Tod

Registriert
06.01.2009
Beiträge
13
Hallo Leute

Ich arbeite zur Zeit auf der Pneumo und hatte dort einen Patienten, der kurz davor war zu sterben.
Die Schwestern sagten schon bei der Übergabe, dass der Patient nicht mehr lange lebt. Als ich ihn in der Frühschicht waschen wollte, reagierte er kaum und verdrehte die Augen. Ich holte eine Schwester, die ihn dann auch zu guter letz gewaschen hatte (Teilweise Glück gehabt, dass ich ihn nicht waschen musste (bisschen Angst davor, wegen falscher Reaktion von mir), aber auch neugier, wie es ist, wenn ein Patient stirbt).
Mit den Tod wurde ich noch nie richtig konfrontiert, Patienten sind wohl gestorben, aber nicht in meinen beisein oder erst in der nächsten Schicht.
Meine Frage wäre, wie geht man damit richtig um, vorallem richtiges verarbeiten des sterbenden Patienten!?!

LG Schwarzeroterose
 
Du wirst im Sterbeseminar eurer Schule lernen, wie man damit umgeht.
 
Hey,

an den zahlreichen Antworten siehst du ja schon dass diese Frage nicht richtig oder falsch zu beantworten ist.Klar irgendwelche Faxen machen etc ist natürlich ethisch nicht vertretbar und ich bin mir sicher da sind wir uns alle einig.
Was genau man machen darf oder nicht oder sollte oder nicht........da würden mir spontan tausend Dinge einfallen und ich würde sicher die Hälfte vergessen.Handhabe es wie du es dir wünschen würdest und der Rest kommt von selbst.
Diese Sache im Beruf ist keine tolle gehört aber halt dazu.
 
Hallo Leute

Ich arbeite zur Zeit auf der Pneumo und hatte dort einen Patienten, der kurz davor war zu sterben.
Die Schwestern sagten schon bei der Übergabe, dass der Patient nicht mehr lange lebt. Als ich ihn in der Frühschicht waschen wollte, reagierte er kaum und verdrehte die Augen. Ich holte eine Schwester, die ihn dann auch zu guter letz gewaschen hatte (Teilweise Glück gehabt, dass ich ihn nicht waschen musste (bisschen Angst davor, wegen falscher Reaktion von mir), aber auch neugier, wie es ist, wenn ein Patient stirbt).
Mit den Tod wurde ich noch nie richtig konfrontiert, Patienten sind wohl gestorben, aber nicht in meinen beisein oder erst in der nächsten Schicht.
Meine Frage wäre, wie geht man damit richtig um, vorallem richtiges verarbeiten des sterbenden Patienten!?!

LG Schwarzeroterose

Darüber mit Personen Deines Vertrauens zu reden ist eine der wichtigsten Bewältigungsstrategien. Such Dir dazu aber Personen aus die auch damit umgehen können, vorstellbar sind z. B. Lehrer, Kurskollegen, Kollegen etc. Dabei kann man am besten über die Gefühle sprechen die man dabei hat. Bei Personen die sich auf Grund ihrer Berufe oder geringen Lebenserfahrung noch mit Sterben und Tod auseinandersetzen mussten, wird man darüber nur schwer reden (in Sinne von verarbeiten) können.

Gruß Matras
 
Wir hatten das Sterbeseminar im letzten Block im ersten Jahr, ist aber bestimmt von Schule zu Schule unterschiedlich, frag doch mal die höheren Schüler wann das an eurer Schule stattfindet
 
Ein Stück weit muss da auch jeder seine eigene Strategie finden, wie er damit am besten umgeht. kommt ein bisschen aber auch ganz von alleine, nach und nach.

Was ich total wichtig finde, ist das man auch im Team etwas aufgefangen wird. Gerade als Schüler, Zivi, Praktikant oder was auch immer, wenn man den ersten, oder die ersten Kontakte mit Sterbenden hat.
Das macht echt schon viel aus.
Nur leider kann man das nicht beeinflussen.
Aber was ich als erstes sagen möchte, wenn man leider das Pech hat und das Team hat dafür kein Verständnis ist es auch völlig in Ordnung zu manchen Dingen einfach "Nein" zu sagen, wenn es einem zu viel ist.
Und sich zur not auch an die Schule, Lehrer zu wenden.

Wie man damit umgeht konkret?
So eine direkte "Anleitung" wird dir niemand geben können.
Wie hast du dich denn gefühlt in dieser Situation? Was war besonders schwierig für dich?

Ich finde es immer "schön", wenn jemand stört, das alles dann ganz in Ruhe anzugehen. Auch dem Toten gegenüber.
Bisher war es auf den Stationen wo ich war auch so.
Keine Hektik. Ganz ruhig mit dem Patient umgehen und eben noch immer würdevoll behandeln. allein das finde ich schon etwas hilfreich.
Manchmal ist es auch möglich das schon darüber geredet wird bevor der Patient stirbt. Wenn der Tod eben abzusehen ist.
Manchmal kann man es dann auch als Erlösung sehen, denn irgendwann ist das der Tod ja.
Versuchen gerade da eine gewisse Distanz zu halten.
Sich zu sagen, das es dazu gehört.

Manchmal fand ich es aber auch hilfreich, das erst mal auch der normale Stationsalltag weiterläuft.
Gerade beim plötzlichen Tod von jemand. Wo es dann noch ein größerer Schock ist.

Gerade am Anfang finde ich es aber auch wichtig, das man nicht alleine ist dabei. Auch wenn nun jemand gestorben ist. Dann sollte doch noch ein Kollge mitkommen, wenn es darum geht den Patient nochmal frisch zu machen oder in die Proesectur zu fahren.
Das kann wenn man es noch nicht oft gemacht hat und dann alleine gelassen wird schon sehr belastend sein, und sollte nicht sein finde ich.

Aber ist eben auch alles ganz unterschiedlich.
Und ganz so viel kann ich da auch eigentlich gar nicht zu sagen, denn bin ja auch noch in der Ausbildung, und hatte daher auch noch nicht soooo viel Kontakt mit Sterbenden.

Ansonsten, eben auch darüber reden, wenn Bedarf besteht.
Vielleicht mit den Kollegen, je nachdem wie das Verhältnis ist.
Oder mit Leuten aus der Klasse, oder auch Freunden aus dem privaten Umfeld.
Oder eventuell auch in einem Forum drüber schreiben, wenn einem eher nach schreiben anstatt reden ist. Fände ich auch in Ordnung, wenn es hilft.


Aber ich finde es eigentlich auch "schön", wenn es nicht ganz spurlos an einem vorbei geht. sicher ist es nicht gut wenn man das immer mit nach Hause nimmt. (wobei ich damit bisher irgendwie noch keine großen Probleme hatte, da was zu verarbeiten).
Aber das man wenn man vom Tod eines Patienten erfährt auch erst mal etwas traurig oder betroffen ist ist doch auch gut so, und nur menschlich, solange es eben nicht extrem wird und sich über den arbeitsplatz hinausträgt.


Um das in der Schule anzusprechen muss man aber ja nicht unbedinggt auf das Seminar warten. Klar da hat man nochmal mehr Zeit dafür
Aber mal kurz ansprechen kann man es ja auch in den Praxisreflexionen.
 
Ich beginne Donnerstag meine Ausbildung, bin allerdings privat schon desöfteren mit "dem Tod" in Berührung gekommen.

Ich denke, man muss ihn einfach als was natürliches ansehen, jeder stirbt mal, jeder hat das gleiche Schicksal. Und so hart es klingen mag, man ist irgendwann sicher so trainiert darin, dass man damit einfach umgehen kann ohne, dass man sich noch groß Gedanken darum macht.

Ich hab für meinen Teil bis jetzt noch kein bisschen Angst vor dieser Erfahrung, wie gesagt, hab sie ja irgendwo schon machen müssen.
 
Hy Leute
Danke für eure Antworten oder Tipps.
Es hat mir geholfen, besser mit dem Tod umzugehen.
Als letztens wieder eine bei mir gestorben ist, habe ich wohl drüber nach gedacht, aber irgendwo dachte ich, sie hatte den Tod, weil sie selber sterben wollte und einfach nicht mehr konnte.
Lg Schwarzeroterose15