Zählkontrolle

Bauschi

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GuKp
Hallo :)

Ich habe mal eine generelle Frage an Euch.

Gab es bei Euch schonmal Fälle,
dass trotz sorgfältiger und vollständiger Zählkontrolle aller Instrumente und Materialien was im Körper des Patienten verblieben ist (z.B. durch verzählen o.Ä.)?

Ich frage nicht aus aktuellem Anlass! Bei mir ist einfach immer ein bisschen Angst dabei ist, dass mal sowas passieren könnte trotz aller Sorgfalt.

Geht es nur mir so?

Ist euch das persönlich mal passiert? Vorallem wie ging es dann weiter?

LG
 
Natürlich kann es mal bei aller Sorgfalt passieren und keiner ist vor Fehlern gefeit: Aber es muss auch nicht immer gleich vom schlimmsten Fall ausgegangen werden! Als wir "früher" noch gar nicht gezählt haben, ist auch nicht immer gleich das schlimmste daraus erwachsen...
- auch ist der menschliche Körper in der Lage so einiges zu kompensieren, was nicht gleich bedeutend verstanden werden soll mit "schlampern find ich gut". Sondern mit gewissenhafter Kontrolle durch zählen!
Aber wenn trotz gewissenhaft dokumentierter Zählkontrolle etwas im Situs verbleibt, sollte auch ein Gericht nicht von Fahrlässigkeit oder Schlamperei ausgehen. Es bleibt eben auch ein gewisses "schwer zu beherrschendes Restrisiko"!
 
? @matras, was ist früher? Ich war wärend meiner Ausbildung 1977 für 6 Wochen im OP - da wurde schon gezählt - genauestens!
 
Das stimmt, gilt aber eben nicht für alle OP und nicht für alle relevanten Utensilien! Wir haben z.B in Berlin 1984 in einem HNO-OP der Freien Universität nicht gezählt. Im Bereich Kieferchirugie im selben OP wurde schon gezählt. In HD wurde in der Chir. Uniklinik 1987 nicht in allen Bereichen und nicht alle Komponenten gezählt (sehr unterschiedlich) usw. etc.
Ob schon in allen Bundesdeutschen OPs wirklich durchgehend gezählt wird, würde ich nicht beschwören wollen! Das liegt aber nicht an der Nachlässigkeit unserer Kollegen/innen, sondern an der Arroganz der Operateure und/oder der vermeidlichen Abhängigkeit von diesen.
 
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Bei uns wurde damals auch nicht alles gezählt.
Jedenfalls nicht jeder Tupfer, jede Nadel oder was auch immer heute noch gezählt wird.

Man sieht ob an der Kornzange noch ein Tupfer hängt, wenn sie zurück zum Tisch kommt. Kompressen wurden nur einzeln abgegeben. Für jede abgegebene wurde eine traumatische Klemme an den Tisch geklemmt, sobald es mehr als eine war und die gab es nur in Ausnahmefällen. Da gab es natürlich auch mal Streitereien mit dem Operateur oder mit dem Assistenzarzt, der meinte, er dürfe einfach die Regeln brechen.
Auch bei einer Nadel sehe ich, ob sie am Nadelhalter ist, wenn der zurück kommt. Wenn sie nicht dran ist, wird gesucht und es geht nicht weiter, bis sie da ist.
Bauchtücher oder Streifen wurden gezählt, weil sie in größerer Zahl in Körperöffnungen gestopft wurden.
 
Hallo,

ich hätte Mal eine Frage bei uns in der Klinik soll der Standard Zählkontrolle überarbeitet werden. Nachdem viele hier geschrieben haben Nadeln und Instrumente zu zählen würde mich interessieren wie ihr das macht.

Anhand der Sieb Listen?
Anzahl was auf dem Instrumentiertisch gerichtet ist?
.....?????


Wird die Zählung im OP Protokoll dokumentiert?

Vielen Dank scho mal im voraus

Grüße
 
Instrumente werden bei uns nicht gezählt.
Da wir meistens nicht mehr als 2 Nadeln benötigen, ist es überschaubar und wird nicht gezählt.
Die Nadeln sind immer paarweise in der Verpackung und werden nach Gebrauch in der Magnetnadeldose abgelegt und entsorgt.

Dokumentiert werden bei uns Tupfer, Kompressen und Bauchtücher. Die Dokumentation erfolgt auf der Patientendokumentationsseite im Computer.

LG
 
Gezählt werden muss, was im Wund-/OP-Gebiet verbleiben kann. Also u.U. auch Instrumente die z.B. tief im Abdomen temporär versenkt werden (das können Gefäß-, Kocherklemmen oder auch lose Tupfer sein). Nadeln werden gemeinhin mit dem Nadelhalter zurückgegeben, wenn nicht sollte der Verbleib geklärt werden!
Je nach Fachgebiet kann es sich auch um z.B. Hirnwatten, Spitztupfer, Binden oder sonstiges Tamponadenmaterial handeln.