Hektik auf Station 1C des Herzzentrums in Bad Krozingen: Eine Notfallpatientin wird eingeflogen. Der Notarzt und der Pfleger Michael Sturm sind im Laufschritt unterwegs. Michael Sturm schiebt die Krisenpatientin erst zur Computertomografie, dann direkt in den OP. Mehrmals täglich hat der 32-jährige Pfleger solche Noteinsätze neben seinem normalen Dienst auf der Intensivstation des Herzzentrums in Bad Krozingen. Sieben Stunden später nimmt Pfleger Matthias Glaser, 27, die Patientin auf der Chirurgischen Intensivstation in Empfang. Sie schwebt immer noch in großer Lebensgefahr. Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erhält der vierjährige an Leukämie erkrankte Julian seine Chemotherapie. Julian geht es schlecht, sein Blutdruck steigt, ihm wird schwindlig. Schwester Rike beruhigt die Mutter, hilft Julian, sich aufzusetzen, misst noch einmal den Blutdruck. Der kleine Junge ist eins von 20 krebskranken Kindern auf dieser Station, die die Hilfe von Schwester Rike brauchen. Michael Sturm, Matthias Glaser, Ulrike Borcic, hoch qualifizierte Pflegekräfte, leiden unter dem zunehmenden Kostendruck. Innerhalb der letzten zehn Jahre wurde jeder siebte Arbeitsplatz im Pflegedienst gestrichen. 30 Prozent mehr Patienten und gut zehn Prozent weniger Personal. Eine halbe Million Menschen sind täglich im Einsatz für das Wohl der Patienten hart an der Grenze ihrer Belastungsfähigkeit. Sie fühlen sich und ihren verantwortungsvollen Einsatz nicht ausreichend gewürdigt und bezahlt. Der Durchschnittsverdienst liegt bei 1.300 Euro. Allein 2007 haben die Pflegekräfte in deutschen Krankenhäusern über eine Million Überstunden angesammelt. Doch die Krankenhäuser können in der Regel weder Freizeitabgeltung noch mehr Geld anbieten.
In dem Film von Peter Schmidt geben Krankenpfleger Matthias und Michael und Schwester Ulrike Einblick, wie es ihnen gelingt, ihren Arbeitsalltag in Zeiten wachsender Gesundheitskosten und leerer Kassen zu meistern.
In dem Film von Peter Schmidt geben Krankenpfleger Matthias und Michael und Schwester Ulrike Einblick, wie es ihnen gelingt, ihren Arbeitsalltag in Zeiten wachsender Gesundheitskosten und leerer Kassen zu meistern.