Transkulturalität als Ausbildungsinhalt?

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Babsi2530

Gast
Hallo zusammen, nachdem ich nun die Suchfunktion gequält, aber nichts gefunden habe, stelle ich meine Frage nun doch mal hier.

Und zwar richtet sie sich an die Azubis hier: wird das Thema interkulturelle/transkulturelle Pflege in irgendeiner Form im Unterricht thematisiert? Und wenn ja, wie?

Ich konnte auch über google nichts dazu finden. In der Schweiz scheint man da (wie so oft) weiter zu sein als hier in Deutschland.
 
Lernmodul 16: Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen pflegen

Ein Modul von 30, klein aber wichtig. Wir haben mehrere große Religionen und deren Grundeinstellung zu Krankheit, Pflege und Ausdrücken von Schmerz/Gefühlen erarbeitet. Die Schule tut also was dafür. Erschreckend war allerdings das Desinteresse der Mitschüler (teilweise) und die Unwissenheit über die eigene Religion/Kultur. Wenn jemand, der sich lautstark als gläubige Katholikin bezeichnet, nicht weiß, was Ostern ist, ist das schon peinlich.
 
Oh, das ist aber erfreulich! Bei uns gab es das noch nicht (naja, Ex. ´99) und in der Ausbildungsordnung, die ich ergoogelt hatte, stand davon nichts drin.

Fragt sich, ob das von Bundesland zu Bundesland variiert? :gruebel: Dürfte doch aber nicht sein ?? :eek1:

Hat das eine von euren "normalen" Unterichtsschwestern gemacht oder wurde dazu jemand von extern herangezogen?

Gab es Bücher, die ihr dazu nutzen musstet?
 
LE 3/6 NRW Empfehlung.

Klein, aber... existiert.
 
Wir haben die Religionen vorgegeben bekommen (Islam, Judentum, Katholik aus Spanien, Buddhismus) und haben dann unter der oben genannten Fragestellung Vorträge für die jeweils anderen Gruppen erarbeitet.

Natürlich waren die Vorträge sehr unterschiedlich (O-Ton Judentum-Gruppe: "Woran glaubt ihr Patient? - An das Judentum!" Ahhh ja...), aber es wahr trotzdem interessant. Und die, denen das alles ******egal ist, haben wie immer die Ohren auf Durchzug gestellt und werden sowiso nichts davon anwenden.
 
Und bei uns gab es zusätzlich noch Input zu Madeleine Leininger und ihrem Sunrise-Modell.
 
Bei uns ist das Modul 10 und in den Lernzielen steht unter anderem:

Die Auszubildende...

...kennt die soziokulturelle und ökonomische Situation von Asylanten, Flüchtlingen und Aussiedlern in Deutschland, weiß um die daraus möglicherweise erwachsenen Problematiken und kennt die Hintergründe und Ursachen der Migration.

...kennt grundlegendekulturelle und religiöse Eigenheiten bei in Deutschland stark vertretenen Migrantengruppen bezüglich der Thematiken Geschlechtsverhältnis, Familienbeziehungen, Körperlichkeit/Intimität/Sexualität, Ernährung und Ausscheidung, Gesundheits-/Krankheitsverständnis und Pflegeverständnis.

...ist in der Lage unter Berücksichtigung der kulturellen und religiösen Eigenheiten bei in DE stark vertretenen Migrantengruppen angepasst zu interagieren und zu kommunizieren.

...setzt sich konstruktiv mit eigenen Wertvorstellungen und Normen bezogen auf Fremdes und Ungewohntes auseinander und ist in der Lage persönliche Werte und Normen zu verbalisieren.


Praktisch hatten wir dazu zwei Projekttage an denen zwei Vertreter einer "Arbeitsgruppe Medizinethnologie & Interkulturelle Kommunikation" Einblick in ihre Arbeit und in die Sichtweisen anderer Kulturen gegeben haben.
Dann wurde wahlweise noch eine Moschee oder ein Flüchtlingsheim besichtigt, was wirklich aufschlussreich war (für mich, andere hatten natürlich mal wieder nur zu nörgeln), da man mal fragen konnte wie das eben z.B. bei einem Muslim läuft und mir sind auch einige Sachen klar geworden auf die ich beim nächsten Einsatz achten werde...


Lg Nina