Bipolare Störung

lavidapasa

Newbie
Registriert
08.02.2009
Beiträge
5
Ort
Wien
Beruf
DGKS in Ausbildung
Akt. Einsatzbereich
verschiedene Praktikumsstellen
Funktion
Schülerin
Erstmal ein Hallo an alle!

Ich habe eine vielleicht sonderbar wirkende Frage, aber glaubt ihr, das Menschen mit einer Bipolaren Störung für den Pflegeberuf "geeignet" sind?
Damit meine ich jetzt nicht von der menschlichen Seite, oder von der Fachkompetenz.
Was ich meine ist, diese Menschen sollen Regelmäßigkeiten im Leben haben - Schichtdienste, Nachtdienste fallen da nicht wirklich rein.
Sie müssen Medikamente nehmen, mit denen man teilweise nicht mal Autofahren soll.... sind sie "fähig" adäquat zu handeln auf einer Station?

Bitte, um Missverständnissen vorzubeugen, ich bin nicht gegen Bipolare im Pflegebereich, ich möchte nur wissen was ihr davon haltet, weil ich eine Kollegin mit Bipolar affektiver Störung kenne die sich gerade diese Fragen stellt...

lg Lavidapasa
 
Also.
Ich weiß nicht.
Ehrlich gesagt, man trägt als Krankenschwester schon eine riesige Verantwortung in der heutigen Zeit. Vor allem ist man oft als Fachkraft allein. Viele sog. Pflegehelfer oder Schüler unterstützen die Arbeit. Die "Verantwortung" trägt man allein.
Da stell ich mir die Frage ist das vertretbar.

Aber ich weiß bei meiner Ausbildung musste man gewisse Kriterien und Gesundheitlichen Checks durchgehen. Also die Schule sagt dann schon wenns nicht passt.
 
Hi
Also ich würde ganz klar "nein" sagen, wie bereits gesagt, trägt man eine große Verantwortung!
Ich denke, das der Job heutzutage einfach zu stressig für eine labile Persönlichkeit ist, vor allem, wenn diese Person dann noch unter Medis steht!
Sorry, aber das ist meine Meinung!
*Anni
 
Da die Bipolare Störung erst während der Ausbildung festgestellt wurde, fiel das "Auswahlverfahren" flach.

Die Frage ist, wenn sie gut eingestellt ist, kann sie die Arbeit vielleicht trotzdem machen?! *grübel*
Und wer entscheidet ob sie "darf" oder nicht "darf"? Sie muss die Diagnose ja nicht bekannt geben, oder?

Schwierig...

Lg Lavida
 
Hi.

Also ich hab jetzt schon einige Bereiche im Krankenhaus kennengelernt und finde, dass es auch genug Tätigkeiten gibt, bei denen die Belastung nicht sehr hoch ist.
Zum Beispiel Assistent/in auf der Internen Ambulanz (Gastroskopie, Colonskopie,...) für 30 Stunden.

lg
Holger
 
Was sagt der behandelnde Arzt/ Therapeut? Nur der kann entscheiden, ob und wann eine Arbeitsfähigkeit gegeben ist.

Elisabeth
 
Hallo,
bei uns haben mindestens 3 Mitarbeiter eine diagnostizierte bipolare Störung. Bei gutem Teamkontakt fallen die nicht häufiger aus als andere, brauchen in bestimmten (manischen) Phasen nur etwas mehr Kontrolle und schnellere Rückmeldungen. Nachtdienste möglichst vermeiden oder was auch gut funktiioniert: möglichst die Dienstwünsche erfüllen. Dies kommt dem individuellen Biorythmus noch am nächsten.
Im Schnitt fehlten diese in den letzten 5 Jahren 6 - 8 Wochen, da gibt es ganz andere mit viel höheren Quoten.
MfG
rudi09
 
Ich halte es für keine gute Idee. Je nach therapeutischer Einschätzung wäre es vielleicht möglich. Aber bei einer akuten manischen Phase hätte ich schon Angst um die Patienten.
 
Leider kenn ich mich nicht so aus aber ich mache den Job schon über 20 Jahre und hab schon viele Kollegen mit den verschiedensten Erkrankungen erlebt,darunter natürlich auch mit psychischen und letztendlich entscheidet der Arzt und die Person selber obs möglich wäre,nur die hohe Verantwortung in dem Beruf spricht für sich.
 
Ich finde du solltest die Frage viel allgemeiner Stellen!
Sollten Personen mit psychischen Erkrankungen überhaupt in der Pflege tätig sein? Ich denke dabei auch an Essstörrung oder Süchte. Oder was ist mit "gelegentlichem" kiffen. Stell dir mal vor diese Person arbeitet im OP.
Und dann der nächste Gedanke: Wie viele Schwestern/ Pfleger haben psychische Probeleme oder konsumieren gelegentlich bis regelmäßg Drogen und keiner der Kollegen weiß es?
 
ich finde das auch fraglich...
gerade bei einnahme von medi´s. es kann ja in fast allen bereichen dazu kommen, dass man mit maschinen zu tun hat(z.B. Perfusoren) wenn man mit den medis nicht autofahren darf, finde ich das alles andere als gut, wenn man die Verantwortung für Menschen übernimmt(Medigabe etc)
Ein Azubi in der Pflege muss mit Erlangung des Examens alle Aufgaben selbstständig und gewissenhaft erledigen können. ganz schwierige Nummer....:gruebel:
 
Hi.

Also ich hab jetzt schon einige Bereiche im Krankenhaus kennengelernt und finde, dass es auch genug Tätigkeiten gibt, bei denen die Belastung nicht sehr hoch ist.
Zum Beispiel Assistent/in auf der Internen Ambulanz (Gastroskopie, Colonskopie,...) für 30 Stunden.

Ja klar, da hast du Recht. Es würde schon gehen, aber die Ausbildung selbst. Die musst auch erstmal hinkriegen.
Also ich war da so unter Stress teilweise und Anspannung. Da käme eine bipolare Störung nicht gerade gelegen.
 
Ich denk das kommt öfters vor als man glaubt. Leider bedeutet der Beruf nicht, dass man automatisch ein gesunder/sozialer/korrekter Bürger ist. Nur zurück zur bipolaren Störung: Also wenn es gesetzlich erlaubt ist, den Beruf mit dieser Krankheit auszuüben, dann sollte man das auch machen, bzw. versuchen
 
Also die Ausbildung hat sie bis jetzt mit einem sehr guten Notendurchschnitt hinbekommen, auch in den Praktikas war sie gut.
Die Bipolare Störung wurde auch erst vor 3 Wochen diagnostiziert, deshalb interessiert mich halt auch eure Meinung dazu.

Denke halt, es gibt genügende im Pflegebereich, die Depressionen oder Burn out haben und Medikas nehmen....

Es ist halt eine Art "Handicap"...

lavida
 
Hi also nochmal a Frage.
Sie hat jetzt das Examen?
Und hat sie Berufserlaubnis?
 
Sie macht gerade das Examen. Steht kurz vor den Diplomprüfungen. Und ja natürlich hat sie Berufserlaubnis. Es wurde nur angeraten von Nachtdiensten abzusehen, weil das die Routine zu sehr stört, die für solche Menschen aber sehr wichtig ist.
 
Ja aber ob sie dann glücklich wird mit einer Anstellung muss sie sehen, denn viele Kollegen haben damit ein Problem, wenn jmd kommt und dieses und jenes nicht machen darf weil er dies oder das hat.
Mobbingfaktor ist da sehr hoch.
 
Naja, es gibt ja auch sicher die eine oder andere Kollegin die keine Nachdienst machen kann/will weil sie zum Beispiel kleine Kinder zu Hause hat.
Wenn das das einzige ist... ich persönlich hätte da jetzt kein Problem damit.
 
Du hättest kein Problem damit, ich auch nicht, weil wir normal sind.
Aber spätestens wenns darum geht wenn jmd Nachtdienst machen MUSS obwohl er da was vorhat und das kommt öfter vor, dann wird ganz schön hergezogen über die Person.
Mir gings genauso. Ich hab n Bandscheibenvorfall und als es noch nicht sicher war und ich trotzdem noch bis zum MRT arbeitete, hieß es ich darf nichts heben. Jeder half und war hilfsbereit. Dann kams öfter vor, dass ich wegmusste und MRT bekam, KG, Arztbesuch etc. Und dafür mussten andere einspringen, obwohl der eine oder andere was vorhatte. Wenige aber doch mehrere waren sehr verärgert über mich, obwohl ich ja das mache weil ich muss. Verstehst was ich mein.