Zwischen einem Ausbildungszeugnis und einem Arbeitszeugnis besteht ein Unterschied.
Ausbildungszeugnis Hardskill. bezieht sich einzig auf die Noten, Aufgaben und Dauer.
Qual.Arbeitszeugnis Softskills bezieht sich zusätzlich auf das Verhalten des AN. Teamplayer, Querulant, ständig krank, Langsam, den Kolleginen zugewandt oder Engagiert, Zielstrebig, Innovativ, Vorausschauend etc.
Im Bewerbungsprozess geht es nur zu einem Teil um wirklich Objektiv Nachweisbare Leistungen sondern auch um die Softskills. Hardskills kann man eben aus den üblichen Zeugnissen erlesen und sind für ein Jobangebot nicht ausschließlich relevant.
Ich hab die Arbeitszeugnisse qualifiziert in 2 Kaufmännischen Ausbildungen in der Inter-/Nationalen Handels- und Finanzbranche bekommen. Sogar unaufgefordert. Das wurde mir grundsätzlich ausgestellt. Beides Branchen in denen man ohne schlechte Karten habt.
Tut mir leid ein Bankkauf- oder Speditionskaufmann ohne Arbeitszeugnis kann sich auch erhängen wenn nicht irgendjemanden ihn aus Vetternwirtschaft einstellt oder besonders Vitamin B hat. Und gerade dieser Markt ist sowas von umkämpft. Gerade in Bereichen wo es um Kommunikation und Großkundenkontakt geht besteht der AG auf Umgangsformen, Integriät, Loyalität, Engagement etc. Und das entnehmen die AG aus den Arbeitszeugnissen. Denn dort steht drin ob der AN mit Vorgesetzten, Kunden und Kollegen gut ausgekommen ist oder eben nicht. Und das ist gerade in den Branchen aus denen ich einst komme mehr als relevant. Das beim Mauer von der Baustelle da nicht so drauf geachtet wird ist klar, beim Architekten dafür schon sehr viel eher. Meine Freunde Ingenieur und Controller... Ohne Arbeitszeugnis das ist der Berufliche Tod. Wenn nicht sogar Referenzen und Empfehlungen notwenig sind.
Bei keinem sind beim AG oder beim "Spartenwechsel" qualifizierte Zeugnisse der Ausbildung nachgefragt worden.
Ich kann deine Forderung daher nicht nachvollziehen.
LG Einer
Die werden auch nicht nachgefordert, man wird schlichtweg gar nicht erst zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Nachweisen kannst du das kaum. Man bekommt nur keine Antwort auf die Bewerbung.
Ich will nicht bestreiten das es Branchen gibt in denen das nicht so wichtig seien mag. In der Branche in der ich war und später wohlmöglich auch wieder hingehen werden, bzw. wenn ich als Quereinsteiger wo anders hin will, werde ich diese Zeugnisse benötigen und wenn sie mir zu stehen will ich sie haben. Ich würde mich zu Tode ärgern wenn mir ein Jobangebot durch die Lappen geht nur weil ein Pflege.Azubi bisher noch nie ein Arbeitszeugnis wollte oder man das in der Pflegebranche einfach nur nicht kennt.
In der Tat streiten sich heute die Geister ob ein Arbeitszeugnis noch Zeitgemäß ist, da viele AN diese selber schreiben. Andere verlangen Regress bei einem unrealistischen Arbeitszeugnis wenn der alte AG den AN über den Klee gelobt hat um ihn loszuwerden. Allerdings ob ich mal einen AG habe der sie für unnötig hält, das Risiko geh ich nicht ein.
Arbeitgeber haftet für das Arbeitszeugnis | Personal | Haufe
Die Pflege "wäre" die mir einzig bekannte Branche mit AUSBILDUNGSBETRIEB die sowas nicht ausstellen müsste. Mir würde sich nicht erklären warum die Pflege sowas nicht ausstellen müsste. Denn es ist möglich über eine Aussage über mein verhalten zu tätigen, immerhin wurde es das ja nach jedem Praxiseinsatz. Da gab es in meinem Fall, ich weiß nicht wie es bei anderen aussieht, immer eine Aussage getroffen. Da gab es Kriterien wie Sozialer Umgang, Umgang mit Kritik, Einfügen ins Team, Umgang mit Defiziten, Leistungsbereitschaft, äußerliches Erscheinungsbild, was kann ich gut, wo muß noch nachgebessert werden etc.
Übrigens die meisten Berufsausbildungen in Deutschland sind ähnlich gestrickt wie die Krankenpflege. Es gibt ca. 1/3 Theorie und 2/3 Praxis. Ich bin in meinen Ausbildungen auch durch verschiedene Abteilungen mit Verschiedenen Aufgaben durchlaufen. Von der Buchhaltung, Steuerprüfung, Lagerlogistik, Warenannahme, Verkauf etc. Das ist nichts besonderes für die Pflege. Ich habe auch da nach jeder Abteilung einen Entwicklungsbogen mit den nahe zu gleichen Kriterien wie in der Pflegeausbildung erhalten.
Auch wird im unten genannten Artikel (Berwerbung.com) die Emotionale und Wertschätzende Bestandteil des Arbeitszeugnisses erwähnt. Und in der Tat das nicht ausstellen und die zusätzliche Begründung "Du wolltest ja nicht bleiben" empfinde ich als zusätzlichen und nachträglichen Tritt in den Allerwertesten.
Hier noch ein Paar links für interessierte.
Dein Ausbildungszeugnis.
Der Rat der Weisen: Wie wichtig ist das Arbeitszeugnis heute noch? - Bewerbung.com