Zystitis

mary_1604

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07.05.2006
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Hallo, leider schon wieder ich. Mich würde interessieren, warum bei einem katheterisierten Menschen die Zystitisgefahr größer? Liegt es daran, dass sich der Urin stauen kann und somit Bakterien hoch wandern können? Erscheint mir aber ne so logisch. Und wie handhabt ihr es mit dem Waschen, wischt ihr den Schlauch nur mit dem Waschlappen ab?
Danke schon mal im Voraus!
Liebe Grüße
 
Die Gefahr eine Cystitis zu bekommen ist für einen katheterisierten Patienten höher, da der Katheterschlauch eine "unnatürliche" Eintrittspforte für Keime in die Harnblase schafft.
Die Keime können also quasi entlang des Katheters in die Blase aufsteigen.

Standard zur Reinigung des liegenden Dauerkatheters/Intimbereich:
Einmalwaschlappen mit milder Waschlotion (bei der Grundpflege) und bei Bedarf, also wenn Pat. z.B. Stuhlgang hatte und der Intimbereich mit Stuhlgang in Berührung gekommen ist. Schlauch wird mit abgewischt (natürlich weg vom Patienten).

Keime können aufsteigen, wenn der Urinbeutel "zum platzen voll ist",
der Beutel ins Bett gelegt wird, oder vergessen wird, die Klemme zu lösen(wenn z.B. eine Urinprobe genommen werden soll).
Ist ja klar, dass all das nicht passieren soll, aber leider erlebt man sowas immer wieder auf Station...
Also Beutel immer unter Blasenniveau lagern!!!

Ich ergänze:
Bei dem Standart handelt es sich um unseren hausinternen.
In anderen Häusern wird es vielleicht anders gehandhabt.
 
Hallöle,

ein Katheter sollte ja eher den Abfluß fördern/gewährleisten und keinen "Stau" produzieren.
Die erhöhte Infektionsgefahr rührt durch eine dauerhafte Eröffnung der Schließmuskeln her, welche ja eigentlich das Eindringen von Keimen vermeiden sollten.

Gruß
Dennis
 
..... auch die hygienische Handhabung des Ablaufsystems und Auffangbeutels spielt eine Rolle.
Die Ableitung sollte immer als ein geschlossenes System betrachtet werden.
Der Auslassstutzen sollte nicht offen über den Boden schleifen, Urinreste entfernt werden. Die Hersteller empfehlen nach dem Ablassen des Urins eine Desinfektion.

Gruß
Die Jette
 
Eine Faustregel besagt das jeder Katheter spätesten nach drei Tagen besiedelt ist. Nun ob das so genau stimmt kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Aber die Keime können zwischen Katheter und Harnröhre aufsteigen, da sie dort ungehindert ohne das sie regelmässig durch den Urin ausgespült werden. Wenn man dazu bedenkt das die weibliche Harnröhre gerade mal ca. 5 cm lang ist, ist dies schon vorstellbar. Natürlich ist es bei uns Männern im Prinzip gleich dauert auf Grund der längeren Harnröhre nur etwas länger.

gruss Waldbruder
 
hey;)
ich weiß jetzt nciht ob`s schon gesagt wurde und ich es überlesen habe,aber es it ncht nur so,dass die keime im DK aufsteigen können,sondern und was vor allem auch eine gefahr für eine cystitis darstelt bestehet beim legen eines DK´s,denn wird nicht ordentlich gearbeitet schiebt man in die ja eigentlich sterile blase keime schon dann hoch und dazu reichen wenige aus. zB indem vorher nciht ausreichend desinfiziert wurde oder der sterile DK auf der bettdecke abgelegt wird oder so..
so habe ich es in der schule gelernt..
 
Standortkeime aus der Harnröhre werden in die Blase verschleppt. Das lässt sich auch mit dem besten desinfizieren nicht verhindern.
Zusätzlich bildet sich ein Biofilm aus abgestoßenen Schleimhautzellen und Sekret auf dem DK als Antwort auf den Fremdkörper. Dieser Biofilm ist bestens geeignet den Umgebungskeimen- man kann in dem Bereich kein steriles Millieu erzeugen- als Aufsteighilfe in Richtung Blase zu dienen.

Deshalb günstiger Mehrfachkatheterisieren. Die Standortkeime der Harnröhre werden sofort ausgespült.

Elisabeth
 
welche standortkeime meinst du?
meinst du die residente flora? wenn ja,befindet die sich aber nicht nur auf der haut/schleimhaut und vllt am ganz unteren teil der harnröhre sprich harnröhreneingang,den ich ja desinfiziere? und ist apathogen?
hab ich noch nichts von gehört,würde mich interessieren!
 
Standortkeime = residente Keime = am Standort apathogen bis zu einer bestimmten Keimzahl

Elisabeth