Practise Nurse

Chris_89

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Beruf
Azubi Krankenpflege
„Practice Nurse“ – nicht nur der Arzt darf verschreiben

In England darf eine Krankenschwester, wenn sie die entsprechende Zusatzausbildung hat, nach bestimmten vorgegebenen Richtlinien Medikamente verschreiben. Eine „Practice Nurse“ arbeitet dabei in einer hausärztlichen Praxis und ist betraut mit der Versorgung chronisch Kranker und der Neuaufnahme von Patienten. Zugang zu dieser Kompetenzerweiterung erhielten die Krankenschwestern ursprünglich aufgrund eines massiven Ärztemangels. Untersuchungen zeigten jedoch auch, dass Kontroll- und Routineuntersuchungen nach Richtlinien von den Krankenschwestern ebenso gut wie von Ärzten gemacht werden. Ein Beispiel für so eine Untersuchung: Die Nachsorge bei Patienten nach koronaren Bypass-Operationen. Diese wird zum Großteil von „Practice Nurses“ durchgeführt. Ziel ist es dabei natürlich auch, weiterhin die Kosten des Gesundheitssystems zu senken. Krankenschwestern sollen dabei auch verstärkt für die ambulante Versorgung eingesetzt werden. So zeigte ein in Glasgow durchgeführtes Projekt, dass durch die gezielte Betreuung von Patienten mit Herzinsuffienz, deren Einweisungsrate ins Krankenhaus halbiert werden konnte. Da diese spezielle Patientengruppe äußerst lange Liegezeiten hat, zeigt sich hier ein weiteres enormes Einsparpotential.
Diese Beispiele machen deutlich, dass Krankenschwestern im Gesundheitssystem Großbritanniens sehr gezielt eingesetzt werden.



Quelle: Die Krankenversicherung in England - Gesundheitssystem




Was haltet ihr davon?


Denkt ihr es wird irgendwann möglich sein sich mit einer pflegerischen/medizinischen Einrichtung selbstständig zu machen? Mit einem entsprechendem Studium/Weiterbildung? (ausgenommen ambulante Pflege)

Ich finde zu diesem Thema nur sehr wenig bzw. viel aus England, aber wenig aus Deutschland. Aber war hier nicht auch mal die Rede von so etwas?
 
In Deutschland halte ich das für unrealistisch, weil wir als Pflegefachpersonal einfach zu teuer für die niedergelassenen Ärzte , bzw. Krankenkassen sind. Ich hatte sowas ähnliches mal meiner Hausärztin vorgeschlagen, die die Idee, sich einiger ihrer Tätigkeiten zu entledigen, zwar sehr , meine Gehaltsvorstellungen hingegen weniger reizvoll fand...:wavey: Übrigens: Scrubs finde ich gigantisch gut.
 
Ich halte das Projekt bzw die Tätigkeiten in Deutschland für zur Zeit unrealistisch. Ich finde persönlich das ich als Krankenpfleger mit "nur" drei Jahren Ausbildung generell viel zu wenig gelernt habe, und selbst mit meinen knapp drei Jahren Berufserfahrung nach meinem Examen wäre ich nicht so leichtsinnig bei so einem Projekt mitzumachen.
Auch finde ich es fragwürdig so weit in DE zu gehen. Das würde bedeuten das ein Krankenhaus später auch versuchen würde, ärztliche Tätigkeiten zu deligieren (was meine Station schon als Projekt hat und durchführt "Übernahme ärztlicher Tätigkeiten"). Damit meine ich, Therapie bedingte Anordungen und Überwachungen werden an eine Schester/Pfleger deligiert, der vieleicht eine Fortbildung (Mit Glück eine Weiterbildung), dessen Auswirkungen bei falschem Handeln enormer sind als meine Tätigkeiten eh schon haben. Und dann spart man Ärzte ein, die nunmal Jahrelang studieren und meines erachtens vom meisten medizinischen eh mehr Ahnung haben (Ausnahmen gibts natürlich auch).
Weiterhin hätte ich Angst, das man für mehr Verantwortung nicht mehr Geld bekommt, im Gegenteil, die anderen Krankenschwestern und Pfleger bekommen später wahrscheinlich weniger Geld als jetzt, da diese nicht einem "höheren" Qualifizierungsstand besitzen.

Wenn man aus der Ausbildung mal ein 4jähriges Studium machen würde, oder eine gesetzlich Vorgeschriebene Mindestdauer der Fortbildung festlegen würde die wirklich zugunsten der Pflege und des Patienten ist; würde ich zum späteren Zeitpunkt meine Meinung revedieren (evtl). :roll:

Aber das ist nur meine Meinung. Mein Arbeitsplan ist voll genug, und auf meiner Station übernehme ich eine kleine Menge an ärztlichen Tätigkeiten (Abrufen von Transfusionen bei entsprechenden Werten, Vorbereiten von Chemotherapien, Blutentnahmen... uvm...).
Daneben muss ich noch meine pflegerischen Tätigkeiten vollziehen, die mir als Pfleger wichtig sind und ich nicht an einen Pflege-Helfer deligieren will, damit ich den Kontakt zum Patienten weiterhin habe.
Weil will ich keinen engen Patienten Kontakt haben, oder will ich nur einen medizinischen Teil haben, dann wärs besser gewesen Arzt zu werden oder ein medizinisch Asst. des Arztes.

Viele Grüße vom Rhein,

Dave
 
Aber NP Studium wird demnächst auch in D angeboten. Und solche Tätigkeit setzt ein ca 5-jähriges Studium vorraus. Was ich an Nursing Practitoner gut finde ist die Devise care, not only cure ( Fürsorge und nicht nur Behandlung )

http://www.dbfk.de/download/download/vortrag-Stoecker-nurse-practit-2006-12-08.pdf

Wenn bei mir alles so läuft wie ich es mir wünsche werde ich genau Advanced Nursing Practice studieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

es wird derzeit in deutschland schon ein master-studiengang mit dem schwerpunkt anp (advanced nursing practice) angeboten.

gruß
dunkla
 
Das sind bestimmt kostenpflichtige Studiuengänge an privaten FH`s ?!
 
nein, studiengebühren muss man ja eh fast überall zahlen... guck dochmal auf die seite der fh jena!
 

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