OP = grössere Metastasen?

pffanja

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Gesundheits- und Krankenpflegerin
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Herzkatheterlabor
Hallo ihr Lieben!

Habe heute mal wieder in der Visite nur Fragezeichen in den Augen gesehen.
Ein Patient mit RektumCA und Lebermetastasen wird von Tag zu Tag schlechter.
Heute dann das CT. Die Lebermetastasen haben sich um das 8 fache zum letzten CTi(im April 07) vergrössert.

Jetzt wurde vor dem Zimmer als Begründung gesagt, dass es immer so kommt weil man ihn operiert hat. Ich fragte dann warum Metastasen grösser werden nur weil man operiert hat. Hm leider kam nur die Antwort,, Das ist nunmal so,,

Gibt es einen richtigen Grund warum ein Tumor oder Metastasen wachsen nur weil man z.B. den Bauch geöffnet hat?
Das einzige was ich mir denken kann ist, dass dieses durch Manipulationen geschieht. Oder da gegebenfalls mehr Freiraum entsteht.

Was meint ihr dazu???

Danke, Anja
 
Bei Rectum Ca, kommt es häufig zu rezidivierenden Lebermetastasen, da der venöse Blut aus dem Colon über die Pfortader in die Leber, und dann in die Vena Cava inferior gelangt.

In dem Fall scheint es ja so zu sein, dass der Primarius progredient ist, oder????
Eine weitere Frage ist, bekommt der Pat eine Chemotherapie???

Die von Dir gennante möglichkeit, dass durch Manipulation während der Op Tumorzellen verteilt werden ist natürlich möglich, aber korregiert mich wenn ich falsch liege, wird das normalerweise nicht mit 10% Nacl Lösung vermieden.

Es ist auch möglich, dass über den oberen beschriebenen Weg sich einfach neue Metastasen geblidet haben. Desweiteren kann es auch immer wieder mal passieren, dass Metastasen nicht komplett entfernt werden können, da in der nähe dieser, Strukturen liegen die nicht verletzt werden dürfen. Und es darf nicht vergessen werden, dass es sowas wie Mikrometastasen gibt, die einfach durch Bildgebende Verfahren nicht erkannt werden können, und dann bei der Sichtkontrolle des Organs während der Op auch nicht vom Menschlichen Auge erkannt werden. Und so natürlich nicht mit entfernt werden.

Ich glaube eher nicht, dass die Metastasen wachsen, nur weil der "Bauch offen war", sondern es liegt immer auch daran in welchem Zustand der Patient sich befindet und wie aktiv der Tumor im Sinne von wachstum ist.

Die Antwort Eurer Ärzte ist, im höhchsten Masse unbefriedigend.
 
Ist die OP "Schulbuchmäßig" verlaufen, oder mußte der Operateur seine Strategie ändern?
Manchmal kann es passieren, das z.B. eine Blutung eintritt, bevor man die Gefäße unterbunden und durchtrennt hat. Wenn man da schon "die Hand am Darm" hatte, kann man sich dies an fünf Fingern abzählen das Tumorzellen gestreut werden können.
Dann ist die Spülung des Abdomens mit einer hochprozentigen NaCl Lösung oder (wie bei uns Chlorina Lösung) nur noch Schadensbegrenzung.

Im Laufe einer Operation wirken viele Faktoren auf den Patienten ein.
Eins kann z.B. Die Resektionstechnik sein. die sog. "Non Touch"- Technik kann dazu beitragen, das Tumorzellen nicht so massiv im Abdomen verteilt werden.

Weiterhin wirken auch der Operateur mit seinem praktischen Können auf den Patienten ein. Soll heißen, das durch die Art und Weise, wie er bei der OP vorgeht, auf den weiteren Krankheitsverlauf Einfluss nimmt. Ebenso auch, wieviel Zeit er benötigt hat, um die OP durchzuführen.