MDK-Prüfung

eiermatz

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215
Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
ambul.Pflege
Hallo, ich habe eine Frage zur MDK Prüfung in der ambulanten Pflege, und zwar geht es darum, ob es festgelegte Richtlinien, die jedermann nachlesen kann, gibt. Wer legt z.Bsp. fest, wie ein Ablaufplan auszusehen hat, welche Standards in der Dokumappe vorhanden sein muss, Berichteblätter, was gehört rein.
Müssen bei einer Badeklientin, die einmal in der Woche gebadet wird, ansonsten noch mobil, Kontraktur- und Dekubitus- Sturz, Ernährung u.s.w geführt werden. Wer bestimmt, wie eine Doku-mappe auszusehen hat, gibt es da festgelegte Richtlinien, in denen man das nachschauen kann?Oder entscheidet dass der Prüfer vor Ort?Unsere Dokumappe ist jetzt schon so dick wie der Otto Katalog, wer stoppt diesen Irrsinn?
Vom Feedback der Klienten scheint die Pflege vor Ort liebevoll, den jetzigen Standards angepasst und korrekt zu sein.Wir geben uns wirklich Mühe die Klienten zufriedenzustellen, der MDK macht fast alles an den Dokus fest. Find unsere Dokus sind wirklich angepasst, wir haben Info-Blätter zu jedem erdenklichen Thema( aaaaber, da könnte ja noch viel mehr rein)Klar könnnte da noch mehr rein, aber ehrlich brauchen wir das? Muß ein Bäcker über jedes Brötchen das er backt eine Dokumentation führen?
Grundpflege wurde uns doch in den 3 Jahren beigebracht, in der ambulanten Pflege muss man da sehr flexibel sein, und einen Demenz-Kranken kann ich auch nicht nach Standard abfertigen, kommt ja wohl sehr auf die Tagesform an, da müsste ich ja für jede Tagesform einen anderen Ablaufplan schreiben. Soviel traue ich aber meinen Kolleginnen schon zu, dass sie angemessen darauf reagieren. Oder sehe ich das zu rosarot..Sind alle Bescheuert und können nur nach Schema F arbeiten, wenn es nicht da so steht, wird`s auch nicht gemacht. Was haltet ihr davon
 
Hallo

hier der Prüfkatalog für den ambulanten dienst, ist selbstverständlich beim MDK nachzuschauen http://www.mds-ev.org/media/pdf/2010-04-29_MDK-Anleitung_ambulant_korr.pdf

Tja...meiner Meinung nach sind diese Prüfungen wie schon oft diskutiert vollkommen subjektiv und es werden ja sogar teilweise Lösungsvorschläge vom MDK Prüfern gemacht und wenn diese umgesetzt werden gefällt es dem nächsten(anderen) Prüfer nicht und will es anders haben....
es gibt keine Anleitung so wird es am besten gemacht sondern jeder darf sich seine eigene Suppe kochen und der MDK kommt dann spuckt rein und man darf wieder von vorn anfangen.....
Grundsätzlich kann man mit gekauften Dokumentationssystemen zum Teil gut standhalten aber die müssen natürlich auch konsequent geführt werden...

Zu der Sache bei welchen Pat. sind welche Blätter zu führen ganz einfach bei allen Pat. alle Blätter!!!
Warum? ja es kann ja sein das der Patient ein Problem in einem Bereich bekommt und dann kann man das ja nicht ermitteln und feststellen...

z.B. selbst bei einer Stelle wo man 1x die Woche sauber machen geht müsste man Trinkprotokoll/Essprotokoll/Prophylaxenblatt usw. ausfüllen....
wer es nicht glauben mag kann gerne ein paar tausend Euro die mein AG zahlen durfte hinterherwinken die Strafe gezahlt werden musste wegen nicht ausreichender Dokumentation.....bei einer "Putzstelle"...die einen Dekubitus entwickelte und keiner bemerkte....

Alles in allem ist Prüfung sehr wichtig aber nicht auf dem derzeitigen subjektiven Blick heraus....

mfg
 
Hallo Akhran!
so ganz stimmt das nun nicht!Unser Betrieb wurde im November geprüft und daher spreche ich aus Erfahrung.Ich war bei 6 von 8 Patientenbesuchen dabei und habe hinterher mit den Prüfern die Dokus ausgewertet.Es wird das bewertet,was der Patient als Leistung hat.Es wird kein Trinkprotokoll verlangt wenn keine Leistung dazu vereinbart wurde.Es wird aber geguckt,ob dokumentiert wurde dass der Patient bzw. seine Angehörigen zum Thema Eksikose beraten wurde.Dabei reicht es nicht aus,einen Flyer auszuhändigen sondern die Beratung muss individuell sein und die Beratung muss evaluiert werden.
Auch 1x wöchentliche Badepflege werden in die Prüfung einbezogen wenn sie ausgelost wedren.Manchmal frage ich mich,ob es sich überhaupt lohnt,diese Patienten zu versorgen,denn der Dokumentationaufwand ist enorm hoch.
 
Dann bräuchtest du allgemein keine Kunden der Pflegeversicherung mehr. Der Dokuwahnsinn in den MDS - Richtlinien sprengt alle Dimensionen.

Zynisch: Am besten schickt man jeder Pflegefachkraft eine Dokumentationsfachkraft mit, damit die Pflegefachkraft auch mal das machen kann, was sie gelernt hat und nicht das, was eine Bürokraft genauso gut kann.

Ich frage mich so manchmal, ob man wirklich drei Jahre lernen muss um irgendwelche Skalen auszufüllen.

Letztens schrie eine Fachkraft in einer Fallbesprechung bei mir, sie könne doch keine Kontrakturprophylaxe machen ohne das Risiko dafür einzuschätzen. Ich fragte, wo das Problem seih.

Antwort: mir fehlt eine Skala zur Einschätzung der Gefahren für die Kontraktur.:schraube:

Aber es stimmt schon: Geprüft wird nur das, wo auch Leistungen vereinbart sind. Allerdings Planungen und Pflegeprozess werden immer geprüft.
 
Patienten bei denen nur SGB V (Verbände, Med. Abgabe) durchgeführt wird, werden nicht geprüft. Ansonsten wurde bei uns großer Wert darauf gelegt, dass alles was im Leistungsnachweis steht auch in der Pflegeplanung aufgeführt wird z.B. stand bei uns bei einem Patienten der tgl. in der Küche gewaschen und 1xwö. im Bad gebadet wird nicht in der Pflegeplanung wie der Transfer ins Bad abläuft - Pat. läuft schlürfend wäre gewünscht gewesen.
Sehr wichtig war den Prüfern auch, dass überall und für jeden "Pieps" ein Beratungsprotokoll vorhanden sein soll.
Es werden auch Kurse angeboten, wie man sich bei der Prüfung zu verhalten hat. Mein Chef hatte diesen besucht und wertvolle Tipps bekommen.

Drück Euch die Daumen, dass die Prüfung gut abläuft.

Scilla
 

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