Facebook-Freundschaftsanfragen von (ehemaligen) Patienten

Raoul

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24.03.2013
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Hallo liebes Forum,

ich, männlich 23 Jahre, habe eine Freundschaftsanfrage eines ehemaligen Patienten via Facebook bekommen.
Wir haben uns recht gut verstanden und sind sehr schnell zum "Du" übergegangen. Dies mag daran liegen liegen, dass er mir sympathisch war und mit seinen 18 Jahren auf unserer Onkologie doch eher die Ausnahme ist. Dann habe ich noch mitbekommen, dass er ein recht guter Freund einer Ausbildungskameradin von mir ist.
Nun stellt sich mir die Frage, ob ich diese Anfrage annehmen sollte/könnte/dürfte. Wie seht Ihr das? Habt Ihr das Problem auch schon mal gehabt? Habt Ihr Erfahrungen mit sowas und wie haltet Ihr es generell?

Über konstruktive Zuschriften und Kommentare würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße Raoul
 
Solange der kein aktueller Patient von Dir ist, darfste mit ehemaligen Patienten alles machen, was du mit anderen Menschen auch machen würdest. Gibt auch immer wieder Pflegekräfte die ihre Partner unter den Patienten fanden.

Ob du es machst, ist dir persönlich überlassen. Ich würds von der Person abhängig machen. Vor allem auch von der Frage, ob du die Person nochmal als Patient betreuen könntest. Wenn es da ne gute Wahrscheinlichkeit gibt, dann würde ich's bleiben lassen. Hör auf deinen Bauch.
 
Wenn es verboten wäre, hätte ich mich damals gefragt was passiert wäre. War als Pat. auf der Station aufder ich gearbeitet habe :king:
 
Danke, ihr habt mir sehr geholfen.
Dass das nicht verboten ist, war mir klar. Hätte aber ja sein können, dass es allgemein eher als unprofessionell angesehen wird. :D
@ Lillii: Als Pat. auf der eigenen Station? Ich hoffe du warst nicht so pflegebedürftig, dass die Kollegen dich hätte waschen müssen oder dergleichen. Das wäre für mich eine echte Grenze.. :D
 
Eigene Station würde ich auch nicht wollen. Da kannste drohen wie du willst, so angsteinflößend bin ich dann doch nicht, dass die den Schlüppi anlassen würden, wenn ich sediert bin :D.
 
Facebook-Freund bedeutet doch nur, daß man sich kennt. Oder?
Welches Verhältnis man zu Personen hat, die früher mal Patient waren, bleibt einem ja zuerst selbst überlassen. Generell "befürworten" würde ich es trotzdem nicht. In Deinem Fall mag das o.k. sein. Aber wenn sich ein besonderes "Abhängigenverhältnis" gebildet hätte - ich denke da auch an psychiatrische Erkrankungen - dann würde ich das schon gründlich überdenken.
Ich hatte auch schon mal zwei private Freundschaften mit ehemaligen Patienten geschlossen. Es hat da aber schon lange gedauert, bis diese Pfleger-Patient-Situation aus dem Kopf draußen war, bei Gesprächen oder bei Treffen. Aber ich werde wohl mein Leben lang jetzt mit den Stuhlgangproblemen, Hämorrhoiden und sonstigem ungeniert als erster Ansprechpartner zur Verfügung stehen müssen. Bin Krankenpfleger und für solche Themen natürlich der beste Ansprechpartner unter den Freunden.
 
Ich kann das nicht nachvollziehen, dass man keine freundschaftliche Beziehung mit (momentanen) Patienten haben darf. Wenn ich Menschen mag, und sie mich auch mögen, sind sie meine Freunde, egal ob ob nun Patient oder nicht.
 
Ich arbeite in der Psychiatrie und bei uns sind FB-Freundschaften mit den Patienten ein absolutes No-go. Ich kenne kaum Kollegen die mit richtigen Namen im www unterwegs, damit Patient auch nicht ergooglen können.

Aber ich wüsste nicht warum man in der Somatik nicht mit einem Patienten befreundet sein könnte. Da ist doch die Nähe/Distanz- und Vertrauensverhältnis ganz anders.