Dauerkathetergröße beim Mann

perereca

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Hallo,
ich würde gerne mal wissen, wie ihr dabei vorgeht:
Dk-Anlage bei Ü-60 jährigen Männern: unser Urologe (ein Top-Arzt, zu ihm kamen die Patienten aus der ganzen Welt, daher glaube ich auch, was er sagte), meinte, bei männern über 60 solle man mindestens einen 18Ch-Katheter legen. Wegen der, in dem Alter i.d.Regel vergrößerten Prostata.
Jetzt habe ich einen neuen Job, sollte einen älteren Mann katheterisieren und wurde schief angeschaut, als ich einen 18er legte.
Auf Nachfrage hieß es, sie würden 14er oder 16er legen.

Nun glaube ich aber, was unser Urologe sagte, habe aber leider keine Argumente. Weiß da jemand mehr? Wegen der vergrößerten Prostata, das reicht ja nicht als Argument.
Leider habe ich seine genaue Argumentation vergessen, das ist nun schon über 10 Jahre her, er ist auch mittlerweile in Rente, so daß ich ihn nicht mehr fragen kann.

Ich würde mich freuen, wenn hier jemand genaueres weiß

Perereca
 
Das ist so n Ding das mir auch auf den Keks geht.
Wir pressen individuen in Einheitsgrößen.

Also es ist zu schauen welcher passt. Er soll dicht sein aber auch nicht überdehnen um Läsionen zu vermeiden.
Ein 18er ist ein meiner Erfahrung durchschnittliches maß. Hab auch schon Männer mit 22 liegen sehen. 24 ist beeindruckend.
Dieses 14/16 beim Mann und 12/14 bei Frau ist auch so ein FlurMythos bei uns. Steht aber nirgendwo so.

Der Vorteil an größeren Kathetern, die sind durch mehr Material stabiler und besser einzuführen, ist dann stellenweise aber auch schwerer und riskanter durchzuschieben wegen der Läsionen, compliance beim tragen etc. Die verursachen doch schon eher ein fremdkörpergefühl und brennen bis schmerzen.
Kleinere kommen evtl besser um die Stenose vorbei, knicken aber auch schnell wenn sie auch widerstand stoßen.
Kleine Lumen können schneller von Sediment verlegt werden, während größere Lumen weniger verlegt sind.

Eine richtige Antwort gibt es da nicht.

Geh nach SOP mußt du im Rage dieser Angaben bleiben und eine anderen Größe muß gesondert vom Doc angeordnet werden. Also nicht Anordnung DK nach SOP, sondern DK Gr. XY. Das kann ein kleiner feiner unterschied auf dem Papier und im Falle x im Rechtsweg sein. Darauf ist zu achten. Eine Abweichung mußt begründet und ggf. abgesegnet werden.
Gibt es diesbzgl keine SOP muß die Anordnung mit Größe des DK erfolgen.

Bei mir im Setting "Hey doc willst nen DK? Das klappt hier nicht" "jupp ordne ich an, was hast du eingelegt?" Meist schreiben wir das selber rein und der Doc segnet es mit Unterschrift ab.
Dokumentation Rechtssicher für die Pflege. Immer ein Auge drauf haben. Nicht das da ein Satz drin steht der dich angreifbar macht.
DK Invasive Maßnahme, delegierter durch Anordnung. Anordnung muß klar definiert sein. Das kann der Verweis auf die SOP sein. Oder frei formuliert, bzw. bei Abweichung von SOP. Sonst könntest du ein Problem bekommen durch "Fehlerhafte" Durchführung
 
Hallo InetNinja,

danke für Deine Antwort. Leider ist meine Frage damit nicht beantwortet. Mit ging es darum, warum bei Stenose (vergrößerte Prostata) ein größerer Katheter besser als ein dünner ist. Das war ja grad der Knackpunkt, daß man mit nem 14er eben nicht besser durchkommt und eher Schäden verursacht (false way) Und das möchte ich anständig begründen können
Weil der erste Gedanke ja ist, OK, wenig Platz, nimmst nen dünneren. Schade, ich hatte die Hoffnung, daß hier vielleicht irgendeine Uro-Schwester sich rumtreibt, die genau diesen Ansatz auch kennt.
 
Der Größere ist etwas stabiler. Der Knickt nicht so schnell ab. Auch kann der größere die Prostata ein wenig verdrängen. Hauptsächlich geht es aber um die Stabilität die ab 16 eher gewährleistet ist. Ein 12er rollt sich echt schnell auf.

Am besten sind Tiemannkatheter.

Wenn es damit nicht geht, benötigt man einen Katheter mit Führungsstab. Die werden i.d.R. nicht mehr von der Pflege gelegt. Da es dabei häufig zu Verletzungen der Prostata kommt.

Ich hab in der ZNA und im OP reichlich Das gelegt. Ich hab zuanfang auch gedacht "dann halt nen kleineren" bei geht wirklich nicht. Als würdest du versuchen einen Faden in die Blase zu legen. Selbst bei Frauen ist ein 12 schwer einzuführen. Auch der rollt sich stellenweise dort in der kurzen Harnröhre auf.

Die kleinen sind einfach zu labbrig.
 
Ja, ich denke, das wird's sein, die Stabilität. Die dickeren liegen schon besser in der Hand als so ein dünnes Lab Erding Tiemann ist klar, nehme ich beim Mann immer.
Ich habe halt auch viele Jahre in der Urologie assistiert, bis sie leider geschlossen wurde. Und da war es einfach so, und keiner hat es hinterfragt, bei Männern ab 60 nimm mind. einen 18er. Hat unser Urologe auch den Schülern und neuen Kollegen vermittelt.
Jetzt bin ich in einem anderen Haus, und plötzlich wird gefragt, warum denn so dick? Wir nehmen immer einen 14er usw. ‍
Und ich bin einfach schlecht im argumentieren und steh dann da und , jaaa, öhhh, weil....hmmm
Kommt dann ein bisschen blöd rüber
Aber, liebe Ninja, ich glaube, so kann ich das schon gut rüberbringen, ich danke Dir! Ist stabiler und ich kann die Prostata damit besser verdrängen, leuchtet ein
 

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