Pflegeplanung bei sterbenden Patienten

Bübchen

Junior-Mitglied
Registriert
17.09.2005
Beiträge
35
Ort
Ostholstein
Beruf
Arzthelferin; Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Psychiatrie/Eingliederung
Hallo,

ich würde mich freuen, wenn mir jemand von Euch Tipps für eine Pflegeplanung bei sterbenden Patienten geben könnte.

Muß ich noch Ziele formulieren?
Muß ich jeden Tag die komplette Grundpflege machen, wenn es dem Patienten sehr schlecht geht?
Welche Maßnahmen führt Ihr noch bei Sterbenden bis zum Schluß durch?
 
Huhuuuu Bübchen !!!

Also waschen tun wir die Patienten täglich komplett wenn sie viel schwitzen. Wir reinigen täglich Gesäß und Intimbereich, Gesicht und machen mehrmals täglich Mundpflege (Wohlbefinden). Dann lagern wir die Patienten zur Druckentlastung. Also Prophylaxe bekommen die Patienten :
Pneumonieprophylaxe bei uns mit Aktivgel. Thromboseprophylaxe mit ATS und Clexane (nach ärztlicher Anordnung). Und wenn Patienten gewaschen wurden Hautpflege mit Lotion. Also mehr fällt mir im Moment nicht ein.


Gruß Katja
 
Hallo!

Also ich handhabe die Versorgung Sterbender so, dass ich nur noch das Nötigste mache und die Dinge, die zum Wohlbefinden des Patienten beitragen.
Also zum Beispiel Intimbereich waschen, Mundpflege, das Gesicht sowie Hände.
Ich denke nicht das man Sterbende noch eine GKW "aufzwingen" sollte.
Ziele in der Pflegeplanung sind nur noch begrenzt formulierbar, wie z.B. das Wohlbefinden nach der Körperpflege oder das Vermeiden eines Druckgeschwürs.
Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Liebe Grüße Christina
 
Also ich finds auch schwierig eine Pflegeplanung für einen sterbenden Patienten zu schreiben. Denn wir haben oft erlebt das die angehörigen die Pflege übernehmen.

Gruß Katja
 
Für einen Sterbenden kann man wohl keine allgemeingültige Pflegeplanung schreiben. Hier geht es zu allererst um den Menschen selbst, um seine Wünsche und seine Bedürfnisse.
Und ob da die derzeit übliche Art der Pflegeplanung mit der z.T. zwanghaften Vermeidung des Wortes Defizit und der ebenso zwanghaften Suche nach Ressourcen bzw. Aktivierungsmöglichkeiten da greift, darf bezweifelt werden.
*grübel* Hab ich da nicht kürzlich irgendwo von einem neuen Pflegemodell für ebend diese Klientel gelesen?


Elisabeth
 
Ich denke, eine Pflegeplanung im "klassischen Sinn" läßt sich bei sterbenden PatientInnen nicht ausführen. Dazu ist der Zustand oft zu schnell veränderlich (von einer Minute zur anderen).

Oberstes angestrebtes Ziel ist das weitgehende Wohlbefinden und die weitgehende Schmerzfreiheit.

Angepaßt an die momentanen Äußerungen und den Zustand des/der PatientIn werden die Pflegemaßnahmen durchgeführt. Eine pauschale Vorgehensweise gibt es da bei uns nicht. Der sterbende Mensch ist da das Maß der Dinge.
 
Vielen Dank an Euch alle! :flowerpower:
Mir Euren Antworten habt Ihr mir schon sehr geholfen.

Liebe Grüße Bübchen
 
Hallo Bübchen, für mich wäre das vorrangige Pflegeziel, dass ein würdiges Sterben ermöglicht wird. Wenn ihr eine Biographie erstellt habt, kannst du daraus viel entnehmen. Eine GKW täglich muss m.E. nicht sein, außer es wird gewünscht. Thromboseprophylaxe finde ich in diesem Stadium auch fragwürdig, weiss aber auch, dass manche Ärzte erst damit aufhören wollen, wenn der Totenschein ausgefüllt ist.:fidee:
 

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