Handlungsmöglichkeit bei unfähiger Kollegin

AFi

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06.06.2004
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82
Beruf
Kinderkrankenschwester
Hallo zusammen,

welche Möglichkeiten habe ich als "normale" Pflegekraft gegen eine inkompetente Kollegin vorzugehen, die meiner Meinung nach Patienten gefährdet?
Gibt es eine Möglichkeit die SL zu umgehen?
 
hi,

wieso willst du deine stationsleitung umgehen?
das ist ein sehr sensibles thema aber ich würde als erstes zu meiner stationsleitung gehen und den "verdacht" äußern weil ich sie für sehr kompetent halte! aber als allererstes würde ich persönlich die kollegin ansprechen...
 
Hey Karo,

das Problem ist EINE Person!
 
Inkompetenz und SL sind EINE Person, weswegen ich sie gerne umgehen möchte!!!
 
oh!
was denken denn deine kollegen? haben die genau die selbe einstellung gegenüber der SL wie du? weil wenn nicht, wird es sehr schwer werden ansonsten denke ich mal ist die nächste stelle, die PDL! zum glück war ich noch nie in solcher situation!

wünsch dir viel glück!
 
Hallo
Du kannst zur Stellvertretung gehen und Dein Anliegen vorbringen.Hilft das nichts geh zur PDL und rede mit ihr. Je nach dem wo die Inkompetenz der SL liegt wird die PDL Dir dann wahrscheinlich sagen, daß Du nicht beurteilen kannst ob dies Inkompetenz ist oder sie wird Dir erzählen sie geht der Sache auf den Grund. Wenn Du dann Glück hast läßt sie die Sache auf sich beruhen, hast du Pech geht sie zu Deiner SL und erzählt ihr über was Du dich beschwehrt hast.Dann hängt es von dem Temperament Deiner SL ab ob Du weiterhin in Ruhe auf dieser Station weiterarbeiten kannst.
Ich habe so eine Prozedur schon hinter mir und habe dann beschlossen zu kündigen, da ich das verantwortungslose Verhalten meiner SL nicht meh mittragen konnte. Vor einiger Zeit habe ich mich ,schön den Dienstweg einhaltend, über eine Mitkollegin beschwert die Patienten äußerst grob behandelte, und zum Teil auch verletzte.
Das Ergebnis war ein Mobbingvorwurf Ihrerseits gleich bei der PDL, ohne Dienstweg. Ich durfte mich dann rechtfertigen, wurde zwar reingewaschen, aber die Tatsache daß sie Patienten mißhandelt fiel einfach unter den Tisch.
Ist wahrscheinlich einfacher, da besagte Kollegin schon Älter und Jahrzehnte in der Klinik arbeitet, und außer an der Stelle an der sie jetzt arbeitet nirgends mehr einsetzbar ist da ihr die intellektuellen Voraussetzungen fehlen.
Alesig
 
Tachchen,


es ist zwar vielleicht etwas hinterlistig, aber ich würde eben zu sehen Beweise für die Inkompetenz zu suchen und zu sammeln, günstig ist natürlich Bildmaterial. In wie weit sich dadurch dein Image schädigt kann man natürlich schlecht absehen, wenn die Kollegin wirklich fahrlässig und in hohem Maße patientengefährdent arbeitet ist es immer besser , wenn man nicht nur sein "Wort" vorweisen kann.
Generell ist diese Situation natürlich sehr schwierig und man kann nie absehen (außer natürlich man kennt sich schon sehr gut) wie der Verlauf bei einer Beschwerde aussehen wird.
Vielleicht kannst du ja unter der Hand und etwas hinten herum erforschen was deine anderen Kolleginnen so davon halten und ihr könnt euch dann zu einem späteren Zeitpunkt an die Stationsleitung oder die PDL wenden.
Sollte das alles fehlschlagen und du hast handfeste Beweise für die gefährdende Arbeit oder auch dadurch entstandene Schäden, kann man natürlich auch die Heimaufsicht/MDK oder auch das Rechtssystem bemühen. So hier enden wir mal bevor es zur Rechtsberatung wird.


Gruß
Dennis
 
...unter der Hand.... und hintenrum....günstig ist natürlich Bildmaterial.....:angry:


also da verschlägts mir doch die Sprache etwas, das hört sich an wie eine Arbeitsanweisung zum Mobbing, aber nicht zur Lösung der eigentlichen Probleme.

Die Empfehlungen zu einem klaren sachlichen Gespräch mit der entsprechenden Vorgesetzten scheinen mir den sinnvollsten Weg zu beschreiben!!
 
Mir verschlägt es da nicht die Sprache, wenn es tatsächlich zu patientengefährdenden Handlungen kommt und Folgeschäden entstehen oder nicht ausgeschlossen werden können, betrachte ich das als sehr ernste Sache die vielleicht sogar das restlichte Leben dieses Menschen in erheblichem Maße beeinträchtigen können.
Im übrigen geht es bei diesem Thema nicht um "wie mobbe ich jemanden den ich nicht mag" sondern um die Gefährdung von anderen Menschen und von diesen Menschen verlassen sich viele blind auf kompetente Hilfe und hinterfragen sehr selten durchgeführte Tätigkeiten.

Natürlich ist der vorranige Weg der Gang zu den nächsten Vorgesetzten, sollten diese untätig bleiben muss ich gehen und damit leben zu wissen was dort täglich den Menschen wiederfährt oder ich tue etwas aktiv dagegen.
Ich könnte eine Kündigung und einfaches hinnehmen nicht mein Leben lang mit mir herum tragen, aber wenn man das will......

Ich finde es nicht verwerflich sich mit den Kollegen darüber zu unterhalten und vorher abzustecken ob sie derselben Ansicht sind bevor ich mich in die Situation hinein wage. Ist der Verdacht gegenüber den Kollegen ausgesprochen gibt es wohl kaum noch ein zurück.

Für meinen Teil habe ich meine Erfahrungen gemacht, in denen eine PH einen SPK entblockt, gezogen, unter dem Wasserhahn gereinigt, wieder eingelegt und geblockt hat. Eine Bewohnerin "zufällig" mit der Fernbedinung am Kopf getroffen hat und verbal grundsätzlich sehr ausfallend war, vor allem gegenüber einer geistig behinderten Bewohnerin. Kalte duschen gab es bei ihr je nach Verschmutzungsgrad oder "angerichteten Unfug" und hier stoppe ich dann auch mal. Jedenfalls hatte diese PH ein sehr gutes und auch privates Verhältnis mit der Stationsleitung.....Beschwerde zwecklos, die PDL....."sie arbeitet doch schon seit Jahren hier, ist eine erfahrene Kraft" und der Rest toleriert es eben. Leider war ich damals noch etwas jünger als heute und hatte nichts in der Hand und ....ich muss nun zwangsweise damit leben, dass es heute sicher noch an der Tagesordnung ist und in dieser Form praktiziert wird.

Gruß
Dennis
 
Nimmt nur AFi das Problem wahr? Wahrnehmung ist immer individuell. Das macht das Problem so schwierig.

Wo konkret liegt das Problem?
Ist es fachlich? Dann kommt die nächste Schwierigkeit: auch fachlich gibt es die Möglichkeiten der Auslegung- kann man schön hier im Forum sehen.
Ist es ein Managment- Problem? Hat AFi alle Informationen die eine Beurteilung der Situation ermöglichen?

Hier zu raten ist m.E. nicht möglich. Deshalb der Tipp: versuche erst mal dir einen Überblick zu verschaffen, was dich zu der Annahme bewegt- Faktoren, die die Wahrnehmung beeinflussen nicht vergessen ("auf der anderen Station lief alles besser"). Wenns dann immer noch so ist- dann nicht anfangen Mobbingsszenarios zu gestalten sondern den Dienstweg einhalten, ggf. mit Hilfe der Personalvertretung.

Elisabeth
 
Na ja, Mobbingszenarios zu erschaffen liegt immer im Auge des Betrachters. Andere Wörter für Mobbing sind z.B. Schikane, Psychoterror, Intrige oder physische Gewalt.
Bei diesem Thema geht es weder um Schikane noch um einen der anderen Begriffe. Es geht darum Schaden von Patienten / Bewohnern fern zu halten.
Jeder macht mal Fehler davon ist sicher keiner ausgenommen, aber wenn dies dauerhaft geschieht und zur Regel wird ist das ganz klar nicht in Ordnung.

Natürlich ist erst der Weg zur Stationsleitung und PDL/Heimleitung/Geschäftsleitung zu wählen und nicht der von mir beschriebene und ja schon stark kritisierte letzte Ausweg.
Nach meiner persönlichen Meinung steht das Wohlergehen des Patienten ganz klar im Vordergrund.

Natürlich hat Elisabeth wieder einen sehr guten Beitrag und zu berücksichtigende Faktoren eingestellt. :daumen:

Eine genaue Beurteilung und der Versuch, so gut wie möglich, den subjektiven Aspekt daraus zu verbannen ist immens wichtig.

Gruß
Dennis
 
Ich habe nichts gelesen, was Patienten gefährdet. Es kam nur eine Aussage, dass es so sein soll. Wer will dies hier beurteilen können?
In meinen Augen keiner.
Da stimme ich Flexi voll zu, es ist nichts anderes wie Anleitung zum Mobbing. Denn ich kann nicht qualitativ beurteilen, ob hier eine Patientengefährdung vorliegt. Auch wenn es so wäre, was man aber in einem Forum nicht zu klären ist, sondern nur vor Ort.

Wie leichtsinnig geht man denn mit irgendwelchen Beschuldigungen um?
So kann es und darf es nicht sein. Es ist der Dienstweg einzuhalten, der fachliche Umgang damit, ansonsten ist es feige und hat was mit Denunziantentum zu tun.

Man kann hier nur Hilfe bieten in dem man Wege aufzeigt. Wobei hier noch nicht mal ein einziger Fall genannt wurde, der gefährdende Pflege vermuten lässt. Macht mich doch erschrocken, wie schnell man zu einem Feindbild werden kann und mit welchen Maßnahmen jeder von uns rechnen kann. Denn niemand ist ohne Fehler.

Gruß Brady
 
Tachchen,

ich hätte vielleicht im ersten Beitrag schon dazu schreiben sollen, dass es der 100% Supergau und letzte Ausweg ist, wenn alle "Führungsstufen" ausgereizt sind.
Unter dem Gesichtspunkt, dass hier keine konkreten Fälle und auch natürlich keine Begutachtung dieser möglich ist, diesen Faktor habe ich ehrlich gesagt nicht beadacht. Mein Beitrag ist natürlich keine gewollte Anleitung zum Mobbing und davon möchte ich mich natürlich 100% distantzieren, vielleicht habe ich auch eine etwas andere Definition von Mobbing, aber das steht hier ja nicht zur Diskussion.

Manche werten das vielleicht als jugendlichen Leichtsinn, ich denke eher, der etwas überstürzte und in der Ausdrucksform unpassende Beitrag, rührt von der Vorbelastung und deren Verlauf. Dies soll natürlich keine Entschuldigung dafür sein sondern nur eine kurze Erklärung.

Leichtsinnige Beschuldigungen sind ganz klar zu vermeiden und diese will ich damit natürlich auch nicht fördern. Ich erwähnte ja auch schon "jeder macht Fehler". Dies sollte natürlich nicht in einem permanenten Beschuldigungsrun ausarten.

Fazit:
Etwas zu schnell und hart auf die fraglichen Gefährdungen eingegangen, aber ich stehe zu diesem Beitrag, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und man sicher der Meinung ist, dass dort gefährliche Tätigkeiten vollführt werden. Wie gesagt wir sind, arbeiten mit und "an" Menschen und das korrekt zu tun sollte hohen Stellenwert haben.

Gruß
Dennis
 
Zum Thema Mobbing: Mobbing

Zum Thema Konflikt: Definition Konflikt

Erste Gedanken zum Konfliktmanagement: Konfliktmanagement
Strategien zur Konfliktlösung und Konfliktvermeidung (Teil I) | perspektive 89

Hier geht es ebenso wie bei einer BlinddarmOP nicht um allein um Emotionen. Es ist im Berreich des Miteinanders notwendig sich zumindest die Grundlagen menschlicher Kommunikation anzueignen. Leider wird dies in der Ausbildung eher vernachlässigt- Konfliktbewältigung nur am Rande gestreift. Aber das bedeutet ja immer noch nicht, dass man sich dieses Wissen nicht erarbeiten kann. Vielleicht sind Beiträge, wie der von AFi geeignet nicht nur auf der emotionalen Ebene zu antworten sondern auch nach Fakten zu recherchieren.

Elisabeth
 
Natürlich ist erst der Weg zur Stationsleitung und PDL/Heimleitung/Geschäftsleitung zu wählen Nach meiner persönlichen Meinung steht das Wohlergehen des Patienten ganz klar im Vordergrund.

Hallo zusammen,

sorry, dass ich erst jetzt reagiere, aber irgendwie hab ich nicht mitgekriegt, dass soviele Reaktionen auf meinen Thread kamen...

zu obigem Zitat: SL kann ich nicht ansprechen, da es sich um ebenjene handelt! Stellvertretung gibt es keine, wir sind nur eine Ministation. Die Bereichsleitung steht voll auf ihrer Seite und ausserdem bestens mit der PDL und diese ist wiederum bestens vertraut mit dem Personalrat. Sprich ich sehe eigentlich keine Möglichkeit irgendetwas zu unternehmen!!!

Es kam auch die Frage was ihr eigentlich vorgeworfen wird.
aktuelles Beispiel...Säuglinge mit wunden Pos werden von ihr den ganzen Vormittag mit offenem Gesäß auf der Wickelauflage (gleich neben der Badewanne) gelagert...in meinen Augen grob fahrlässig.
Patientendokumentation findet meist gar nicht statt, auch nicht bei kritischen Patienten, Laufgeschwindigkeiten von Infusionen sind falsch eingestellt, teils wird die falsche Infusion angehangen.
spricht man sie darauf an, kommt als Antwort nur "Jaja, ich bin ein schlechtes Vorbild"...sorry, aber das ist einfach unprofessionell und unterste Schublade!!!

Ich habe einfach die Befürchtung, dass ich damit leben und es aussitzen muss (hege die Hoffnung, dass sie irgendwann demnächst kündigt...). In die Nesseln setze ich mich ihretwegen auf jeden Fall nicht...hab mich letzthin erst wieder mit ihr gezofft und außerdem nur einen befristeten Vertrag...

trotzdem DANKE für eure Beiträge
 
Du schreibst, dass die Patientendokumentation nicht stattfindet - auch nicht bei kritischen Patienten.
Hier scheint etwas nicht zu stimmen.
Willst Du ernsthaft behaupten, daß der ärztliche Dienst nichts merkt, wenn die Überwachung angeordnet ist, aber keine Werte dokumentiert sind und das in jedem Fall immer wieder lapidar so hinnimmt ?
Willst Du weiterhin ernsthaft behaupten, daß beteiligte Ärzte nichts von fehlerhaft eingestellten Infususionen oder fehlerhaft angehängten Infusionen mitbekommt ?
Hast Du das nicht dokumentiert, wenn Du die die fehlerhaft eingestellten Geräte wieder korrekt eingestellt oder eine neue Infusion anstelle der falschen angehängt hast ?
Warum wendest Du Dich nicht an den Stationsarzt, wenn es sich um eine Stationsleitung handelt und die PDL voreingenommen scheint ?
 

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