Abschlussprüfung schaffen...

Outsch

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Kiel
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Krankenpfleger
bin mir nicht sicher wo das Thema reinpasst..

Wie sieht es bei euch aus?
In unserem aktuellen Kurs haben 9 (NEUN) Menschen das Examen nicht bestanden... das tut mir sehr leid für die Probanden, aus der Sicht des Arbeitgebers (...und das ist nun mal meine...) habe ich jetzt teils echt ein Problem...
Da will man alle Schüler im Unternehmen übernehmen und sagt das auch zu und dann stehen wir im Moment mal wieder vor neun unbesetzten Positionen...


Viele Grüße
outsch
 
Kannst Du den Noch-Schülern denn zusichern, sie nach bestandener Nachprüfung zu übernehmen?
Oder haben die betroffenen Stationen in dieser Zeit einen nicht kompensierbaren Personanmangel, so dass Du früher Leute einstellen musst? Das stellt dich dann natürlich vor die Entscheidung, welche Schüler Du - oder allgemein die Entscheidungsträger - anderen vorziehen sollst... :gruebel:


Gruß
Die Anästhesieschwester
 
Kannst Du den Noch-Schülern denn zusichern, sie nach bestandener Nachprüfung zu übernehmen?

ja, das kann ich...
Natürlich müssen die jetzt entstandenen Lücken trotz allem irgendwie geschlossen werden...
Da die Bewerberlage derzeit eh nicht so rosig ist, wird es nicht bei allen Stellen gelingen...
 
Kannst du übergangsweise bis nach den Nachprüfungen Kräfte von Zeitarbeitsfirmen buchen?
 
oh, oh mir schwant böses für die Zukunft.

Bei uns ist es genauso:

Es wird eingestellt was daherkommt.

Wenn ich mir so manches mal ansehe, was da auf Station rumläuft -

sie hüllten sich in seltsame Gewänder und wanderten ziellos und fachkompetenzlos umher

das schäme ich mich manchmal, dass ich zu einer Berufsgruppe gehöre, die mit so wenig Fachwissen den Berufsabschluss erhält und der dann nie wieder überprüft wird.

Ganz abgesehen von den Patienten.

Es wird endlich Zeit, dass sich in der Pflege bzgl. Nachqualifizierung, Überprüfung, regelmäßige FOBinachweis, Registrierung etc. was tut.
 
Da stimme ich Dir voll und ganz zu ...und hoffe inständig auf das angekündigte Berufsgesetz.
Es muss endlich gereglt sein wer was tut (und was eben nicht) sowie eine verpflichtende kontinuierliche Fortbildung für alle.
 
Ich glaube das der Mangel an Pflegekräften nicht nur an unqualifiziertem Nachwuchs liegt.
Es wird alles genommen, was sich bewirbt?
Ja, das ist das Ergebnis der Berufspolitik. Arbeitsverdichtung, Flexibilität der Arbeitszeiten, nur so weit, wie es dem Arbeitgeber in den Kram passt. Anpassung der Arbeitszeiten, um keine Zulagen zahlen zu müssen und somit auch noch weniger Gehalt für die Pflegenden.
Der Beruf wird einfach zunehmend unatraktiv. Immer weniger Gehalt für immer mehr Arbeit und Arbeitszeit und das ist gerade für Mütter nicht mehr machbar und deswegen scheiden sie aus dem Beruf aus. Qualifizierte, motivierte Krankenschwestern können es sich nicht mehr leisten, in dem Beruf weiter zu arbeiten.
Das ist die Erfahrung, die ich mache.
Und das alles wiederholt sich mit schöner Regelmäßigeit alle 15 - 20 Jahre.
 
@bachstelze:

Ich glaube das der Mangel an Pflegekräften nicht nur an unqualifiziertem Nachwuchs liegt.
hat keiner behauptet und ist auch nicht Thema?

Es wird alles genommen, was sich bewirbt?
Auch deine Argumentation machts nicht besser oder anderst.
Das ist Fakt.

Ja und nu?

Was ist die Konsequenz?

Warten auf DIE Gesellschaft oder DIE Politiker, die es richten sollen?
 
Hallo,

ja ich denek auch das das Problem vielschichtig ist.
Es ist richtig, dass es einen Mangel an Bewerbern gibt, welche dem hohen Niveau der neuen Ausbildung genügen...das mag rennomierte Ausbildungszentren und große Unikliniken erstmal weniger betreffen, ist aber in kleinen Häusern oder ländlichen Regionen Tatsache.

Die Schule hat 2 Möglichkeiten, hierauf zu reagieren: entweder wird das Niveau (jährlich) nach unten korrigiert oder aber man belässt die Messlatte auf einem angemessenen Level und riskiert viele Drop-Outs in der Probezeit und etliche Durchfaller im Examen.

Das zweite Problem ist, dass durch die ungünstigen Rahmenbedigungen viele aus dem Beruf ausscheiden bzw. nur einige Stunden arbeiten.
Wer die Möglichkeit hat studiert und sucht sich einen Platz "fern vom Bett"...wer das nicht kann und am Bett den eigenen hohen Ansprüchen nicht genügen kann resigniert.

Ich denke, dass auch Berufsunzufriedenheit und "innerliche Kündigung" ein Verlust an Pflegekräften ist- auch wenn man objektiv auf dem Papier die Stelle besetz und "2 Hände zum anpacken" hat.
 
@ renje - ach, darf man bei einem thema nicht noch zusätzliche betrachtungen reinbringen? oh, es tut mir soooo leid, das wußte ich nicht.


wenn mehrere stellen nicht besetzt werden können, weil leute das examen nicht schaffen, liegt es doch auch an anderen dingen, oder?

@lillebrit - genau so sehe ich das auch. und es passiert so nicht nur an kleinen häusern, sondern auch an großen kliniken, denn dort fällt, im gegensatz zu einem kleinen haus auch das "zuhause-gefühl" weg. zumindest sind das meine erfahrungen. und jeder, der irgendwie kann, sucht nach alternativen und wird durch "irgendwen" ersetzt, damit die köpfe wenigstens auf dem papier stimmen.
 
Denkprozess und Fremdschämen

und wo bleibt der "Denkprozess" bei solch hoher Durchfallquote
frag mich schon schon seit gestern ob das nur 1xig war oder öfters vorkommt
dass mal 2 oder 3 durchfallen - aber 9 Personen - find ich oberhammermäßig - das kann doch nicht nur an den Voraussetzungen liegen, die die Azubis mitbringen -?

Vielleicht können die Gründe dargelegt werden?

Wie sich GuKP - schüler wohl fühlen müssen wenn sie hier reinlesen, für manches schäme ich mich, nicht schön. Deswegen....

.....liebe GuKP-schüler und GuKP-schülerinnen
- ihr habt meinen größten Respekt - dass ihr trotz all der schlechten Bedingungen trotzdem dabeibleibt und weitermacht - und uns unterstützt. Wenn wir Euch nicht hätten, ständen wir manchmal ganz schön bescheiden da. Es tut mir leid wenn ich Euch häufig vertrösten muss, Euch losschicken muss, Euch bitten muss mir zu helfen, obwohl Ihr doch lernen sollt wie's geht. Meine Praxis mit Euren schulischen Anforderungen nicht konform geht, weil ich einfach schon zu lange aus der Schule draußen bin, ihr ständig "ausgeliehen" werdet um als letzter Nothelfer zu agieren, dass viel zu wenig Zeit bleibt um zu reflektieren.
Zu guter Letzt - ihr habt's des öfteren mit uns auch nicht leicht. (Die Einsicht darf auch mal genannt werden)

Danke, habt vielen Dank
 
frag mich schon schon seit gestern ob das nur 1xig war oder öfters vorkommt
dass mal 2 oder 3 durchfallen - aber 9 Personen - find ich oberhammermäßig - das kann doch nicht nur an den Voraussetzungen liegen, die die Azubis mitbringen -?
9 Personen sind relativ.
Wenn 9 von 20 durchfallen ist das viel, ist es aber eine grosse Schule mit 150 Azubi's je Jahrgang, dann sind 9 wiederum nicht viele.
 
Mich würde interessieren, woran es gelegen hat, daß 9 Schüler durchgefallen sind.
Weißt Du näheres?
Liebe Grüße Plüsch
 
9 Personen sind relativ.
Wenn 9 von 20 durchfallen ist das viel, ist es aber eine grosse Schule mit 150 Azubi's je Jahrgang, dann sind 9 wiederum nicht viele.

DAS wäre eine mögliche Erklärung - oder auch auch nicht, wenn's nicht zutrifft. Momentan wissen wir's - noch - nicht.,:weissnix:
und ich kann mir - noch - sämtliche Szenarien vorstellen :-?.
 
Wobei es auch spannend ist, in was die betreffenden Schüler durchgefallen sind...denkt dran, dass neben der einen praktischen Prüfung ja auch 6 (!) separate Anteile der Theorieprüfung bestanden sein wollen und deren bestehen rein gar nichts mit den Arbeitsverhältnissen zu tun haben.
 
Mich würde interessieren, woran es gelegen hat, daß 9 Schüler durchgefallen sind.

Hallo zusammen,

es waren die schriftlichen Klausuren, die den Prüflingen das Genick gebrochen haben und somit denke ich mal, dass das "durchfallen" nicht am praktischen Ausbildungsbetrieb bzw. -zentrum liegt... vielleicht ja auch gar nicht am Bildungsinstitut???
und es waren 9 von 37, also ich finde die Quote ist nicht gerade gering...
Von anderen Bewerbern aus dem weiteren Bereich Schleswig-Holstein war zu vernehmen, dass es auch dort nicht viel besser aussieht. Konkret, haben wir Bewerber aus einem benachbarten Landkreis, wo die selbe Situation eintraf... :weissnix:

Grüße
outsch
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Niveau der theoretischen Ausbildung darf nicht unterschätzt werden- genau hier macht sich das Problem bemerkbar, wenn man in Bezug auf die Eingangsvoraussetzungen die Meslatte eher nach unter korrigiert (meint: Einstellung von "mittelrprächtigen" Realschülern oder Hauptschülern)
:weissnix:
 
Ich fragte, weil ich mich in der letzten Zeit intensiv mit der recht neuen Ausbildungs - und Prüfungsverordnung beschäftigt habe und ich bei den Schülern im Laufe der letzten Jahre festgestellt habe, daß zwar mehr Kompetenzen erworben werden sollen, daß die Schüler jedoch insgesamt weniger zu wissen scheinen.

Vieles scheint im Selbststudium erlernt werden müssen.

Bei den Gruppenarbeiten ist es häufig so, daß zwar die Gruppe, die am Thema arbeitet sehr viel über das eine Thema weiß und den anderen präsentieren kann.
Das bedeutet aber auf der anderen Seite, daß der Schüler zwar die Arbeiten seiner eigenen Gruppe sehr genau kennt, die der anderen nur vorgestellt bekam und daß hier sehr rasch große Lücken entstehen können, wenn man dann nicht selbst an dem ausgearbeiteten Thema intensivst arbeitet.

Etliche Schüler meinten, sie müßten sich vieles der Krankenpflege nahezu im Selbststudium beibringen, während das System seitens der Schule eher sehr positiv ist.

Das soll aber nun keine Kritik am "neuem " Ausbildungssystem sein, sondern mich interessiert das Thema an sich sehr und ich bin noch dabei mir eine Meinung über das Thema zu bilden.

Was ich sehe, sind sehr große Defizite in der praktischen Ausbildung, wegen der mangelnden Akzeptanz der Mitarbeiter, Vorgesetzten und auch des Arbeitgebers, der die Schüler zu gerne so einsetzt, daß Lücken im Dienstplan gefüllt werden, zu Lasten der Ausbildung auf den Stationen.
Die zustehenden Anleitungsstunden können bei der dünnen Personaldecke nicht ordentlich und im vollem Maße gegeben werden, was der Ausbildung tatsächlich schadet.
Meißtens kann man die Technik ja gerade noch vermitteln, aber alles das was an theoretischen Hintergrundwissen zu einer Lernaufgabe gehört muß oft sehr zusammengekürzt werden.
Andererseits reagieren 8 von 10 Schülern so, wenn man ihnen zu einem Thema Vorabinformationen mitgibt, mit denen sie sich vorbereiten sollen, daß diese Vorbereitung auf die Lernaufgabe nicht stattgefunden hat.

Viele Schüler sind sehr fleißig, was die Praxis betrifft, würde man die theoretische Vorbereitung auf die Lernaufgabe stärker gewichten, so gäbe es in der Praxis sehr große Abstriche, die häufig nicht stattfinden, weil die Anleitung vernachlässigt werden mußte.
Die Noten für den praktischen Einsatz wären fast durchweg um eine Zensur schlechter in der Praxis, als sie in der Regel ausfallen.
Stattdessen wird häufig jedesmal dasselbe schwerer gewichtet, nämlich wie rasch und sicher kann der Schüler die Grundpflege durchführen.

Das ist aber nur eine Beobachtung, die ich gemacht habe.

Liebe Grüße Fearn
 
Hallo,

in der beruflichen Bildung geht es um die Aneignung von Kompetenzen über geeignete Unterrichtsmethoden.
Eigene Wissenslücken erkennen und hierauf zu reagieren ist eine unabdingbare Kompetenz im Berufsleben- oder sgat Dir jemand, was Du lernen sollst und welches Buch Du hierfür am besten aufschlägst?
:D

Es ist Aufgabe des Schülers, sowohl zu lernen WIE man selbständig Wissen erwirbt bzw an dieses heran kommt, es aufbereitet und eben auch präsentiert / vermittelt (ich verweise hier auf dei im KrPflG geforderte Kompetenz zum beraten, anleiten, schulen).
Die andere Ebene ist der Inhalt ...also das WAS (die fachliche Kompetenz).

Ob nun eine Schülergruppe präsentiert oder ein Lehrer "herkömmlichen Frontalunterricht hält dürfte vom Lernoutcome in etwa gleich zu bewerten sein. Der Unterschied entsteht, weil die Schüler in "Ihren" ´Themen vertieftere Kenntnisse haben als in der allgemeinen Breite der Inhalte.

Es stimmt aber generell, dass die Schüler für den eigenen Lernprozess in erheblichem Maße verantwortlich sind....wer "Bocklos" ist oder nicht die nötige Eigeninitiative aufbringt, der hat es in der Theorie sehr schwer!

Die Kompetenz zum selbstgesteuerten Lernen muss angebahnt werden- das ist Aufgabe der Schule. Und natürlich muss hier etliches aufgeholt werden, was in der allgemeinbildenden Schule versäumt wurde.

Und ja: Abiturienten werden auf so etwas in der Regel besser vorbereitet!
 

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