Heikles Thema/Problem

Ennasus

Junior-Mitglied
Registriert
29.07.2007
Beiträge
57
Ort
Berlin
Beruf
Krankenschwester,
Akt. Einsatzbereich
Ambulante Pflege
Hallo Ihr,
mich würde mal eure Meinung interessieren :

Arbeite in einer ambulanten Pflege. Bin in der Situation das ich in letzter Zeit immer häufiger mit anwesend bei Pflegestufenbegutachtungen durch den MDK unseren Patienten sein soll.
Von mir wird von der PDL verlangt, dass ich den pflegerischen Zustand der Pat. um einiges übertreibe.Zum Beispiel auch Angehörige angeben soll die dort angeblich täglich Verrichtungen erbringen (z.B. Essen machen, ins Bett bringen, auf WC helfen...) -mit Absprache der Angehörigen natürlich !
Wenn ich nicht genug übertrieben habe und die Pflegestufe nicht genehmigt oder erhöht wurde bekomm ich noch ein An******. :motzen:
Bin auch bei Begutachtungen dabei obwohl es noch nicht unsere Patienten sind und ich gar nichts von denen großartig weiß.
Wenn ich meine PDL sage, dass ich das nicht gut finde diese zum Teil frei erfundenen Dinge meint sie das machen alle so!!!! :gruebel:

Was sagt ihr dazu? Wie würdet ihr euch verhalten?Wie läuft das bei euch ab?-Ähnlich?

Gruß Ennasus
 
Wieso bist Du dabei wenn es gar nicht Eure "Kundin" ist ?

Glaubst Du daß der/die Gutachter sich immer so hinters Licht führen lassen?
Die kennen auch die Tricks.
Und wenn die Dir vorwerfen würden Du machst absichtl. falsche Angaben um
eine höhere Einstufung zu erreichen was dann ?
Glaubst Du daran daß sich Deine PDL daran erinnert Dir dieses so gesagt zu
haben ?

LG
 
hi,
also ich bin dabei wenn die Kundin noch keine Pflegestufe hat aber wenn sie eine bekommt es unsere Kundin wird!
Also wir sie vielleicht vorher mit Verbandwechsel drin hatten und dann den Angehörigen geraten haben einen Pflegestufenantrag zu stellen.

Naja die Gutachter müssen das ja so hinnehmen wenn ihnen gesagt wird das es so und so ist.... also der Angehörige z. B. jeden Abend bei der Mutter ist und ihr Abendbrot macht und sie "bettfertig" macht!:weissnix:

Gruß Ennasus:|
 
Glaubst Du wirklich daß die Gutachter alles glauben was ihnen erzählt
wird ?

Warum wird dann so oft Einspruch eingelegt ?
Die Gutachter von heute sind sehr gut geschult.Das sollte man nicht vergessen.Die haben ihre Vorgaben.

LG
 
habt ihr keine pflegedokumentation? da sollte alles was pflegerisch relevant ist drin stehen.
desweiteren beteiligs du dich wenn du der auffoderung deiner pdl nachkommst, des sozialbetruges (erschleichung von nicht zustehenden leistungen).
habe da einen kleinen hinterlistigen weg. gebe doch ganz einfach an den mdk die arbeitsweise deiner pdl weiter. deine pdl würde wenn es schwierigkeiten gibt dich ohne mit der wimper zu zucken ans messer liefern.
die rechtstreue deiner pdl schätze ich nach deiner beschreibung sehr niedrig ein und deren charakterbildung hat sicherlich auf einen hinterhof statt gefunden.
 
Hallo,

was Du beschreibst ist in der Tat eine heikle Situation. Obwohl man in einer Abhängigkeitssituation ist würde ich mich darauf nicht einlassen, sondern der PDL einfach sagen: "Ich halte mich an die Wahrheit".

Nebenbei wenn Sie sagt das es alle so machen, möchte ich das bezweifeln. Na ja außerdem sie ruft Dich ja regelrecht zum Betrug auf!

Was die Dokumentation betrifft und anderes, läuft da denn alles "sauber"? Oder wird da auch entsprechend geschönt?

Freundlich

Andreas
 
Hallo,
danke für eure Antworten!
In der Pflegedoku stimmt eigentlich alles aber da guckt ja fast nie einer rein vom MDK.
Ich befinde mich in der Tat in einer Abhängigkeitssituation ich soll mittelfristig dort als PDL arbeiten da die PDL in Rente geht! ( Private Hauskrankenpflege) Bin mir aber sicher das ich das dann nicht so handhaben werde!

Ich denke der PDL ist es gar nicht so bewussst das es Betrug ist, sie sagt sie macht es ja für die Kunden da die sonst Zuzahlen müssten. :engel:
Und wenn ich das nicht so mache müssen die wegen mir Zuzahlen oder können die benötigten Leistungen nicht in Anspruch nehmen - *ich böse Krankenschwester* -:motzen:

Ich habe den Beitrag auch geschrieben um mir "Mut zu holen" um ihr zu sagen das es überhaupt nicht in Ordnung ist und ich da nicht mitmachen werde! Ich denk mal dann wird sie vielleicht sagen (oder denken) dann bin ich nicht die Richtige für den PDL- Posten aber ist mir dann auch egal.

LG Ennasus
 
Hallo erstmal

Was du da beschreibst ist leider heute in vielen Pflegediensten normal. :evil:

Wo Ich als stellv. PDL zuvor gearbeitet habe, wurde ständig gelogen, seih es beim MDK wg. Einstufungen, seih es bei Krankenkassen wg. Verordnungen.

Die größte kriminelle Härte hat aber die damalige Inhaberin und PDL gebracht, als Sie einer Alkoholikerin am Abend vor der Wiederspruchsbegutachtung drei Flaschen Wein hinstellte, um am nächsten Tag die Pflegestufe durch zu bekommen getreu dem Motto: "Immer Geld verdienen!" (Bei der Erstbegutachtung war diese Nüchtern und wurde deswegen nicht eingestuft).

Und wehe, ein Patient kam ins KH, dann wurde die einweisende Schwester erstmal rundgemacht. Bei großen Pflegefällen war das dann immer ein Drama, wenn zwei im KH waren hieß es nur, dann könnte Sie ja auch mal das Gehalt einbehalten um die Ausfälle abzudecken.:motzen:

Aber es gibt Hoffnung: nicht alle Pflegedienst sind so pervers und Geldgeil, man muss natürlich suchen.:wink1:

Wo ich jetzt bin, setzten wir auf Ehrlichkeit, das ist sogar schon bei den Kassen und dem MDK bekannt, deswegen hab ich da keine Probleme mehr.:daumen:

Wenn das bei euch auch normal ist, such dir besser was neues.

lg
 
Guten Morgen,

ich kenne zwar die MDK Begutachtung nicht aus Sicht des Pflegedienstes, aber ich kenne Angehörige.

Als mein Vater damals zur Begutachtung anstand, zeigte er dem MDK was er mit seiner 20%igen Herzleistung doch noch alles kann, ok er bekam zwar kaum Luft, aber dafür auch keine Pflegestufe.
Damit war oder ist er nicht der Einzelfall, weil viele Patienten ja noch zeigen wollen was so in ihnen steckt.

Die Alkoholkranke Patientin, war sie bei euch auch immer nüchtern oder nur für die Situtation MDK? Wenn ja, kann ich es mit dem Wein etwas nachvollziehen.

Was natürlich nicht heisst, dass ich das korrekt finde und ich finde es auch nicht korrekt MA dafür verantwortlich zu machen, wenn ein Patient in die Klinik muss. Nicht falsch verstehen.

lg
Narde
 
Die Alkoholkranke Patientin, war sie bei euch auch immer nüchtern oder nur für die Situtation MDK? Wenn ja, kann ich es mit dem Wein etwas nachvollziehen.

Was natürlich nicht heisst, dass ich das korrekt finde und ich finde es auch nicht korrekt MA dafür verantwortlich zu machen, wenn ein Patient in die Klinik muss. Nicht falsch verstehen.

lg
Narde

Die Dame war eine Gelegenheitstrinkerin, immer wenn Sie Geld aufs Konto bekamm (1x pro Woche) hat sie sich mit Alkohol eingedeckt und war dann 2 Tage "hochachtungsvoll", die anderen Tage allerdings nüchtern.

Ich fand das eigentlich nur erbärmlich.

Ich kann dich aber was deinen Vater angeht sehr gut verstehen, man kann dann gefrustet werden, aber das ist jetzt ein Fall im Normalfalle hilft Ehrlichkeit eigendlich mehr als Übertreibung.

Wenn der Patient natürlich angibt, noch alles zu können, dann mus man das auch korrigieren und hoffen, das der MDK das Glaubt.
 

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