Umfrage zu Dienst- und Tourenplänen

canbe

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35
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Krankenschwester
Hallo an alle die aus den ambulanten Bereich kommen!

Ich arbeite zur Zeit an einen Projekt und versuche so viele Informaionen und Anregungen von anderen und auch anonym zu bekommen über das Thema Dienstplan und auch bei ambulanten Diensten den Tourenplan.

Meine Bitte an Euch ist, etwas dazu beizutragen.

Meine Frage lautet, wie sind Eure Pläne:
- fair
- realistisch
- sind Gesetze eingehalten
- koordiniert
- rechtzeitig etc.

Was Euch sonst noch so dazu einfällt.

Bin gespannt auf Eure Antworten

MfG
 
Meine Zeit in der ambulanten Pflege ist schon etwas her, aber die Pläne waren schon speziell. 8)

Dienstplan:
Kurze Wechsel waren Standard - habe aber auch schon einmal fast 2 Monate nur Spätdienst gearbeitet. Als ich wegen der kurzen Wechsel gemeckert habe und auf die diversen Arbeitsgesetze hingewisen habe, wurden die kurzen Wechsel abgeschafft - nachdem ich den amb. Dienst verlassen habe gab es die sofort wieder... teilweise hing der Dienstplan für den neuen Monat erst am 02. des neuen Monats aus. Das hiess, alle Schwestern haben einfach nach dem alten Plan weitergearbeitet (wer am letzten des Monats Frühdienst hatte, der hat am 1. auch im Frühdienst gearbeitet).

Tourenpläne:
Quer durch die Stadt mit 5 Minuten Fahrzeit war mit dem zunehmenden Patientenaufkommen Standard. Andererseits: Wenn wenig Patienten zu versorgen waren, hatte man manchmal auch zwischen 2 Haustüren in derselben Straße 30 Minuten Zeit bzw. die Pause wurde eigenmächtig von er tourenplanenden PDL auf 1 Stunde verlängert. Eingeplante Pausen waren sowieso so ein Thema. Meistens konnte man sie aufgrund der knapp getakteten Zeit nicht einhalten bzw. musste sie in die Fahrzeit zum nächsten Patienten legen. Die Zeiten beim Patienten waren meist machbar; brauchte man länger (sei es beim Patienten oder auf der Straße) musste man schriftlich auf dem Tourenplan vermerken warum. Diese Begründungen wurden von der Leitung hinterfragt und ggf. wurde die Zeitverzögerung vom Überstundenkonto abgezogen und nicht als Dienstzeit gewertet. Um das zu umgehen, habe ich hinterher auch schon aufgeschrieben, wenn ich mal wieder im Stau auf der Autobahn stand (Pflegedienst befand sich in einer Großstadt mit innerstädtischer Autobahn).

Ach ja, in einem jahr habe ich dort über 200 Überstunden angesammelt - ohne Chance auf Freizeitausgleich...

Hoffe, das meine Antwort entspricht deiner Fragestellung?
 
Ich arbeite im ambulanten Dienst (ca. 50 Patienten, 3 Kräfte - 30Std., 3 - 400 € Kräfte, 1 Schülerin, 1 PDL die auch je nach Bedarf Touren fährt).

Zu Deinen Fragen:

1) fair ist unser Dienstplan. Es wird keiner bevorzugt. Natürlich hat man mal eine schwere Tour als die Kollegin, aber das gleicht sich immer wieder aus.

2) Realistisch ist er auch. Klar muss man mal 13 Tage durcharbeiten, dafür bekommt man aber auch wieder frei.

3) Gesetze werden nicht immer eingehalten (z.B. frei nach Dienstwochenende). Aber wo kein Kläger, da kein Richter.

4)Bei uns ist der Dienstplan eigentlich immer gut koordiniert.

5) Leider wird er immer verspätet ausgehängt, was aber weiter nicht schlimm ist, da wir ja wenig Personal haben und man so immer ungefähr weiß wie man arbeiten muss.

Wir haben ein Wunschbuch, wo man Wunschfrei eintragen kann, was dann auch zu 98% erfüllt wird. Urlaub wird unter den Kolleginnen abgesprochen.

Da unsere PDL auch mitarbeitet, weiß sie was zumutbar ist und was nicht. Das Verhältnis zwischen den Schwestern ist sehr gut, und wenn man mal tauschen möchte ist das kein Problem, hauptsache die Touren sind besetzt (bis auf die Schülerin haben wir nur examiniertes Personal).

Hoffe, dass ich Dir ein bisschen helfen konnte.

Grüße
Scilla
 
3) Gesetze werden nicht immer eingehalten (z.B. frei nach Dienstwochenende).
Will mich nicht groß einmischen, da ich nicht in der ambulanten bin - aber so wie es sich anhört, wird da glaube ich kein gesetz verletzt...
Oder was meinst du genau?
 
Bei uns existiert ca. 1 1/2 Monate vorher der Monatsplan ( z.B. hängt jetzt bereits der Märzplan und der April ist in Arbeit. Die Tourenpläne für die WE und die kommende Woche sind spätestens am Mittwoch fertig. So kann man noch in Ruhe einen Tauschpartner suchen, falls mal ein Dienst nicht passt. Wünsche werden berücksichtigt und alle werden fair behandelt.

Die Pläne inkl. Fahrzeiten sind realistisch und problemlos machbar. Zeitverzögerungen werden angerechnet, wenn man sie begründen kann. Nervig sind bei uns nur die minutengenauen Zeiterfassungen, die jeden Tag exakt errechnet werden müssen. Aber das trainiert die grauen Zellen;-))

Bezugspflege wird zwar angestrebt, aber trotzdem wechseln wir ab und zu die Touren da 1. jeder jeden Patienten zumindest kennen soll, um einspringen zu können und 2. die Touren doch unterschiedlich anstrengend sind ( körperlich bzw. psychisch).

Jedes 2. WE ist Dienst, davon ein Tag kurz ( ca. 6-10Uhr) und ein Tag früh-mittag-spät, immer im Wechsel Sonntag oder Samstag. Da ist es auch kein Problem, daß wir kein reguläres Frei fürs WE bekommen. In der Regel kann man aber wenns gebraucht wird, Zeitausgleich nehmen.
Alles in allem - bin rundum zufrieden und möchte nichts anderes mehr machen.:daumen:

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Daisy
 
Hallo zusammen!

Bis jetzt waren die Antworten super klasse und hilfreich für mich.
Vielen Dank für Eure Mithilfe.
Für weitere Reporte bin ich dankbar.

MfG
 
Hi, also der Dienstplan hängt immer einen Monat im vorraus aus.
Dienst ist immer 9-12 Tage, dann gibts 2-5 freie Tage. Tourenpläne für die kommende Woche und WE sind meist Donnerstags fertig.
Jeweils ein Mitarbeiter (der wird in der Dienstbesprechung festgelegt) schaut immer mit auf die Tourenpläne.

Wochenenddienst alle 14 Tage, jeweils nur Frühdienst oder Spätdienst. Es gibt bei uns keine Teildienste, es sei denn jemand möchte das unbedingt :o)

Tauschen oder Wünsche für freie Tage sind problemlos möglich.

Die Touren werden auch mal getauscht, keiner möchte 5 Wochen die gleiche Tour fahren :o)

Fahrzeiten sind angeglichen und auch realistisch, es wird einem kein Kopf abgerissen, wenn man mal im Stau steht *gg*

Pflegezeiten vor Ort reichen auch aus, falls nicht, wird eine Vertragserhöhung angestrebt oder nach anderen Lösungen gesucht.

Also, ich bin damit sehr zufrieden.
 
Ich kann da sogar zweimal drauf antworten, da ich vor kurzem von der ambulanten Pflege in die ambulante Intensivpflege gewechselt habe.

- fair
der Dienstplan bei meinem alten Arbeitgeber war immer relativ fair, realtiv bedeutet, dass durchaus auch gewisse Kollegen mal bevorzugt wurden, aber selten. Und relativ heißt hier auch das manche nach fünf Tagen Arbeit fünf Tage frei hatten und andere nach 10 Tagen nur zwei frei hatten. Geschrieben wurde der DP von der PDL immer ca. drei Wochen im vorraus. Wünsche wurden nur bedingt berücksichtigt. Auch Dienste tauschen war kaum möglich. WE und Feiertage gabs fast immer Ärger, weil kaum einer da arbeiten wollte, weils kaum Zuschläge gab.
Die Tourenpläne waren nicht fair, da einige Mitarbeiter bestimmte Patienten nicht machen mussten, die dann von anderen miterledigt werden mussten und für die Springer waren die TP oft schlecht durchschaubar was die verschiedenen Zeiten angeht.

Mein jetziger AG: Die DP sind sehr fair, da jeder seine DP wünsche äußern kann und diese auch berücksichtigt werden. Wir arbeiten nie mehr als 5Tage am Stück (das ist auf unseren Wunsch so gemacht worden) nur wenn mal zwei Leute auf einmal krank sind ist es bisschen mehr, aber das wird dann problemlos durch mehr frei später wieder ausgeglichen.
Der DP wird sechs Wochen vorher geschrieben, tauschen ist problemlos möglich und da wir ein super Team sind, findet sich eigentlich auch immer jemand mit dem man tauschen kann. Mit WE und Feiertagen gibt es garkein Problem, weil da jeder gerne arbeitet, weil wir sehr hohe Zuschläge bekommen.
Tourenpläne gibt es nicht ist ja 1:1 Pflege.

- realistisch
Alter AG: ein klares nein. Wie realistisch ist ein DP der für 5 Touren die immer im Teildienst sind 7 Schwestern vorsieht, von denen 5 auch nur eine bestimmte Tour fahren können und sobald eine krank wird, eine andere dann 21 Tage am Stück mit 13 Stunden am tag durcharbeitet.
Gleiches beim Tourenplan: wie realistisch ist ein Tourenplan, bei dem von den Patientenzeiten (4Minuten Medgabe, Injektionen, Essenszubereitung;5 Minuten Kompressionsverbände, PEG_Versorgung, Lagern, Ausscheidung, Einkauf; 8Minuten Medbox setzen, kleine Toilette, Verbandswechsel, 10Minuten Portversorgung ... , 20 Minuten Dusche/vollbad ...) auch noch die Fahrzeiten abgezogen werden müssen, da es diese nicht gibt. Jeden Tag hat man zwischen 45 und 100 Minuten an Freizeit drauf gelegt, da die Zeiten nicht zuschaffen waren. Pausen gab es auch keine.

Neuer AG: Wir haben ja keinen TP. Wir arbeiten in 12 Stundendiensten. Ich fange früh um sechs an und bin abend 18.00 Uhr fertig und bekomme die vollen 12 Stunden, auch wenn ich mal dasaß und gelesen habe, weil mein Patient schlief.

- sind Gesetze eingehalten

Alter AG: klares nein. Bei täglichen Arbeitszeiten um die 13/14 Stunden und in der Woche um die 90 ... und bei Dienstende 21.00 Uhr und Dienstbeginn 05.30 Uhr is das ein klarer Regelverstoß.

Neuer AG: hat eine Sondergenehmigung für die 12 Stundendienste, außerdem wurde es dem Team frei gestellt ob wir in 8Stunden oder 12Stunden Diensten arbeiten wollen. Die 12Stunden wurden einstimmig beschlossen.
 

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