Was ist wichtiger - Wunscherfüllung oder soziale Sicherheit?

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stefan1981

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Beruf
Krankenpfleger
Hi,

diesmal schreibe ich was in privater Natur.
Ich bin 27 Jahre jung.
Ich könnte demnächst einen unbefristeten Vertrag in einem gutbezahlten Krankenhaus unterschreiben.

Des weiteren habe ich die Chance demnächst ein die Psychiatrie zu wechseln, wo ich meine Weiterbildung zum Fachpfleger für Psychiatrie machen könnte.
( noch mit 2200 Euro Fördergelder- würden sonst verfallen)

Ich habe mal nen Pro/ Kontra Liste erstellt.
List wurde nicht mit gespeichert- der erste Punkt steht immer für die unbefristete Stelle.



Arbeitsplatzsicherheit
Sicher (Unbefristete Stelle)
Unsicher (Probehalbjahr)- dann einen 2 Jahresvertrag ( Psychiatrie)

Arbeitsplatzzufriedenheit
Ok( macht Spass- aber net immer)
Mein Wunschtraum

Bezahlung

Gut
Gut

Wohnung/ Freunde/ Hobbys
Alles eingerichtet
Muss man neu einrichten
- ein paar bekannte wohnen in der Nähe

Weiterbildungsmöglichkeiten

- Viele kleine Fortbildungen
- bin in einem „ Springerpool“
= daher sieht es vorläufig schlecht aus
für Weiterbildungen
- könnte noch mit 2200 Euro Fördergelder meinen „ Fachpfleger für Psyhchiatrie machen

Wohnort

- in Sachsen ist alles nen bissl billiger
- in BW ist der Lebenstandard teuer

Urlaub

Rund 36 Tage
25 Tage

Arbeitswäsche

Wird gestellt und gewaschen
Selber kaufen und waschen

Arbeitsaufwand

Teilweise körperlich schwere Arbeit
- leichte Arbeit

Arbeitsniveau

Teilweise recht niedrig ( Betten, waschen,..)
- relativ hochwertige schwierige Arbeit

Erfahrung auf dem Arbeitsfeld

- seit 3 Jahren dabei
- völlig neues Aufgabengebiet
( kenne ich noch von der Ausbildung)


Was sagt ihr dazu?
Ist die Erfüllung eines Traumes mehr wert als sichere soziale/ finanzielle Lage? Ist dies ggf. zu kurzfristig gesehen?
Ich sah es bisher immer so, das berufliche Selbstverwirklichung fast immer
der beruflichen /sozialen Sicherheit vorzuziehen ist. Aber wenn man selber entscheiden muss.

Will man ein Leben lang einen Job machen den einen nicht 100 % Spass macht ?

mfg

Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde immer meinen Traum versuchen zu verwirklichen! Soziale Sicherheit...Na ja, aber langweilig ist es ja !
Und du wirst sich immer fragen: " Was wäre, wenn ich das gemacht hätte ?"
 
Hi Stefan!

Traum verwirklichen!!! Alles andere könntest du später bereuen!

LG, Krissy
 
Was sagt ihr dazu?
Ist die Erfüllung eines Traumes mehr wert als sichere soziale/ finanzielle Lage? Ist dies ggf. zu kurzfristig gesehen?
Ich sah es bisher immer so, das berufliche Selbstverwirklichung fast immer
der beruflichen /sozialen Sicherheit vorzuziehen ist. Aber wenn man selber entscheiden muss.
Um etwas zu solch einer Entscheidung zu sagen, sollte man auch wissen, wie deine Verpflichtungen gelagert sind. Solange du keine Familie zu versorgen hast und dies in absehbarer Zeit auch nicht der Fall werden wird, würde ich die soziale Sicherheit nicht in den Vordergrund stellen. Soziale Sicherheit gibt es heutzutage in meinen Augen sowieso nirgends mehr.
stefan1981 schrieb:
Will man ein Leben lang einen Job machen den einen nicht 100 % Spass macht ?
100% Spaß macht der beste Job sicher nicht immer und niemand weiß, ob du die Erfüllung deines Traumes in ein paar Jahren immer noch als Erfüllung ansiehst.

Wenn ich nur für mich alleine zu sorgen hätte, würde ich auch den Weg wählen, der mir am meisten zusagt und eine soziale Unsicherheit in Kauf nehmen.
 
Hi Stefan!

Stimme stormrider hier zu.. wenn es nur um dich alleine geht, du auf niemanden Rücksicht nehmen musst bzw. Verpflichtungen hast, spricht nichts dagegen, es mit der Wunscherfüllung zu versuchen. Klar kann auch das nach hinten losgehen, aber alles im Leben hat positve und negative Seiten. Warum nicht etwas neues wagen? Anstatt jeden Tag mißmutig zur Arbeit zu gehen, weil es eben nicht wirklich 100% dem entspricht, was man eigentlich möchte?

Ich bin auch der Meinung, Arbeit sollte generell "Spaß" machen. Spaß deshalb in Anführungszeichen, weil stormrider auch hier recht hat, es gibt in jedem Beruf stressige Tage, wo einem auch einfach mal alles zum Hals raushängt.. aber wenn es jeden Tag so ist, oder man schon mit Bauchweh aufsteht, weil man nachher zum Spätdienst muss... dann sollte man den Sprung ins kalte Wasser wagen und versuchen etwas zu ändern.

Ich schreibe deswegen so ausführlich, weil es mir zur Zeit ähnlich geht. Nur dass ich dabei noch das Problem habe, momentan noch keine Alternative in Aussicht zu haben.

Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass du dich für das für dich richtige entscheidest und dann auch alles so läuft, wie du es dir wünschst und/oder vorstellst. :)
 
Wie auch die anderen kann ich nur schreiben was ich selbst tun würde an Deiner Stelle.
Mit 27 Jahren und einer Traumstelle in Aussicht, dazu noch eine gesicherte qualifizierte Fortbildung....immer den Traum.
 
Ich würde mir auch den Traum erfüllen...es bringt ja nichts sich sein Leben lang zu fragen was wäre wenn... Eines hat mich in deinem Beitrag etwas enttäuscht...warum Ist z.B. waschen eine niedrigere Arbeit?? Wir sind ein Pflegeberuf...das gehört einfach auch mit zur Arbeit. Nicht nur den Ganzen Tag Infusionen, Verbände ect. Erinnert mich so ein bißchen an Aussagen von einigen Schülern die ich betreut hab. Schade so ein Denken. Wünsch dir viel Glück u. Kraft für die Verfolgung deiner Ziele.
Ps: Nicht zu lange darüber nachdenken, man kann sich so noch unsicherer machen.
lG
 
Manchmal können Träume und Wünsche den Blick auf die Realität verschleiern und alles nur positiv erscheinen lassen.

Elisabeth
 
Wie meinst du das, Elisabeth?

dieEv

Mein persönlicher Eindruck ist übrigens, dass die soziale Sicherheit beim "Wunschtraum" genauso gegeben ist. Das ist kein echtes Risiko, nur ein bisschen mehr Aufwand. Muss man halt mal wieder den Hintern hochkriegen!
Allerdings ist Psychiatrie emotional hochanstrengend und oft frustrierend, das sollte man nicht vergessen.
 
Der Blick durch die rosarote Brille

oder um mit Silly zu sprechen:

Ich seh so gerne
In die Ferne
Mit meinem Doppelglas
Ich seh so gerne
In die Ferne
Das macht mir so'n Spaß
Die Ferne ist ein schöner Ort
Doch wenn ich da bin, ist sie fort
Die Ferne ist, wo ich nicht bin
Ich geh und geh und komm nicht hin

Ich geh so gerne
In die Ferne
Mit meinem Doppelschuh
Ich geh so gerne
In die Ferne
Sie lockt mich immerzu
Die Ferne ist ein schöner Ort
Doch wenn ich da bin, ist sie fort
Die Ferne ist, wo ich nicht bin
Ich geh und geh und komm nicht hin

Elisabeth
 
Hallo Stefan,

habe ich das richtig verstanden: Du bekommst eine Stelle in der Psychiatrie angeboten mit der Option die Fachpflegeausbildung zumachen, ohne dass du Psychiatrieerfahrung nachweisen kannst?
Das erstaunt mich total.
Soweit ich weiß brauchst du 2 Jahre Berufserfahrung im psychiatrischen Bereich.
Hast du die denn?
Hat sich da etwas geändert?
Klär mich bitte auf!! :gruebel:
LG
papu
 
Du siehst die ferne Zukunft durch eine rosarote Brille und bist ggf. enttäuscht, dass die Realität dann doch anders aussieht bei näherem Betrachten.

@Ev- ich bin ein Kind der DDR... und habe erst nach der Wende den Wert der DDR-Musik erkannt. Eigentlich sehr schade, dass T.Danz schon tot ist. Silly hätte uns bestimmt noch mehr zu sagen gehabt. Aber so ist das halt. Auch Queen funktioniert nur mit F.Mercurry- alles andere ist ein kläglicher Versuch ein Mythos neu zu beleben.

Elisabeth
 
Du siehst die ferne Zukunft durch eine rosarote Brille und bist ggf. enttäuscht, dass die Realität dann doch anders aussieht bei näherem Betrachten.

Ich denke nicht, dass man dem TE unterstellen kann, durch eine rosarote Brille zu sehen, immerhin macht er sich ja sehr viele Gedanken darüber. Für was auch immer er sich entscheidet, es kann beides gut gehen und ihm gefallen, aber es kann auch beides schief gehen.
Wenn er sich für die Psychiatrie entscheidet und es geht schief, kann er sich immer noch was anderes suchen und er kann sich im Nachhinein nicht vorwerfen, er habe nicht versucht seinen Traum zu verwirklichen.
Er weiß erst, wie die Wirklichkeit ist, wenn er es versucht hat.

Gruß,
Lin
 
Mir geht es nicht darum, seine Entscheidung anzuzweifeln. Ich will nur darauf hinweisen, dass man eigentlich nicht alles bedenken kann, da sich die Wahrnehmung durch die Wunschvorstellung verändert/ eingrenzt.

Hier wurde schon nachgefragt, wie man sich das denkt ohne Psychiatrierfahrung in die Fachweiterbildung zu gehen. Das ist z.B. ein Punkt.

Wahrnehmung ist immer subjektiv und wird durch unsere bisherigen Erfahrungen gesteuert.

Elisabeth
 
Hallo,

dennoch bin ich der Meinung, man soll sich auch auf sein Gefühl verlassen, wenn man keine Verpflichtungen hat. So kann Stefan hinterher nicht sagen, ach wäre ich doch in die Psychiatrie gegangen... und sich fragen was wäre wenn.

Habe ich irgendwelche Verpflichtungen, dann bleibe ich auf dem sicheren Pfad mit unbefristeten Arbeitsvertrag und viel Urlaub.

Es kann schiefgehen oder auch nicht. Voraussetzung für die Fachweiterbildung ist übrigens 6 Monate in der Psychiatrie und 2 Jahre Berufserfahrung.

Sonnigste Grüsse
Narde
 
Ich kann mich nun mal nicht nach allen Richtungen absichern - wer nicht wagt, der nicht gewinnt...
 
Hey Stefan1981

Schwere Entscheidung.
Je älter du wirst desto schwieriger wird es etwas neues zu beginnen.
Hätt ich so ne Möglichkeit würd ich sie nutzen.

cheers Angus
 
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