Notfallfortbildung für Normalstation

Rebecca2

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03.06.2007
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Hallo alle zusammen,

ich soll für die Normalstation die Notfallfortbildungen übernehmen.
Welche Themen gehören da rein? Wie umfassend sollte die Fortbildung sein? Gibt es Literatur zu dem Thema?
Ich möchte die Kollegen, die selten mit dem Thema Notfall/ Reanimation zu tun haben, weder mit Fakten überforden, noch im Halbwissen und mit lauter Fragezeichen stehen lassen.
Wie sehen bei Euch solche Fortbildungen aus?
Bin gerade noch völlig verunsichert und für jeden Hinweis dankbar.

Liebe Grüße und einen schönen Abend

Rebecca
 
Moin Rebecca

Welchen Zeitlichen Rahmen hast du oder deine "Auftraggeber" denn so im Auge. Eine Reanimationsfortbildung alleine kann mit Praxisanteil ja mal schnell eine Tagesveranstaltung werden.

Punkte die mir wichtig wären :

Organisation in "unserer" Klinik im "Notfall"
der Notfall im Nachtdienst - bei minimal Besetzung
Notfallausrüstung im Stationsbereich
Arbeitsplatzstruktur im Patientzimmer - z.B. Bett von der Wand weg:mrgreen:
BasicLifeSupport mit viel Praxis
Beutelbeatmung / O2 Gabe
Verhalten nach eintreffen eines ReaTeams
Anreißen des advanced life support (wie Supra aufziehen oder was braucht man zur Intubation)
Allg. Transport von instabilen Patienten auf die Intensivstation

Beim allgemeinen Thema Notfall würde ich mich nicht an Krankheitsbildern orientieren sondern mehr an der klinischen Situation. Also z.B. Klinik des Schocks , akute respiratorische Insuffizienz , Brustschmerz ...
Grundsätzlich wird man initial ja sowieso von Verdacht auf sprechen :mrgreen:

Ein vital bedrohlicher Notfall wird ja dann doch eher auf der Intensivstation diagnostiziert und therapiert.

BLS ist sicher überall das gleiche, spannend wird es die lokalen Bedingungen und Abläufe einzubauen.
 
Hallo Rebecca,

wir sind ein Team von 8 Leuten , alle Fachkrankenpfleger/schwester und bilden bei uns ein sog. Reanimationsfortbildungsteam.
Unsere Theorie besteht aus den BLS Maßnahmen und ein kurzer Abschnitt von den ALS Maßnahmen, beginnend mit Krankheitsbilder (nicht im Datail) die zu einer Reanimationspflichtigkeit eines Pat. führen kann.
Packe die Theorie nicht zu voll. Wir haben verstärkt auf die Praxis gesetzt. Eben das Training an der Puppe, Handhabung Beatmungsbeutel mit Maskenbeatmung und Hilfsmittel wie z.B. einsetzen eines Güdeltubus, Notfallwagen erklären wie z.B. Laryngoskop, den Medikamenteninhalt. etc.

Wir machen die Fortb. immer zu zweit, wobei die Theorie einer von uns macht, anschließend teilen wir die Gruppe auf, einer übernimmt die Puppe der andere den Notfallwagen.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt auf max. 12 Personen da wir fast alle zwei Wochen schulen und immer nach den Frühdienst und die Fobi nicht zu lange dauern sollte.

Hoffe ich konnte dir etwas behilflich sein, habe aber auch vielleicht noch Details vergessen,

Gruß Jogi
 
Hallo Jogi,

ihr schult jeden MA alle 2 Wochen? Respekt, wie macht ihr das?

Unsere BLS-Kurse sind auf max 8 Personen begrenzt. Wir schulen an 3 Tagen pro Woche jeweils von 14 bis 16 Uhr.
Die Theorie über Power Point und die Praxis mit AED.

Mit dabei Rea-Funk, Maskenbeatmung, Notfallkoffer und eben Hausspezifische Dinge.

Die Referenten haben selbstverständlich alle die Fachweiterbildung Intensiv und sind auch alle Praxisanleiter, soviel Qualität sind wird den Teilnehmern schuldig.

Geschult wird jeder Mitarbeiter mindestens einmal in 2 Jahren.

lg
Narde
 
Hallo Narde,
nein wir schulen nicht jeden MA alle zwei Wochen, sondern bieten sie alle zwei Wochen an. Die MA können sich normal anmelden über die interne Fobi.
Jeder MA muss alle zwei Jahre eine Rea Fobi nachweisen.
Gruß Jogi
 
Hallo Jogi,

danke - meine nächste Frage wäre gewesen, ob die Mitarbeiter da nicht meckern, dass sie so oft hin müssen.

Wie gesagt, wir bieten an 3 Tagen die Woche jeweils um 14 Uhr die Trainings an, allerdings ist unser Haus auch recht gross und jeder MA, der "Patientenkontakt" hat, muss es besuchen.

Anmeldung läuft über unsere Akademie, die Fort- und Weiterbildung.
Unsere Kurse können und werden auch von Pflegediensten gebucht, da unsere Trainings dort besser ankommen als die der Hilfsorganisationen.
Eine Teilnehmerin, eines Pflegedienstes meinte mal, sie würden lieber zu uns kommen als von irgendwelchen Zivi's oder Hausfrauen sich einen Erste Hilfekurs anzuhören die, ihre speziellen Fragen nicht beantworten könnten.

Auch diese laufen über die Akademie.

lg
Narde
 
Hallo Narde,

bisher haben wir nur positive Feedbacks bekommen. Ich muß aber auch sagen das bevor unser Team die Reaschulung übernommen haben die Schulungen eher dürftig waren von daher läuft das im Moment recht gut.

Gruß Jogi
 
bei uns wird eine, mehr auf Reanimation ausgelegte Fortbildung vom leitenden OA der internistischen Intensiv gehalten,
über's Jahr verteilt, aufgeteilt in Fachrichtungen. Alle 2 Jahre muss man auffrischen. Der OA macht das gut, ist auch zuständig für die Int.fachweiterbildung.
Wir haben aber auch zwei Rea-Teams, die jeweils aus 2 Pflegekräften der beiden Int.'s bestehen, Anruf genügt. Das im Hinterkopf zu haben, hilft enorm :D
Eine NF-Fortbildung als solche haben wir nicht.
Gibt's dazu irgendwelche neuen Regeln zum Qualitätsmanagment oder für anstehende Zertifizierungen?

Kannst Dir nicht Material von denen besorgen, die das bisher schon machen?
Musst ja nicht das Rad komplett neu erfinden, oder? :fidee:
Bist Du die einzige in Deinem KH, oder gibt es von jeder Station einen, der sich damit befassen muss, dann könnt man sich in der Klinik treffen und gemeinsam eine allgemeingültige Sache draus machen. Dann wär's auch kein privates Freizeitvergnügen sondern Arbeitszeit.:daumen:
 

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