Krisis - Fieberabfall - Ursachen?

Heimann-Heinevetter

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Hallo zusammen,

ich schreibe gerade etwas über Fieber. Ja und immer wieder in der Literatur es taucht die "Krisis" also der schnelle Fieberabfall auf, der zu einem Kreislaufkollaps mit tödlichen Ausgang führen kann.

Ja und damit erschöfen sich die Hinweise zum schnellen (kritischen - ist der überhaupt wirklich so kritisch?) Fieberabfall.

Schönste Definition habe ich im Roche-Lexikon 5. Auflage gefunden: " ...meist nach max. Temperaturanstieg mit Verwirrtheit (= Perturbatio critica) – erfolgender rascher Fieberabfall; entweder mit fortschreitender Besserung oder aber mit Kreislaufzusammenbruch (u. Exitus letalis)."

Meine Übersetzung davon: Schneller Fieberabfall, entweder geht es gut oder nicht. In der beruflichen Praxis der schnelle Fieberabfall (z.B. medikamenteninduziert) ist eigentlich viel eher die Regel als der (hochgeprisene) lytische Fieberabfall. Und um ehrlich zu sein ich erinnere mich jetzt auch an niemanden der in diesem Zusammenhang mit einem schnellen Fieberabfall einen Schock erlitten hätte. Ich persöhnlich habe den schnellen Fieberabfall auch schon dreimal überlebt, ohne jegliche Probleme.

Wenn ich das ganze so betrachte? Manchmal habe ich das gefühl die "Krisis" existiert hauptsächlich in der Literatur, hat eigentlich wenig mit Fieber zu tun und eher den Charakter eines Volumenmangelschocks.

Sprich ein umgekehrter Ansatz: Erst kommt zum Volumenmangel mit beginnender Schocksymtomatik Tachykardie, Blutdruckabfall und Kaltschweißigkeit und dann in der Folge zum Fieberabfall. Wärmeverlust durch Verdunstungskälte.

Auf jedenfall ... Volumenmangel ist für mich der Hauptverdächtige bei der "Krisis" und nicht der schnelle Fieberabfall als solcher.

Ihr seht, irgendwie passt da aus meiner Sicht nichts so recht zusammen.

Hat jemand eine Idee, wie es zur Krisis kommt? Über Antworten (auch Mutmaßungen) würde ich mich sehr freuen!

Andreas
 
Überzogene/verzögerte Reaktion des Temperaturregulationszentrums, nachlesbar in Physiologiebüchern für Mediziner... hab leider jetzt keine Zeit, näher zu recherchieren...
 
Hallo Fexi,

vielen Dank, doch es hilft mir noch nicht so recht weiter. Überzogene Reaktion würde ja bedeuten verstärkte Hautdurchblutung (also warme Haut) plus Schweissekretion (verdunstungskälte). Doch nach allem was ich herausgefunden habe ist die hat dann doch eher kalt. Könnte es sein, das das Blut im weitgestellten Gefäßsystem "versackt"?

Und weiter für mich ungeglärt ist, das vielen ein schneller Fieberabfall nichts ausmacht und anderen doch.

Vielleicht kannst Du die antwort oder den mechanismus, bei Gelegenheit noch etwas ausführen.

Danke Andreas
 
Hallo Andreas
Ich hatte seit 1982 1xeinen Fall bei dem nach einer akuten Fiebersenkung eine mit reanimationspflichtigen Ausgang Reaktion auftrat...
damals hatte ich den Verdacht es nicht auf eine Krisis sondern eine allergische Reaktion die konnte jedoch vom ärztlichen Personal nicht bestätigt werden was aber feststand ist das der Pat. sich in einer fortgeschrittenen Sepsis befand und da zumindest für den Fall sehe ich den Grund für den Herzstillstand
vielleicht wurde dieses Thema der Krises schon sehr lang nicht mehr berührt und hinterfragt bei dem Fortschritt der Medizin könnt eich mir vorstellen das die Ursache einer Krises keine eigenständigkeit hat sonder in der Symtomatik der Grunderkrankung liegt...
kannst Du rausfinden wann sich das letzte Mal jemand mit Krises beschäftigt hat???
das ist glaube ich der Ansatz
 
Hallo Carolo,

guter Ansatz. Wenn ich dich richtig verstehe geht Deine Frage dahin, wann "die Krisis" letztmalig seriös beforscht wurde?!

Ich kann dir da keine Antwort geben. Das einzige was mir aufgefallen ist bei der Recherche: Die Beschreibungen der Krisis waren sehr kurz und allgemein gleichlautend (... kritischer Fieberabfall bei dem es zu einem Kreislaufkollaps kommen kann ...).

Ich stimme Dir zu das es sich vielleicht eher um eine Komplikation der Grunderkrankung als um eine eigene (tempraturregulations bezogene) Krankheit handelt.

Vielleicht können die Nutzer hier, ja einmal "erlebte" Fälle schildern.

Andreas