Die Praxis, die mir das Genick bricht...

Panski

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19.07.2010
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11
Ort
Rostock
Beruf
Gesundheits und Krankenpfleger
Hallo Leute,
in der Regel lese ich hier mehr als zu schreiben :( ich habe ein großes Problem mit der Praxis und dem Pflegenotstand ich kann nie richtig lernen weil ich halt ein wenig Zeit brauche ... Meine momentane Mentorin war von meiner ersten Woche begeistert dort waren wir mehr Schueler ich konnte richtige Pflege durchführen und hatte nur Augen fuer das was gemacht werden muss und nun ? Sind wir fuer 35 Patienten zwei **** und ich ... Kommt ein Notfall so wie heute ist alles komplett durcheinander und ich kann nichtmehr klar denken :( und hab dann einen berechtigten anranzer meiner Mentorin kassiert und alles was sie sagte stimmte und ich weiß genau was ich falsch gemacht und oder verplant habe ... Aber ich weiß bei dem ganzen durcheinander Mist nicht wie ich das vermeiden kann ich verliere den rundum Blick der mir sowieso schwer fällt und naja .... Da kommen wir zu meiner Frage hat jemand Tips Hilfen Links Iwas fuer sowas Koordination rundumblick Iwas fuer ne Grade Linie bin es leid das mich die Praxis so fertig macht ich Welse in meiner Freizeit Pflegebuecher aber was nutzt mir die Theorie wenn die Praxis nicht läuft :(

Hoffe iWer kann mir iwie helfen wäre ueber alles dankbar ....
 
Hallo Panski!
Wie weit bist du in deiner Ausbildung? Wenn du nicht kurz vor dem Examen stehst ist das doch völlig normal, dass du nicht den Überblick hast...
Was ist das für eine Station (chirurgisch, internistisch...)? Die Besetzung ist ja echt nicht so dolle, kommt jetzt bissl drauf an, wie pflegebedürftig die Patienten sind...
Je nach deinem Ausbildungsstand kannst du ja mal fragen, ob du vielleicht 2-6 Patienten "übernehmen" kannst und in dem kleineren Rahmen versuchst, den Über-/Rundumblick zu haben?
Wenn du konkrete Aufgaben übertragen bekommst, nimm dir einen Moment Zeit und überlege: Was muss ich machen? Wie? Was brauche ich dafür? Bist du unsicher, frage noch einmal nach, lies den Standard dazu o.ä.
Ist es zu viel auf einmal, mach dir einen kleinen Zettel, was du tun willst, dann kannst du nachsehen, ob du an alles gedacht hast.
Zwischendurch oder spätestens am Ende des Arbeitstages deine Arbeit reflektieren, was lief gut, wo sind Defizite? Fehler passieren (leider), man sollte nur draus lernen!
Das im Notfall alles noch chaotischer ist als sonst ist leider normal, da kann auch eine erfahrene Pflegekraft mal den Überblick verlieren...

Kopf hoch, glaub an dich!
 
War vorhin so traurig hab das alles vergessen :( Also ich bin Ende 2. LJ... Die Station ist Allgemeinchirurgisch mit fast nur CA Patienten... Dementsprechend pflegebedürftig sind die Patienten :(... ich weiß was ich kann aber ich habe einfach ab nem gewissen Zeitpunkt wie die ganze Letzte Woche schon den überblick verloren und arbeite wie son Idiot und steh ab und zu blöde rum und überlege was ich tun wollte -.- ich habe nen VW den ich am Tag davor richtig durchgeführt habe heute Unsteril gemacht geht so garnich... -.- Sowas dummes... mal sehn wie ich mich morgen anstelle, ich schreib mir meinen Übergabezettel mal mit ner Prioritäten Liste voll :) hoffe das wird was...
 
Es gibt solche Vollpfosten - Tage, hatte ich auch schon. Neulich hab ich morgens sowas von verschlafen und das Blöde war, dass ich an diesem Tag ab halb sieben Praxisanleitung hatte. Du kannst dir vorstellen, dass der Tag auch dementsprechend lief. Ich hab komplett unübersichtlich gearbeiten, chaotisch, unorganisiert. Aber meine Praxisanleitung meinte, sie hat mich dafür bewundert, dass ich in meinem Chaos nichts vergessen hab und alles erledigt wurde, zwischenzeitlich hatte sie nämlich keinen Überblick mehr. Die Rahmenbedingungen waren halt nicht so optimal.

Das ist ganz normal, solche Tage gehören dazu. Da kann man am Ende nur nen Strich drunter setzen und nicht mehr drüber nachdenken, ist einfach blöd gelaufen. Aber ich kann dir tatsächlich ein paar Tipps geben:
- es ist keine Schande, sich eine Liste mit den anstehenden Aufgaben zu machen. Ich hab mir das so angewöhnt und fahre recht gut damit. Auch bei den Examinierten kommt meine Methode sehr gut an
- immer die Zeit im Auge behalten (funktioniert gut mit einer Schwesternuhr)!! Schreib dir von vornherein an Termin gebundene Aufgaben auf und die musst du einfach im Hinterkopf behalten, da gibt es auch keine Methode wie du dir das angewöhnen kannst.
- Delegation ist das A und O! Ich bin auch jemand, der seinen Kram gerne selbst erledigt, zum einen, weil ich sehr pingelig bin was das Endergebnis betrifft, zum anderen war ich auch mal Praktikantin und wollte nicht nur immer die Doof - Aufgaben erledigen müssen. Zwischendurch gibt es aber einfach Dinge, die wichtiger sind, die nur du im Rahmen deiner Kompetenzen durchführen kannst und dann musst du "unwichtige" Aufgaben auch einfach mal delegieren. Dazu bist du nicht nur berechtigt, sondern sowohl im fortgeschrittenen Ausbildungsstadium als auch in der Prüfung wird es von dir erwartet!!
- Transfer der Theorie in die Praxis. Auch hier gibt es keine Methode die ich dir nennen könnte, du musst es dir einfach angewöhnen und lernen.
- Ruhig Feedback einfordern! Auch Erkundigungen, wie die Examinierten damit zurecht kommen, wie sie es gelernt haben, den Rundumblick zu behalten, sind durchaus legitim.

Viel Glück, ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen
 
Wichtig ist doch letztendlich nur, daß Du aus dem, was schief lief, lernst.
Ich halte es für eine ganz gute Übung, sich mal nach so einem Dienst einen Ablaufplan für den nächsten Tag aufzuschreiben... In dem man feste Fixpunkte aufnimmt, wie z.B. Visite.. 1. OP-Punkt.. Essenzeiten.. und dann die planbaren Maßnahmen am Patienten einträgt. Dabei muß man dann Prioritäten und die individuelle Situation des Patienten beachten.
Nutzt Ihr Euer Doku-System für die Planung der Schicht?

Ansonsten muß ich aber auch sagen, daß ich mich frage, wen die Besetzung mit dem Klientel NICHT organisatorisch überfordern soll... Dein Anspruch, dies in der Ausbildung zu bewältigen, ist meiner Meinung nach zu hoch. Das kommt mit den JAHREN... wenn man den "Anspruch" hat, über 10 onkologische Patienten post-operativ zu "pflegen" (zu versorgen).
 
Hey, ich wollte eigentlich nur mal fragen, wie es dir im Moment so ergeht und ob sich die Situation etwas gebessert hat. Haben wir dir mit den Tipps helfen können? Würde mich freuen, wenn es jetzt etwas besser läuft.
 
Hey,
was mich an einigen Antworten hier stört ist, dass immer nur überlegt wird, was kann ich als Person besser machen. Dabei ist doch Eure personelle Situation eine Zumutung. Offiziell heißt es, dass 9 (!) Schüler einen examinierten Kollegen theoretisch ersetzen dürfen - d.h. Schüler sind kein Personalersatz. Was bei Euch abläuft (2 Pfleger auf 35 Patienten, Allgemeinchirurgie...) wird leider oft schon als normal angesehen aber bleibt trotzdem ein Witz. Leider fehlt einem als Schüler oft das Selbstbewusstsein, dies anzuprangern.

Siehe deshalb die Schuld nicht allein bei Dir und denke daran, dass es auch Examinierten nicht selten so geht - nur, wer gibt das schon offen zu. Allerdings würde ich mich als Examinierter weigern, die Verantwortung, nämlich zusätzlich auch noch für Dein Handeln als Schüler, angesichts dieser Personalsituation zu übernehmen. Da halte ich Deine Mentorin für ausgesprochen unprofessionell.

Wenn mir der Kopf anschwillt und ich kein Land in Sicht sehe, schreibe ich mir einfach zu Arbeiten, die nicht sofort sein müssen, ein kurzes Stichwort auf den Diagnosenplan, um hinterher daran erinnert zu werden. Das gibt Sicherheit im Chaos und später kann ich diese Dinge dann Stück für Stück noch abarbeiten und vergesse sie auch in der Übergabe nicht zu erwähnen.
Ich weiß, manche Einsätz als Schüler sind eine Qual - dafür weißt du hinterher umso besser, worauf du dich später mal nicht einlassen willst. Nichtsdestotrotz, manchmal muss man über das eigene Chaos auch lachen können.
 
Hey,
was mich an einigen Antworten hier stört ist, dass immer nur überlegt wird, was kann ich als Person besser machen. Dabei ist doch Eure personelle Situation eine Zumutung. Offiziell heißt es, dass 9 (!) Schüler einen examinierten Kollegen theoretisch ersetzen dürfen - d.h. Schüler sind kein Personalersatz. Was bei Euch abläuft (2 Pfleger auf 35 Patienten, Allgemeinchirurgie...) wird leider oft schon als normal angesehen aber bleibt trotzdem ein Witz. Leider fehlt einem als Schüler oft das Selbstbewusstsein, dies anzuprangern.

Siehe deshalb die Schuld nicht allein bei Dir und denke daran, dass es auch Examinierten nicht selten so geht - nur, wer gibt das schon offen zu. Allerdings würde ich mich als Examinierter weigern, die Verantwortung, nämlich zusätzlich auch noch für Dein Handeln als Schüler, angesichts dieser Personalsituation zu übernehmen. Da halte ich Deine Mentorin für ausgesprochen unprofessionell.

Muss ich halt doch mal mit der alten Leier anfangen. Diese Situation ist Standard, ich kenne sie gar nicht anders. In meinem Freiwilligen Jahr musste ich mal eine 35 Betten - Station mit einem einzigen examinierten Pfleger alleine schmeißen im Spätdienst. Sicher, das ist keine schöne Situation und schon gar kein schönes Arbeiten, aber wir haben das auch hinbekommen. Wenn wir jetzt 2 Examinierte Pflegekräfte UND einen Schüler im Spätdienst haben, ist das reiner Luxus. Ja, jetzt kommt wieder das Argument "Wenn man nichts sagt, wird sich nie was ändern". Glaub mir, wir reden gegen Wände und auch wenn wir uns auf den Kopf stellen, wir kriegen definitiv kein weiteres Pflegepersonal.

Aber es ist halt auch immer die Frage, wie der Einzelne ausgelegt ist. Bis auf diesen Dienst in meinem Freiwilligen Jahr hab ich vielleicht ein oder zweimal im Jahr einen Dienst, nach welchem ich sagen kann, dass ich gestresst war.
 

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