestet, in 6 Wochen soll ich nochmal welches abnehmen lassen. Nun meine Frage: Bekommt die Blutergebnisse der Hausarzt mitgeteilt oder werden die an mich geschickt? Und wie lange dauert sowas? Der Arzt konnte es mir leider auch nicht genau sagen...ich hoffe es geht alles gut, ich habe totale Angst :(
 
Hast Du Deinen Hausarzt überhaupt angegeben? Wenn dessen Adresse nicht bekannt ist, gehen die Ergebnisse direkt an Dich.

Es wird einige Tage dauern, bis das Ergebnis dieser Untersuchung vorliegt, aber Du brauchst die Folgeuntersuchungen (in sechs Wochen, drei Monaten, sechs Monaten, wenn ich recht weiß), um hundertprozentig sicher zu gehen. HIV lässt sich erst nach Wochen im Blut nachweisen.

Auch wenn die Infektionsgefahr in Deinem Fall, wie gesagt, sehr gering ist: Du solltest jetzt nur geschützten Geschlechtsverkehr haben und auch kein Blut oder Plasma spenden.
 
Ja, den Hausarzt musste ich angeben. Bekommt mein Arbeitgeber eigentlich auch die Ergebnisse mitgeteilt? Wegen den weiteren Blutuntersuchungen müsste ich mich nochmal erkundigen, mir wurde nur das mit den 6 Wochen gesagt... :/ Zu welchem Arzt muss ich da dann eigentlich?
 
Natürlich bekommt Dein AG nicht das Ergebnis. Ärztliche Schweigepflicht.

Wegen der weiteren Blutkontrollen schau mal hier: http://www.bgw-online.de/internet/g...delstichverletzungen,property=pdfDownload.pdf

Zwischen Verletzung und Nachweis im Blut existiert ein diagnostisches Fenster, deshalb erfolgen mehrere Kontrollen.

Du musst zu einem D-Arzt (weil der mit der BG abrechnen kann), das kann aber ein niedergelassener Arzt sein. Frag bei Deinem AG, wo der nächste ist, oder bei Deinem Hausarzt. Der könnte das auch wissen.
 
Jetzt hab ich doch noch ein paar Fragen:

Ich habe vom KH eine Art Brief mitbekommen wo auch der Unfallhergang usw. draufsteht...was muss ich damit machen? An die BG weiterleiten? Oder an den Arbeitgeber? Oder ist der für mich?

Und wegen der Blutabnahme: ich habe mich im Netz etwas durchgelesen...warum wird eigentlich gleich nach dem Vorfall Blut abgeommen? Denn so wie ich das ganze verstehe, kann man die evtl. Erreger frühestens ab 3 Wochen im Blut nachweisen?

Und bekommt mein AG ein Schreiber von der BG?
 
Weil ausgeschlossen werden muss, dass du nicht vorher schon infiziert warst (HIV/Hepatitis). Es imuss ja nachgewiesen werden, dass eine evtl Infektion wirklich durch diese Nadelstichverletzung erfolgt ist. Wenn du jetzt aber schon auf irgendwas positiv getestet wirst ist das ausgeschlossen.
Wenn du aber jetzt negativ bist und in 6 Wochen positiv, erkennt die BG das an und es ist somit relativ sicher, dass die Infektion daher kommt. Um 100% sicher zu sein, müsste man allerdings wissen ob der Bewohner etwas hat. Was hietr ja unmöglich ist.

Ich denke der Brief ist für dich!
 
Der AG bekommt kein Schreiben, da musst du keine Angst haben!