Fühlerwechsel bei Pulsoxymeter

@Ludmilla- du scheinst mich falsch verstanden zu haben. Ich habe nirgendwo geschrieben, dass du mit dem Erheben von Risikopotentialen alles verhindern kannst. Du kannst das Risiko lediglich mindern. Sind dir allerdings die Komponenten für das Risiko bekannt kannst entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten- z.B. das Wechselintervall anpassen.

@Oliwaes- warum fühlst dich gleich angegriffen? Es ist keine Schande, etwas nicht genau zu wissen oder etwas falsch zu interpretieren. Niemand ist perfekt.
Hautschäden sind erst aber einer Temperatur von über 44 +/- 2 °C. zu erwarten. Da in der Reagel angegeben ist, dass die Messungen nur in einem Bereich von 28-42°C Körpertemperatur als verwertbar gelten können, dürfte die Temperatur kaum oberhalb des Bereiches liegen. Es sei denn, du hast ein defektes Gerät.
Und ich bezweifele ernsthaft, dass die Hersteller das Risiko eingehen werden, dass die Messfühler Verbrennungen auslösen können.
Ergo: Kannst du deine Verbrennung mal beschreiben? Was siehst du da konkret? Rötung? Blasenbildung? Hautverlust?

Elisabeth
 
Skin Integrity Issues Associated with Pulse Oximetry

Laut diesem Artikel sind Verbrennungnen bei Fehlfunktionen wie Kurzschlüssen und beschädigter Abdeckung des LED sowie bei nicht kompatiblen Geräten und Sensoren möglich. Außerdem natürlich Druckstellen.

Vor allem bei schlechter Perfusion wird eine Wechselfrequenz von 2-4 Stunden vorgeschlagen, je nach Patient sogar stündlich.

Google spuckt außerdem mehrere Fallstudien zu Verletzungen durch Pulsoxymetrie aus, auch bei Erwachsenen. Diese zum Beispiel:

Pulse oximeter-associated to... [Zhonghua Yi Xue Za Zhi (Taipei). 1999] - PubMed - NCBI
 
Skin Integrity Issues Associated with Pulse Oximetry

Laut diesem Artikel sind Verbrennungnen bei Fehlfunktionen wie Kurzschlüssen und beschädigter Abdeckung des LED sowie bei nicht kompatiblen Geräten und Sensoren möglich.

Guten Morgen Julien,
die korrekte Funktionsweise des Gerätes hatte ich schon vorausgesetzt. Das man nur mit dem Gerät kompatible und vom Hersteller zugelassene Sensoren verwendet finde ich selbstverständlich.
Gruß
ludmilla
 
Der Verweis auf die schlechte Perfusion als Taktgeber für den Wechselinterval bestätigt, dass sonst Druckschäden entstehen können- von der Rötung bis zur Blasenbildung. Nebenbei- auch in der verlinkten Studie steht das kleine Wörtchen "und" zwischen den Möglichkeiten.

Das ein Gerät während des Gebrauches defekt geht- davor ist wohl niemand gefeit. Dann dürften die Verbrennungen aber unabhängig von der Zeitdauer auftreten und nach 8 Stunden einen weit größeren Hautdefekt verursacht haben.

Eliabeth
 
Sicher gibt es auch noch andere passende Studien. Vorgaben zum Wechsel, egal welche, sollten ja hoffentlich wissenschaftlich begründet sein von denen, die sie euch vorgeben. Also entweder weiter mit Google, oder mal denjenigen fragen, der für den jeweiligen hausinternen Standard verantwortlich ist. Derjenige sollte ja dann die passenden Quellen benennen können.
 
eine verbrennung durch Sats probes (SaO2 sensoren) ist bei uns auch schon vorgekommen genau wie Oliwaes das beschrieben hat. Wir wechseln die sensoren alle 4-6stunden oder zweimal pro schicht wenn die sensoren festgeklebt sind. Hier in Australien benutzen wir die CEWT charts- children's early warning tool- da ist unter anderem eine 'tick box' fuer probe (sensor) change.
 
Kannst du mal ganz konkret beschreiben, wie die Verbrennung aussah? Rötung? Blase?

Nach Herstellerangaben gilt ein Sensor als defekt, wenn er Verbrennungen hervor ruft. Dann nutzt nur das Wechseln des Sensors.

Elisabeth
 
Kommt es bei der Sauerstoffmessung bei bestimmungsgemäßen Anwendung der Sonde zu einer Verbrennung, so ist das eine Fehlfunktion und das Gerät muss zur Reparatur. Das Ereignis ist zu dokumentieren! Tritt das wiederholt mit demselben Gerät oder denselben Gerätetypen auf, ist der Hersteller zu informieren. Kann der Hersteller keine Abhilfe herbeiführen ist die BPharm von den Fehlfunktionen dieser Gerätetypen in Kenntnis zu setzten. (Quelle: MPSV)
 
M1195A SpO2 Infant Sensor Reusable Philips infant reusable glove sensor - Pacific West Medical Hier ein link vomSensor ( philips reusable glove sensor) der die injury verursacht hat. Der allgemeine Konsensus unter dem Fachpersonal ergab, es handele sich um eine Hautverletzung durch erhitzen-Verbrennung- weil der sensor über 24 stunden nicht gewechselt wurde. Die Wunde wurde beschrieben als rot, non- blanching mit Blasenbildung und in der Größe des LED Lichts. Der philips sensor war nicht beschädigt. Ich muss noch hinzufügen dass wir normalerweise für Säuglinge und Kleinkinder nur Massimo Sensoren mit Klebeband benutzen. Da die Wundbeschreibung auch einer Druckstellen Verletzung zweiten grades gleicht und keine weiteren Informationen z.B. zu kurzes Kabel, Patient hypotensive etc.. mir vorliegen, kann man ja darüber debattieren, war es jetzt eine Verbrennung oder Dekubitus 2ten grades, was aber nicht vom Thema ablenken sollte, nämlich dass wir alle, für das wohl unserer Patienten, regelmäßig Haut und Sensoren checken müssen.
 
Man kann nicht darüber debattieren. Die Entstehung von Brandwunden brauchen eine bestimmte Temperatur. Und wenn ein Sensor zu heiß ist, dann gehört er nun mal in die Mülltonne.

Ich sehe hier eindeutig ein Risiko für den Pat.. Die Gefahr liegt in der kausalen Kette. Die Pflegekraft geht generell davon aus, dass die Hautveränderung eine Verbrennung ist und wechselt nur den Ort. Sie überprüft nicht, ob dieser ev. defekt ist.

Und sein wir mal ehrlich- 24 Stunden Druck dürfte selbst bei entsprechenden risikobehafteten Erwachsenen zu Problemen führen.

Elisabeth

PS Ich erinnere mich in dem Zusammenhang immer an die Idee einer skandinavischen Pflegekraft. Auch hier lag eine falsche kausale Kette vor. Sie hatte beobachtet, dass Pat. mit einem DK schneller einen Deku bekommen. Als Ursache sah sie die "Blutansammlung" im kleinen Becken wegen der fast immer bestehenden Blasenentzündung. Das bei einem Pat. mit einem DK weniger oft die Inkos gewechselt werden und damit eine Entlastung stattfindet, war ihr nicht aufgefallen.
 
Hi.

Bei uns wird der Wechsel der SpO2-Sonde, wie oben irgendwo erwähnt, zur Versorgung gemacht. Wie oft ein Kind versorgt wird, hängt von Zustand und Lebensalter ab - vor dem Hintergrund des minimal Handlings und entwicklungsfördernder Pflege.
Als Beispiel: ein reifes Neugeborenes, gestillt und somit ad lib. Versorgung wenn das Kind sich zum essen meldet. Das kann alle 2-3 Stunden sein, aber manchmal auch alle 5-6.
Bei Frühgeborenen um die 24 SSW dagegen würde ich ganz dringend davon absehen die SpO2-Sonde in einem Intervall von 3-4h zu wechseln. Da reicht auch manchmal alle 12 Stunden.
Bei (spontanatmenden, wachen) Kindern, die die Nacht zu Hause durchschlafen, bleibt die SpO2-Sonde auch mal die ganze Nacht wo sie ist - es sei denn die Kinder werden ohnehin wach.
Zusammengefasst: Beim Wechsel bei Versorgung ergibt sich ein Zeitraum von 1-12 Stunden in dem die SpO2-Sonde gewechselt wird. Ich konnte bisher keine Probleme mit Dekubiti, Blasen oder Verbrennungen beobachten.

lg