Wundspülung mit Polihexanid

fossil

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Hallo,
eine meiner Pat. hat einen Abszeß mit MRSA nach Laparatomie.
lt. Arztbrief wurde die Wunde im Krankenhaus gespreizt und mit Octenidin und Polihexanid gespült und steril abgedeckt.

Dies wurde auch als Therapieempfehlung für den HA gegeben.

Pat. hat zwei ca.0,4 cm Wundöffnungen im Abstand von 7 cm aus denen gelbliches Exudat austritt.

Hat Octenidin und Polihexanid nicht eine Kontraindikation für Spülen im Bauchraum?

Wäre es nicht besser zusätzlich noch zu tamponieren?
 
Polihexanid darf angewendet werden, Octenisept nicht.
Allerdings gibts immernoch viele, die mit Octenisept alles spülen, betupfen und besprühen.
 
Olynthchen hat Recht. Allerdings ist Polyhexamid auch umstritten was den
Einsatz in der Bauchhöhle betrifft.
Reicht Ringerlösung nicht aus?
LG elie
 
Habe auch einen Pat. gehabt mit einer durchspülbaren Wunde. Die Klinikärzte haben Polyhexanid angeordnet. Die Apotheke des Pat. hatte allerdings große Probleme es zu besorgen. Octenisept war ausdrücklich untersagt worden.
 
Olynthchen hat Recht. Allerdings ist Polyhexamid auch umstritten was den
Einsatz in der Bauchhöhle betrifft.
Reicht Ringerlösung nicht aus?
LG elie

Ringerlösung macht MRSA nicht kaputt - Octenisept schon. Wahrscheinlich greifen viele bei Staphylokokken deshalb reflexartig danach.
 
Hab mich noch mit einem Experten unterhalten, der sagte mir, das kein Anitseptikum in Wundhöhlen oder Fistelgängen etwas zu suchen hat.
 
Sorry, das mit dem MRSA habe ich überlesen. Klar hilft Ringerlösung da nicht!
 
@Fossil: so wie ich den Beitrag verstanden habe hast Du bei der Wunde einen Ein-und Ausgang (?). Polyhexanid 0,04% wirkt u.a. Wundheilungsfördernd.
Und die Flüssigkeit bleibt ja nicht in der Wunde "stehen" wie in einer Höhle.
 
Hat eigentlich schon jemand die Wunde gesehen?

Also wenn unsere Docs Telemedizin betreiben, dann tun sie dies net Telefon oder Email sondern mit realen Bildern so dass der andere sich einen Eindruck verschaffen kann, worum es da konkret geht.

Im Wundmanagement scheint das anders zu sein. Da brauchts keine Diagnose- da reicht die Therapieanweisung ähnlich der Nachbarin auf der Treppe: das hat mir damals auch geholfen, versuchen sie es mal damit.

*grmpf*

Elisabeth
 
@Fossil: so wie ich den Beitrag verstanden habe hast Du bei der Wunde einen Ein-und Ausgang (?). Polyhexanid 0,04% wirkt u.a. Wundheilungsfördernd.
Und die Flüssigkeit bleibt ja nicht in der Wunde "stehen" wie in einer Höhle.


Hallo Bettina,
nein, die Öffnungen scheinen keine Verbindung zu haben.
Beim Spülen tritt nicht aus der anderen Öffnung aus.

Wir haben jetzt tamponiert, wobei man bei der 1 ten ca. 30 cm eintamponieren konnte und bei der 2 ten c. 20 cm.
 
@fossil: Das ging für mich aus der Beschreibung nicht eindutig hervor, in diesem Fall würde ich natürlich auch dem Expertenrat folgen, so wurde es ja auch in der Weiterbildung (ICW) gesagt.
 
Alles in allem mal wieder ein schönes Beispiel, dass es mit der Ferndiagnose und den Therapieempfehlungen so mancher Wundmanager eher riskant ist als hilfreich für den Pat..

Elisabeth
 
Habe die Information aus dem Buch von Kerstin Protz : Moderne Wundversorgung, 5. Auflage, Seite 14. Zitat:" Polyhexanid gilt derzeit als einziges Antiseptikum mit wundheilungsfördernder Wirkung" Zitatende.
Und auch im Seminar wurde es erwähnt.
Vielleicht reicht das ja als glaubhaft gesicherte Information aus.