Unfreundlichkeit

Ich stimme diesem Zutat...

  • ... in vollem Umfang zu!

    Stimmen: 22 66,7%
  • ... auf keinen Fall zu!

    Stimmen: 2 6,1%
  • ... nur teilweise zu.

    Stimmen: 9 27,3%

  • Umfrageteilnehmer
    33
Das stimmt leider, das Menschen, die in der Öffentlichkeit arbeiten, leichter für ihre gelegentlich Unfreundlichkeit kritisiert werden, als Patienten und Kunden für ihr Fehlverhalten gerügt werden. Das ganze unterliegt scheinbar, der Eigen- und der Fremdwahrnehmung.
Unfreundliches Verhalten basiert vielleicht darauf, das die Geduld des Patienten ausgeschöpft ist (langes Warten - eigene Empfindung, ungewohnte Umgebung - KH, fremde Personen - Pflegepersonal, Schmerzen, ungewohnte Geräuschkulisse, ungewohnte Gerüche, das Gefühl - nicht genügend beachtet zu werden, fehlender Trost, mangelnder Kommunikationsfluss, usw.).
Jede Pflegefachkraft hat das Recht, den Patienten in seine Schranken zu weisen und Grenzen auf zu zeigen. Das heißt zum Beispiel: Den Patienten in der Ich- Form, darauf hinweisen, das er sich gerade im Ton vergriffen hat und das man das nicht akzeptiert - {ruhig den Patienten auch signalisieren, das man Verständnis für seine Lage hat - eine solches Verhalten aber nicht geduldet wird}
 
Es ist doch so: Die Unfreundlichkeit, die Mitarbeitern unterstellt wird, ist doch in 99% keine Antwort einer Beleidigung durch einen Patienten. Da würde ich als Mitarbeiter den Patienten freundlich, aber bestimmt in seine Grenzen weisen und gut ist. Den das muss man sich nicht gefallen lassen. Es geht aber eher um die tägliche Unfreundlichkeit. Den Patienten anfahren, weil man selbst im Stress ist, statt freundlich zu sagen, dass man sich drum kümmert, sobald dringendere Sachen abgearbeitet sind. Oder eben kurz mal zuhören, wo das Problem liegt, statt nach dem ersten Satz abzubrechen und aus dem Zimmer zu stürmen. Wenn die Patienten einen als Kellner oder Reinigungskraft missbrauchen wollen, dann kann man auch da kommunizieren. Ich habe in meiner kurzen Zeit in diesem Job, aber auch in meinen bisherigen Berufsjahren, so gut wie nie erlebt, das jemand auf eine Sache bestanden hat, wenn man ihm erklärt, dass etwas anderes erst gemacht werden muss und man sich danach darum kümmert. Dann muss man sicher aber natürlich danach auch kümmern.
In der Notaufnahme ist alles nochmal viel stressiger, viel voller und viel mehr Streitpotential vorhanden. Aber genau da muss es dann `Bewältigungsstrategien' geben, wie man mit solchen Situationen umgehen kann.
Ich weiß nicht, ob es solche Trainings in Krankenhäusern gibt. Ich habe solche bereits mehrfach kennen gelernt. Und so dumm es einem im ersten Moment vorkommt, so gut sieht man wie es in der Praxis besser gemacht werden kann. Vor allem wenn man in Videos aufnimmt, wie man auf andere wirkt und wie man sich verhält.

Und so lange man selbst nicht Einsichtig ist, kann ich auch nichts ändern. Aber ich wiederhole mich ;-)
 
Wie es eine Schwester in einer News treffend formulierte:
Uns wird keinerlei Kompetenz zugerechnet,aber alles an Verantwortung sollen wir dennoch übernehmen im Falle des Falles(Zitat Ende).Aber solche Menschen wird es immer geben.Deswegen:Drüber stehen und mit den Achseln zucken.Man sieht sich immer 2x im Leben.
 
Stimmt euch kann man unter Umständen 2 x begegnen, mir nur 1 x mal und dann für lange Zeit (Altenpflege, grins...).
 
Ich arbeite in der Notaufnahme und muss sagen, was man sich dort täglich an den Kopf werfen lassen muss, ist wirklich traurig.
Dass man mal wütend ist, weil man schon lange Zeit wartet, kann ich absolut nachvollziehen. Auch dass man alle Abläufe nicht immer versteht, macht wütend und ja ich bin der Ansprechpartner in dem Moment und halte auch für vieles meinen Kopf hin.
Allerdings geht es mir um Respektlosigkeiten wie angedrohte Klagen, weil man jemandem bei der Reanimation die Rippen gebrochen hat oder dass man von Angehörigen angeschrien wird, weil man einen Salbenverband noch nicht gemacht hat, obwohl gerade Notalarm im Raum gegenüber ausgelöst war.
Diese Respektlosigkeit nimmt mir wirklich den Spaß an meinem Beruf. In so vielen Ländern wird man als Krankenschwester weitaus mehr respektiert, weil wir Leben retten und weil wir unser Bestes geben, um Patienten zu versorgen.
Wir helfen Menschen, ist das denn nicht genug?
 
wir retten nicht leben, wir tragen unseren teil dazu bei, immer schön auf dem boden bleiben... ^^
 
wir retten nicht leben, wir tragen unseren teil dazu bei, immer schön auf dem boden bleiben... ^^

Ich wette es gibt tagtäglich unzählige Fälle wo Pflegekräfte Leben retten weil sie ihre Patienten gut beobachten und rechtzeitig intervenieren und somit erst gar nicht schlimmeres passiert...
Oder Notfälle die "geklärt" werden von Pflegekräften bevor überhaupt ein Arzt da ist...
 
wir retten nicht leben, wir tragen unseren teil dazu bei, immer schön auf dem boden bleiben... ^^

Und dazu beizutragen ist nichts für dich?^^
Und wenn ich am Patienten bin und dieser Reanimationspflichtig wird, fange ich an zu drücken und rufe nicht erst den Arzt um ihm Medikamente aufzuziehen. Für mich hat das schon mit Leben retten zu tun. :D