Schichtablauf auf interdisziplinärer Intensiv

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nursemommy78

Gast
Hallo an euch alle,

ich bin jetzt seit einem Monat auf einer interdisziplinären Intensivstation (davor ein Jahr auf einer rein internistischen ITS) und ich habe mit meiner jetzigen Station (nicht mit den Mitarbeitern, sondern mit dem nicht vorhandenen Schichtablauf) Probleme.
Um bei meinem neuen Chef diesen "Mißstand" anzuprangern, brauche ich aber konkrete Vorschläge wie man die Schichtabläufe (FD/SD/ND) optimieren kann...und da kommt ihr alle ins Spiel.

Ich möchte euch gerne bitten, mir kurz aufzuzählen wie es bei euch in den einzelnen Schichten abläuft, gerne könnt ihr mir auch E-Mails schicken.
Denn mir fällt das Arbeiten auf dieser Station momentan nicht leicht, erstens weil ich noch keine richtige Einarbeitung bekommen habe-ich arbeite so, wie ich es auf meiner alten Station gelernt habe und wende das dann auch bei den postoperativen Pat.an, jedoch habe ich überhaupt keinerlei Erfahrung im postoperativen Überwachen und zweitens-wie bereits beschrieben-existiert so etwas wie ein schirftlich fixierter Schichtablauf auf dieser Station überhaupt nicht, Jeder zieht irgendwie sein Ding durch und ich habe das Gefühl, dass da die Teamarbeit abhanden gekommen ist (und das finde ich auf einer ITS einfach fatal !!!).

Und dann stehste dann da, weil der eine das sagt und der andere etwas anderes :-?

Ich würde mich freuen, wenn von euch einige Antworten kommen, da ich gerne bei meinem ersten Mitarbeitergespräch mit meinem neuen Chef nicht als "Meckerliese" da stehen möchte, sondern als Team-Mitglied, das daran interessiert ist das Arbeiten auf der Station zu optimieren, indem es konkrete Vorschläge zur Verbesserung beiträgt.

LG, Eure Nursemommy
 
Würde noch ein bissel warten wenn du erst 1 Monat auf der ITS bist, vielleicht spielt sich das ganze ja noch ein.
 
Moin Nursemommy

Würde ohne tatsächliche Einarbeitung auch eher vermuten das es einen Ablauf gibt, nur erschließt er sich mir nicht. Und da würde für mich dann auch das übel liegen!:x
Allerdings wenn viele Mitarbeiter nicht eingearbeitet sind und alle wie sie es mal irgendwo gelernt haben arbeiten - gibt es wohl tatsächlich keine miteinander / keinen geregelten Ablauf:schraube:.

Wobei ich bei fehlenden Miteinander immer an den Wunsch nach Funktionspflege denke. Also ich betreue nicht meine Patienten (so kenne ich es) sondern wir betreuen mehrere Patienten (so habe ich es mal unangenehm kennen gelernt)

Was würdest du von so einem Schichtablauf inhaltlich erwarten ?

Unser Ablauf wird von Pause, Visite,Übergabe,Übernahme, Zeitfenster Grundpflege,Aufnahmesituation und notwendiger Patientenversorgung bestimmt.
 
Hallo Dirk,

also ich vermisse auf dieser Station dieses Miteinander/Teamarbeit-
was ich schon erörtern konnte ist dass wir Bereichspflege machen, also eine Schwester hat manchmal bis zu drei (!) Patienten zu betreuen (im FD ist das dann manchmal sehr fatal).
Im FD mache ich dann folgendes :
Messen, Bilanzieren, Blutentnahme, Med. zusammensuchen und dann -gabe (hast Du drei Patienten,kannst Du dann auf die Uhr schauen und festestellen, dass es schon fast 9 Uhr ist:x) und dann komme ich dann dazu dem Pat. mit ein wenig Hilfe bei der Körperpflege entgegenzukommen (zweimal habe ich das nicht im FD geschafft und es tat mir wirklich leid, aber von den Kollegen wurde mir dann nur gesagt : "Ach Gott, ist doch nicht schlimm wenn der Pat. mal nicht gewaschen wurde"), tja und dann haben wir im FD noch die Visitenausarbeitung, Essensbestellung und Labor richten für den nächsten Tag und wenn man Glück hat, bekommt man noch eine Aufnahme/Übernahme aus dem OP.
Ich wünsche mir auch dass ein wenig mehr auf dieser Station "gerichtet" wird, z.B. haben die ND-ler auf meiner alten Station die Tagesmedikation im Zimmer gerichtet (aber nicht aufgezogen !!!), so dass wir am Morgen weniger Zeit damit verbrachten uns die Sachen zusammen zu suchen, ach ja und BE gab es auch nicht auf meiner alten Station (außer bei liegenden ZVKs/aK).
 
guten morgen.
also in meiner ausbildung war iahc auch auf einer solchen its. der schichtablauf war folgender: 6 Uhr bis 6:15 uhr übergabe. eine schwester hatte 2 pat zu betreuen. dann BE Bilanzierung und Grundpflege so dass alle bis ca 7:30 fertig waren. die medis die morgens gegeben werden waqren schon gerichtet im jeweiligen zimmer und die neuen kurven auch. orale medis wurden immer vom frühdienst für 24 stunden gerichtet iv medis von der jeweiligen schicht für die nä. dann war morgens noch apotheke zu bestellen wäsche und sonstiges pflege und büromaterial. und natürlich wenn aufnahmen(übernahmen kamen. aber fand das das ein eingespieltes team war. allerdings hab ich die its gehasst. war ganz und gar nicht m ein fachgebiet...

lieben gruss chrisi
 
Moin nursemommy78

Ich weiß nicht auf wie vielen Intensivstationen du schon gearbeitet hast, aber gerade die Phase des zurechtfindens war für mich immer purer Stress. Nach einer gewissen Zeit, mit dem Wissen wo man was findet, ging die Arbeit immer leichter von der Hand. Man hatte deutlich mehr Zeit, da man wusste wo was liegt und nicht mehr suchen bzw. fragen musste! Wege konnten optimiert werden. Medikamentenregime wurden vorhersehbar!
Gerade im Rahmen der FWB mit häufigen Wechsel bekam man mit der Zeit eine gewisse Routine für diese Phase.

Ich halte es nicht für sinnvoll in den ersten 4 Wochen bereits Grundsätzliche Änderungen im Arbeitsablauf anstossen zu wohlen. Die eigene Einschätzung der Dinge scheint mir aufgrund der neuen Situation noch zu verzerrt. Ein Vergleich von Abläufen verschiedener ICU´s bzw. Kliniken ist meiner Meinung nach auch eher unproduktiv. Zuviele Faktoren unterscheiden sich. Wann wie oft Visite ? Wer schreibt wann oder überhaupt die Kurven ? Wie ist die Patientenstruktur ? Wie können Aufnahmen geplant werden ? Wer nimmt Blut ab - schreibt EKG´s? Wer macht Botengänge ? Wie sind die Wechselintervalle ? Wer oder überhaupt sortiert Befunde ein ? ...

Auf einer ICU nimmt das Pflegepersonal Blut ab, auf der anderen spritzt das Pflegepersonal nicht iv .(Also viele Kurzinfusionen :aetsch:)
Auf einer ICU kommen die Patienten geplant nach OP Plan, auf der anderen klingelt das Telefon und 10 min später ist der Rettungsdienst da(oder auch nicht)!

Wir nehmen z.B. nur morgens Blut bei liegender art. Kanüle ab. Dafür bereiten sich unsere Ärzte die Blutprodukte selber vor. War mal ein Tauschgeschäft !

Beschreibe ich also den Ablauf werde ich immer Teilbereiche aussparen. Tatsächliche Unterschiede bemerkt meist nur jemand, der in mehreren Bereichen gearbeitet hat. Manch Ablauf ist einfach zu selbstverständlich. Man bemerkt erst, dass es auch anders geht beim Wechsel. Und am Anfang ist das eher unangenehm, stressig.

Trotzdem gibt es sicher auf jeder ICU etwas zu optimieren/verbessern, nur sollte man dann alle Schichten/ die Station wirklich kennen, um die eigene "Unsicherheit" mit dem neuen als Motivation ausschließen zu können. Wie lange das dauert, hängt sicher mit von der Einarbeitung ab und die scheint ja bei dir eher schlecht gelaufen zu sein ? Das wäre auch das was ich in einem ersten Mitarbeitergespräch kritisieren würde!
 
Moin,
Dirk hat da vollkommen recht. Warte erst einmal und schaue wo kannst Du Deinen Arbeitsablauf optimieren. Vielleicht bekommst Du ja doch noch eine Einarbeitung, wenn sie sehen, dass Du Probleme hast!
Ab 3 ITS Patienten gilt sowie so das Motto: "Die Kunst des Weglassens!" So hart wie es klingt!

LG Tobias
 
Hallo an euch alle,

erst einmal danke für euer Feedback, vorallem danke ich Dirk dafür dass Du mich mit Deinen Worten ein wenig "gebremst" hast, weil ich wäre jetzt bestimmt zur nächsten Mitarbeiterbesprechung gleich mit der Tür ins Haus gefallen :down:!
Zu der Thematik alle Schichten kennenlernen:
Habe ich schon, denn ich habe während meiner Elternzeit fast ein halbes Jahr auf dieser Station als WE-Aushilfe (FD/SD, 28h/Monat) gearbeitet und nach zwei Wochen Arbeiten als 75%-Kraft nach der Elternzeit wurde ich schon im ND (4 Nächte) eingesetzt.
Und in der Zeit als ich Aushilfe auf dieser Station war, kam es auch nicht zur Einarbeitung, weil ich ja sozusagen "nur" rangeholt worden bin um zu arbeiten und da ich vor meiner Elternzeit 1 Jahr auf einer internistischen ITS gearbeitet habe, war das der PDL anscheinend Qualifikation genug um mich da als Aushilfe einzusetzen.
Auf meiner alten ITS hat man mir zwei Wochen eine Einarbeitung gegeben, bevor ich alleine einen "leichten" Überwachungspatienten übernehmen konnte, die haben mir die Zeit gegeben die ich brauchte um alles kennenzulernen...und eigentlich wären als nächstes die Beatmungspatienten dran gewesen, aber dann kam mir "meine kleine Motte" in die Quere :P!
 
Hallo Nursemommy,

ich schliesse mich auch Dirk an, auch ich kenne durch die FWB viele Intensivstationen, im Prinzip ist es auf allen gleich, und doch ganz anders.

Drei Patienten im Frühdienst ist für mich wiederum nicht ungewöhnlich.
Auch dass, ich nicht vor 9 Uhr mit dem Waschen beginne ist bei uns normal.
Wir beginnen mit dem Gerätecheck und den Alarmgrenzen kontrollieren, dann Antibiosen und i.v. Medikamente verabreichen.
Blutentnahme ist nicht unser Job.
Dafür Mittags nach der Übergabe, Kurven schreiben, Labor ausarbeiten usw.

Allerdings ich bin im internistischen Bereich, wir haben dafür weniger OP-Fahrten, aber dafür natürlich Zugänge von draussen mit dem Notarzt.

Warte mal ab, sprich im Zwischengespräch die Einarbeitung an.

Liebe Grüsse
Narde
 

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