Wundstarrkrampf, Tetanus
Erreger: Clostridium tetani (grampositive, sporenbildende, obligat anaerobe Stäbchen. Familie: Bacillaceae
Verbreitung: weltweit, in Industrieländern selten; häufiger in ländlichen Gebieten Asiens, Afrikas und Südamerikas
Infektionsweg: Eindringen der Tetanussporen über kontaminierte Wunden (auch kleinste Verletzungen durch Dornen, Verbrennungen, Bißverletzungen etc.). Die umweltresistenten Sporen finden sich ubiquitär in Staub, tierischen Exkrementen (Pferde) u.ä. In einigen ländlichen Gegenden in den Tropen spielt bei mangelnder geburtshilflicher Hygiene die Infektion über die Nabelschnur (Tetanus neonatorum) eine größere Rolle. Der Erreger ist Bestandteil der normalen Darmflora von Mensch und Tier. Das die Symptomatik verursachende Tetanustoxin wird unter anaeroben Bedingungen gebildet.
Dauer der Inkubation: 1 Tag bis mehrere Monate (in der Regel 3-21 Tage), abhängig von der inokulierten Erregermenge und der Intensität der Toxinbildung
Symptomatik: Als erstes Krankheitszeichen wird häufig ein Spannungsgefühl im Wundgebiet oder im Abdomen beschrieben. Es kommt zu einer Verkrampfung der Kaumuskulatur, dem "risus sardonicus". Im weiteren Verlauf kann es zu generalisierten Spasmen kommen, die durch sensorische Stimuli getriggert werden können. Typisch ist die zunehmende Verkrampfung der Rumpfmuskulatur "Opisthotonus", später auch der Extremitäten. 2-3 Wochen nach Beginn der Erkrankung versterben 30-90% der unbehandelten Patienten, insbesondere ältere Menschen, an Atemlähmung, Aspirationspneumonien u.ä. Febrile Temperaturen werden erst durch komplizierende Sekundärinfektionen hervorgerufen.
Der Tetanus neonatorum verläuft ähnlich wie die Erwachsenenform und beginnt meist am 5.-7. Lebenstag. Die Babies trinken nicht mehr an der Brust und zeigen zunehmende Muskelspasmen und generalisierte Krampfanfälle. Die Letalität des unbehandelten Tetanus neonatorum liegt bei nahezu 100%.
Bei bestehender Teilimmunität kann es zu einer lokal begrenzten Erkrankung kommen. Hierbei werden tonisch-klonische Krämpfe der Extremität beobachtet, an der die Eintrittspforte gelegen ist.
Therapie: Antitoxingabe, symptomatische Behandlung, großzügiges Wunddebridement, Penicillin. Ggf. Diazepam
Differentialdiagnose: Tollwut, Botulismus, Intoxikationen, Enzephalitiden, Hypokalzämie
Prophylaxe, Immunität: Aktive Grundimmunisierung mit Tetanustoxoidimpfstoff, Auffrischimpfungen alle 10 Jahre. Prophylaxe im Verletzungsfall: Bei unvollständiger oder unklarer Grundimmunisierung unverzügliche Simultanprophylaxe mit Toxoidimpfstoff und zusätzlich an einer anderen Körperstelle - vorzugsweise ventroglutäal - Gabe von Tetanusimmunglobulin (siehe auch Tab. 3 der STIKO-Empfehlungen). Die Erkrankung hinterläßt keine Immunität.
Gesetzliche Regelungen: Eine Meldepflicht besteht bei Verdacht, Erkrankung und Tod.
Diagnostik: Die Diagnosestellung erfolgt aufgrund des klinischen Bildes.
Erreger: Clostridium tetani (grampositive, sporenbildende, obligat anaerobe Stäbchen. Familie: Bacillaceae
Verbreitung: weltweit, in Industrieländern selten; häufiger in ländlichen Gebieten Asiens, Afrikas und Südamerikas
Infektionsweg: Eindringen der Tetanussporen über kontaminierte Wunden (auch kleinste Verletzungen durch Dornen, Verbrennungen, Bißverletzungen etc.). Die umweltresistenten Sporen finden sich ubiquitär in Staub, tierischen Exkrementen (Pferde) u.ä. In einigen ländlichen Gegenden in den Tropen spielt bei mangelnder geburtshilflicher Hygiene die Infektion über die Nabelschnur (Tetanus neonatorum) eine größere Rolle. Der Erreger ist Bestandteil der normalen Darmflora von Mensch und Tier. Das die Symptomatik verursachende Tetanustoxin wird unter anaeroben Bedingungen gebildet.
Dauer der Inkubation: 1 Tag bis mehrere Monate (in der Regel 3-21 Tage), abhängig von der inokulierten Erregermenge und der Intensität der Toxinbildung
Symptomatik: Als erstes Krankheitszeichen wird häufig ein Spannungsgefühl im Wundgebiet oder im Abdomen beschrieben. Es kommt zu einer Verkrampfung der Kaumuskulatur, dem "risus sardonicus". Im weiteren Verlauf kann es zu generalisierten Spasmen kommen, die durch sensorische Stimuli getriggert werden können. Typisch ist die zunehmende Verkrampfung der Rumpfmuskulatur "Opisthotonus", später auch der Extremitäten. 2-3 Wochen nach Beginn der Erkrankung versterben 30-90% der unbehandelten Patienten, insbesondere ältere Menschen, an Atemlähmung, Aspirationspneumonien u.ä. Febrile Temperaturen werden erst durch komplizierende Sekundärinfektionen hervorgerufen.
Der Tetanus neonatorum verläuft ähnlich wie die Erwachsenenform und beginnt meist am 5.-7. Lebenstag. Die Babies trinken nicht mehr an der Brust und zeigen zunehmende Muskelspasmen und generalisierte Krampfanfälle. Die Letalität des unbehandelten Tetanus neonatorum liegt bei nahezu 100%.
Bei bestehender Teilimmunität kann es zu einer lokal begrenzten Erkrankung kommen. Hierbei werden tonisch-klonische Krämpfe der Extremität beobachtet, an der die Eintrittspforte gelegen ist.
Therapie: Antitoxingabe, symptomatische Behandlung, großzügiges Wunddebridement, Penicillin. Ggf. Diazepam
Differentialdiagnose: Tollwut, Botulismus, Intoxikationen, Enzephalitiden, Hypokalzämie
Prophylaxe, Immunität: Aktive Grundimmunisierung mit Tetanustoxoidimpfstoff, Auffrischimpfungen alle 10 Jahre. Prophylaxe im Verletzungsfall: Bei unvollständiger oder unklarer Grundimmunisierung unverzügliche Simultanprophylaxe mit Toxoidimpfstoff und zusätzlich an einer anderen Körperstelle - vorzugsweise ventroglutäal - Gabe von Tetanusimmunglobulin (siehe auch Tab. 3 der STIKO-Empfehlungen). Die Erkrankung hinterläßt keine Immunität.
Gesetzliche Regelungen: Eine Meldepflicht besteht bei Verdacht, Erkrankung und Tod.
Diagnostik: Die Diagnosestellung erfolgt aufgrund des klinischen Bildes.