@minilux,
dafür, daß dich "die Stutenbissigkeit (von weiblichen? Pflegekräften)anekelt" und du froh bist, aus diesem Bereich raus zu sein, postest du aber noch gerne und häufig hier in einem
Pflegeforum...
Wie die thread-Eröffnerin schrieb, geht es auch um eventuelles Gewohnheitsrecht und das gibt es nun mal nicht. Ich kenn eigentlich auch keinen Beruf, in dem
gerade die geringfügig Beschäftigten darauf mit Erfolg pochen können. Man helfe mir gerne auf die Sprünge...
Es geht auch nicht um
fair oder
nicht fair,
gemein sein oder nicht, sondern um Arbeit, Vertrag haben, Arbeitszeitgesetz, Bundesurlaubsgesetz, Dienstplangestaltung (und da kann ich wirklich nur lachen, wenn ich lese, daß wegen
einer einzigen Viertelkraft der Laden zusammenfällt; tut mir Leid, das ist einfach nicht glaubhaft. Vielleicht wurde es so erzählt oder so empfunden, aber stimmen kann es nicht, da muss ein Arbeitgeber oder Dienstplaner schon schwer beschränkt sein) und sich bewußt sein, daß man vor allem erst mal einen Arbeitsvertrag unterschrieben hat. Und dazu wird man hier in Deutschland nicht gezwungen, sondern entscheidet sich freiwillig und nach eigenem Ermessen dazu.
Den Arbeitsvertrag hat man sich in der Regel vorher durchgelesen und akzeptiert oder nicht.
Es handelt sich um eine Arbeitsleistung, für die man bezahlt wird, die man vereinbart hat, die man organisatorisch für sich im Vorfeld geklärt haben muss (das gilt doch auch für Alleinstehende, die einen 100km-Arbeitsweg haben, ihren Wohnort nicht wechseln wollen und auch nicht einfach sagen können "ich kann aber nur von 10-19 Uhr arbeiten, weil da die Straßen so schön leer sind, und ich nicht so eine staubedingt lange Fahrtzeit habe. Außerdem will mein Freund/Mann noch mit mir frühstücken, weil wir uns sonst nicht mehr sehen und ich muß meine Kinder noch in den Kindergarten bringen"

)
Ich habe keineswegs zur Diskussion gestellt, daß es niemals irgendwelche Absprachen geben kann oder soll (die befürworte ich sehr wohl, allerdings nicht auf ausschließliche Kosten der anderen "selbstverschuldeten" Vollzeitler). Auch sage ich nicht, daß Kleinstteilzeitler nur zum Lückenbüßen da sein sollen. Wer mir das unterstellen möchte, kann das gerne tun, aber auf dieses Level gehe ich nicht runter und ein.
Die Fragen, die sich mir bei so etwas stellen, sind (in Abwandlungen) meistens die gleichen:
- wollen wir Frauen in der Pflege eigentlich wirklich ernst genommen werden, mit der gezeigten Haltung, wie wir bereit sind zu arbeiten?
- Sehen wir unsere Arbeit wirklich als Arbeit an, zu der auch die Privat-Lebensplanung insgesamt gehört mit all ihren Verpflichtungen, die das Innehaben eines Arbeitsplatzes (auch mit reduzierter Stelle) bedeutet?
- Wird es nicht gerne auch mal als Entschuldigung eingesetzt, wenn wir "der Kinder wegen", "des Mannes wegen", "der momentanen Finanzmisere wegen" oder des "zu weit entfernt liegenden Weiterbildungsinstituts wegen" usw. nicht bereit sind, den Arbeitsplatz als das zu sehen, was er in erster Linie ist? Nämlich ein Arbeitsplatz.
UUUH, ich höre schon den Aufschrei

, aber bevor nun emotionale Attacken losgehen, bitte ich doch, erst mal die Inhalte der "contra-Gewohnheitsrecht-Schreiberinnen" auf Argumentationskraft zu überprüfen, um nicht in bloße Schlammschlacht zu verfallen.