Gothik und Agnostiker in einem katholischen Krankenhaus?

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Hallo, ihr Lieben!

Im Oktober fange ich in einem katholischen Krankenhaus an, das ich sehr gerne habe. Nun ist es allerdings so, dass ich nicht so recht weiß, ob ich als Gothik und Agnostiker sonderlich weit in einem katholischen Krankenhaus komme. Hat da jemand von euch Erfahrungen gemacht?

Mich würde mal interessieren, welche Erfahrungen und/oder Ansichten ihr zu dem Thema habt.

Liebe Grüße,
Cuddly_Lioness
 
"wie weit" kommst du denn sonst so im leben als "gothik und agnostiker"?
 
Ich komme im Alltag ausgezeichnet klar (nur weiß ich nicht, wie das in einem katholischen Krankenhaus gehandhabt wird).
 
Sei entspannt,
auch in katholischen Krankenhäusern wird die Schicht nicht mit einem Gebet begonnen. :wink:
Nach meiner (bisherigen) Erfahrung sind auch katholische Krankenhäuser Arbeitgeber wie andere auch. Der christliche Gedanke spielt zwar eine Rolle, widerspricht dieser Einstellung aber in keinster Weise. Hinterfragen der Existenz Gottes ist nichts, was dem widerspricht. (O.K. sollten noch ein paar Nonnen dort sein, solltest du es vielleicht nicht in der Öffentlichkeit tun. Aber dazu hast du wahrscheinlich überhaupt keine Zeit.)

Also: Viel Spass und Erfolg in deiner Ausbildung

LG Einer
 
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Ich habe auch in einem katholischen Krankenhaus gearbeitet und bin konfessionslos. Ich war allerdings schon aus der (katholischen) Kirche ausgetreten als ich dort anfing zu arbeiten. Das war alles kein Problem - Und ist schon 18 Jahre her. Der einzige Kommentar meiner PDL damals war: Wenn wir uns jetzt schon an der Konfession des Personals stören, bekommen wir ja gar kein Personal mehr..." Sie bat mich lediglich darum, Patienten z.B. sonntags nicht von dem Besuch der Messe oder der Teilnahme an der hl. Kommunion abzuhalten oder deren Glauben anzuzweifeln.
Anders sieht es aus, wenn man während des Beschäftigungsverhältnisses bei einem kirchlichen Arbeitgeber aus der Kirche austritt. Das kann schonmal blöd werden...
Malu68
 
Danke für die ausführlichen Antworten! Jemanden von seinem Glauben und den dazugehörigen Ritualen abhalten, würde ich definitiv nicht. Ich lebe und lasse leben. Was den Kirchenaustritt anbelangt, so denke ich, kann der noch bis nach Ausbildungsende warten. Ich möchte mich nur nicht verstellen müssen und habe deswegen etwas Bedenken. (Vor allem was meine Kleidung anbelangt, die ja nun nicht gerade als konventionell gilt.) Es kann durchaus sein, dass den Schauergeschichten über katholische Einrichtungen nichts Wahres anhaftet, aber sichergehen möchte man da ja schon ganz gerne.

Ich lasse euch liebe Grüße da und hoffe, dass ihr es euch gut gehen lasst.
 
auch in einem "konfessionslosen" haus kannst du mit "spezieller" frisur, kleidung, schmuck, lebensphilosophie, etc. pp. sehr stark anecken und widerstand erfahren. das wurde auch schon hier im forum in verschiedenen rubriken diskutiert. in meinem ausbildungskrankenhaus war der miefige kleinstadtgeist ebenfalls in allen ecken und auf allen korridoren zu spüren. die lästereimaschinerie kam recht schnell in gang, wenn da jemand etwas auffiel...

man muss das einfach ausprobieren und sehen wie einem begegnet wird. das ist wie gesagt, individuell sehr verschieden.
ich bin froh zu hören, dass sich hier user melden, die eine positive auffassung von christlichen häusern haben. in den medien generell kommen diese oft nicht so gut weg...
 
Vermutlich hast du damit recht. *nicken* Ich werde mal sehen, wie meine Vorgesetzten damit umgehen, etwas anderes bleibt mir wohl kaum übrig.

Ich weiß nicht, wie es in anderen christlichen Krankenhäusern so zugeht, aber mein Eindruck von dem St. Katharinen Krankenhaus in Frankfurt ist ein sehr guter. Das Personal ist stets freundlich und auch die Lehrer scheinen mir sehr glücklich mit ihrer Berufswahl zu sein. Natürlich kann sich im Laufe der Zeit herausstellen, dass der erste Eindruck getäuscht hat, aber ich bin guter Dinge und freue mich auf eine - hoffentlich - schöne und erfolgreiche Zeit dort.
 
Ich habe mich gerade gefragt warum Du dich überhaupt in einem katholischem Haus beworben hast!? Es gibt ja sicher so einiges an Kliniken bei dir (Frankfurt ist ja kein Dorf). Und warum Du dir die Frage stellst ob deine Einstellung zum Glauben ein Problem sein könnte erst nachdem du ja anscheinend bereits den Ausbildungsvertrag unterschrieben hast. Sind ja eigentlich Dinge über die man sich im Voraus Gedanken macht/machen sollte.
Was Du für Kleidung trägst ist relativ egal... ihr habt da ja Dienstkleidung. :wink:
Ich wünsche dir einen guten Start in die Ausbildung. :up:
 
Ich habe nach der Ausbildung nur in katholischen Krankenhäusern gearbeitet. Bis auf einige wenige traf ich dort auf viele unterschiedliche Glaubensrichtungen und nicht alle waren Mitglied einer Kirche. Was Kleidung anbelangt kommt die in der Praxis nicht zum Tragen. Wenn Du Deinen Gothicstil auch beim Vorstellungsgespräch durchgezogen hast ist das eh gegessen, weil sie Dich so kennen und wenn nicht sehe ich da per se keine Probleme nur weil das Haus einen katholischen Träger hat.
Schauergeschichten über katholische Einrichtungen kann ich nach meinen Erfahrungen in keiner Weise bestätigen, im Gegenteil, ich habe immer sehr viel Toleranz erfahren.
Mach Dir keinen Kopf, Du hast einen Ausbildungsvertrag und den hättest Du nicht, wenn es Bedenken gegeben hätte.
 
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@WildeSchwester: Ich habe mich für das katholische Krankenhaus entschieden, weil ich dort die Atmosphäre als sehr angenehm empfunden habe und meine Erfahrungen mit dem Krankenhaus ebenso positiv waren. Was die Kleidung anbelangt, so ist klar, dass man im Krankenhaus Dienstkleidung trägt, nur ist dies in der Berufsschule ja nicht der Fall (die Berufsschule gehört zum katholischen Krankenhaus). Im Bezug auf die religiösen Ansichten bleibt nur zu sagen, dass sich meine Ansichten, durch einige Ereignisse, sehr in den letzten vergangenen Monaten geändert haben. Danke für die lieben Wünsche und lass es dir gut ergehen!

@Kalimera Das Krankenhaus in dem ich ausgebildet werden soll, nimmt - soweit ich weiß - auch Auszubildende, die nicht dem christlichen Glauben angehören. Wie es da mit Atheisten aussieht, weiß ich allerdings nicht. Ich denke, dass du recht behältst und ich mir einfach nur unnötig Sorgen mache. Danke für deinen Beitrag!

Liebe Grüße an euch beide,
Cuddly_Lioness
 
@Cuddly_Lioness - zur Zeit meiner Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz hatte ich ein Vorstellungsgespräch im Katholischen KH meiner Heimatstadt. Ich habe zwar nicht meine dunkelste und schrillste Gothic-Klamotte rausgeholt, aber meinem restlichen Äußeren konnte man doch ansehen, dass ich vielleicht doch einen etwas alternativeren Stil lebe.
Ich war vom Gespräch mit den Verantwortlichen sehr angetan. Es wurde explizit mein Nicht-Glaube angesprochen, und wie ich den in einem Haus mit katholischem Leitbild zu leben gedenke. Die Toleranz, die mir dort gezeigt wurde, habe ich selten woanders erlebt. Solange mich niemand von seinem Glauben zu überzeugen versucht, stelle ich auch niemandes Glauben infrage. Diese Haltung gefiel denen scheinbar so gut, dass ich 2 Wochen später prompt eine Zusage bekam.

Letztlich habe ich mich aber doch gegen dieses Haus entschieden. Einige Vieraugengespräche mit Mitarbeitern und Ehemaligen haben ein gänzlich anderes Licht auf das Haus geworfen und die Art, wie es mit seinen MA umgeht. Außen hui, innen pfui; neben der miserablen Bezahlung nach Haustarif ein gewichtiger Grund, mich für eine andere Einrichtung entschieden zu haben.
 
Ich arbeite auch seit Jahren an einem katholischen Krankenhaus; trage dienstüber Weiß und nach Feierabend Schwarz ... funktioniert prima.
 

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