Uni Witten/Herdecke

Hmm, das klingt ja nicht sonderlich berauschend. V.a. weil ich auch eher damit gerechnet habe, dass auch in Zukunft immer größerer Bedarf an Pflegeakademikern sein wird. Bsplw. Forschung, Hochschulen, Wissenschaftl. Stellen in KH...
Der Bedarf ist schon da....Du musst Dir halt ein Profil schaffen, Dich spezialisieren und dann Deinen Weg gehen. Allerdings muss ich Dir ganz deutlich sagen, dass Stellen in der Wissenschaft als wiss. MA immer befristet auf ein Projekt ausgelegt sind und auch häufig Teilzeitstellen sind. Meistens arbeitet man in der Forschung erstmal "nahezu in Vollzeit" bei einem halben Gehalt. Die interessanten Dauerstellen sind auf der Ebene der Professuren verortet. Ob Du hier arbeiten kannst, hängt davon ab, ob Du das möchtest! Wenn Du eine wissenschaftliche Karriere anstrebst, dann ist die UWH sicherlich die richtige Adresse!
Auch evtl. nochmal eine Frage speziell an Lillebrit, wie sieht es denn mit einer politischen Karriere aus (Gesundheitsämter, Stiftungen...) Ist man hierfür auch mit dem Master in Witten "geeignet" und hat Berufschancen oder ist hierfür eher der Master in Gesundheitswissenschaften (in Bielefeld, Düsseldorf) sinnvoller?
Wenn Du politisch aktiv bist, Dich in einem Berufsverband engagierst und viel Arbeit hierin investierst, kannst Du sicherlich auch hierüber nach dem akademischen Abschluss einen Job bekommen. Das hat weniger mit der fachlichen Ausrichtung des Masters, als mit Deinem Engagement, den richtigen Kontakten sowie etwas Glück zu tun. Du studierst ein akademisches Fach- Dein spezifisches Profil musst Du Dir selber schaffen: Zusatzqualifikationen, Mitgliedschaften in Berufsverbänden, Publikationen. Vorträgen etc. An der Uni Witten hast Du halt beste Chancen, Dir Netzwerke aufzubauen....
 
Darüber kann ich keine verlässliche Aussage treffen, da ich die anderen Kohorten nicht gut genug kennen...bei uns waren es 2.
 
Die Wochenstunden sind aber die gleichen.
Das ist halt Bologna...durch die Modularisierung (mit entsprechend vielen Prüfungen) und die quantitative Bemessung der Studienleistung durch CP sind die Studienpläne allgemein sehr voll gepackt!
 
Davon kann ich ein Liedchen singen....in weniger als vier Wochen beginnen schon die Prüfungen und dieses Mal ist es besonders viel. Seufz....
 
Allerdings! Aber wir wollten es ja nicht anders haben.....
 
Also, mal ganz grundsätzlich: im Bildungsbereich darf man den benefit eines Studienganges oder einer Bildungsmaßnahme nicht rein monetär betrachten. Ich habe z.B. fünf Jahre in Vollzeit Berufspädagogik studiert, eine mehrjährige WB zur Kinaestheticstrainerin (Investitionskosten im 5-stelligen Bereich!) sowie den Master in Witten gemacht. Wenn ich jetzt als Betriebswirt Kosten und Nutzen gegeneinander aufrechnen würde, müsste man zu dem Schluss kommen: lohnt nicht! So kannst Du das aber eben nicht betrachten .... ich habe durch meinen Qualifikationsmix eine schöne, abwechslungsreiche und überdurchschnittlich dotierte Stelle an einer Schule, die in Kooperation mit der HfH auch das duale Bachelorstudium anbietet. Meine Arbeitszufriedenheit ist hoch- die Lebensqualität durch die Rahmenbedingungen ebenfalls. Es gibt also Faktoren, die monetär nicht zu erfassen sind. Wenn ich die Frage, "ob es sich lohnt" daran festmache, was ich in den letzten 10 Jahren gelernt, erlebt und getan habe, dann sage ich ganz klar: JA!.

Wie ich bereits geschrieben habe.. klar zählt für mich an erster Stelle auch erst die Arbeitszufriedenheit! Ganz klar... und trotzdem zählt der finanzielle Aspekt natürlich auch eine Rolle und deswegen finde ich es legitim auch danach zu fragen... Wir sollten in der Pflege selbstbewusst auftreten und nicht die Lieben Helferchen spielen, die sich für alle anderen einsetzen, nur für sich selbst am wenigsten!
Zu meiner Person, ich habe auch bereits in der Aubsildung eine Weiterbildung zum NLP Practitioner gemacht (2500€) und jetzt zum Medizin. Hypnosecoach (2500€). Aber wie du ja auch sagtest...ich investiere gerne jetzt für meine berufl. Zukunft und mache aktuell noch gerne finanzielle Abstriche, jedoch möchte ich später entsprechend auch entlohnt werden und anscheinend ist dies ja bspwl. bei dir ja der Fall.


Der BAIPP zielt ganz klar auf eine berufliche Tätigkeit als akademische Pflegekraft am Bett ab...Du kannst auf diesen aufbauen und Dich dann noch spezialisieren; z.B. in Richtung Wissenschaft, Management oder Pädagogik.

Hm, hieß es hier nicht, dass dieser Studiengang auch für Tätigkeiten "weg vom Bett" geeignet sei. Denn meine Frage ziehlte ja am Anfang darauf ab, ob sich dieser Studiengang lediglich für Interessenten eignet, die weiter am Patientenbett stehen wollen.


Der Bedarf ist schon da....Du musst Dir halt ein Profil schaffen, Dich spezialisieren und dann Deinen Weg gehen. Allerdings muss ich Dir ganz deutlich sagen, dass Stellen in der Wissenschaft als wiss. MA immer befristet auf ein Projekt ausgelegt sind und auch häufig Teilzeitstellen sind. Meistens arbeitet man in der Forschung erstmal "nahezu in Vollzeit" bei einem halben Gehalt. Die interessanten Dauerstellen sind auf der Ebene der Professuren verortet. Ob Du hier arbeiten kannst, hängt davon ab, ob Du das möchtest! Wenn Du eine wissenschaftliche Karriere anstrebst, dann ist die UWH sicherlich die richtige Adresse!

Es gibt keine (kaum) Vollzeitstellen für Pflegewissenschaftler? Sind das alles Menschen, die keine fianziellen Sorgen haben oder immer in Elternzeit sind oder wie soll dann eine Familie ernährt und langfristig geplant werden wenn es auch die erste Zeit nur zeitlich befristete Aufträge gibt?
Aber mein Hauptinteresse gilt schon eher der Hochschularbeit bzw. berufspolitisch zu arbeiten.

... Hatte ich nicht auch hier mal im Fourm gelesen, dass Pflegewissenschaftler auch für Stellen im Bereich Unternehmensentwicklung (QM, Betriebl. Gesundheitsmanagement) gesucht werden?

Beste Grüße
 
Wie ich bereits geschrieben habe.. klar zählt für mich an erster Stelle auch erst die Arbeitszufriedenheit! Ganz klar... und trotzdem zählt der finanzielle Aspekt natürlich auch eine Rolle und deswegen finde ich es legitim auch danach zu fragen... Wir sollten in der Pflege selbstbewusst auftreten und nicht die Lieben Helferchen spielen, die sich für alle anderen einsetzen, nur für sich selbst am wenigsten!
Zu meiner Person, ich habe auch bereits in der Aubsildung eine Weiterbildung zum NLP Practitioner gemacht (2500€) und jetzt zum Medizin. Hypnosecoach (2500€). Aber wie du ja auch sagtest...ich investiere gerne jetzt für meine berufl. Zukunft und mache aktuell noch gerne finanzielle Abstriche, jedoch möchte ich später entsprechend auch entlohnt werden und anscheinend ist dies ja bspwl. bei dir ja der Fall.
Momentan sehen Tarifverträge die Akademiker im Prinzip an keiner Stelle vor! Selbst im TvÖD sind Lehrkräfte hinsichtlich der Eingruppierung noch betitelt als "Unterrichtskräfte mit 1 Jähriger WB". Man bekommt also für einen Hochschulgrad nicht automatisch mehr Geld- Du musst eine andere Eingruppierung "raushandeln", was eben nur über die Argumente Abschluss + für den AG interessante Zusatzqualifikation + Erfahrung + besondere Berufserfahrung in speziellen Feldern (Projektmitarbeit etc.) geht. Obwohl das Bruttogehalt im Prinzip "ok" ist, bleibt natürlich netto längst nicht das, was wünschenswert wäre...eine GuKP verdient einfach durch die ganzen Zulagen (die eben später wegfallen) relativ gut, so dass der Unterschied netto wirklich nur bei 300- 400 Euro liegt! Es kann Dir also jetzt keiner sagen, ob Du später aufgrund des Abschlusses mehr verdienen wirst- das hängt auch vom Arbeitgeberinteresse an Deiner Person ab.




Hm, hieß es hier nicht, dass dieser Studiengang auch für Tätigkeiten "weg vom Bett" geeignet sei. Denn meine Frage ziehlte ja am Anfang darauf ab, ob sich dieser Studiengang lediglich für Interessenten eignet, die weiter am Patientenbett stehen wollen.
Du kannst sicherlich die Teamleitung übernehmen bzw. Richtung Case-Management gehen- dieses sollte aber nicht die grundlegende Intention sein. Die Idee mit dem BAIPP ist wirklich eine wissenschaftlich fundierte Praxis im Sinne von Advanced Nursing Practice. Es ist sicherlich spannend, dort zu den Pionieren zu gehören...wenn Du einige Jahre als Akademiker "am Bett" warst, kannst Du (nach einem weiteren Studiengang mit Masterabschluss) dann Richtung Leitung und dort die Rahmenbedingungen mit schaffen, die es für die Akademisierung braucht. Du hast diese ja dann an der Basis miterlebt und mitgestaltet...



Es gibt keine (kaum) Vollzeitstellen für Pflegewissenschaftler? Sind das alles Menschen, die keine fianziellen Sorgen haben oder immer in Elternzeit sind oder wie soll dann eine Familie ernährt und langfristig geplant werden wenn es auch die erste Zeit nur zeitlich befristete Aufträge gibt?
Aber mein Hauptinteresse gilt schon eher der Hochschularbeit bzw. berufspolitisch zu arbeiten.

... Hatte ich nicht auch hier mal im Fourm gelesen, dass Pflegewissenschaftler auch für Stellen im Bereich Unternehmensentwicklung (QM, Betriebl. Gesundheitsmanagement) gesucht werden?
Also: der Begriff des Pflegewissenschaftlers ist leider sehr überstrapaziert. In Witten werden keine "verkappten Manager" ausgebildet, sondern es geht wirklich um die Erlangung empirischer Kompetenzen. Grundsätzlich ist eine Hochschule kein AG, wie man es "kennt": als wiss. MA ist man entweder am Lehrstuhl angestellt (i.d.R. 50 %) oder man arbeitet in einem Projekt. Lehrstuhlmitarbeiter werden aus dem immer knappen Hochschulbudget vergütet, haben Kettenbefristungen von wenigen Monaten bis zu einem Jahr und dürfen laut WissZeitVG ohne Promotion max. 6 Jahre beschäftigt werden. Nach einer Diss. nochmal 6 Jahre...danach gibt es gesetzlich keine Möglichkeiten der Weiterbeschäftigung mehr. Projektmitarbeiter sind aus Drittmitteln finanziert; d.h. das für ein Projekt Gelder eingeworben werden, die MA projektbezogen eingestellt werden und bei Beendigung des Projektes eben nicht mehr angestellt sind. Stellenumfang meistens 50 %- manchmal 75-100%....die Laufzeiten liegen bei 2 bis max. 3 Jahren. Per definitionem gibt es an einer Hochschule nur 2 Arten von Menschen: Professoren - und solche, die sich hierfür qualifizieren. Unterhalb der fest angestellten Profs gibt es quasi keine bzw. rar gesäte "Dauerstellen" , alles andere sind Qualifikationsstellen. Auf diesen wird promoviert bzw. in der Post-Doc Phase Erfahrung als Projektgruppenleiter gesammelt. Wenn Du hier wirklich "Karriere machen möchtest", musst Du viel investieren: jahrelange Kettenbefristungen, Zeiten der Arbeitslosigkeit, Teilzeitstellen, unentgeltliches Engagement in Verbänden und Vereinen sowie die intrinsische Motivation, für ein halbes Gehalt in Vollzeit zu arbeiten. Häufig machen dieses Leute, die sich mit Stipendien über Wasser halten, sich von Stelle zu Stelle hangeln, einen Lebenspartner haben oder sich eben finanziell sehr einschränken (Einzimmerwohnung, kein Auto etc.)... Auch muss man bereit sein, alle paar Jahre umzuziehen (meistens auch ins Ausland), da dieses "Berufsnomadentum" zur Wissenschaft gehört und es auch erwartet wird, an mehreren Hochschulen gearbeitet zu haben. Meistens "reist man seinem Thema" hinterher. Wissenschaftliche Karrieren sind nicht planbar, sehr unsicher und erfordern sehr viel Engagement...nichtsdestotrotz ist es eine spannende Sache! Man muss für sich selber entscheiden, ob man das möchte- in Witten bekommst Du die notwendigen Kontakte und Netzwerke hierfür. Wenn Du berufspolitisch arbeiten möchtest, dann solltest Du Dich z.B. im DBfK engagieren und ggf. auch ehrenamtlich eine Funktion dort übernehmen. Ausserhalb der Hochschulen findet man PfleWi s in Leitungspositionen, auf Stabstellen (Wissenschaft, QM oder Case-Management), tlw. in der Lehre (IBF etc.). Was aus Dir "mal wird", hängt von Dir und Deinen Interessen/Fähigkeiten ab.
 
Würdet ihr denn eigentlich direkt beim Vorstellungsgespräch von euren Plänen berichten das ihr in 6-18 Monaten berufsbegleitend studieren möchtet und dann von 100% wieder reduzieren müsst bzw. wollt. Und dann von der Reaktion der Arbeitgeber abhängig machen welches Krankenhaus in Frage kommt?(Wenn ja, schreibt ihr direkt beim Bewerbungsschreiben eure mittel- bis langfristigen Ziele wie das Studium?)

Oder sagt ihr nichts, entscheidet euch für das Krankenhaus, das einen sehr guten Ruf hat (Bsp. Herdecke) und sagt dann nach ein paar Monaten bester Arbeit das ich gerne studieren möchte und deshalb reduzieren muss?

Herzlichste Grüße,

Steffen
 
Ich würde es direkt beim VG ansprechen, da die Unterstützung des AG notwendig ist. Viele KH wollen ja die Bachelor haben und unterstützen das Studium! Ruf einfach bei den Dozenten in Witten an, lass Dich beraten und erfrag die kooperierenden Häuser....
 
@Lillebrit: Da kann ich ja wirklich noch froh sein, dass ich Pflegepädagogik studiere und zudem noch Freelancerin bin und es gewohnt bin rumzureisen.
 
@Lillebrit: Da kann ich ja wirklich noch froh sein, dass ich Pflegepädagogik studiere und zudem noch Freelancerin bin und es gewohnt bin rumzureisen.
:-) Es ist ja auch nichts "verkehrtes" dran...man muss es halt vorher wissen und sich ein wenig mit dem "Berufsbild" des Wissenschaftlers auseinander gesetzt haben.
 
...... Wenn Du hier wirklich "Karriere machen möchtest", musst Du viel investieren: jahrelange Kettenbefristungen, Zeiten der Arbeitslosigkeit, Teilzeitstellen, unentgeltliches Engagement in Verbänden und Vereinen sowie die intrinsische Motivation, für ein halbes Gehalt in Vollzeit zu arbeiten.... Auch muss man bereit sein, alle paar Jahre umzuziehen (meistens auch ins Ausland), da dieses "Berufsnomadentum" zur Wissenschaft gehört und es auch erwartet wird, an mehreren Hochschulen gearbeitet zu haben....Wissenschaftliche Karrieren sind nicht planbar, sehr unsicher und erfordern sehr viel Engagement..... Wenn Du berufspolitisch arbeiten möchtest, dann solltest Du Dich z.B. im DBfK engagieren und ggf. auch ehrenamtlich eine Funktion dort übernehmen......

@Lillebrit
Hut ab:beten:
Klasse, dass es PK wie Dich gibt, die so einen Weg auf sich nehmen, mit all den sich daraus ergebenden Konsequenzen, Unsicherheiten, wow, bin hin und weg.
Wie fühlt man sich so als Pionierin auf dem Gebiet eigentlich?
Wollt das schon längst mal anmerken.
Hab auf der hp unserer Schule geschaut, auch Kooperation mit FHS Hamburg- leider finde ich keine Angaben wer welche Quali hat, interessiert hätt es mich schon, jetzt umso mehr.
 
Klasse, dass es PK wie Dich gibt, die so einen Weg auf sich nehmen, mit all den sich daraus ergebenden Konsequenzen, Unsicherheiten, wow, bin hin und weg.
Wie fühlt man sich so als Pionierin auf dem Gebiet eigentlich?
Wollt das schon längst mal anmerken.
Hab auf der hp unserer Schule geschaut, auch Kooperation mit FHS Hamburg- leider finde ich keine Angaben wer welche Quali hat, interessiert hätt es mich schon, jetzt umso mehr.
Ich bin momentan an der Schule tätig - also fester Job, klare Stellenbeschreibung und geregeltes Leben ;-) Dazu kommt, dass man hier als Mitarbeiter kein "Verfallsdatum" hat wie an einer Hochschule- dort gilt das WissZVg und gibt längstens 6+6 Jahre auf befristeten Budgetstellen vor ;-)