Kollegialität unter OP-Pflege?

OPschwesterlein

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26.02.2007
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Krankenschwester, Fwb OP-Pflege
Akt. Einsatzbereich
Zentral-OP Maximalversorgung
Hallo , habe da mal 'ne Frage wie es mit der Kollegialität und der Harmonie bei euch in der OP-Pflege aussieht?
Denn bei mir an der Klinik haben jetzt ein ganz paar Neue angefangen (wie ich) und besonders in einer Abteilung werden die neuen Mitarbeiter schikaniert. Da wird gelästert, die Arbeit ständig kritisiert und es wird immer gleich der Leitung zugetragen das die neue Kollegin wohl nicht mit dem Instrumentieren etc. zurecht kommt. Und die Schikanen kommen fast ausschließlich von den älteren, erfahrenen Kollegen. Oder manche werden erst gar nicht richtig eingearbeitet weil es heißt: "Du machst doch eh bald die Weiterbildung dann bist du ja eh nicht mehr da." Oder: "Du wirst doch eh bestimmt bald schwanger..." :angry:
Ich wollte nur mal wissen ob das so üblich ist in der OP-Pflege das man speziell von den erfahrenen Kollegen schikaniert wird? Kann ja sein, die meinen man müsse es jetzt mit den Jungen so machen wie früher die Erfahrenen mit denen. Da heißt es ja immer aus Erzählungen das früher "ein ganz anderer Wind wehte".... :besserwisser:

Ich selber komme super zurecht in meiner Abteilung! Nur bereitet mir das echt Kopfzerbrechen da ich nicht verstehe warum sich manche Kollegen das Leben schwer machen müssen bzw. die Arbeit halt. Die Arbeit ist ja so schon ein Stressjob, da muss man sich doch nicht schikanieren etc.
Klar, ich kann auch nicht jeden leiden, aber ich mach meine Arbeit, bin höflich und gut.

Naja, die Leitung kommt in der Sache auch nicht so richtig in die Gänge, fragt mal hier, mal da, warum denn niemand von den Neuen in dieser Abteilung arbeiten möchte.
Also vielen Dank schon mal für eure Sicht der Dinge.:flowerpower:
 
Hallo OPschwesterlein,

ich bin noch neu hier, aber das macht sicher nichts ;-) Du wirst sicher noch ein paar andere Antworten bekommen.
Tja, was soll ich dazu sagen. Ich arbeite seid 8 Jahren im OP. Ich kenne Dein Problem. Mir ging es am Anfang ähnlich. Ich kann Dir auch nicht erklären, warum es so ist. Ich habe nur Vermutungen. In den Aussagen "..Du bist sicher bald schwanger" oder "...Du machst ja eh bald Deine Weiterbildung" steckt ja schon einiges drin. Du musst verstehen, Einarbeitung ist sehr Aufwendig was Zeit und Nerven betrifft. Ich erlebe es im OP selbst imme wieder. Es ist ein Kommen und Gehen. Neue Schüler, neue learn&earn Studenten oder neue Famulanten/PJ-Studenten usw. Für letztere ist man ja eigentlich nicht zuständig, aber welcher Arzt kümmert sich schon um die bzw. um Sterilität.
Dann stelle ich bei bestimmten älteren Schwestern imme wieder Neid und Eifersucht fest. Waren sie doch bis vor kurzem noch Chef´s Liebling und nun kommt eine "Neue" daher.
Wie gesagt, das sind nur Vermutungen und selbst erlebte Situationen.
Ich wünsch Dir weiterhin viel Spass im OP. :)
 
Einarbeitung ist sehr Aufwendig was Zeit und Nerven betrifft.
Dann stelle ich bei bestimmten älteren Schwestern imme wieder Neid und Eifersucht fest. Waren sie doch bis vor kurzem noch Chef´s Liebling und nun kommt eine "Neue" daher.

Ja, das glaub ich das es voll anstrengend ist jemand neu einzuarbeiten. Und das man da vllt. nicht immer so motiviert ist, da man vllt. selber noch mit sich zu tun hat oder in den Augen des Anleitenden die Arbeit nicht wirklich lohnt weil Kollegin XY bald eine Weiterbildung macht etc.
Naja und das mit dem Neid kann auch sein. Ich kann es halt nicht so nachvollziehen. Ich bin halt selber noch recht jung und kann das erst beurteilen wenn ich mal ne "Erfahrene" bin.
Jedenfalls ist unsere Abteilung deswegen gerade in heller Aufregung, da die eine Kollegin um die es u.a. geht wohl deswegen gekündigt hat.(Sie hat eine andere Stelle gefunden.) Und nun möchte natürlich die Leitung wissen, welche Personen aus der besagten Abteilung denn die jungen Kolleginnen schikanieren. Naja, mal sehen wohin das noch führt.
Aber ich bin echt froh das in meiner Abteilung halbwegs alles gut ist. Kommt ja vllt. auch auf den Ton drauf an: "Wie's in den Wald hinein ruft, so schallt's auch wieder heraus." :besserwisser: :wink:
 
In welcher Abteilung bist Du denn tätig, wenn ich fragen darf? Ist das kein Zentral OP wo man die Abteilungen untereinander wechselt?
VG,
Katrin
 
Bei uns war auch immer der letzte der kam unter Beschuß, + einer, der es immer ist à la schwarzes Schaf.
Wenn man durchhält und bleibt, kann man es später bei neuen besser machen.
Bei uns waren die "Weiber" auch am schlimmsten, gab`s ja auch mehr von ;-)
Einige sind Meinungsbildner, hast Du da verspielt ist schlecht. Meistens sind die Gründe eher niederer Natur, Neid und so... Angst, daß jüngere schneller sind... Vermute ich.
Ich habe versucht für neue vorbildlich zu arbeiten, aber wenn die sich lieber an Leuten orientieren, die nicht nach meinem Pflegeverständnis handeln und jede Chance nutzen sich zu verkrümmeln, dann habe ich auch keine Lust.
Und wenn Streß ist, bin ich auch schonmal garstig, ist aber nicht böse gemeint, das sollte man erkennen....

Gruß, B.
 
Ach herje, mein Lieblingsthema!!!!!
Da ist doch direkt mein wunder Punkt getroffen worden. ich Arbeite auch seit 8 Jahren im Op, hauptsächlich Herzchirurgie. Direkt nach der KS Ausbildung in den OP.
Und es ist mir bis heute ein Rätsel, warum in Allerherrgottsnamen immerwieder die Leute runtergemacht werden, mit Vorliebe im Op, nicht nur von ärztlicher Seite, sondern auch gerne von den Kollegen!!! Ich habe die ganzen Jahre nach einer Erklärung gesucht, habe in Verschiedenen Häusern gearbeitet und bin leider nur ein einziges mal wirklich auf ein Team gestoßen, daß sich von keinem arroganten Frauenfeindlichen Prof. oder Helfershelfer runtermachen ließ. Die Sr. dort hatten Krallen, aber nicht untereinander, auch die Leitung hatte Haare auf den Zähnen, aber sie hat ihre Leute verteidigt, und endlich mit so nervigen Dingen wie "ich will nur Sr. Soundso am Tisch haben " (was machen die Prof`s wohl wenn Urlaub oder krank die Lieblingsschwester aus der Bahn holt?!)aufgehört.
Ok, wir wissen alle dass eine enorme Anspannung während einer Op herrscht, aber komischerweise können z.B. HNO Ärzte auch ganz nett sein, wahrscheinlich haben die nicht so einen Druck wie Herzchirurgen oder so.....
Wie dem auch sei, ich habe am Anfang bei einem alten Herzprof. im Op gestanden, der wohl selbst noch unter Sauerbruch gedient hatte. Und das war die schlimmste Zeit überhaupt, der hat die ganze Tischmannschaft in Grund und Boden gestampft mit menschenverachtenden Ausdrücken, das darf ich hier nicht sagen. Da wurden Dienste getauscht, Leute aus dem Urlaub geholt nur das seine Chefschwester da sein kann. Und nun? Keiner, von den jungen Sr. oder die alten haben sich jemals darüber beschwert. Und ich dachte nur, welch armseliges unterwürfiges Volk...Bin dann auch gegangen.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich möchte einfach nur, daß man seine Mitmenschen so behandelt, wie man selbst behandelt werden möchte. Ich habe heute noch eine Engelsgeduld, wenn ein neuer PJ, OTA oder sonstwer kommt, dann zeig ich ihm/ihr wie man sich anzieht, Pinz hält oder sonstwas, was habe ich denn zu verlieren?
Und @Basje
"Und wenn Streß ist, bin ich auch schonmal garstig, ist aber nicht böse gemeint, das sollte man erkennen...."
Hast Du auch eventuell die Courage zu den entsprechenden Leuten auch hinterher mal zu sagen *eih sorry, war nicht so gemeint*
Sowas kann man nicht immer erkennen, das merke ich häufig an neuen OTA Schülern, die mit der Situation noch nicht umzugehen wissen...
LG
Keira
 
Hallo Keira72 und Hallo an alle Anderen...

den Thread von Keira72 hätte ich schreiben können---top!!!
Ganz meine Meinung...

Jedoch habe ich während meiner OP Zeit die Erfahrung gemacht: die älteren Kollegen gaben sich riesig viel Mühe mit mir und sind echt coole Kollegen mit denen man Pferde stehlen konnte (habe den OP mittlerweile verlassen---zum Glück) und die Kollegen in meinem Alter waren zum ko.... Ein einziger Konkurenzkampf wer was besser kann oder wer ist heute Chefarzt-Liebchen...
Grausam... Wären alle Kollegen so klasse wie die sog. "Alten OP Schwestern" wäre ich im OP in Rente gegangen...doch mit solchen blö.... Weibern kann man nicht arbeiten!!!

Wie gesagt: Freundlichkeit kostet nichts und tut nicht weh...:nurse:
 
Doch, ich kann mich auch entschuldigen wenn ich mal garstig war. Mit garstig meine ich aber auch keine bösen Worte, sondern nur "Bring schnell dies"- oder so in strengem Ton und ohne "Bitte". Ich meine jetzt nicht fies-sein in dem Sinne...
Was ich weiß gebe ich auch weiter, gibt ja welche, die sind auf`m Trip bin ich die schlauste habe ich Macht. Jeder Pat. sollte aber bestmöglich versorgt sein, egal von wem....

B.
 
Tja, das kommt mir alles sehr bekannt vor. Aber ich finde die Arbeit im OP eh zum @?$@?$@?$@?$en. Ich weiß bis heute nicht, wieso ich die Fachweiterbildung mache (unter anderem natürlich, weil ich es muss; aber das ist ein anderes Thema). Ich denke, daß eine Ursache für gewisses unkollegiales Verhalten der zunehmende Stress in den Funktionsbereichen ist. Die anderen Faktoren kann ich nicht wirklich nennen. Aber ich durfte mich mittlerweile in mehreren OP's umschauen und irgendwie war das fast überall gleich. Ich habe noch keinen OP gesehen, in dem nicht rumgezickt wird. Komisch.
 
Hallo, ich (selbst OP-Schwester GEWESEN!!!) denke, viele Pflegekräfte im OP oder in der Anästhesie (o.ä. Funktionsbereichen) meinen sie wären die previligierteren Kräfte in der Pflege:knockin:---dabei sind es auch nur arme Menschen, die sich von Chirurgen rumschubsen lassen!!!

Weshalb in OP´s immer so Zickenalarm ist weiß ich auch nicht---vielleicht weiß Jemand die Antwort, wäre mal interessant! Ich habe jedenfalls Kollegen im OP kennengelernt die sind 100% klasse und welche die sind echt zum k@&@&en.:streit:
Eben OP!!!
 
Weil wie überall es darum geht sich in einem "Tollen Licht" zu Repräsentieren.
Anderen zu zeigen ich weiß mehr, ich kann mehr und ich stehe über Dir.
Ich bin schon länger da und ich habe das Rad erfunden.
Ich nenne das immer PROFIL-NEUROSE.
Bei einigen ist sie sehr ausgeprägt und bei anderen sind die Profile noch nicht so angelegt.
Aber die Sterben nie aus, genau so wie die Keime !!!:)
 
Diese Storys kenn ich auch nur zu gut !
Hab auch schon mehrere Häuser hinter mir, und hab erleben müssen, wie man als "Neuer" zu funktionieren hat.
Zickenterror im OP ist grauenvoll. Nicht genug, wenn einem die Kollegen das Leben schwer machen, wenn man dann auch noch von den Docs rumgeschubst wird. Gute Nacht. Dann machts echt keinen Spaß mehr.

Zum Glück kam ich vor ca 7 Jahren in ein Haus, in dem das Verhältnis Frauen/Männer bei ca. 60/40 liegt.
Wenn ein Paar Männer im Team sind, kann die Stimmung schon mal relaxter sein. Die Frauen sind dann irgendwie auch ganz anders drauf.

Und was das links liegen lassen angeht. Schämt Euch Kollegen
Die neuen von heute sind die erfahrenen Kollegen von morgen.
Wir hatten gerade erst das traurige Erlebnis, das wir uns alle den Anus aufgerissen haben, um eine neue Kollegin so gut es in der knappen Personalsituation eben ging, anzuleiten.
Und die war wirklich gut.
Nur schade, das sie nach mehreren Horror- Bereitschaftsdiensten so entnervt war, das sie um Rückversetzung auf Station bat.
Besonders schade, das wir keine Zeit hatten, uns um sie zu kümmern. Wir hätten sie so dringend gebraucht. Und hätten alles dafür gegeben, sie zu halten.

Es ist sicher auch nicht jeder KP- Schüler für den OP geeignet. dies sehe ich aber als Anlass, den interessierten unter den Schülern unseren Arbeitsbereich näher zu bringen. - In der Hoffnung, das sich mal einer für unseren OP bewirbt.
 
Wäre ich als Schülerin nicht im OP-Einsatz gewesen, wäre ich nie auf die Idee gekommen zum OP zu wollen. Denke schon, daß es prinzipiell wichtig ist auch mal einen Einsatz da gehabt zu haben. Darauf wird zu wenig Wert gelegt.
Unser Schulleiter meinte nach meinem Examen zu mir, schade, daß Du aus der Pflege gehst. Er meinte assistieren können quasi auch angelernte Äffchen, wäre ja nix dabei.
Ja, die Profil-Neurosen, die sind echt übel...

Schöne Vorweihnachtszeit...
 
Hallo,
der letzte Beitrag ist schon länger her, aber nichtsdestotrotz will ich meine Meinung noch loswerden.
Ich finde es mega-ätzend, wie sich manche Kollegen benehmen, sobald eine Neue anfängt, die einem die Show(beim Chef und den Ärzten)stehlen könnte. Es wird gelästert bis zum abwinken, jede noch so unwichtige Kleinigkeit wird auseinandergenommen und eingearbeitet wird sie leider auch nicht, denn was wäre, wenn sie kompetender wird als der missgünstige Rest der Truppe:angry:. Ein ideales Opfer bietet eine neue Kollegin, die jung,hübsch,liebenswert und dann noch kompetent ist....viel Glück an alle Betroffenen, die sich immer wieder beweisen müssen, weil es einfach zuviele Idioten in diesem Gewerbe gibt. Dabei will man seinen Job nur gut machen und mit den anderen klarkommen. Schade, dass man sich seine Kollegen nicht aussuchen kann...
 

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