Flucht aus der Pflege - Ausstieg

Enes

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Hallo,

habt ihr schon an einem Ausstieg aus der Pflege gedacht?
 
Du schon, was? Ich auch... gefühlte 1000 x. Bin aber immer noch dabei.
 
Du schon, was? Ich auch... gefühlte 1000 x. Bin aber immer noch dabei.

Ich habe es schon getan. Am Anfang hatte ich schon finanzielle Einschränkungen - aber nach einem Jahr Geduld geht es mir besser, viel besser. Ich bin freiberuflicher Übersetzer und Dolmetscher in Istanbul und habe dort ein Büro. Ich erinnere mich aber immer wieder an mein alten Beruf. Schließlich hatte ich auch schöne Erlebnisse. Obwohl ich mir dachte das ich mit diesem Beruf nichts mehr zu tun haben wollte, verfolge ich aus der Türkei immer noch die Pflegepolitik.
 
Glückwunsch zu Deiner Entscheidung! Aber- warum verfolgst Du die Pflegepolitik in D, wenn Du damit gar nichts mehr zu tun hast?
 
Ist eine schlechte Angewohnheit. Ich kann damit einfach nicht aufhören.
 
Mir gehts genauso dabei arbeite ich noch nicht mal 4 Jahre. Ich weiß nur leider nicht genau wohin mit mir, denn eine neue Ausbildung ist jetzt nicht das optimale. Ich habe schon Ideen aber man muss eben sehen wie man finanziell hinkommt. Aber eins weiß ich , das werde ich nicht mehr lange machen. Soviel Verantwortung, keine Zeit für die Patienten, Schichtdienst... klar wusste man das vorher aber ich denke ich muss was anderes tun, das erfüllt ich absolut nicht mehr.
 
Es ist schon sehr bitter, was aus den Arbeitsbedingungen der Pflege geworden ist. :(
 
Es ist schon sehr bitter, was aus den Arbeitsbedingungen der Pflege geworden ist. :(

Finde ich auch ich arbeite seit 1/2 Jahr als Krankenpflegehelfer auf der Nephro als ich meine AUsbildung anfing waren das 2 Stationen zu ca 25 Patienten und 4-6 Leuten in der Frühschicht pro Station.

Jetzt ist die Station zusammengelegt worden es sind etwas über 50 Patienten und für die gesammte Station nur noch 8 Leute

ich klap ein mein armer Rücken

aber Geld wächst ja nicht auf Bäumen :-(
 
Mir geht es genauso. Mein Traumberuf war immer Polizist, aber damals als ich mich bewerben wollte war ich leider noch zu jung. Also habe ich ein FSJ in einem Krankenhaus gemacht, es gefiel mir sehr gut und somit habe ich mich auch für die 3jährige Ausbildung in der Krankenpflege entschieden. 1. Kurs verlief wie im Bilderbuch, Ende 2. Kurs kam dann plötzlich die Ernüchterung und dazu auch noch ein riesen Durchhänger, habe gehört das das im 2. Kurs oft vorkommt, meinen Mitschülern ging es ähnlich. Meine Leistungen haben nicht darunter gelitten, ich bin und war immer einer der Klassenbesten, allerdings konnte ich im Vergleich zu meinen Mitschülern meine Motivation nicht mehr wieder aufbauen. Jetzt bin ich im 3. Kurs und bin froh wenn es endlich vorbei ist, ich kann es gar nicht mehr erwarten. Der Beruf erfüllt mich einfach überhaupt nicht (mehr) und ich möchte das auch nicht mehr weiter machen. Unter keinen Umständen. Ich habe mich auch nochmal bei der Polizei beworben und diesmal hat es tatsächlich geklappt, ich werde 2014 in den Polizeivollzugsdienst eingestellt. Damit hat sich die Pflege für mich auch erledigt, das Examen ist sozusagen nicht der Einstieg sondern der krönende Ausstieg aus dieser Berufsgruppe. :klatschspring:

Lustig finde ich vor allem die Tatsache, dass ich damals im FSJ und im 1. Kurs nie verstehen konnte wie jemand aus dem Pflegeberuf freiwillig aussteigen kann. Die Pflege war zwar nie mein Traumberuf, aber ich fand es trotzdem sehr schön und bin gerne zur Arbeit gegangen. Und jetzt bin ich der Einzige von über 40 Schülern der nach der Ausbildung nicht mehr in diesem Beruf bleiben wird und sich komplett davon distanziert hat. :lol1:
 
nur noch 17 Jahre und drei Monate und dann bin ich raus , wenn ich bis dahin durchhalte, dann aber:boozed:und :cheerlead:
 
hallo,

ich habe auch bereits in der Ausbildung festgestellt, dass der beruf an sich mich zwar interessiert, die Art und Weise aber nicht vereinbar mit mir ist (Hierarchie, keine Zeit für Patienten...) Ich habe trotzdem etwa ein jahr nach der Ausbildung in der Pflege gearbeitet, aber dann aufgehört. Nach 5 Jahren bin ich nun allerdings wieder eingestiegen, wenn zuerst auch nur des Geldes wegen, aber ich möchte nun doch bleiben. Ich arbeite in der 1:1-Pflege bei einer ALS-Patientin zu Hause. Das Team ist großartig, auch die Chefs sind wundervoll und ich kann mir vorstellen, das noch mehrere Jahre lang zu machen. In ein Pflegeheim oder ins KH möchte ich allerdings auch niemals wieder. Ich möchte euch damit nur sagen, dass es auch in der Krankenpflege Alternativen zum Stationsalltag bzw ambulanten Touren gibt.

Liebe Grüße
 
Unsere Klasse besteht aus 27 Schülerinnen und gerade mal 5 Leute möchten nach der Ausbildung in der Pflege bleiben bzw. Als krankenschwester arbeiten. Der Rest benutzt es als "Sprungbrett" oder macht danach etwas ganz anderes...schon traurig. Aber unter diesem Umständen ist das echt kein Wunder.
 
Aus meinem Kurs sind noch ca. 1/3 in der Pflege, haben sich zwischenzeitlich wegen Kinder oder Studium rausgeklinkt.
Der Rest der noch drin ist hat mit diversen gesundheitlichen Einschränkungen zu kämpfen, arbeitet reduzierter, was sich dann natürlich ungünstig für die Rente auswirkt, grad wenn man in den letzten 10 Jahren vor der Rente kürzertritt, was ja meist so ist, wenn man die Jahre zuvor durchgehalten hat.
Eigentlich ein Unding, dass die letzten 10 Jahre die wichtigsten sind für die Rentenberechnung und nicht die Lebensarbeitszeit zugrunde gelegt witrd.
Auch ein wichtiger Punkt der in zukünftige Verhandlungen von Gewerkschaft und Pflegeverbänden mit einbezogen werden sollte.

Ich habe noch 9 Jahre bis zur Rente und schaue wie ich sie am Besten noch hinbekomme.
 
Eigentlich ein Unding, dass die letzten 10 Jahre die wichtigsten sind für die Rentenberechnung und nicht die Lebensarbeitszeit zugrunde gelegt witrd.
Auch ein wichtiger Punkt der in zukünftige Verhandlungen von Gewerkschaft und Pflegeverbänden mit einbezogen werden sollte.
Wieso sollte das so sein?

Beitragsjahr ist Beitragsjahr...
 
Nee, so ist es leider nicht....

Bei der Rentenberechnung zählen die letzten Jahre am Meisten.
Das merkst du dann auch ganz schnell wenn du von Vollzeit in Dreiviertel gehst; hast sofort erhebliche Einbußen.
Bin jetzt zwei Jahre in Dreiviertel Tätigkeit und war doch schon sehr erstaunt wie schnell das was gezahlt werden würde nach unten sinkt.
Hab jetzt keinen link parat....aber frag einfach mal an bei deinen älteren Kollegen die sich schon mal danach erkundigt haben.
Ich habe vier Kollegen die nachgefragt haben und jetzt weiterarbeiten Vollzeit, da sie zu grosse Einbußen haben würden.

Solltest du fündig werden und einen passenden link dazu finden, dass es anders ist, lass es mich bitte wissen, denn die Kollegen hätten das Bedürfnis kürzerzutreten.

LG NurseKali
 
Solltest du fündig werden und einen passenden link dazu finden, dass es anders ist, lass es mich bitte wissen, denn die Kollegen hätten das Bedürfnis kürzerzutreten.
Die Kollegen sagen, ist so ziemlich die schlechteste Quelle die man haben kann ;)

Ich werd jetzt nicht groß los googeln - da bleib ich doch lieber bei meinem Wissen, dass sich die Rente aus allen Beitragsjahren berechnet. Wenn jemand etwas findet, was das kippt, gerne hier ;)
 
Gut....kannst mir denn die Quelle sagen wo ihr es her habt ?
Würde mich freuen.....

Dann reich ich es gerne weiter.

Besten Dank sagt
NurseKali
 
.....da bleib ich doch lieber bei meinem Wissen, dass sich die Rente aus allen Beitragsjahren berechnet. Wenn jemand etwas findet, was das kippt, gerne hier ;)

So einfach ist die Rentenberechnung leider nicht...
Ich habe jetzt zwar auch keine gescheite Quelle, aber die Rente berechnet sich sehr kompliziert aus mehreren Faktoren. U.A. auch nach "Entgeltpunkten", von denen du weniger ansammelst, sobald du Teilzeit arbeitest. Wenn man 3/4 des Entgelts bezieht, erhält man auch nur 3/4 der bisher erzielten Entgeltpunkte an jährlichem Zuwachs der Rente. Das wirkt sich dann eben mindernd auf die Rente aus.
 

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