Rat zu vermeintlich fahrlässiger "Pflege" beim Mitarbeiter

Sicilia91

Newbie
Registriert
11.06.2012
Beiträge
3
Ort
Hamburg
Beruf
Azubi Krankenpflege
Hallo,
ich bin Auszubildende und befinde mich am Anfang des 2. Semesters.
Zurzeit arbeite ich auf der Akut Neurologie.

Unsere Station ist in A und B Seite unterteilt. Im Spätdienst wurde die A Seite von einem männlichen Pfleger alleine versorgt.
Da ich auf der B Seite eingesetzt wurde, wurde ich an ihn "verliehen", wenn er Hilfe benötigte.
Als er bei einer Patientin Hilfe brauchte, kam ich, um beim letzten Rundgang (Vorbereitung zum Schlafengehen) zu helfen.
Ich kannte die Patientin schon vom Vortag. Die Aufnahmediagnose lautet virale Enzephalitits, hat eine beginnende Demenz und ist 75 Jahre alt. Sie ist inkontinent, weshalb sie eine Schutzhose trägt. Ich sollte ihm beim SH-Wechsel und beim Lagern helfen.

Es fing schon an, als er ins Zimmer stürmte, ohne zu klopfen und die Patientin erschrak, hielt es aber nicht für nötig sich zu entschuldigen (Nach dem Motto: Pat. ist ja alt und kriegt ja eh nichts mit)
Ohne ein Wort ging er zu ihr und riss ihr förmlich die SH auf, wobei die Patientin ihn gleich anmeckerte und sagte, sie sei eine Frau und er dürfe nicht einfach ohne Ankündigung so in ihre Intimsphäre eindringen. Der Pfleger riss ohne Handschuhe und ohne sie zur Seite zu drehen, die urin durchnässte SH weg. Der weitere Prozess verlief grob und rücksichtslos und die Patientin fing an sich richtig zu wehren. Beim Lagern fasster er sie grob an und lagerte sie so wie es ihn passt, ohne auf ihr wohlergehen zu achten. Ich fühlte mich selbst so hilflos, ich wusste nicht, was ich in der Situation machen sollte, nebenbei versuchte ich die Patientin zu beruhigen und ihr ein warme Worte zuzureden.
Nach nur 5 min hatte das ganze Prozedere endlich ein Ende und der Pfleger verließ wortlos und genervt das Zimmer (Nebenbei: Die Station war belegt mit selbstständigen Pat., sprich: wir hätten uns eigentlich für die Dame mal viel Ruhe und Zeit nehmen können.)
Ich blieb bei der Pat. und sie flehte und bettelte mich an, ich soll den Pfleger nie wieder in ihr Zimmer lassen und sie habe große Angst vor ihm und ich soll ihr Helfen, da das NICHTS mit pflege zu tun hat... ich empfand das alles erschreckend und es machte mich traurig die Patientin so ängstlich und so hilflos zu sehen!!! Das alles hat mich auch den restlichen Dienst sehr mitgenommen, obwohl ich sonst kein Sensibelchen bin, also ich denke nicht, dass ich übertreibe oder da zu viel hineininterpretiere.

Ich blieb noch einige Zeit bei ihr um sie zu beruhigen und auch mich, da ich selbst ziemlich erschrocken über den ganzen Fall war.
Auf dem Weg ins Dienstzimmer stand der besagte Pfleger an der Tür (so, als wollte er mich kurz vorher nochmal abfangen) und erzählte mir die Pat. ist depressiv und es sei bekannt, dass sie versucht die Pfleger gegeneinander aufzuspielen. Die Pat. liegt seit 2 Tagen das erste Mal bei uns?!?!?! Und davon habe ich nie was mitbekommen, sowas spricht sich ja schnell mal rum. Ich hatte das Gefühl, dass er sich damit nur rausreden und rechtfertigen wollte.

Natürlich habe ich daran gedacht den Pfleger darauf anzusprechen, dieser Gedanke löste sich aber schnell in Luft auf, da ich ja erst in meinem 1. Ausbildungsjahr bin und er bestimmt nicht durch mich zur Einsicht kommt.

Nun zu meinem Problem:
Ich persönlich sehe es als meine Pflicht sowas weiterzugeben, da das NICHTS mit Pflege zu tun hat, wofür wir ja eigentlich stehen. Ich weiß, dass sowas im KH-Alltag nichts Seltenes ist, aber das heißt doch nicht, dass wir einfach nur zuschauen müssen!!!
Ich wollte am selben Abend die andere Schwester drauf ansprechen, da ich mich mit ihr sehr gut verstehe, aber ehrlichgesagt hab ich mich nicht getraut, weil ich mir unsicher bin, wie ich der Situation gegenüberstehen und umgehen soll.. ich bin ja "nur" eine Auszubildende und hab ja (bezogen auf die Hierarchie) nichts zu sagen, auch wenn es vlt M*** ist sich auf die Hierarchie zu beziehen.

Wart ihr vlt schon in einer ähnlichen Situation? Wisst ihr wer vlt der beste Ansprechpartner hierfür ist? Klar wird sich wahrscheinlich dadurch nichts an seinem Verhalten ändern, aber trotzdem muss man doch wenigstens versuchen etwas dagegen zu unternehmen.

Es ist vlt. schwer für euch meine Situation nachzuvollziehen, da niemand dabei anwesend war, aber ich hoffe, dass ich deutlich machen konnte, wie schrecklich ich es empfand und wie erschreckend es war, zu sehen wie man so unmenschlich und respektlos mit einem hilflosen Menschen umgehen kann.

Ich danke im Voraus
LG
Vivi
 
Sprich mit deiner Anleiterin bzw. mit der Stationsleitung über den Vorfall. Mach dir keinen Kopf über irgendwelche Hierachien kannst notfalls auch mit deiner Kursleiterin drüber sprechen. Ich kenn die Hintergründe nicht vielleicht hatte der Pfleger einen miesen tag private probleme, was natürlich das Verhalten in keinster Weise entschuldigt. Vielleicht geht der Pfleger auch schon seit Monaten oder Jahren so mit den Patienten um?! Umso mehr musst du was unternehmen denn vielleicht ist nur bisher keinem aufgefallen..
 
Wenn ich ein Problem mit jemandem habe, dann gebietet es die Fairness und der kollegiale zwischenmenschliche Umgang, dass ich als erstes genau diese Person anspreche und ihr/ihm das mitteile und mit diesem das Bespreche.

Ich gehe nicht petzen, bevor ich das nicht in einem persönlichen Gespräch versucht habe das zu klären, sollte eigentlich klar sein.

Sollte sich eine der oben vorgeschlagenen Personen der Sache annehmen, wirst du in einem Gespräch in dann gößerer Runde um eine Konfrontation eh nicht herum kommen.

Klärung herbeiführen, in einem Gespräch mit der Person (sich auf keine Diskussion einlassen), klar machen, dass dir das nicht passt, Konsequenzen aufzeigen und dann weitere Maßnahmen.

Im ersten Schritt musst DU das klären und nicht an jemand anderen abgeben.

@pflegekraft87:
haben wird nicht mal gelernt - redet miteinander, wenns Probleme gibt.

Sprich mit deiner Anleiterin
den Vorschlag finde ich -entschuldige- ziemlich unreflektiert.

Der/die Anleiter sind miest Teil des Teams, da gibt es dienstliche u.U. persönliche/private Beziehungen.
Der Schüler geht nach ein paar Wochen, der Anleiter bleibt.

Ob das der richtige Ansprechpartner wäre?
Um mich zu Entlasten, um mit jemand zu Sprechen evtl.
Für konsequentes Handeln wahrscheinlich nicht.

Der PA muss auch zusehen, dass er selbst und mit den Kollegen zurecht kommt, wenn der Schüler wieder weg ist und Überlebensstrategien entwickeln.

Ich denke jeder kann sich vorstellen, wenn es hart auf hart geht, auf welche Seite sich der Anleiter stellt - meist - Ausnahmen bestätigen die Regel.
 
Da muss ich renje rechtgeben. Wieso gleich an die große Glocke hängen? Wieso nicht das Gespräch mit dem Pfleger suchen?
Eine Frage noch an die TE: Du betonst sehr oft dass es sich um seinen Pfleger, also einen Mann handelt. Meinst Du, dass das Vorgehen des Pflegers irgendwas mit seinem Geschlecht zu tun hat. Meinst Du dass Pfleger im allgemeinen einen groben Umgang haben? Mir ist nicht klar geworden, wieso Du so sehr auf das Geschlecht der Pflegekraft eingehst.
 
Nein natürlich wollte ich nicht damit sagen, dass männliche Pfleger grober handeln als weibliche. Im Gegenteil ich habe es oft anders erlebt! Das tut mir leid wenn es so rübergekommen ist, das war nicht meine Absicht. Wobei ich, so wie ich das jetzt lese, nur einmal erwähnt habe, dass er männlich ist und ich weiß nicht wie ich diese Person sonst nennen soll, außer Pfleger?!
Mir ist bewusst, dass es nur fair wäre ihn direkt anzusprechen, anstatt ihn gleich hinterm Rücken zu verpetzten, aber das ist immer leichter gesagt als getan.
Gut da MUSS ich durch, da führt leider kein Weg dran vorbei, aber wenn er nicht einsichtig sein soll (und da muss ich zugeben, dass ich leider von vornherein etwas pessimistisch denke) Was wäre der ratsamste Weg? SL?
Entschuldigt meine Hilflosigkeit, aber ich möchte als Auszubildende nun wirklich nichts falsch machen sonst bin ich noch hinterher die "Böse"
 
Jetzt mal ehrlich, ihr glaubt doch nicht wirklich, dass es etwas an dem Verhalten dieser Pflegekraft ändert, wenn eine Auszubildende im 1. Jahr ihn auf den Vorfall anspricht?
Er hat doch sofort nach dem Vorfall sich damit zu rechtfertigen, dass die Patientin versucht alle gegeneinander auszuspielen.

Es ist bei vielen ex. Pflegekräften verankert, dass Schüler keine Kritik äußern dürfen, weil **** schon wissen, was sie tun und warum.
Je nach dem, wie angesehen der Pfleger in diesem Haus ist, hat er sogar u.U. die Macht der Auszubildenen die Tage auf dieser Station zur Qual werden zu lassen, vorallem, wenn er, wovon ich ausgehe, keine Einsicht zeigt.

Ich würde ihr ebenfalls raten, mit ihrer PA darüber zu sprechen. Allerdings nur, wenn ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen den beiden besteht.

Bei uns gibt es die Möglichkeit eine sog. "CIRS"-Meldung über diesen Vorfall zu schreiben. Diese ist anonym und muss auf jeden Fall zeitnah von der Stationsleitung oder sogar PDL bearbeitet werden.
Natürlich weiss er dann auch, dass diese Schülerin "gepetzt" hat, aber er muss sich mit seinem Verhalten auf höherer Ebene auseinandersetzen. Und da zieht so manche "selbstbewußte" Pflegekraft ganz schnell den Kopf ein und ist gezwungen ihr Verhalten zu reflektieren.

Ich bin auch für eine Konfrontration unter "4-Augen". Aber ich denke bei einer **** - Schüler Konfrontation hat der Schüler meist von vornherein verloren.

LG opjutti
 
@opjutti:
Jetzt mal ehrlich, ihr glaubt doch nicht wirklich, dass es etwas an dem Verhalten dieser Pflegekraft ändert, wenn eine Auszubildende im 1. Jahr ihn auf den Vorfall anspricht?
und warum nicht? Ich habe durchaus beobachtet, dass Denkprozesse einsetzen, wenn ich jemand auf eine Situation oder Verhalten anspreche, auch wenn derjenige evtl. zunächst mir mit Ablehnung begegnet.

hat er sogar u.U. die Macht der Auszubildenen die Tage auf dieser Station zur Qual werden zu lassen
um bei deinem Eingangssatz zu bleiben

jetzt mal ehrlich - wenn ich es Öffentlich mache, dann nicht?

Ich würde ihr ebenfalls raten, mit ihrer PA darüber zu sprechen.
davon auszugehen, dass eine PA immer auf der Seite der Schüler steht und verschwiegen ist, erschließt sich mir nicht.
Wie ich schon oben geschrieben habe, gehe ICH davon aus, dass eine PA zunächst mal auf Seiten der "Station" steht, denn sie muss weiterhin dort Arbeiten, der Schüler geht relativ schnell wieder.

Wenn ich einen Gesprächspartner bräuchte als Schüler, würde ich eher zum Vertrauenslehrer oder Klassleiter raten.

aber er muss sich mit seinem Verhalten auf höherer Ebene auseinandersetzen.
oder auch nicht.

Aber ich denke bei einer **** - Schüler Konfrontation hat der Schüler meist von vornherein verloren.
Es geht hier nicht um gewinnen oder verlieren.
Habe ich gewonnen, wenn der Kollege zur PDL zitiert wird?
Und wenn ja was?

Nein - es geht darum meinen Standpunkt in einem 4Augengespräch klar zu machen und dazu zu stehen.

Ich Botschaften senden, kein Angriff - du hast ...
keine Wertung - das finde ich nicht gut ...
Ihn nicht in die Rechtfertigung (Abwehr) kommen lassen und wenn - abblocken.

Etwa:
wir haben Frau ... gepflegt. Mir schien das zu grob, ich habe das anderst gelernt, du sicher auch.
Ich bitte dich künftig in meiner Gegenwart mit Menschen anderst umzugehen, sonst sehe ich mich gezwungen mit meinem Lehrer darüber zu reden, da ich damit nicht umgehen kann und mich das sehr getroffen hat.
Sollte er anfangen Diskutieren zu wollen:
Für mich gibt es da keine Rechtfertigung und ich möchte mit dir auch darüber nicht Diskutieren, ich bitte dich darüber Nachzudenken.
Danke dass du mir zugehört hast.

Wenn er evtl. Reden/erklären will, Gesprächsbereitschaft signalisieren:
Bitte Heute nicht, aber wir können gerne in ein paar Tagen nochmal darüber sprechen.

Als Leitfaden für ein kurzes Gespräch.

Ach übrigens - im thread Psychohygiene - da war ja eher der Tenor nicht öffentlich machen - ein inaktzeptables Verhalten - weil es eine Schülerin war?
Verständnis, nach den Gründen suchen, Hilfe anbieten ...
Hier gehts um einen Examinierten - das sofort Öffentlich machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Komisch, komisch.
Also, ich finde schon, dass auch eine GuK-Schülerin im ersten Ausbildungsjahr das Recht hat, einen Examinierten anzusprechen, wenn Sie der Meinung ist, dass er eine Patientin unnötig grob behandelt hat.
Und ich bin der Ansicht, dass sie als allererstes mit diesem Pfleger sprechen sollte, das ist der logische Weg.
Nur, weil jemand examiniert ist, bedeutet das nicht automatisch, das er unantastbar ist und perfekte Pflege betreibt!
Ich lese aus dem Beitrag der TE ehrliches Entsetzen heraus.
Sicilia, lass dich nicht von vornherein in ein Hierarchie-Boxhorn jagen!
Du musst diesen Pfleger auf sein Verhalten ansprechen, aber vielleicht nicht sofort sondern erst dann, wenn du noch einmal das zweifelhafte Vergnügen haben solltest, mit ihm zu arbeiten.
Wer weiß, vielleicht hatte er echt nur einen schlechten Tag, und wenn nicht, dann hat das auch für einen Examinierten Konsequenzen, wenn er sich so verhält.
 
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen,Vivi,aber Du schilderst hier ein Erlebnis aus äußerst subjektiver Sicht. Außerdem kanntest Du die Patientin grade mal einen Tag und ich denke,mit den Diagnosen plus deren Auswirkungen auf die Persönlichkeit kennst Dich nun auch noch nicht aus,weiterhin hast Du zu Anfang Deiner Ausbildung noch Ideale,wie Du mit einem Pat. umgehen möchtest,so daß man hier eigentlich nur Deine "voreingenommene" Schilderung betrachten kann. Wenn ich dann noch diesen Hierarchie-Blödsinn lese und Deine bestehenden Ängste im Umgang mit ****,dann würde ich meinen,hier wird ne Mücke zum Elefanten.
Meinen Vorschreibern kann ich nur zustimmen,daß Du am besten mit dem Kollegen persönlich redest,einfach von Mensch zu Mensch und nich von Azubi zu *** und es dann gut sein läßt. Du wirst noch selber die Erfahrung machen,daß gerade solche Routinetätigkeiten wie der Inkowechsel schnell zur "lästigen" Pflicht werden können,zumal wenn die Pat. in Bezug auf ihr Anspruchs-und Beschwerdeverhalten bekannt sind. Nimm diese kleine Geschichte also nicht zu schwer und vorallem stell nicht Deine Ideale an die erste Stelle Deiner moralischen Wertung,denn Du wirst im Laufe der Ausbildung merken,daß sich Ideale leider nicht immer aufrecht erhalten bzw. durchsetzen lassen.
 
Man eine Bemerkung am Rande: Kann nicht dieses furchtbare "***" für Examinierte hier endlich mal verbannt werden?
 
... Du wirst noch selber die Erfahrung machen,daß gerade solche Routinetätigkeiten wie der Inkowechsel schnell zur "lästigen" Pflicht werden können,zumal wenn die Pat. in Bezug auf ihr Anspruchs-und Beschwerdeverhalten bekannt sind. Nimm diese kleine Geschichte also nicht zu schwer und vorallem stell nicht Deine Ideale an die erste Stelle Deiner moralischen Wertung,denn Du wirst im Laufe der Ausbildung merken,daß sich Ideale leider nicht immer aufrecht erhalten bzw. durchsetzen lassen.

Auch wenn es eine noch so lästige Pflicht ist und vieleicht auch der Pat. einen hohen Nerv- und Unverschämtsfaktor hat, kann man mit ihm vernünftig umgehen und vor allem mit ihm reden und ihn auf die folgende Pflegetätigkeit vorbereiten.
 
Ich stimme dir durchaus zu, dass ich als Azubi zu wenig Erfahrung habe und zu wenig Wissen über das Krankheitsbild der Patientin habe. Wie auch schon geschrieben, ist mir bewusst, dass keiner von ihnen bei dieser Situation anwesend war und es deshalb schwierig für euch ist, diese Situation nachzuvollziehen, ABER wenn ICH der Meinung bin, dass sich diese Person (Damit es nicht wieder heißt, dass ich es darauf zurückführe, dass Männer in der Pflege grober sind) respektlos und unmenschlich gegenüber diese Patientin verhalten hat, dann hab ich verdammt nochmal das Recht etwas dagegen zu tun!!! Egal ob er einen schlechten Tag hat, oder ob es eine "lästige Pflicht" war, denn wir haben alle mal einen schlechten Tag und lassen es auch mal gut und gerne an andere aus, auch an die Patienten, aber müssen wir sie dann so leiden lassen?
Ich habe noch wenig Erfahrung und deshalb steiger ich mich in einige Dinge auch vlt. zu sehr hinein, aber wenn mich sowas nicht mehr abschreckt, nur weil ich schon jahrelang in diesem Beruf arbeite (das ist jetzt auf niemand bestimmtes bezogen), was sagt das dann über mich aus?
Diese Menschne befinden sich in unserer Obhut und sind auf uns "angewiesen" da kann man doch verdammt nochmal freundlich mit ihnen umgehen... Ich denke immer an den Satz, was du nicht willst das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu. Ich möchte später hoffentlich nicht da liegen und mich von der einen zu anderen Seite rumschubsen lassen.

Trotzdem danke an die Ratschläge.. ich werde am Dienstag zu der besagten Person gehen und es ansprechen, so dass er sich auch dazu äußern kann, damit es geklärt ist, denn ich toleriere so ein Verhalten nicht und ich werde mir auch jetzt mein Recht rausnehmen, ihn zumindest darauf hinzuweisen.
 
Dieses Recht hast Du natürlich,das wollte ich Dir auch nicht absprechen ! Mir gings nur darum,Dir die sehr unterschiedlichen Betrachtungsweisen im Laufe der Berufstätigkeit aufzuzeigen,denn es relativiert sich alles. Soll nun aber nich heißen,daß ich das Verhalten des Kollegen,so es denn so war, toleriere,denn das tue ich nicht und stimme hier auch Dir,joerg,voll zu !
Auf jeden Fall wünsch ich Dir für das Gespräch am Dienstag viel Erfolg und zeige,daß Du auch ein Mensch bist,auch als Schülerin :daumen::daumen:
 
Es geht hier nicht um gewinnen oder verlieren.
Habe ich gewonnen, wenn der Kollege zur PDL zitiert wird?
Und wenn ja was?

So ein Verhalten des Pflegers ist einfach inakzeptabel und sorry ich finds etwas naiv zu glauben nur weil eine schülerin ihn auf sein fehlverhalten anspricht, dass der Mann in Zukunft seine Arbeitsweise ändern wird! Die Schülerin ist in ein paar wochen wieder weg sie wird nich mitbekommen ob sich am verhalten des pflegers wirklich etwas ändert sodass ich absolut das gespräch mit einer vertrauensperson suche würde und das ist nunma meistens die anleiterin. Wenn sich dieses fehlverhalten in zukunft häuft kann wohl deutlich besser reagiert werden. Die Kollegin wird es weiter beobachten und ggf handeln. Wenn es eher die Ausnahme war wird sie den Vorfall vergessen.
 
Ich finde es reichtlich naiv zu glauben, dass eine PA da was ändert / ändern kann / ändern will.
Hier werden PA immer in den Himmel gehoben und so getan als ob sie die Welt retten. Wissen wir in welchem Verhältnis die PA zu dem Pfleger steht? Die hat vieleicht gar kein Interesse sich mit ihm "anzulegen" weil sie ein super Verhältnis haben. Vieleicht sieht die PA das Ganze nicht so dramatisch, da sie weiß wie der Pfleger in machen Situationen ist.
Wissen wir welches Standing die PA innerhalb des Team hat? Das ist genauso wichtig wie das Standing des Pflegers im Team.
Es ist eine verzwickte Situation und wir wissen hier alle was für komplizierte Gebilde Pflegeteams sind und was für Dynamiken innerhalb dieser Team existieren können.
Der Schülerin wird nicht viel übrig bleiben als mit dem Pfleger zu reden. Sollte sie bei diesem Gespräch von dem Pfleger abgewiesen werden, würde ich mich an die SL wenden. Die ist in diesem Fall die Ansprechparterin. Die PA ist (wenn nicht zufällig in Personalunion Leitung) dem Pfleger gegenüber ohnehin nicht weisungsbefugt.
 
Auch wenn ich als SL involviert werde,was wird daraus ? Richtig,nix !! Ich muss in diesem Fall erstmal den betroffenen Kollegen hören,sodann die Patientin befragen,die aufgrund ihrer Erkrankung vielleicht täglich ne andere Meinung hat und muß dann diese beiden Schilderungen mit der der Schülerin vergleichen. Dies möglichst objektiv. Daraus wird allerdings ne riesen Sause,denn zur Klärung muß ich die Hintergründe des Kollegen zum besagten Handeln eruieren,was schnell ins Private gehen kann und schon vermurkst sich alles bloß noch. Die Schülerin sieht den Vorfall aus ihrer,von Idealen geprägten, Sicht und die wird sich nie mit der des Kollegen mit seinen privaten oder sonst welchen Problemen in Einklang bringen lassen,von einer Klärung für die Patientin mal ganz zu schweigen.
Besser is also,das ganze nich an die große Glocke zu hängen,sondern eine zwischenmenschliche Klärung zu versuchen. Wem nützt der ganze Rummel letztendlich denn ?? Keinem !!
 
ich kann den beiden Beiträge von Joerg und ZNA-Öse nur zustimmen.

Das ist die Praxis.

@scicilia
so dass er sich auch dazu äußern kann, damit es geklärt ist, denn ich toleriere so ein Verhalten nicht
bereite dich gut vor und überlege dir ob du in der Position bist von ihm das zu fordern.

Wie oben beschrieben - ich empfehle dir DEINE Betroffenheit ihm mitzuteilen, keine Diskussion, nicht in die Rechtfertigung drängen.

Jegliche Erklärung wirst du nicht gelten lassen, wenn du es, wie du oben schreibst, nicht tolerierst.

Dann geht man auseinander mit so ein Id..., so eine blöde Ku...

Deine Betroffenheit darf und kann dir niemand absprechen, wegdiskutieren, verbieten ...

Viel Erfolg
 

Ähnliche Themen