ATS bei Ödemen?

salam98

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Hallöchen ,wer kann mir aussagekräftige und aktuelle Literatur oder Infos zum Thema ATS bei Ödemen nennen.
In meiner Ausbildung (Examen 1997) habe ich gelernt das ATS bei Beinödemen
kontraindiziert sind ,da sie dann einen venösen Rückstau verursachen können
und somit die Thrombosegefahr nicht mindern ,sondern erhöhen.
Außerdem können ATS meiner Kenntnis nach bestehende Beinödeme nicht bessern.
Sind diese Aussagen richtig , oder hinke ich wissenschaftlich der Zeit hinterher?
Noch eine weitere Frage an schlaue Kollegen:
Stimmt es , das bei langzeit bestehenden Ödemen irreversible Bindegewebsschädigungen entstehen können ( teigige Verdickungen der Beine ) ????
Danke im voraus salam98
 
hallo salam! super frage finde ich! schade das noch niemand geantwortet hat!
ich schließe mich dir an und es interessiert mich sehr! in der schule wurde uns auch gesagt (vor etwa 1 jahr) das ATS bzw MTS eine kontraindikation darstellen bei ödemen (und herzinsuff!wuder uns so begebracht)
dazu kann ich mal ein bsp bringen..
mein erster einsatz auf station,1.woche: ich kam ins patientenzimmer,dort lag ein patient der hatte herzinsuff (dadurch massive(!!) beinödeme,wie ich sie noch nie gesehen hatte,das wasser kam auf den poren,das bett war feucht deswegen)..usw und als ich die schwester gefragt habe wieso er die MTS anbekommt oder wieso es hier trotzdem gemacht wird wurde ich ziemlich angepampt mit den worten" hörmal zu,du machst was ich sage und ziehst sie ihm an,du bist schülerin und hast keine ahnung,also tu was ich sage!"

sehr demotivierend sage ich euch.. da will man zeigen,dass man aufgepast hat und auch was wissen und dann so eine antwort!

lg
 
Hallo,
mich würde das auch brennend interessieren, bin in der Altenpflege und da gibt es auch einige die trotz Herzinsuffizienz MTS und eine sogar nen Komprssionsverband trägt. Bin zwar Schülerin, aber wir mussten alle Prophylaxen selbst ausarbeiten und einen Vortrag halten, also wir wurden in Gruppen aufgeteilt. Nur wurde das nicht so richtig verglichen oder verbessert. Somit haben wir gar nicht viele Kontraindikationen im Hefter stehen. Bin aber ab morgen wieder in der Schule, falls ich meine Pflegelehrerin sehe werde ich Sie fragen.
LG
 
Sorry, hab meine Lehrerin die Woch ne gesehen. Nächste Woche hab ich bei ihr, da werd ich fragen.
 
Man unterscheidet zwischen kompensierter und dekompensierter Herzinsuffizienz.

Elisabeth
 
Hallo, also ich konnte heute meine Lehrerin fragen. Sie meinte es geht ja um die Bekämpfung der Ödeme. Des Weiteren soll es ein Stufenmodell dazu geben, werd dann glei mal dann nach googeln. Ab Grad 3 wäre es wohl kontraindiziert. Gibt es manchmal noch andere Meinungen?
Mary
 
Könntest du das bitte genauer erklären (dekompensiert oder nicht).
Danke
 
Hallo Mary_1604,
eine kompensierte Herzinsuffizienz verursacht nur bei (stärkerer) Belasung Beschwerden, wohingegen
bei einer dekompensierten Herzinsuffizienz auch in Ruhe Beschwerden auftreten.
 
Des Weiteren soll es ein Stufenmodell dazu geben, werd dann glei mal dann nach googeln. Ab Grad 3 wäre es wohl kontraindiziert.

NYHA-Klassifikation - DocCheck-Flexikon

Indikation und Kontraindikation der Kompressionstherapie
http://www.ksgr.ch/files/Das_Kanton...esen_Kompressionstherapie_Prof._Rabe_2006.pdf

Zur Ausschwemmung von Ödemen reichen MTS nicht aus. Es braucht auch Bewegung um die Kompression wirken lassen zu können im Sinne eines Abtransportes des "ausgewrungenen" Wassers.

http://www.md-institute.com/cms/res...therapie--ohne-Wicklung-keine-Entwicklung.pdf

Elisabeth
 
Hallo,

es kommt meiner Meinung nach auch die Kompressionsklasse der ATS an, des weiteren ist es denke ich sehr individuell zu sehen ob die ATS indiziert sind oder nicht.
Auch konnte ich bei Ödemen schon verschiedene Erfolge sehen, bei einem funktioniert es bei dem anderen nicht.
Das Examinierte pampig reagieren kenne ich nur zu gut.
Wir machen das schon immer so......

LG Martin
 
es kommt meiner Meinung nach auch die Kompressionsklasse der ATS an

ATS/MTS, also Antirhombosestrümpfe, Thromboseprtophylaxestrümpfe, sind die weißen, mit dem niedrigsten Druck. Ich meine 20mmHg.

Die "richtigen" Kompressionsstrümpfe (Kl 2) heißen dann auch so.
 
Ich kenne es mit Bandagiern. ATS sind nicht angepasst deshalb entstehen engstellen. In dekopensierten Situation würde ich jemand was "pfeifen" noch mehr Volumen reinzudrücken. Aber sonst gibts gute Erfolge damit. Manchmal passt es so gut das die Pat. noch Monate und Jahre weiter bandagieren, wenns hilft?
 
es kommt meiner Meinung nach auch die Kompressionsklasse der ATS an,

Ein Medizinischer ThromboseprophylaxeStrumpf (Synonym: ATS, MTS, "weißer Strumpf") ist ein normierte Kompression. Der Druck beträgt in Fesselhöhe: 13-18 mm Hg. Dies ist als Ruhedruck ausreichend zur Thromboseprophylaxe.

Ein Medizinischer KompressionsStrumpf (Synonym: Kompressionsstrumpf, "brauner (obwohls den in allen Farben gibt) Strumpf") ist ebenfalls eine normierte Kompression. Der Druck beträgt je nach Kompressionsklasse zwischen 18- 50 mm Hg. Dies ist wichtig um den Arbeitsdruck zu garantieren- also den Widerstand gegen die arbeitende Muskulatur.

Beide Produkte müssen individuell angemessen werden. Da die menschliche Anatomie den Strumpfherstellern Grenzen setzt in ihrer Flexibilität wird auch weiterhin gewickelt werden müssen.

Aber das ist ein anderes Thema.

Elisabeth
 
Danke für die Links, ich muss dann über den Laptop gehen, dieser kann pdf Dateien nicht öffnen. Letztendlich wird ja alles vom Arzt festgelegt, aber es ist trotzdem schon interessant zu wissen wie und warum.
 
hmm..
ich bin ja selbst auch noch schülerin und dachte eigentlich immer, dass ATS/MTS bei ödematischen beinen und dekompensierter herzinsuff kontraindiziert wären,weil (vereinfacht gesagt) das herz durch die insuff es sonst noch schwerer hat MIT ats.

falls das jetzt völlig falsch ist und ihr euch fragt, wieso ich mir das so gedacht habe: ich dachte so;
-die oberflächlichen beinvenen werden komprimiert und damit nimmt der blutfluss in den darunterliegenden venen leicht dort zu und somit muss das ohnehin schon geschwächte herz noch mehr leisten (bei einer dekompensierten herzinsuff). und außerdem dachte ich wäre doch lymphdraniage (vielleicht in kombination mit "wassertabletten" ) sinnvoller als ats dazu zu verwenden.. denn dazu sind sie ja nicht da, um ödeme wegzubekommen. und ich meine jetzt keine braunen kompressionsstrümpfe!

falsch?:gruebel: :emba:

lg
 
....-die oberflächlichen beinvenen werden komprimiert und damit nimmt der blutfluss in den darunterliegenden venen leicht dort zu und somit muss das ohnehin schon geschwächte herz noch mehr leisten (bei einer dekompensierten herzinsuff).

Richtig. Aber die Betonung liegt auf DEKOMPENSIERTe Herzinsuffizienz. Siehe NYHA- Skala.


... und außerdem dachte ich wäre doch lymphdraniage (vielleicht in kombination mit "wassertabletten" ) sinnvoller als ats dazu zu verwenden.. denn dazu sind sie ja nicht da, um ödeme wegzubekommen. und ich meine jetzt keine braunen kompressionsstrümpfe!

Im Ansatz richtig. Um ein erneutes Einströmen der Ödem zu vermeiden musst du eine Kompressionstherapie- welcher Art auch immer, ob normiert oder unnormiert- anschließen.

Elisabeth
 
Mich würde da mal noch interessieren was bei euch auf dem Stammblatt, Diagnosen steht, nur die Herzinsuffizienzform oder auch der Grad?
Weiß nicht, wird vielleicht auch unterschiedlich gehandhabt im Krankenhaus, Altenheim? Und was ich auch nicht verstehe ist, dass meine Lehrerin sagt Venen ausstreichen bei HI nein und bei der Kompression kommt es auf den Grad an, ist doch irgendwie wiedersprüchlich oder, was meint ihr? Als Begründung meinte Sie, dass man ja ne weiß, ob man einen Thrombus damit lösen könnte.
Danke für den Adobe Reader, probier es dann glei.
Ach übrigens ich hatte mal eine Physiotherapeutin gefragt, es wäre bei HI kontraindiziert zu lymphen, sie musste das damals sogar in ihrem Lehrgang unterschreiben, ist aber auch schon einige Jahre her, weil man das Herz damit überlastet.
 
Was hat denn eine Thrombose mit einer Herzinsuffizienz zu tun?

Elisabeth