Todesfälle in der Klinik

Phoenix

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Hallo.

Ich habe ein Praktikum in einer Klinik gemacht. Nicht im Pflegerischen Bereich, sondern im technischen Bereich.
Während diesem Praktikum habe ich wirklich alles von der Klink gesehen. Vom Keller bis aufs Dach, die letzten Ecken.

Die Klinik hatte eine Leichenhalle. Die Leichenhalle war unten im Keller "weit abseits" von Publikumsverkehr am Ende eines Flures neben einem Hinterausgang.
Die Technische Abteilung/Werkstatt der Klinik war in einem kleinen Nebengebäude und man ist eigentlich fast immer über diesen Hinterausgang und den Flur mit der Leichenhalle ins Klinikgebäude gegangen. In dem Flur befanden sich auch einige technische Räume wie z.B. Sauerstoffraum und einer der Beiden Zugänge ins Technikgeschoss noch ein Stockwerk tiefer.
Dementsprechend häufig kamen wir durch den Flur mit der Leichenhalle.
Bestimmt 10 mal am Tag und mehr.

Bereits wenige Tage nach Praktikumsbeginn kamen uns Pfleger mit einem Bett entgegen, in dem ein Patient lag. Der sah auch nicht mehr allzugut aus, relativ abgemagertes Gesicht und leicht eingefallene Wangen der bewegte sich auch nicht mehr.
Anhand der Tatsache, dass es bis zur Leichenhalle nicht mehr weit war und in dem Flurbereich keine Behandlungsräume gab, war mir schon klar, wo sie den hingebracht haben.

Natürlich lief ich jetzt nicht jeden Tag einer Leiche über den Weg. Die meißten Leichen wurden am frühen Morgen da hin gebracht. Zu der Zeit als wir grade Dienstanfang hatten und in der Werkstatt erst mal Kaffee getrunken haben. Man sah von der Werkstatt aus immer wenn das Licht in der Leichenhalle brannte.
Mittags ehr nicht so. Und im Tagesverlauf kamen die Bestatter mit ihren Fahrzeugen auf den Hinterhof.

Ok, im Krankenhaus sterben halt mal Leute. Normal.

Bedenklich war für mich nur die Zahl der Todesfälle. Das waren pro Woche manchmal mehrere Todesfälle.
Hätte ich nicht gedacht, dass es da so viele Todesfälle gibt.

Was bemerkenswert war, die haben die Toten immer so da runter geschafft, dass es möglichst niemand von den anderen Patienten oder Besuchern merkt. Und Tagsüber ist ja immer viel Publikumsverkehr im Krankenhaus.

Mich würde mal interessieren, wie das mit den Todesfällen so gehandhabt wird. Wenn da nachts einer stirbt, den kann man ja noch relativ unauffällig am frühen Morgen wegschaffen. Aber was passiert mit Leuten die mittags sterben?
 
Auch die werden nach 2-3h, je nachdem ob noch Angehörige im Zimmer waren und man ihnen etwas mehr Zeit zum Verabschieden lässt, in die Prosektur gebracht. Man braucht die Zimmer für die Patienten und kann nicht warten bis es duster ist. Warum auch? Das Sterben gehört zum Leben eben dazu.
 
Pro Woche mehrere Todesfälle? Völlig normal. An manchen Tagen sind es sogar täglich mehrere.

Auch bei uns wird nicht gewartet bis es dunkel ist mit dem Transport. Schon mal weil nachts ja weniger Personal da ist. Da warten wir eher bis zum Tag. Die Körper sind bei uns jedoch komplett abgedeckt, da sieht man kein eingefallenes Gesicht. Zumindest als Besucher, wenn der TD durch die Leichenhalle rennt is das natürlich klar.
 
Mir ist das halt morgens am meißten aufgefallen. Draußen wars Morgens wenn wir anfingen wars ja noch dunkel da hat man immer das Licht im Fenster gesehen.
Tagsüber waren wir immer unterwegs da fiel das nicht so auf.
Vielleicht gabs nachts auch mehr Todesfälle, die dann morgens da runter gebracht wurden.

Ich stelle mir das nur grade nicht so toll vor wenn man als Besucher oder Patient auf dem Flur einem Bett mit einem Toten begegnet. In dem Flur wo ich den toten sah sind ja keine Besucher mehr aber auf den Stationen ja schon.
 
Ich stelle mir das nur grade nicht so toll vor wenn man als Besucher oder Patient auf dem Flur einem Bett mit einem Toten begegnet. In dem Flur wo ich den toten sah sind ja keine Besucher mehr aber auf den Stationen ja schon.


Der Tod gehört zum Leben und ist etwas ganz natürliches. Das muss man nicht immer so tabuisieren !
 
Da hast du recht, irgendwann ist für jeden die Zeit gekommen.

Ich hatte vorher mit dem Thema Tod und Krankheit eigentlich noch nicht so zu tun und habe auch nie so drüber nachgedacht. Bin auch noch nicht so sonderlich alt, da ist das alles noch sehr fern. Habe bis jetzt auch noch keine schweren Erkrankungen durchgemacht. Röteln, Grippe, das war vielleicht mit das schlimmste was ich hatte.

Ich war zwar "nur" als Praktikant in der Haustechnik da aber auch da habe ich einiges gesehen und musste öfter an die Patienten und an die Angehörigen denken. Ich dachte mir auch öfter mal hoffentlich erwischt es mich so schnell nicht.

Es führte dazu, dass ich angefangen habe, mich über verschiedene Krankheiten im Internet zu erkundigen. Aber über Tod lese ich nur ganz behutsam an wer will da schon drüber nachdenken.
 
Hallo Phoenix, es gibt einige Menschen, die sich mit Sterben und Tod auseinandersetzen - und das ist auch gut so! Viele andere haben allerdings auch Angst vor dem Thema, das ist nicht ungewöhnlich. Aber es schadet absolut nicht, sich damit zu befassen. Ich finde das gut, dass Du Dich hier erkundigst.

Hier findest Du ein paar Zahlen bezgl. Sterbeorte in Deutschland:http://www.muenchner-wissenschaftstage.de/content/e160/e707/e728/e1105/filetitle/VBorasio_ger.pdf

Demnach sterben im Krankenhaus sogar die meisten Menschen. Dass Dir das bisher noch nicht so aufgefallen ist, liegt wohl eben daran, dass das für die meisten Krankenhausbesucher und auch Patienten unbemerkt bleiben soll. Im Pflegeheim ist das oft genauso der Fall, manche "verstecken" das aber auch nicht. In dem Hospiz, wo ich arbeite, gibt es gar keinen "Leichenraum", auch keinen Hinterausgang. Der Verstorbene bleibt auf dem Zimmer, bis der Bestatter ihn mit Sarg oder Bahre abholt - tagsüber und "offensichtlich".

In Film und Fernsehen wird mehr durch äußere Gewalt gestorben (Unfälle, Mord) als an Krankheit, und im Krankenhaus wird (fast) immer gerettet. Das ist im wirklichen Leben anders.
 
Hallo Phoenix,
ich habe das Gefühl, deine "Begegnungen" belasten dich doch. Es ist aber auch blöd gelaufen, das du dir unfreiwillig einen fremden Toten ansehen musstest, komplettes Zudecken wäre da angenehmer für dich gewesen.
Aber ich finde es gut, das du dich damit auseinandersetzt und hier nachfragst. Vielleicht hast du in deinem Umfeld jemanden, mit dem du darüber reden kannst? Ist schon ein einschneidendes Erlebnis, ganz plötzlich einen Toten zu sehen, völlig unvorbereitet und wenn man nicht ständig mit dem Sterben zu tun hat. Es ist sicher normal, dass dich diese Begegnung länger verfolgt.

Lg
Johanna
 
Hallo leute ich wollte was fragen ich mach zur zeit ausbildung als zahnmedizinische fachangestellte aber Pathologie ist mein größter Traumjob
aber was ich nicht verstehe den unterschied zwischen Pathologie und medizinische sektions- und präparationsassistent
und kann mir jemand sagen was mann alles genau machen darf bei einem Praktikum ?

Danke
 
Hallo ilyda,

Sektions- und Präparationsassistent ist ein Ausbildungsberuf, die Pathologie hingegen ein ärztliches Fachgebiet in dem man wohl auch mit vorgenannter Ausbildung Assistenztätigkeiten übernehmen könnte.
Ausgebildet wird meines Wissens nach nur an der Charite. Dort sollte man dir auch Fragen bezüglich eines Praktikums beantworten können.

Gruß
Die Anästhesieschwester
 

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