Niederlande Arbeit in den Niederlanden

Torenpad

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Arbeit in den Niederlanden

Nach einem stürmischen Einstand und vor einem klärenden Gewitter ;-) in diesem Forum wurde ich gebeten, etwas zur Arbeit in den Niederlanden zu erzählen, da ich dort nun seit 2001 lebe und mein Brot verdiene.
Um von vorn zu beginnen, nehme ich mir zunächst die Ausbildung vor.
Es gibt hier fünf verschiedene Niveaus in der Krankenpflegeausbildung und verschiedene Arten der Ausbildung.
Die Niveaus sind:
1. Versorgungshilfe
Assistiert bei der Basis- / Grundpflege
Assistiert beim Anreichen von Nahrung
Bietet soziale Begleitung

2. Versorgende
Bietet Basis -/ Grundpflege
Psychosoziale Begleitung
Medikamentengabe

3. Versorgende in der Gesundheitsfürsorge
Wie Versorgende, bietet Leitung an Versorgende

4. Krankenschwester / -Pfleger
Wie in Deutschland

5. Krankenschwester / -Pfleger
Fachpflegekraft mit Zusatzqualifikation
Führungskraft
Wie Stationsleitung, bzw. je nach Zusatzqualifikation höher, bishin zum Abteilungsmanager (In Deutschland meist Klinikoberschwester / Pflegedienstleitung genannt)

Die Ausbildungstypen in Niveau 4 und 5 sind:
a) "in-service" => Der Lehrling wird vom Haus eingestellt und lernt begleitend zu seiner Arbeit.
Der Lehrling besucht eine dem Haus angeschlossene Krankenpflegeschule.
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre.

b) "Student" => Der Lehrling bewirbt sich an einer Krankenpflegeschule, studiert dort,
durchläuft Praktika in Krankenhäusern, zu denen er sich separat bewirbt.
Drei Jahre Theorie, ein Jahr Praxis = 4 Jahre Ausbildung

Nach der Ausbildung wird die examinierte Kraft wie in Deutschland auch im Stationsdienst eingesetzt.
Bei der Arbeit auf der Krankenpflegestation gibt es viele Unterschiede zu deutschen Häusern:
- Die Patienten haben Recht auf Privacy, an jedem Bett sind Bettgardinen angebracht, die Patienten gehen zur Visite, zu Gesprächen mit Familie oder der Krankenschwester in einen separaten Raum, casu quo werden gebracht.
- Die Versorgung ist grundsätzlich gemischt. Geschlechtertrennung gibt es nicht.
- Man kommuniziert hier viel mehr auch mit der Familie, bezieht diese mehr ein in alle Prozesse und Entscheidungen.
- Es gibt hier offiziell NR, NB, NIC oder NTBR - Absprachen: Nicht Reanimieren Nicht Beatmen Nicht Intensive Care oder Not To Be Reanimated - Absprachen. Hiervon sind selbstverständlich sowohl Familie als auch Patient informiert!
- Wir bieten auf Wunsch Euthanasie.
- Alles denkbare ist hier protokolliert.
- Medikamentenausgabe und Infusionen, sowie Transfusionen und Opiate müssen IMMER von zwei Examinierten abgezeichnet werden.
- Krankenpflegepersonal ist IMMER angeschlossen bei der BIG, einer Kammer für medizinisches Personal zur Qualitätssicherung.
- Jeder hier hat Recht auf eine Fachweiterbildung alle zwei Jahre. Nota bene VOLL finanziert!
- Hier gibt es sehr viele Pflegespezialismen: z.B. bin ich Rheumaconsulent, Magen-Darm-Leber-Fachpfleger, Praxisanleiter und Spezialist für Palliation und Euthanasie. Es gibt Wundpflege-Spezialisten, Oncologie-, Innere Medizin-, Chirurgie-, Ambulanz-, Rettungs-, Hygiene-, Psychiatrie-, Diabetes-, Stoma-, Inkontinenz-, Mamma-Care-, Kinder-, Säuglings-, Cardio-Care-, Intensive-Care-, OP-, Orthopädie-, Nephrologie-, Geriatrie-, ……-Fachschwestern.
- Eine ganze Menge also!
- Wir benutzen praktisch kein Papier mehr. Alle Dokumentation ist elektronisch, alle Befunde, Anfragen für Röntgen, Labor, EKG, Echo, Foto´s, Rapportage…. Immer und überall abfragbar und vernetzt.

Die Bezahlung ist ganz ok: so rund 2400 Euronen brutto Grundgehalt bei 36 Stunden plus:
- 8% vom Jahresbrutto Urlaubsgeld
- 4% vom Jahresbrutto Weihnachtsgeld
- Unregelmäßigkeitszuschläge
- Nacht-, Sonn-, Feiertagszuschläge,
- Voll vergütete Fachweiterbildung alle zwei Jahre
- Bis zu drei Kongresse / Symposien pro jahr teil- / voll vergütet
- Überstunden oder Urlaub eintauschen gegen z.B. PC
- Teil- oder Vollvergütung von Mitgliedsbeiträgen in Berufsverbänden, Fachliteratur
- Wegegeld
- Et cetera

In unserem Haus sind die Dienste geregeld in drei Hauptschichten:
Früh von 07.30 bis 16.00 Uhr
Spät von 14.30 bis 23.15 Uhr
Nacht von 23.00 bis 08.00 Uhr, sowie zahlreiche Zwischendienste.
Wir haben sehr viele Parttimer. Parttime - Beschäftigung ist hier etwas ganz verrücktes
In Deutschland undenkbar - wenn Du hier einen Job suchst, etwa alle zwei Wochen Dienstags von 13 Uhr bis 17.30 Uhr, findest Du ihn! Wichtiger als Die Zeit ist, daß Du auch wirklich zur angegebenen Zeit erscheinst!

Bei Vorstellungsgesprächen und vor allem in der Bewerbung ist hier auch nicht so wichtig, was alles in der Vita steht, sondern viel mehr, ob Du ins Team passen könntest, welchen Mehrwert Du der Gruppe geben kannst. Hier ist emotionale und soziale Intelligenz ganz groß geschrieben. Vor langen Lebensläufen mit vielen tollen Funktionen schreckt man hier eher zurück, weil man denkt, man wolle sich darüber profilieren. Es hat mich einige Gespräche gekostet, um das heraus zu finden. Also habe ich die Abteilungs-, Pflegedienst-, und Heimleitung aus der Vita genommen und durch gewöhnliche ausführende Funktionen ersetzt und konnte gleich in verschiedenen Häusern anfangen.
Fachweiterbildungen sind hier nichts außergewöhnliches, da wir sowieso mindestens alle zwei Jahre eine durchlaufen. Qualifikation ist hier ein Muß, denn ohne entsprechenden Nachweis fliegt man aus der Kammer und darf nirgends mehr arbeiten.

Nochwas zur Struktur:
Bei den Ärzten ist es so, daß Assistenz-Ärzte auf der Abteilung und der Ambulanz arbeiten. Die sind vom Ausbildungsstand zu vergleichen mit deutschen Assistenz-Ärzten. AiP und PJ gibt´s hier nicht. Und zusätzlich gibt´s die Spezialisten, die nicht wie in D ihre Praxen haben, sondern dem Krankenhaus angeschlossene Polikliniken. Sie haben dann im Haus ihre Belegbetten, wo sie zwei mal in der Woche visitieren. Vom Status her sind sie alle sowas wie Chefärzte, denn jeder von ihnen ist sein eigener Chef, der Räumlichkeiten vom Haus mietet und das Personal mit der Miete bezahlt.

Bei uns Pflegekräften ist das auch anders als in D:
Auf der Abteilung arbeiten die Niveaus 3,4 und 5. Jeder verrichtet seine Arbeit nach o.g. Qualifikation. Fängt man hier als deutsche Schwester/Pfleger neu an, wird das Examen auf Niveau vier anerkannt.
Nach entsprechender Qualifikation steigt man ggf. auf nach Niveau fünf. Zusätzlich arbeiten KollegInnen mit entsprechender Qualifikation auch in der Poli, als Consulent, Nurse Practitioner oder in anderer Funktion.
Im allgemeinen ist es üblich, daß sich die verschiedenen KollegInnen entsprechend dem Arbeitsaufwand einige Stunden pro Tag oder Woche oder Monat mit ihrem Fachgebiet beschäftigen und in der übrigen Zeit gewöhnlichen Stationsdienst machen.
Jeder von uns hat nach Können und Lust auch noch Zusatzaufgaben, welche von der Leitung der Abteilung oder des Hauses angetragen werden. So habe ich zum Beispiel die Aufgabe, mehrere Abteilungen des Hauses zu auditen und die Einsätze der SchülerInnen zu koordinieren.
Da ich auf Niveau fünf arbeite, habe ich neben mir noch die KollegInnen Niveau vier und andere auf Niveau fünf. Die anderen "Fünfer" sind "Zorgcoordinatoren", Also Pflegekoordinatoren. Sie koordinieren die Abläufe im Stationsalltag, sind Schichtleitung, schreiben Dienstpläne, führen Gespräche, schreiben Beurteilungen….
Unsere vorgesetzte Position ist ein Abteilungsmanager, welcher mehrere Stationen unter sich hat. Und darüber sitzt der Verwaltungsrat. Die Hierarchie ist also sehr flach.

Was gibt es noch zu sagen? Nun, alle sechs Monate hat man Recht auf ein "Evaluationsgespräch", wobei man angeben kann, wie man sich fühlt im Team, welche Entwicklungsmöglichkeiten man sich vorstellt, welche Ausbildungen man machen möchte, wie man sich ins Team einbringen möchte, welche Erwartungen man hat an die Führungskräfte….
Und jedes Jahr einmal gibt´s ein "Funktionierungsgespräch", worin man dann gesagt bekommt, wie man so funktioniert, ob man den Anforderungen entspricht, was man im vergangenen Jahr besonders gut oder weniger gut gemacht hat, ob sich etwas ändert an den bisher getroffenen Absprachen etc..

Wenn man mal krank ist, ist es hier auch anders. Man ruft an und meldet sich krank. Und man gibt an, was man hat, wie lang man denkt, krank zu sein und wie man sich vorstellt, schnellstmöglich zu genesen. Alle Angaben sind "freiwillig", sprich: man erwartet es nicht anders. Nach einiger Zeit, das kann am selben Tag oder nach einigen Tagen sein, kann man Besuch kriegen vom "Portwächter". Das ist eine Krankenschwester oder ein Arzt vom sogenannten ARBO-Dienst. Der ARBO-Dienst ist sowas wie der medizinische Dienst der Krankenkasse, allerdings nicht im Dienste der Krankenkassen, sondern frei und vergütet durch den Arbeitgeber. Treffen sie Dich nicht an, weil Du z.B. grad beim Arzt bist (manchmal kommen sie auch nicht), dann erhälst Du eine Einladung zum Gespräch. Kannst Du dorthin (z.B. mit gebrochenem Finger kannst Du nicht überzeugend dagegen sprechen), mußt Du hin. Kannst Du nicht, kommt auf jeden Fall ein Hausbesuch. Dann wird in einem Gespräch geklärt, weshalb Du krank bist und der ARBO-Dienst advisiert dann Dich und den Arbeitgeber auf dem Weg zur Genesung. Bei längerer Krankheit wird dann auch die Wiedereingliederung geregelt. Das bedeutet, daß man nicht wie in D gleich wieder zu 100% ran muß, sondern nach eigenem Gefühl in kleinen Schritten zurückkommt: zum Beipiel einige Tage zu 25 %, dann langsam aufbauen, oder eben wieder weniger, je nach Erschöpfung. Man kann hier auch nicht wegen Krankheit entlassen werden. Zwei Jahre Muß der Arbeitgeber das Gehalt weiterzahlen, dann darf er Dir kündigen, Du erhälst aber dann weiter Geld in einer Übergangsregelung.

Was man unbedingt braucht, will man hier arbeiten, sind Sprachkenntnisse, die BIG-Registratur (VOR der Bewerbung anzufragen!!!) ein Konto in NL und eine Unterkunft. Aufenthaltsgenehmigung ist nicht nötig, wenn man in der EU geboren wurde und immer eine EU-Staatsbürgerschaft besaß. Eine Arbeitserlaubnis ist auch nicht erforderlich. Ebensowenig muß man als Deutsche(-r) einen Einbürgerungskurs machen, der allerdings kostenpflichtig angeboten wird.

Worauf man sich einstellen sollte, ist besonders bei alten Leuten, daß sie sehr unter dem Krieg zu leiden hatten und daher Deutsche als "Moff" oder auf andere Weise beschimpfen. Das kommt sehr selten vor, ist aber möglich. Einziges Mittel hiergegen ist Offenheit und Mitgefühl. Wenn ich denen sage, daß meine Oma´s auch mit je fünf Kindern und ohne was zum Futtern dastand. Ist es den meisten schon wieder peinlich. Allerdings gibts auch solche, die darin nicht zu korrigieren sind. Ich denke mir immer, wie übel es doch sein muß, diesen Haß so lang im Herzen getragen zu haben und ihn mit ins Grab nehmen zu müssen! Arme Leute!

Ich hoffe, nichts vergessen zu haben. Für Fragen stehe ich jederzeit gern zur Verfügung.
Lieben Gruß!
Jens
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und wieder hab ich´s vergessen:
Ab dem 01.03.2004 werden die Kontrollen ausländischer Krankenpflegekräfte und Ärzte die in NL arbeiten wollen strenger.
Ab sofort müssen sie ein polizeiliches Führungszeugnis ( 'Certificate of good standing') vorlegen, bevor sie Arbeit aufnehmen dürfen.
Diese Regelung wurde notwendig, da Fachkräfte, welche im Ausland (also zum Beispiel Deutschland) keine Arbeit mehr erhielten aufgrund negativer Auskunft, unter anderem hier ihre neue Zuflucht suchten.
Hiermit folgt die BIG (Niederländische "Schwesternkammer") in ihrer Beschlußregelung den Behörden in Groß-Brittannien.
Hinzu kommt eine Erklärung der zuständigen Behörden des Herkunftslandes, daß man nicht das Recht verloren hat, im Herkunftsland als Krankenschwester / -pfleger zu arbeiten.
Quellen: *(Defekter) Link entfernt* und *(Defekter) Link entfernt*
 
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Reaktionen: Anni72
Hi Torenpad!

Sehr informativ und ausführlich!

Hab aber noch Fragen: Ich mache im September Examen:

- hat man als frisch Examinierte Chancen?

- wie sollte ich mich bis dahin organisieren, sprich, wann Bewerbung?

- kann man die Sprache auch erlernen, wenn man schon im Land ist, quasi "Berufsbegleitend"

- muß man das Examen besonders anerkennen, beglaubigen lassen?

- wie sieht der Stellenmarkt generell aus?

Wäre für Antwort dankbar,
Gruß Alexandra
 
Kps2001 schrieb:
Sehr informativ und ausführlich!
Hallo Alexandra!
Danke sehr für Dein Interesse.

Kps2001 schrieb:
- hat man als frisch Examinierte Chancen?
Ja, WENN Dein Staatsexamen hier anerkannt wurde, Du ein Führungszeugnis einreichen kannst und eine Bestätigung, daß Dir die Erlaubnis, Deinen Beruf in Deutschland JETZT AKTUELL auszuüben, nicht entzogen wurde.
Anerkennung geht wie folgt:
Hole Dir die Internet-Information von: *(Defekter) Link entfernt*
Diese ist in englischer Sprache. Du folgst den dort angegebenen Wegen und gelangst so zu allen erforderlichen Unterlagen.
Was Du in erster Instanz benötigst ist:
1. Sprachkenntnis. An verschiedenen Volkshochschulen werden entsprechende Kurse angeboten. Diese sind jedoch meist für Urlauber gedacht. Das Institut für Nederlandistik der Universität Wien, Österreich, kann sehr, sehr hilfreiche Informationen und Lehrmaterial bieten!
Zusätzlich ist das Lernprogramm "Tell me more" äußerst gut. Die vorliegende Version von TELL ME MORE arbeitet mit künstlicher Intelligenz, d.h. sie kann Ihre Lernfortschritte in Echtzeit analysieren und Ihnen so ein genau auf Ihren Lernstand angepasstes, ständig aktualisiertes Übungsangebot vorschlagen. Ganz gleich, ob Sie keinerlei Vorkenntnisse haben oder die Sprache bereits gut beherrschen - TELL ME MORE passt sich immer ganz gezielt Ihren Bedürfnissen an. Das Lernprogramm orientiert sich dabei an dem vom Europarat festgelegten Referenzrahmen.
Der weltweit erfolgreiche Multimedia-Sprachkurs TELL ME MORE wird von Benutzern, Sprachlehrkräften sowie Fachleuten aus dem Schul- und Bildungswesen gleichermaßen geschätzt. So hat beispielsweise das Sächsische Staatsministerium für Kultus beschlossen, TELL ME MORE an den Berufsschulzentren des Landes einzusetzen, nachdem das Programm aus einer von der Universität Leipzig durchgeführten Studie als Testsieger hervorgegangen war.
EAN : 9782749002996
ISBN : 2-7490-0299-0
Art.-Nr. : AU00299 65,95 Eur für Teil 1 und
EAN : 9782749003009
ISBN : 2-7490-0300-8
Art.-Nr. : AU00300 65,95 Eur für Teil 2 bei: *(Defekter) Link entfernt*

2. Lebenslauf in niederländischer Sprache
3. eine SOFI-Nummer (Sozial-Fiskal) vom Finanzamt der NL
4. Examensurkunde und Zeugnis in amtlich beglaubigter Kopie
5. o.g. Bestätigungen
6. Bewerbungsschreiben in niederländischer Sprache (wobei ich Dir via Email sehr gern weiter helfe!)
7. Adressen
8. mögliche Unterkunft (Mehr via Email)

Kps2001 schrieb:
- wie sollte ich mich bis dahin organisieren, sprich, wann Bewerbung?
Da die Sprachkenntnisse GRUNDVORAUSSETZUNG darstellen, ist die Bewerbung erst nach deren Erwerb sinnvoll. Näheres auch hierzu per Email.

Kps2001 schrieb:
- kann man die Sprache auch erlernen, wenn man schon im Land ist, quasi "Berufsbegleitend"
Es gibt Häuser im Grenzgebiet, die bei starkem Bedarf Ausnahmen machen und ein "Training on the job" möglich machen.

Kps2001 schrieb:
- muß man das Examen besonders anerkennen, beglaubigen lassen?
Ja. Es muß wie gesagt, beglaubigt eingeschickt werden und wird dann durch die BIG (unsere "Schwesternkammer") anerkannt. Dein EU-Examen ist dem niederländischen gleichberechtigt.

Kps2001 schrieb:
- wie sieht der Stellenmarkt generell aus?
Sehr wechselnd. Die Niederländer sind wechselfreudig. Das betrifft ihre Häuser und ebenso ihre Jobs. Der meiste Bedarf ist hier im Westen, dem sogenannten Randstad-Gebiet, also bei den großen Städten im Westen: Amsterdam, Rotterdam, Utrecht...
Es gibt aber auch immer wieder Angebote im Süden (Limburg, wo man auch Deutsch spricht), entlang der Grenze nach Norden (z.B. Venlo, Nijmegen, Emmen....)
Ich habe schon viel zu viel geschrieben, jedenfalls für´s Forum.
Darum würde ich Dir gern weitere Fragen, auch zu allem obenstehendem, per email beantworten!
Bis dahin...
 
Hi Torenpad!

Wie sieht das eigentlich mit der psychiatrischen Behandlung aus in den Niederlanden? Habe z.B. mal gehört,daß süchtige Patienten nur dreimal stationär aufgenommen werden und danach,bei erfolgloser Behandlung nicht mehr.Stimmt das? Heut auf der Arbeit erzählte mir jemand,daß Patienten ohne Complienc nicht aufgenommen werden,es aber einen sozialen Dienst geben würde bzw. Station,wo diese Patienten ein Rezept erhalten würden.

MFG,
Kartoffelbrei
 
Hallo Kartoffelbrei!
Ich habe nicht viel Einblick in die psychiatrische Pflege.
Dort lag auch nie mein Interesse.
Meine Skizzierung wäre viel zu ungenau.
Darum bitte ich um Verständnis, wenn ich lieber nicht darauf antworte.
 
Lieber Torenpad,
ich habe eine Frage eine Freundin von mir ist jetzt auch mit der Ausbildung zur Krankenschwester fertig und sie möchte noch gerne Hebamme werden doch sie wurde dieses Jahr an keiner Hebammenschule angenommen. Ihr wurde geraten ein Praktikum (Kreissaal oder Geburtshilfliche Station) in den Niederlanden zu machen. Hast du irgendwelche Tipps wie man da dran kommt oder sonst was nützlich sein könnte. Wäre mir sehr wichtig und würde mich über eine Antwort freuen. Danke.:hippy:
 
Praktikum

Hallo Torenpad,

ich bin zur Zeit KPS im 1. Lehrjahr und meine Krankenpflegeschule bietet den "besten" Schülern an ein Auslandseinsatz zu machen. Ich möchte gerne so einen Einsatz machen, das wäre dann zwar erst Ende 2006 Anfang 2007, aber sie sagten, wenn wir das wirklich wollen sollen wir uns frühzeitig drum kümmern. Wir sollen uns den Praktikumsplatz selber suchen und alles erforderliche einleiten. Die Schule kontrolliert dann nur nochmal ob alles seinen Gang geht und genehmigt dann.

Da ich sehr gerne solch ein Praktikum machen möchte, wäre ich sehr dankbar wenn du mir vielleicht direkt Adressen geben könntest...??? Vielleicht bei dir im Haus???
Der Einsatz sollte im Krankenhaus 4Wochen betragen und in der Ambulanten Pflege 6Wochen.

Vielen Dank und freu mich schon auf Antwort.
 
Arbeiten als Krankenschwester in den Niederlanden

Hallo ihr Lieben!!!

Würde gerne in den Niederlanden arbeiten/wohnen, ich beende meine Ausbildung ende September, möchte dann nach Amsterdam ziehen, hat jemand erfahrungen gemacht ob man als deutsche Krankenschwester in den Niederlanden problemlos arbeiten kann? Brauche ich eine Zusatzausbildung. Und wie sind die Verdienstmöglichkeiten? Reicht Englisch als Sprache(für den Anfang), Holländisch lern ich auch gerade.

:nurse:
 
@ Torenpad: Ich adnke Dir sehr für Deine ausführlichen Informationen. Das hat mir sehr geholfen. Ich würde sehr gern erstmal für ein Jahr nach Holland gehen. Kennst Du Krankenhäuser die so etwas anbieten? Ich bin seit 2000 Krankenschwester, habe 2005 meinen Praxisanleiter gemacht und bin seit diesem Jahr im OP tätig. Außerdem mache ich ein Fernstudium zur "Fachwirtin im Sozial-undGesundheitswesen" Gibt es dafür auch eine Anerkennung? Du sagtest das man sich mit seinen Weiterbildungen nicht profilieren sollte. Soll ich das dann gar nicht in die Bewerbung schreiben oder trotzdem mit einbringen? Gibt es in jedem Haus Praxisanleiter und wird dieser auch anerkannt?
Mein nächstes Problem ist die Sprache. Ich habe zwar viele Freunde dort und verstehe auch alles, kann auch ein wenig sprechen, aber alles eben sehr langsam. Bei mir zu Hause gibt es leider keine Sprachkursangebote. Was kannst Du mir empfehlen? Und wie wird das mit den medizinischen Fachbegriffen gehandhabt? Lateinisch oder holländische Bezeichnungen? Gibt es dafür evtl. Lehrbücher?
Sollte man sich nur auf Stellenangebote bewerben oder auch einfach mal "auf blauen Dunst" die Krankenhäuser anschreiben? Kennst Du Dich auch mit dem Medizinstudium aus? Wenn ja, wie sind die Chancen als Krankenschwester ohne Abitur zu studieren? Hier ist das ja mit sehr langer Wartezeit auch möglich.
Und dann noch eine Frage zum Urlaub? Wieviele Tage bekommt man so ungefähr? Ich habe nämlich schon öfter gehört das es nicht besonders viel ist.

Ich weiß ich habe eine Menge Fragen, aber vielleicht findest Du ja mal die Zeit und die Lust sie zu beantworten?! Wäre sehr nett!
Und mal so interessehalber? In welcher Stadt arbeitest Du?

Viele liebe Grüße
Manja
 
Hallo zusammen!
Torenpad ist seit 2 Jahren nicht mehr Nutzer dieses Forums, insofern sind Anfragen an ihn nicht mehr sinnvoll. Vielleicht gibt es andere Kenner der holländischen Pflegewelt.
 
Arbeiten in den Niederlanden

Guten Morgen
Ich bin seit dem 01.10.2007 examinierte Gesundheits und Krankenpflegerin. Zur Zeit arbeite ich in der Kurzzeitpflege, die Stelle ist jedoch bis zum 31.03.2008 begrenzt. Nun habe ich überlegt in Holland zu arbeiten. Meine Frage, muss ich dort wohnen um dort arbeiten zu dürfen? Ich würde lieber in Dtschl. wohnen bleiben. Und gibt es aktuelle Tipss wo und wie man sich bewerben kann/ muss. Vielleicht hat ja jemand von euch Erfahrungen und mag mir berichten? Ich bin sehr gespannt und vielen Dank! :daumen:
 
Nein, Du musst nicht dort wohnen um dort zu arbeiten. Umgekehrt geht es ja auch. Wir hatten früher Ärzte, die in NL wohnten und in D gearbeitet haben.

Es gibt sogar eigene Besteuerungen für "Grenzgänger", ich weiss allerdings nicht, ob es günstiger ist. Das weiss aber sicherlich ein deutsches Finanzamt.
 
:D Vielen Dank
Das hat mir schon mal sehr weiter geholfen, wenn ihr weitere Tipps habt oder ERfahrungen die ihr an mich weiter geben möchtet, fände ich es sehr schöm. Und sobald ich Fragen habe oder euch von meinen Erfahrungen profitieren lassen kann, melde ich mich wieder. Bis dahin alles Gute !!!:daumen:
 
erstmal ein hallo an alle.hoffe mir kann hier jemand weiterhelfen.
ich bin 26jahre alt udn möchte mich in den niederlanden bewerben und auch dort wohnen. weiss jemand was über den tarif oder die bezahlung als krankenschwester.ich bin berufsanfänger.
 
Hallo,

ich hab gerad gelesen das für die Niederlande hier alles still steht.
Ich möchte für ein paar Monate erst einmal 2-3 monate nach Holland gehen um dort zu arbeiten.
Hab schon einiges darüber gelesen und auch schon ein paar Anfragen an Kliniken gerichtet.
Wer hat noch mehr Tips für mich und weiß mehr Adressen.
Ich fange jetzt an niederländichs zu lernen das ich fürs kommende Jahre,wenigstens etwas verstehe und vieleicht somit mehr Chancen habe.
Schreibt was.

LG Kathi
 
Arbeiten in Holland

Im Ausland zu arbeiten muß toll sein. Eine Freundin hat mir von ihrem Bewerbungsgespräch in Holland erzählt, was wirklich super war. Jetzt fängt sie Mitte August mit einem Sprachkurs an und kann schon am 1.9.08 mit der Arbeit in einem Krankenhaus in Eindhoven beginnen. Nach meinem Examen im nächsten Jahr werde ich mich wohl auch dort bewerben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So Leute Ihr stellt fragen die leicht zu beantworten sind.

Niederländische Kliniken suchen massiv Pflegepersonal auch frisch examiertes. Die meisten Kliniken bezahlen den Sprachkurs gegen einen Verpflichtung an der Klinik.

Bezahlung: In den Niederlande gibt es einen Tarifvertrag der aber nur die untere Vergütung sichert. Bei wechsel einer Stelle ist eine Gehaltserhöhung von ca. 10 % überlich. Nach jeder Fort- und Weiterbildung kann man auch mehr Geld fordern welches dann auchgetan wird. Die Abzüge betragen in den Niederlande nur 1/3 vom Brutto gehalt.

Erforderlich ist eine Rigistrierung bei RIBIZ. Dazu sind eine Menge papiere nötig. Dort bekommt man die erlaubnis dann die Berufbezeichung Verpleegungdige zu führen und zu arbeiten. Bevor man diese Bezeichung nicht hat geht garnichts oder nur unter aufsicht.

Wer in Deutschland Fachpflegekraft ist muß sich noch in Utrecht die Anerkennung hohlen da die Fachpflege nicht anerkannt wird. Diese dauert 3 bis 6 Monate.

Arbeiten auf eine Allgemeine Krankenstation bei 30 Patienten sind im Frühdienst 8 im Spätdienst 6 Pflegekräfte. Die noch so nee Art KPH´s zu Hilfe haben und Sekrätrien. Im Nacht Dienst immer zuweit.

Intensiv pro schicht 1 Patient Intermediccare 2 Patienten. Intensiv kann man nur arbeiten mit Weiterbildung.

Anästhesie betreuen Pflegekräfte alle und haben nur einen Arzt im Hintergrund. Isdt in den Neiderlande eine eigen Ausbildung.

OP haben die in den Niederlande nur OTA´s aber deutsche Op schwestern werden anerkannt, Fachweiteerbrilund ist vorraustetzung.

Die meisten Kliniken nehmen gerne Bewerbung in Deutscher Sprache entgegen. Man kann auch in Deutschland über die Europäischen Arbeitsämter zum Berlin / Köln nach Stellen Fragen. In Berlin gibt es auch Berlitz die eine vermittelung machen an Kliniken.

In den Niederlande gibt es die Herachien nicht. Jeder ist gleich wert im Team. Die Ärzte erwarten aber auch von der Pflege das Sie auf Sachen hinweisen und verlassen sich drauf und nehmen das auch ernst. Jeder Berufgruppe kann eine andere Berufgruppe bei Probleme mit dazubeziehen. Vorstellungs Gespräche in den Niederlanden finden in klein Gruppen statt. Wenn man da durch ist wird man eigentlich noch mal zu einen Mitlaufen auf der ausgewälten Station geladen. Auch wenn die Oberschwester einen gerne haben würde. Aber das Team nicht dann ist die Entscheidung des Team entscheiden.

Die Niederländer sind von Ihrer allgemeinen Lebensweise anders. Wer die Lebensweise nicht kennt sollte mal einen Urlaub machen wo nicht so viel Tourrismuß ist um zu guggen ob er mit den Leuten klar kommt.

Für das erste Jahr ist es besser nicht oder so kaum wie möglichst in Deutschland zu sein. Erwartet wird das Sprachniveau Nederlands taal B2. Das ist aber nur ein Werkzeugkasten um mit der Sprache um zugehen und dann selbst durch das Leben da weiter zulernen. Also erstmal da 1
Jahr leben.

Also wer noch fragen hat soll Sie gerne stellen
 
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Reaktionen: Anni72
Hi!

Meine Frage wäre, wird mein Staatsexamen was ich in Deutschland erworben habe auch dort anerkannt??
 

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