Liebesbeziehung in der pädiatrischen Kinderonkologie

Zudem noch zu ihrer Behandlung, da die meisten wohl nicht wissen, wie das so abzulaufen scheint.

Sie hat jetzt noch mindestens 4 Monate Behandlung, die aber durch verschieben von Chemoblocks auch noch länger werden können. Ein Block geht meist 5 Tage, die sie im Krankenhaus verbringt, wenn sie in der Aplasie fiebert, muss sie ebenfalls zu uns kommen. Allerdings hat sie nun nicht mehr allzu viel Blöcke (~5-7) und daher wäre es eine absehbare Zeit, die sie auf Station noch verbringt.

Trotz allem kann man daher schlecht sagen, warte doch bis sie nicht mehr deine Patientin ist, denn dieses Warten wäre wohl noch komischer auf Station und würde mich meiner Meinung nach wohl mehr beeinträchtigen.
 
Mich würde ja brennend @narde2003 und @Maniac Meinung interessieren. Beide Stationsleitungen, beide mir sympathisch.
Danke :-)

Es hilft allerdings nur bedingt, wenn caraxas jetzt noch 2 Meinungen mehr zu dem Thema hat - was letztlich dabei raus kommt, weiß keiner. ;)

ICH (ausdrücklich), würde wenn das Gespräch von caraxas zu mir gesucht werden würde, ihm 3 Punkte dazu sagen:

  1. Die Thematik 17 Jahre alt, minderjährig usw.: Sein Ding, schön, dass die Eltern einverstanden sind, wir sind im 21. Jahrhundert, passt schon, mir egal...
  2. Würde ich ihn darauf hinweisen, dass er sich bewusst sein soll, dass Schwärmerei von jungen Damen in dem Alter auch gern mal an seiner Position, seinem Job und seinem (professionellem) Auftreten hängen kann - und das ganze in Anlehnung an das Stichwort der Garantenstellung, problematisch für etwaige zu treffende Entscheidungen sein könnte.
  3. Verhalten im Dienst: Nun ist es raus, nun muss er sich bewusst sein, dass das ganze genau beobachtet wird. Er soll professionellen Umgang wahren und zusehen, dass sie das auch tut. Job ist Job und Privat ist Privat. Und das ganz nebenbei auch zu seinem eigenen "Schutz", um Gerede und damit größere Kreise zu vermeiden.

Und falls sich das jemand fragt: Ich würde in keine Richtung weiter etwas unternehmen oder weitertragen, sondern für mich eine Gesprächsnotiz anfertigen.
 
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@Maniac

Vielen Dank für deine Meinung. Ich hoffe eine ähnliche Meinung bzw. Antwort meiner Stationsleitung.
  1. Nochmaliges Danke für das Ansprechen des 21. Jahrhunderts
  2. Ich bin mir dessen bewusst
  3. Job und Job und Privat ist Privat, wenn ich dies nicht mehr dort einhalten könnte, würde ich um eine Versetzung bitten, denn wenn ich dies nicht mehr könnte, wäre es nur unverantwortlich zusätzlich andere Patienten zu versorgen. Ich würde sogar drum bitten, das auf mich geachtet wird, so kann ich schließlich gewährleisten meiner Arbeit wirklich noch nachgehen zu können.
 
Was willst du mit deinem Gespräch eigentlich bezwecken? Das du dein Verhältnis auch auf der Station leben kannst- inklusive der dazugehörenden Zärtlichkeiten? Denn was du außerhalb der Klinik tust, geht die Klinik ja erst mal nix an. Niemand von uns nimmt ja seinen Partner mit und stellt ihn der Öse vor um deren Segen zu erhalten.

Wenn du wirklich professionell handeln willst, dann müsstest eigentlich um Versetzung bitten. Das könntest auch mit der Beziehung begründen. An deiner Stelle würde ich um eine befristete Versetzung bitten. Wenn deine "Partnerin" nicht mehr Patientin ist, kannst ja wieder zurück.

Manchmal muss man Entscheidungen treffen, was einem wichtiger ist. Im Leben kann man nun mal nicht immer alles haben. Und wenn die Liebe so stark ist, wie du sie hier beschreibst, dann kann man auch Opfer bringen.

Elisabeth
 
Was willst du mit deinem Gespräch eigentlich bezwecken?
Elisabeth

Ich möchte nicht um Erlaubnis bitten oder so. Ich bin einfach nur ein ehrlicher Mensch und möchte niemandem etwas vormachen. Zudem würde es schlimmer kommen, wenn es doch herauskommen sollte.

Ich werde um Versetzung bitten, wenn es sich nicht vermeiden lässt, doch ich mag mein Team und möchte dieses auch nicht im Stich lassen. Ich weiß, dass ich mir ein Riesenchaos organisiert habe, aber wie du sagst, Elisabeth, manchmal muss man Entscheidungen treffen und diese habe ich wohl schon.
 
Du würdest also zu deiner Leitung gehen und ihr erzählen, dass du z.B. ein Verhältnis mit einer Kollegin angefangen hast. Warum sollte sie das was angehen?

Und was soll herauskommen? Das du dich mit der Patientin außerhalb des Krankenhauses triffst? Ja und? Wer will dir das verwehren?

Wenn du es überhaupt nicht aushältst und glaubst, dich outen zu müssen... fang nicht an um Absolution zu bitten mit Argumenten wie "die Eltern haben nix dagegen". Nimm auch nicht deine Partnerin mit. Bitte um Versetzung und begründe es mit dem Verhältnis. Wenn deine Stationsleitung dir dann erklärt, dass sie dich unter bestimmten Auflagen behalten will- gut. Wenn sie meint, dass es ein absolutes No Go ist, dann hast du ihr eine Lösung präsentiert. Auch gut.

Ehrlichkeit ist übrigens ganz nett- aber Notlügen haben selten geschadet. Oder um den Volksmund zu bemühen: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.


Elisabeth
 
Mich würde interessieren was die potentielle Partnerin von der ganzen Geschichte hält. Möchte sie auch, dass eure "Geschichte" auf Station durchgekaut wird oder wäre sie für Geheimhaltung...
 
Und wollen die Eltern, dass die Klinikleitung informiert wird? Wenn ja, dann würde ich mal überlegen, ob da nicht auch ein anderes Interesse hinter stecken könnte?

Wer hat eigentlich die Eltern informiert? Du oder deine Partnerin? Und haben die Eltern dir persönlich mitgeteilt, dass sie das ganz toll finden, dass ihre todkranke Tochter das Wunder der Liebe im Krankenhaus kennen lernen darf?

Elisabeth
 
Ich habe das Gespräch mit meiner Stationsleitung nun geführt. Natürlich hat sie keine Freudensprünge gemacht, aber sie ist auf das Problem eingegangen und sah weder einen Grund mich versetzen zu müssen, noch es mir zu verbieten sie weiter zu behandeln, noch etwaige andere Dinge.

Um es kurz zu fassen, sie lässt es für sich sacken, überlegt ob sie noch irgendjemanden hinzuzieht, da es das erste Mal ist, dass dies ein "Problem" geworden ist und gibt mir diese Woche noch Bescheid wie wir weiter verfahren werden, ich werde auf jeden Fall sowohl auf meiner Station bleiben können (unter meinen eigenen Bedingungen, dass ich unter ihrer "Beobachtung" steh und wenn ihr auffallen sollte, dass ich nicht meine Arbeit erfüllen kann, wir doch eine andere Lösung suchen müssen) als auch die Beziehung ohne weitere Probleme weiterführen können (natürlich privat bleibt privat und Job bleibt Job).


Wer hat eigentlich die Eltern informiert? Du oder deine Partnerin? Und haben die Eltern dir persönlich mitgeteilt, dass sie das ganz toll finden, dass ihre todkranke Tochter das Wunder der Liebe im Krankenhaus kennen lernen darf?

Elisabeth
Dazu kann ich nur sagen, dass wir mehr oder weniger beide ihre Eltern informiert haben, persönlich haben sie mir nicht gesagt "super, dass du mit unserer Tochter zusammen bist". Aber sind wir mal ehrlich, man merkt in dem Beruf ziemlich schnell wenn einem jemand was vorheuchelt oder jemand einen wirklich mag.

Und zu allerletzt, natürlich bleibt ein Risiko todkrank zu bleiben bzw ein Rezidiv zu erfahren, aber erstens ist es nicht das erste Mal, dass sie "das Wunder der Liebe" kennen lernt und zweitens ist sie nicht todkrank in dem Fall und selbst wenn... würdest du deiner Tochter (wenn du eine haben solltest) in dieser Situation etwas verbieten, dass die Sache vielleicht komplizierter, aber sie in dem Fall auch glücklicher macht?
 
Du weißt also nur aus zweiter Hand, dass die Eltern nicht dagegen sind. Dann wollen wir mal hoffen, dass deine Partnerin es genauso mit der Ehrlichkeit hat.

Was ich nicht verstehe- wieso macht sie eine feste Zusage, dass du auf der Station bleiben darfst und trotzdem erst mal mit ihren Vorgesetzten Rücksprache halten muss. Die Kuh dürfte damit wohl noch nicht vom Eis sein.

Ansonsten fällt mir nur wieder ein: Liebe macht blind- und bei manchen scheinbar für alles.

Elisabeth
 
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Naja gut, mit Sprichworten scheinst du es ja zu haben @Elisabeth Dinse
Meiner Meinung nach klingst du sehr verbittert und das tut mir Leid, da ich in deinen Ansätzen keine Lösungen sehen kann außer Tadel und Misstrauen.
Das alles klingt von dir als wäre Arbeit alles und das Leben bestehe nur daraus.

Danke für den Rest, die hilfreiche und nützliche Antworten geschrieben haben und eine Lösung für das Problem gesucht haben und nicht weitere Probleme heraufbeschwören wollten.

PS:
Ehrlichkeit ist übrigens ganz nett- aber Notlügen haben selten geschadet. Oder um den Volksmund zu bemühen: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.


Elisabeth

Wenn du das so siehst, dann ist meine Medaille auf der Rückseite aber immer noch Silber, während deine verlogen und brüchig ist.
 
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Ich finde auch man muss es nicht überdramatisieren... Was die Eltern davon halten kann dir eigentlich ziemlich egal sein und verbieten können sie es euch eh nicht. Also warum aus irgendwelchen Vernunftsgründen auf die Liebe verzichten - man lebt nur einmal und wir alle wissen wie schnell alles vorbei sein kann, also warum warten?! Ich würde mich auch auf Station zurückhalten... Ich wünsche euch alles Gute und vor allem deiner Partnerin vollständige Genesung!
 
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Naja gut, mit Sprichworten scheinst du es ja zu haben @Elisabeth Dinse
Meiner Meinung nach klingst du sehr verbittert und das tut mir Leid, da ich in deinen Ansätzen keine Lösungen sehen kann außer Tadel und Misstrauen.
Das alles klingt von dir als wäre Arbeit alles und das Leben bestehe nur daraus.
...
PS:
Wenn du das so siehst, dann ist meine Medaille auf der Rückseite aber immer noch Silber, während deine verlogen und brüchig ist.

Besser hätte ich es nicht schreiben können, genau diesen Eindruck, habe ich mittlerweile bei fast jedem Post von Elisabeth, eine verbitterte Krankenschwester, dessen Leben nur aus Arbeit besteht, traurig. :(

Zum Thema:
Zum ersten: gut, dass du mit der Leitung gesprochen hast. Jetzt musst du eben abwarten was passiert.

Wie @pflegekraft87 schon schrieb, man lebt nur einmal, riskiere was. Wenn es schief geht dann ist es nun mal so. Wir werden tagtäglich damit konfrontiert wie schnell das Leben vorbei sein kann. Von daher, wir leben jetzt!

Ich selbst denke kaum, dass da jetzt was großartiges nachkommt. Klar wirst du ggf. etwas unter Beobachtung stehen. Mach einfach deinen Job professionell und gut und trenne dein "Privatleben", dann klappt das schon. Was zwischen Schwester und Arzt klappt sollte ja auch zwischen Pflege und Patient klappen. ;)
 
Was zwischen Schwester und Arzt klappt sollte ja auch zwischen Pflege und Patient klappen. ;)

Das sind nun aber doch Äpfel und Birnen!
Ich sehe hier doch einen deutlichen Unterschied. Ich hoffe doch mal, dass die Pflegekraft oder auch der Arzt sich nicht im selben Abhängigkeitsverhältnis befindet wie der Patient in diesem Fall.

Wir kennen den Fall ja nicht genau und auch die Patienten nicht, aber ich kann schon nachvollziehen, warum die Leitung hier wohl etwas zögert. Sie möchte sich vermutlich absichern, falls sich hier doch noch wie auch immer geartete Dramen abspielen. Schließlich weiß sie ja jetzt davon.

Niemand hat gesagt, dass hier eine Liebe der Arbeit geopfert werden soll. Der TE möchte jedoch beides gerne. Die Arbeit und die Freundin. Hier wurden verschiedene Meinungen dazu geäußert, wie es in einem Forum üblich ist. Kein Grund persönlich zu werden und anderen durch die Blume Frust und Kaltherzigkeit zu unterstellen.
 
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Inzwischen sieht es so aus:

Stationsleitung und Bereichsleitung wissen Bescheid und haben mir die Entscheidung gelassen es öffentlich im Team oder unter uns zu lassen. Ende vom Lied, es bleibt "unter uns" so lange es keinen Grund gibt es öffentlich zu machen, mit anderen Worten so lange ich meine Arbeit zuverlässig mache, es keine Gerüchte bzw. in dem Fall die Wahrheit eben geredet wird und Vermutungen angestellt werden. Falls es doch so weit kommen sollte, werde ich das Team darüber informieren, aber ich finde das Ganze hat nun ein ganz gelungenes Ende bisher genommen.
 
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