Hat man unter solchen Umständen überhaupt eine Chance?

Sahira1988

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Bamberg
Hallo ihr Lieben,

ich habe durch Zufall dieses Forum gefunden und möchte euch mal nach eurer ehrlichen Meinung fragen.
Ich muss leider etwas ausschweifen deswegen kann der text ein bisschen länger werden.

Ich hatte damals in der Schule schwere Mobbingprobleme und bin Ende der 8.ten Klasse ohne Schulabschluss abgegangen!
Muss ehrlich sagen, dass ich danach psychische Probleme hatte. Ich war 2 Jahre lang in Therapie weil ich Sozialangst hatte. Das ging etwa so bis ich 17 wurde. Hatte leider oft erneute Rückfälle... Hab aber trotzdem gejobbt in der Zeit wo ich die Probleme hatte, wenigstens kann ich irgendwas vorweisen... Ich muss dazu sagen, ich bin wieder gesund. Ich kann auf Menschen zugehen und gut mit Menschen umgehen. Ich habe keinerlei Probleme mehr

Nachdem es mir endlich besser ging wollte ich meinen Schulabschluss nachholen. Durch den Tod von meiner Oma Ende 2006 hat mein Opa leider sehr stark abgebaut, ich glaube einige kennen es ja von ihrem Beruf, er hat sich nichtmehr gewaschen, unregalmäßiger Tagesrhytmus etc. Dazu kam dann Anfangsstadium Demenz!

Sei es wie es sei, meine Eltern wussten mein Opa würde niemals ins Altenheim wollen.
Da meine Eltern Vollzeit arbeiten und ein Haus abzubezahlen hatten und mein Opa keinerlei fremde Hilfe in Anspruch nehmen wollte (ambulanter Pflegedienst o.ä) habe ich mich damals bereit erklärt ihn zusammen mit meiner Mutter zu pflegen. Ich habe ihn quasi von 8 Uhr morgens bis 15 Uhr betreut. Also ein ''Fulltime'' Job.
Ich muss ehrlich zugeben, ich habe nicht daran gedacht zu diesem Zeitpunkt irgendeinen Schulabschluss nachzuholen weil mir mein Großvater wichtiger erschien.
Mittlerweile sind 4 Jahre vergangen, mein Großvater ist Anfang des Jahres an einer Lungenentzündung im Krankenhaus gestorben.

Ich bin jetzt 22 Jahre alt und will endlich in meinem Leben was schaffen. Ich hole ab September meinen qualifizierenden Hauptschulabschluss nach und möchte danach eine APH oder KPH Ausbildung machen um in die Krankenpflege zu kommen. Ich will diese Ausbildung unbedingt machen, habe mich schon immer für den medizinischen Bereich interessiert und will eine sichere Ausbildung für die Zukunft.
Und ich werde mich auf meinen Hosenboden sitzen und lernen,lernen und nochmals lernen das ich in die GUK Ausbildung reinkomme!:beten:

Nur muss ich ehrlich sagen, ich habe Angst.
Ich hab wiegesagt seit dem Schulabbruch damals nichts geschafft, nur ein Job nebenbei, keine Ausbildung, nur den kranken Opa daheim gepflegt.

Also eine riesen Lücke im Lebenslauf. die ich nicht zu erklären weiß.
Nicht jeder Arbeitgeber versteht das man 4 Jahre lang den Großvater gepflegt hat und die allerwenigsten verstehen warum man die Schule damals abgebrochen hat und psychische Probleme hatte (gerade in so einem Beruf).

Was ratet ihr mir? Soll ich lieber die Finger von einem Pflegeberuf lassen? Immerhin bin ich wenn ich anfange schon 24 oder 25.
Wie soll ich die Lücken im Lebenslauf erklären?
Ehrlichkeit währt ja am längsten, aber in diesem Fall?

Ich weiß nicht...


Eine nachdenkende Sahria
 
Hey,
erstmal finde ich gut, dass du einen Schulabschluss nachholen willst!
Grade das zeigt dem möglichen Arbeitgeber ja auch, dass du jetzt endlich was aus dir machen möchtest. Und soo alt bist du noch nicht.
Aber du denkst doch nicht wirklich, dass ein Pflegelehrer, mit dem du vielleicht ein Vorstellungsgespräch hast, nicht versteht, dass du deinen Großvater Jahre gepflegt hast ;)
Mach erstmal den Schulabschluss nach und bewirb dich danach. Sei ehrlich, damit wirst du sicher nicht überall scheitern ;)

Viel Glück
Chris
 
Hallo,
warum machst du dir so n stress?

Ich hab auch ne riesen lücke im lebenslauf,
vor 16 jahren die schule gemacht,(grad so bestanden)
dann nur auf 400 euro rumgejobbt...... mein dad gespflgt bis er starb und hab vor nem jahr die aph ausbildung begonnen, wurde damals auch gefragt warum wieso bla bla...
war zu beginn der ausbildung 31 :-)
jetzt hab ich in ner woche prüfung, bin derzeit mit klassenbeste :-) und beginn im septmber die ausbildung zur guk

setz dich auf den hintern,nimms ernst, und tu was...dann kommt der rest wie von alleine
 
Danke für eure Antworten. Habt mir echt Mut gemacht. :klatschspring:

Habe noch eine Frage:

Da ich ja die Ausbildung zur KPH machen will frage ich mich wo es am Besten ist ein Praktikum zu machen?

Altenheim?
Krankenhaus?
Behindertenhilfe?

Bin etwas ''überfordert''.
 
In der Krankenpflegehilfeausbildung hast du knapp 1.000 Stunden Praxis (also Praktikum)

In Bayern ist es zumindestens so geregelt das du 840 Stunden im stationären Setting arbeitest (also Krankenhaus).
Und in 160 Stunden im ambulanten Bereich (d.h. du fährst zu kranken Leuten)

Bitte korrigieren wenn sich zwischenzeitlich was geändert hat.

Ich zitiere mal aus dem BerufeNet der Bundesagentur für Arbeit:

Das ca. 1.000-stündige Praktikum wird in Krankenhäusern, Kliniken und in Einrichtungen der ambulanten Krankenpflege absolviert, je nach Bundesland auch in Alten- und Pflegeheimen, Tageskliniken und Tagespflegestätten.

Zum Teil geben die Schulen auch vor WO man arbeiten muss.

Ich glaube auch das es verschiedene Einsätze auf unterschiedlichen Stationen geben wird... das weiß ich aber nicht.:gruebel:

Ich war an einer Berufsfachschule für Altenpflegehilfe und konnte alleine entscheiden wo ich meine 160 Stunden Krankenhauspraktikum absolviere.


Es ist denke ich von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
Ich persönlich würde in einem Krankenhaus Praktikum machen, weil es eher dem Berufsumfeld entspricht worauf das was du in der Theorie lernst aufbaut.

So fern es nicht eh schon von seiten der Schule festgelegt wird...

Ich hoffe ich konnte dir damit ein wenig helfen.
 
In Deinem Fall würde ich eher in ein Krankenhaus gehen. Mit der ambulanten Altenpflege hast Du schon Erfahrungen gesammelt. Ein Tipp: Frag doch mal den Hausarzt Deines verstorbenen Großvaters, ob er Dir bescheinigt, dass Du Deinen Opa gepflegt hast. Manche Ärzte machen das und du hättest etwas als "Beweis" für die Lücke im Lebenslauf in der Hand.
 
In Deinem Fall würde ich eher in ein Krankenhaus gehen. Mit der ambulanten Altenpflege hast Du schon Erfahrungen gesammelt. Ein Tipp: Frag doch mal den Hausarzt Deines verstorbenen Großvaters, ob er Dir bescheinigt, dass Du Deinen Opa gepflegt hast. Manche Ärzte machen das und du hättest etwas als "Beweis" für die Lücke im Lebenslauf in der Hand.

Dazu Dir eine Bescheinigung über die Pflege Deines Großvaters zu holen, würde ich Dir raten. Damit kannst Du ganz klar die Lücke in Deinem Lebenslauf begründen.

Was ich nicht ganz verstehe ( der ich habe es falsch gelesen). Wieso willst du im Anschluss an den Hauptschulabschluss erst eine Altenpflegehilfeausbildung machen um dann in die Krankenpflege zu wechseln? Wäre es nicht einfacher gleich eine KPH-Ausbildung vor die GUK zu setzen?
 
Dazu Dir eine Bescheinigung über die Pflege Deines Großvaters zu holen, würde ich Dir raten. Damit kannst Du ganz klar die Lücke in Deinem Lebenslauf begründen.

Was ich nicht ganz verstehe ( der ich habe es falsch gelesen). Wieso willst du im Anschluss an den Hauptschulabschluss erst eine Altenpflegehilfeausbildung machen um dann in die Krankenpflege zu wechseln? Wäre es nicht einfacher gleich eine KPH-Ausbildung vor die GUK zu setzen?

Ah mein Fehler =) Enschuldigung... das KPH hab ich überlesen*schäm.

Nun ich kann Dir nur viel Erfolg wünschen und meinen Respekt dafür zollen, dass Du sovil Zivilcourage bewiesen hast und so jung schon die Pflege deines Opas übernommen hast. Da brauchst Dich nicht für Schämen. Im Gegenteil, ich würde Dich mit Kusshand einstellen. Du hast doch bestens bewiesen, dass Du Dich für eine solche Ausbildung / Arbeit eignest. Klar wird einiges an fachlichem Wissen abverlangt.. aber wenn Du Dich vom ersten Tag an rein hängst ;) Sehe ich bei so viel Leidenschaft kein Problem.
 

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