Mischen von Sondennahrung

steffisun

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21.01.2006
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Hallo an alle!

Bei uns herrscht momentan die Diskussion ob Sondennahrung mit Wasser oder Tee gemsicht werden darf.
Finde nicht so recht Literatur darüber.
Bin sehr gespannt über eure Meinungen und wie es bei euch gehandhabt wird.
Vielen Dank
 
Welchen Sinn soll es haben? Was erwartet ihr euch davon?
 
Ich mach es hin und wieder um die Osmolarität zu senken. Scheint zu funzen, denn die Diarrhoe verschwindet in der Regel schnell.

Denkbar finde ich auch, wenn du eine bestimmte Menge geben musst und BZ-Probs bestehen. Ich kann die Sonde nicht langsamer laufen lassen, dann fehlt mir die Zeit für die freie Flüssigkeit. Ich könnte aber mit dem Mischen die Zuckerkonzentration senken.

Not macht manchmal erfinderisch. Es gibt für alles mittlerweile entsprechende vorgefertigte Sondenarten. Das Problem: kaum ein Haus gönnt sich die gesamte Pallette.

Elisabeth
 
Ich mach es hin und wieder um die Osmolarität zu senken. Scheint zu funzen, denn die Diarrhoe verschwindet in der Regel schnell.
Nach welcher Regel senkst du diese?

Ich bin etwas entsetzt, da genau dieses "gemantsche" die Durchfälle auslöst.
Ausgerechnet DU die alles mehrfach hinterfragt machst mal was auf gut Glück:motzen:
 
Wir haben uns glaub ich schon mal deswegen gestritten. Fakt ist, dass die vorhandenen Diarrhoen damit verschwanden.

Beispiel:
1400 ml Sonde + 1000 ml H2 / 24 Stunden >>> macht 100 ml pro Stunde. Wenn die 100 ml Sonde pro Stunde vom Pat. nicht vertragen werden, dann könnte ich versuchen dies langsamer einzustellen >> 50 ml. Dann habe ich das Problem, dass ich die Restflüssigkeit in 2 Stunden "einfüllen" müsste. Ergo: Mischen. So bekomme ich die Möglichkeit immer noch eine hochkalorische Sonde geben zu können ohne das Diarrhoeproblem.

Beispiele:
Fresubin Energy Fibre
150 kcal - 325 mosmol/l- 76ml H2O

Fresubin Fibre
100 kcal - 285 mosmol/l - 84 ml
Fresubin Energy
150 kcal - 330 mosmol/l - 78 ml H2O

Fresibin original
100 kcal - 220 mosmol/l - 84 ml H2O

Diarrhoen bei Sondenkost sind nicht immer durch Keime bedingt, sondern nicht selten durch die Osmolaritätsproblematik.
Wie gesagt: Not macht erfinderisch.

Elisabeth

PS Es gibt pbrigens noch das Beispiel, wo Kollegen normales Essen feinstpüriert haben und mit Flüssigkeit aufgefüllt einem Patienten gegeben haben, der sich vor der Sondenkost ekelte. Aussage eines Abott-Vertreters zu diesem Prozedere: Sie lassen den Menschen ja ohne alle wichtigen Nährstoffe und Vitamine. Seitdem lauere ich darauf, dass mein Schweinebraten fürs Wochenende nett verpackt in flüssiger Form von Abott serviert wird. *grmpf*
 
Hallo Elisabeth,

bis vor einigen Jahren konnte man selbstzubereitete Sondenkost auch in der Küche bestellen.

Vielleicht bin ich zu verwöhnt aus unserem Haus, ich kann zwischen vielen Sondenkostprodukten wählen.
Mir ging es hier nicht um die Keimbelastung, sondern darum nach welchem Verhältnis du, vermutlich auf gut Glück, die Sondenkost verdünnen willst.

Übringens, Sondenkosten mit Ballaststoffen erzeugen weniger Durchfälle als die ohne Ballaststoffe.
Für den Diabetiker haben wir genauso eine, wie für den Dialysepatienten.
Ich kann zwischen drei namhaften Herstellern wählen und dem Patienten die passende Sondenkost auswählen und muss nicht auf "gut Glück" Wasser hinzupanschen.

Ich bin nicht nur von der Keimbelastung her dagegen sondern auch von der Osmolarität! Wenn ich ein hochkalorische Sondennahrung verabreiche, dann mache ich das ja aus gutem Grund, dann kommst du und machst das mit deinem "gepansche" wieder zunichte.

Schönen Tag
Narde
 
Ich stimme Narde völlig zu. Gerade beim Mischen kenne ich es das Patienten vermehrt mit Diarrhöen reagieren.
Wenn man mal bein Hersteller nachfragt, sind diese auch völlig dagegen das Ihre Nahrungen gemischt werden. Also kommt dann auch wieder ein Haftungsproblem hinzu. Desweiteren sollten Tees eigentlich auch nicht mehr verwendet werden, ebenso wie gekochtes Wasser. Am besten Leitungswasser oder stilles Wasser.

VG Lotta123
 
Wie jetze? Eine Verdünnung= Veränderung der Osmolarität-verändert die Gesamtmenge der zugeführten Nährstoffanteile?
Ich habe eine Flüssigkeitsmenge von 100 ml. In der schwimmen 10 Kügelchen. Werden es weniger Kügelchen, wenn ich noch 50 ml dazugebe?

Der Hintergrundgedanke beim Verdünnen: längere Nahrungskarenz >>> Reduzierung der Darmzotten >>> höhere Osmolarität erzeugt ein entsprechendes Gefälle: Wasser wird zusätzlich in den Darm gezogen. Das will ich möglichst vermeiden.
Wenn alle anderen möglichen Ursachen einer Diarrhoe ausgeschlossen sind, dann greift man zu "alten Methoden". Und wenn diese helfen und ich mir diese Wirkung auch erklären kann, dann finde ich dieses Verfahren nicht als obsolet.

Und was das "Vielleicht bin ich zu verwöhnt aus unserem Haus, ich kann zwischen vielen Sondenkostprodukten wählen." anbetrifft- da würde ich glattweg behaupten: JA- ohne das hier weiter auszuführen.

Verdünnung erfolgt mit stillem Wasser. Hersteller fragen... eine mögliche Idee... nur meine beschriebene Erfahrung mit dem Abott-Vertreter läßt mcih leider vermuten, dass es hier eher um den Absatz geht bei entsprechender Beratung. Kann man der Firma auch net verübeln- die leben schließlich davon. Ob es für den Pat. immer die optimalste Variante ist, steht auf einem anderen Baltt. Stichwort: Geschmack. Aber das ist schon ein ganz anders Thema.

Tees verwenden wir nur ganz gezielt und nicht mit Sondenkost vermischt. Stichwort: Fenchel-Anis-Tee.
Der Hintergrund bei den Tees ist, dass darauf geachtet werden muss, dass er tatsächlich gebrüht wird um auch wirklich jeden Keim zu erwischen. Dann darf der Tee nicht in eine Thermoskanne abgefüllt den Tag über am Bett stehen, sondern muss runtergekühlt und zeitnah appliziert werden.

Elisabeth

PS Wie macht ihr das mit den Beuteln für die Sondenkost. Bei uns gibt es einige Systeme, die einen eigenen Beutel haben. Bis dato musste ich da die Sondenkost auch umfüllen, da kein Adapter für Flasche oder Sonden"tüte".
 
Sondenkost darf schon mal nur dann in Flaschen umgefüllt werden, wenn ihr eine spezielle Flaschenspülmaschine habt. Da sonst keine sichere Reinigung der Flaschen gewährleistet ist. Stichproben unserer Hygiene haben dies bei uns bestätigt - achtung gilt nur für unser Haus und nur für unsere Spülmaschinen auf den Stationen.

Der Kostaufbau erfolgt bei uns über eine Oligopeptidkost und beginnt sehr früh und langsam.

Wenn ich 500 ml Sondenkost mit Wasser pansche, keine Ahnung wieviel, und habe eine Tagesziel von 2000ml Sondenkost - dann erreiche ich mit dem Gepansche je nach deiner Mischungsart 2000 ml Sondenkost und 2000 ml Wasser, oder ich reduziere dann die Sondenkost weil ich den Patienten nicht überwässern will, aber nach deiner Logik die Osmo verändern will.

Es ist für ein Haus nicht teurer unterschiedliche Sondennahrungen zur Verfügung zu stellen. Was du zuhause machst ist deine Sache, aber in der Klinik sollte man sich schon an die Herstellerangaben halten.

*ironie on* Eisen und Fönen war auch eine tolle Sache, genauso wie Pyoktanin beim Dekubitus - warum machen wir das heute nicht mehr? *ironie off*
 
Nochmal:

Es sollen 100 ml in der Stunde laufen. Ich habe eine Menge von 1500 ml Sonde und 750 ml H2O (Werte zum besseren Rechnen gewählt) zu geben.
Bedeutet: 15 Stunden Sonde, 7,5 Stunden Wasser= 22,5 Stunden. Stundendosis Sonde: 100ml.

Wenn ich mische, dann kann ich die Stundendosis Sonde reduzieren.
500 ml Sonde + 250 ml H2O. Stundendosis Sonde: 2/3 von 100 ml. Laufzeit des Gemisches bleibt identisch: 22,5 Stunden.

Aber ich merke, wir finden da keinen gemeinsamen Konsenz und sollten es dabei belassen: jeder macht seine Erfahrungen und hat sein darauf basierendes Hintergrundswissen.

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,
kannst du mir bitte erklären, wie ich 1500 ml sonde + 1500 ml h2o auf die zeit 6.00 bis 22.00 verteilen kann nach 2 karenztagen, die mit 2400 ml tee ausgefüllt waren. Die sondenkost ist ausserdem eine neue, da mein mann die vorherige nicht vertragen hat. habe heute begonnen um 6.00 mit 1000 ml tee auf 200 tropfen, ab 11.00 uhr - 250 ml jevity sonde + 250 ml wasser auf 80 tropfen, jetzt läuft der tee 1000 ml auf 200 tropfen ab 19.00.
 
Geb ich auch mal mein senf dazu

Also das mit dem "gepantsche" hab ich no nie gehört und bis heute auch nicht gelesen.:trinken:

Also ich habe etwas über ein Jahr in einer Einrichtung gearbeitet wo ca 95% der Patieten über PEG oder Magensonde ernährt wurden.
Da gab es auch ziehmlich strenge Hygiene auflagen wegen MRSA, ESB und Clostr.
Das war dan so wir hatten von einem namhaften Hersteller ("F*******") Die Sondennahrung und 3-4 sorten wahren immer im haus (Diabetiker, Normal, Hochkalorisch und für Alergiker) alles in so Beutelchen mit 500ml.
(-----> ca 150ml/h über ne Pumpe / 3-4 Beutel am Tag<------)

Wen wir ne besondere sondernahrung brauchten war die innerhalb von einem tag in unserem Haus.

H2O wurde in so "Beutel" abgefüllt mit evt. zusätzen...
und auch über die Pumpe Verabreicht /
Entweder 2x1000ml
1x1000ml und 1x 500ml
und und und und und und

Und das ganze immer im wechsel 2x Nahrung 1 Teil wasser restliche Nahrung und Restliches Wasser

Und Tee haben wir gesagt bekommen soll man über PEG nicht verabreichen weil das auf dauer den "schlauch" kaputt machen kann (weis aber nicht ob das stimmt)

Ich hoff des war jetzt nicht fehl am platz ;)
(wen was falsch argumentiert war einfach sagen ...)

schönen Abend Noch