INPULS - Leistungserfassung für Intensivpflege

indy J

Poweruser
Registriert
03.03.2007
Beiträge
508
Ort
Heiligenroth
Beruf
Krankenpfleger, Student
Akt. Einsatzbereich
Intensivstation
Funktion
stellv. Abteilungsleitung Intensiv/Anästhesie/Aufwachraum
Hallo

Für alle, die mit diesen 5 Buchstaben gerade nichts anfangen können:
UniversitätsKlinikum Heidelberg: INPULS im Überblick
UniversitätsKlinikum Heidelberg: Home

Das Ganze ist vom Grundgedanken an die PPR angelehnt und hat den Sinn und Zweck, dass das Arbeitsaufkommen auf Intensivstationen gemessen werden kann. Die Ergebnisse werden ausgewertet, damit man sehen kann, ob eine Station eventuell noch mehr Planstellen benötigt. Alles steht und fällt aber mit der korrekten und vor allem vollständigen Dokumentation.
Gibt es schon Kollegen, die dieses System benutzen?
Wie sicher seid ihr euch schon bei der Einstufung der Patienten in die entsprechende Pflegekategorie? Wie schnell bekommt man im Allgmeinen überhaupt ein Händchen dafür?
Habt ihr schon erste Ergebnisse bekommen? Profitiert ihr bereits davon?
Ist INPULS bei euch an PDMS angebunden oder müsst ihr es per Hand ausfüllen?

Bei uns startet ab heute Nacht eine mehrmonatige Testphase, und in 5 Tagen werde ich selbst auch das erste Mal im Nachtdienst damit zu tun haben.
 
Hallo

Viele Leute haben es gelesen, nur leider noch keiner was dazu geschrieben :-)

Ja, bei uns ist es jetzt in die Testphase gestartet. Leider hängt verdammt viel davon ab, wie ausführlich dokumentiert wird. Wichtig ist z. B. die Assistenz bei ärztlichen Maßnahmen, oder ob noch weitere Pflegekräfte involviert waren.
 
Ich arbeite ja in Heidelberg an der Uni. und kann Dir nur sagen, wenn man sich daran gewöhnt hat geht es schnell den PAt einzustufen.

bei uns ist es für den stellenplan schon massgeben in den Verhandlungen mit der Verwaltung.
 
Wir wollten damals ein ähnliches System einsetzen.
Wurde letztendlich nicht gemacht, weil wir unsere regulären freien Stellen nichtmal besetzen konnten, daher brachte es wenig zu erkennen, dass man eigentlich mehr Stellen benötigt ;-)
 
Ich habe die Anfänge von INPULS an der Uni mitbekommen und viel mit gearbeitet. Es ist sehr effizient und hochspannend.
 
Hallo

Auf die Effizienz bin ich momentan noch gespannt und hoffe, dass sich der Aufwand gelohnt hat und sich das Ganze positiv auf unseren Stellenschlüssel auswirkt.
 
hoffe, dass sich der Aufwand gelohnt hat und sich das Ganze positiv auf unseren Stellenschlüssel auswirkt.
:o:zunge::zunge::zunge::zunge:
ich hoffe, es ist mir gelungen, mit smileys auszudrücken, was sich wie auswirken wird.......
Wir haben seit 5 Jahren eine Leistungserfassung. Die Auswertung hat in KEINEM Jahr dazu geführt, dass der Stellenplan aufgestockt wurde! Das Gegenteil ist der Fall, obwohl die Auswertungen ganz klar belegen, wie hoch die Arbeitsbelastung bzw Überlastung ist.
Mein drastisches Fazit: Der sch**** kostet mich pro Schicht ca 30min am Computer, die ich besser und effektiver am Patienten einsetzen könnte!
D.
 
Hallo

Ayay, das macht Mut!
Ärgerlich und deprimierend, wenn man zusätzlich Zeit für etwas aufwendet, womit man dem Patienten in Form von mehr Personal ursprünglich wieder mehr Zuwendung geben wollte - und wenn dieser Schuss dann so nach hinten los geht.
 
INPULS ist nur dann effizient, wenn die Patientenkategorie meist 4 und häufiger 5 und auch mal eine 6 ergibt. Zwischen 1-3 ist eher eine Einstufung im IMC- Bereich und wird keinen besseren Stellenschlüssel ergeben. Das Gegenteil kann dann der Fall sein.

Die Konstanz zwischen Kategorie 4-6 sollte also für eine ITS gegeben sein, um wirklich mehr Stellen auf dem Plan finden zu können.
 
Hey,

wir haben das INPULS der Uni HD ( als Lehrkrankenhaus der Uni ) auch implementiert.

Kleine 8-Betten-ICU, KEINE Auswirkung auf den Stellenschlüssel - zumindest nicht dass ich wüsste.

Die meisten Patienten bewegen sich zwischen 2-4 ... alles andere kaum machbar aufgrund der Hausgrösse.

Denke pericardinchen hat Recht ... erst ab kontinuierlich 4ern aufwärts, wird sichs vermutlich lohnen.

Gruss Cys
 
Hallo

INPULS ist nur dann effizient, wenn die Patientenkategorie meist 4 und häufiger 5 und auch mal eine 6 ergibt. Zwischen 1-3 ist eher eine Einstufung im IMC- Bereich und wird keinen besseren Stellenschlüssel ergeben. Das Gegenteil kann dann der Fall sein.

Die Konstanz zwischen Kategorie 4-6 sollte also für eine ITS gegeben sein, um wirklich mehr Stellen auf dem Plan finden zu können.

So sieht es leider aus. Problem ist, dass viele unserer Intensivpatienten an "schlechten" Tagen auch nur 3 sind. Da hilft auch großzügige Dokumentation oft nicht. Momentan gibts aber wieder eine Phase mit vielen 5ern. Vor kurzem war wohl ein Treffen der Arbeitsgruppen und unsere Station hat u. a. angemerkt, dass Hämofiltration zu kurz käme. Wir machen das selber und bisher ist der Aufwand nicht adäquat abgebildet. Angeblich soll das in der Hinsicht jetzt geändert werden.
 
Hallo Leute

Ich arbeite in Heidelberg an der Uni auf einer der IMCs.
Gut am Anfang hat es etwas gedauert, bis ich "INPULS" zusammen hatte. Aber nach gut einem halben Jahr (und ich bin nun seit 2 Jahren dort) geht es ganz leicht von der Hand (brauche für 4 Patienten ca. 5-10 Minuten).
Und unsere Stationsleitung hat darüber wirklich erreichen können, daß wir mehr Personal bekommen haben. (Gut wir sind immernoch an der oberen Leistungsgrenze, aber wir bekommen langsam mehr Personal)
 
Zeitlich nimmt das Eingruppieren ja auch nicht viel in Anspruch, allerdings fällt mir in den letzten Jahren auch der Trend auf, panisch zu versuchen, die Patienten möglichst hoch einzugruppieren.
Nicht dass dabei gemauschelt würde, allerdings werden oft die magischen ">50% des Betrachtungszeitraumes" auf den ersten Blick nicht eingehalten, so dass man dann ggf. niedriger eingruppieren muss nachträglich.

Aber ich habe eh das Gefühl, dass mit der letzten Revision des 'Punktebuches' einiges weggefallen ist / geändert wurde, kann das sein?
 
Mit den "krampfhaft" versuchen so hoch wie möglich einzugruppieren hast Du leider recht. Wir schauen aber zumindestens schauen, wirklich nur die 50% der Zeit bei uns auf Station zu schauen.
Ich gebe ja zu, wenn die Patienten von der Intensivstation kommen (die mit dem selben Computerprogramm dokumentieren und daher auch ihre Daten bei uns erscheinen) daß gerne mal vergessen wird, das der Zeitraum ja nicht mehr zu unserem Betrachtungszeitraum gehören.
Bei uns geht es allerdings, da bei uns offen dagelegt wird bei wievielen Patienten nachkorigiert werden mußte, und unsere Stationsleitung auch über den Punkteverlust offen mit uns redet und wir zum großen Teil deswegen schon schauen, so korekkt wie möglich einzugruppieren.
 
Wobei ich mir vorsellen könnte ( ich nehme an, Du arbeitest auf der VTS ), dass Ihr eh häufig 'die 4' vollbekommt.

Ich denke, bei uns ist INPULS zwar eine gute Möglichkeit, in etwa den Aufwand abzubilden, den wir mit den Patienten haben ... grösstenteils lohnt es sich allerdings nur, um die Beatmungsstunden zu zählen und dann eben mittels den Fallpauschalen abzurechnen.
 
Du hast recht, ich bin auf der VTS
zu 40-50% bekommen wir die 4 oder sogar die 5, die restlichen 50-60% haben wir die 3. Das reicht bei uns aber auch schon.
 
Aber es macht durchaus Sinn mit Inpuls den aktuellen Bedarf darzustellen um dann mit Fackten in Verhandlungen zu gehen. Ich denke nur wenn wir unsere Leistung dartellen können was verändern.
 
Aber es macht durchaus Sinn mit Inpuls den aktuellen Bedarf darzustellen um dann mit Fackten in Verhandlungen zu gehen. Ich denke nur wenn wir unsere Leistung dartellen können was verändern.


Absolut korrekt! Genauso sehe ich es auch. Nach Heidelberg erlebte ich so einige Versuche der Leistungserfassung auf Intensivstationen und diese waren lange nicht so transparent und umfangreich, wie das INPULS aus Heidelberg. Das INPULS stellt derzeit die einzige adäquate Möglichkeit dar, um die Leistung in der Intensivpflege umfangreich zu erfassen.
 

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