Brodeln nach Erbrechen

Herbstkind

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18.04.2010
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Ich arbeite als Altenpflegerin. Es hat sich folgendes ereignet: Eine Bewohnerin hat heute während des Mittagessens erbrochen. Vitalzeichen waren unauffällig und sie wurde dann ins Bett gebracht. Soweit keine weiteren Auffälligkeiten. Dies übegab mir die Kollegin, auf dessen Station die Bewohnerin ist. Da wir jeweils alleine auf unserem Bereich waren, hatte ich keine Möglichkeit mir die Bew. anzuschauen und da die Vitalzeichen ja eh in Ordnung waren, machte ich mir keine allzu grossen Sorgen, da ich ausserdem wusste dass ich mich auf die andere Kollegin (PH), absolut verlassen kann. Sie meldet sich immer sobald es Besonderheiten gibt. Nach der Übegabe, als der Spätdienst die Bewohnerin wieder aus dem Bett holen wollte, brodelte sie plötzlich stark.

Hab das noch mitbekommen (war Frühdienst) und sie mir dann noch mit angeschaut. Haben dann den Bereitschaftsarzt angerufen. Meine WBL redete mich total blöd an, warum ich da nichts gemacht hätte in meiner Schicht, sie glaubte mir nicht, dass das bei mir noch nicht gewesen ist usw. Aber sowas kann doch auch plötzlich auftreten oder? Wie seht ihr das? Bin gerade ziemlich fertig. Meine WBL (SD) verlangte dann auch noch, dass ICH den Arzt rufe, obwohl ich ja längst Feierabend hatte. Was sagt ihr zu dem ganzen???
 
Meine WBL redete mich total blöd an, warum ich da nichts gemacht hätte in meiner Schicht, sie glaubte mir nicht, dass das bei mir noch nicht gewesen ist usw. Aber sowas kann doch auch plötzlich auftreten oder? Wie seht ihr das? Bin gerade ziemlich fertig... Was sagt ihr zu dem ganzen???

Was hat sie für einen Grund, Dir nicht zu glauben? Hast Du ihr schonmal Anlaß gegeben, daß man Dir nicht glauben kann?
Die Situation würde ich an Deiner Stelle in einem ruhigen Gespräch mit ihr reflektieren. In der Situation ist keinem geholfen, wenn einer den anderen "blöd" anredet. Wenn irgendwas fahrlässig übersehen wurde, dann kann man das auch anders aufarbeiten, damit es nicht mehr passiert. Es ist natürlich möglich, daß der Bewohner dann erst im Liegen aspiriert hat (ich interpretiere jetzt auch nur, weil Diagnosen möchte ich nicht stellen - und Ferndiagnosen schon gar nicht). Man könnte z.B. prüfen, ob er vielleicht zu flach nach dem Erbrechen gelagert wurde.. o.ä. Dann spricht man drüber auch mit seinen Hilfskräften, nach Möglichkeit ohne Vorwürfe. Du siehst ja, man fühlt sich selten super gut, wenn sowas passiert.

Aber es wird immer irgendwas passieren. Der Personalschlüssel ist nicht der einer Intensivstation in der Klinik. Ihr müßt tagtäglich entscheiden, ob eine Situation akut ist und Euere Tätigkeiten priorisieren und könnte dabei nicht ständig in Sichtweite der Bewohner sein.

Wenn Du mit bestem Wissen und Gewissen gehandelt hast, wovon ich in Deinem Beitrag ausgehe, dann brauchst Du Dir nichts vorwerfen.


Meine WBL (SD) verlangte dann auch noch, dass ICH den Arzt rufe, obwohl ich ja längst Feierabend hatte.
Naja, das zeigt, daß sie davon ausgeht, daß Du es verbockt hast und deshalb beim "Ausbaden" helfen solltest.

Vielleicht liegt das Problem aber auch ganz woanders... oder das Problem ist gar nicht so groß und die WBL hatte auch einfach mal einen schlechten Tag..

Wenn es Dich belastet, auf jeden Fall ansprechen, damit das nicht ewig in Dir schwelt und Dir die freien Stunden vermiest.

LG
hype
 
Die Gesamtsituation ist ja hier nicht so ganz deutlich. Mal aus meinem Bereich (Krankenhaus):

Ich würde ebenfalls wollen, dass die verantwortliche Bereichspflegekraft den Arzt anruft, da sie den pat am besten kennt.
Und ich würde mich ebenfalls wundern, dass diejenige die ganze Schicht lang den Patienten nicht gesehen hat, aber aussagt, "eben war das noch nicht" ...


==> Ansprechen, klären!
 

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